Pathfinder – Fährte des Kriegers
Film | |
Titel | Pathfinder – Fährte des Kriegers |
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Originaltitel | Pathfinder |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2007 |
Länge | Kino: ca. 100 Minuten |
Stab | |
Regie | Marcus Nispel |
Drehbuch | Laeta Kalogridis |
Produktion | Marcus Nispel Mike Medavoy Arnold W. Messer |
Musik | Jonathan Elias |
Kamera | Daniel Pearl |
Schnitt | Jay Friedkin Glen Scantlebury |
Besetzung | |
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Pathfinder – Fährte des Kriegers ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 2007. Regie führte der deutsche Regisseur Marcus Nispel. Bei dem Film handelt es sich um eine freie Neuinterpretation des samisch-norwegischen Films gleichen Namens von 1987 und um die Verfilmung eines Comics. Die Graphic Novel Pathfinder – An American Saga stammt vom Autoren Laeta Kalogridis und dem Zeichner Christopher Shy und erschien im Dark Horse Verlag. Deutscher Kinostart war der 8. März 2007.
Handlung
Bereits rund 600 Jahre vor der offiziellen Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christopher Columbus unternehmen Wikinger Schifffahrten dorthin. Bei einem Raubzug nach Neufundland wird ein Wikingerjunge dort zurück gelassen, nachdem die plündernden und mordenden Wikingerhorden von den Eingeborenen doch noch zurückgeschlagen werden konnten. Da der Schamane ihn als ein Zeichen deutet, wird der Junge nun von den Indianern (vom Stamm der Wampanoag) aufgenommen und großgezogen, obwohl er von vielen nicht akzeptiert wird. Doch der Schamane sagt voraus, dass er sich noch bewähren wird. 15 Jahre später tauchen erneut Wikinger auf und attackieren das Dorf. Der inzwischen Erwachsene (Karl Urban), der den Namen Geist erhielt, steht nun innerlich zerrissen vor der Frage, für welche Seite er sich entscheiden soll. Er entscheidet sich für seine neue Heimat und steht fortan als Verteidiger der Indianer seinen Vorfahren, den Wikingern, gegenüber, angeführt von Gunnar (Clancy Brown) und dessen grausamen Adjutanten Ulfar (Ralf Möller), um der brutalen Raserei und der rohen Gewalt der Nordmänner Einhalt zu gebieten.
Sonstiges
- Die Produktionskosten des Filmes betrugen 30 Millionen US-Dollar (anderen Quelle zufolge lagen die Kosten bei 45 Millionen US-Dollar).
- Den Autoren des Filmes war durchaus bewusst, dass Wikinger in Wirklichkeit keine Hörner an deren Helmen hatten. Allerdings entschloss man sich dennoch, Wikinger so darzustellen, da sie dadurch einerseits furchterregender aussehen (Entmenschlichung) und andererseits, um die Erwartungen des Publikums in der Hinsicht nicht zu enttäuschen.
- Der Trailer sorgte Anfang 2007 in einigen Kinos und Feuilletons für unbeabsichtigte Erheiterung durch die Formulierung „Demnächst im Kino. 2006 nach Christi.“, die zwar eine historische Atmosphäre heraufbeschwören sollte, durch die falsche Anwendung des lateinischen Genitivs aber genau darin scheiterte. Der Tenor der entsprechenden Kritiken kann folgendermaßen zusammengefasst werden: „Wenn schon im Trailer solche leicht zu vermeidenden Fehler passieren, kann der Film nicht gut sein.“ Der Lapsus erinnert an einen ähnlichen Fall, der die Werbeagentur, die den Julia-Roberts-Film Mona Lisas Lächeln promotete, in erhebliche Schwierigkeiten gebracht hatte, der aber von größerer Tragweite war.
Kritiken
- Auch das norwegische Original war wahrlich nicht mit der tiefgründigsten aller Storys gesegnet, aber unter Nispel verkommt die mystische Legende zu einer extrem einfach gestrickten Stirb langsam-Variante. Die bösen Wikinger kommen, die guten Indianer rennen weg, die bösen Wikinger laufen hinterher – das war’s! Und im Gegensatz zu Mel Gibsons Apocalypto sind die Jagd- und Fluchtszenen hier noch nicht einmal sonderlich abwechslungsreich geraten. Doch wo Autor Laeta Kalogridis beim Ausarbeiten der expliziten Tötungsszenen überbordende Kreativität bewies, fehlt diese in Bezug auf die Übergänge zwischen den einzelnen Gewaltszenarien völlig, es gibt nämlich schlicht keine. So sucht man Spannung und Atmosphäre auch lange Zeit vergebens, erst während des Showdowns in den letzten 20 Minuten gelingt es dem Film, seine spärliche Handlung in ein funktionierendes dramaturgisches Gerüst zu zwängen. Aber dass man zum Schluss doch noch ein wenig mitfiebert, entschädigt natürlich kaum für die zuvor so ausgedehnt herrschende Langeweile. Schwache Darsteller, eine hektische und oft ziellose Inszenierung, die fehlplatzierte Optik und die bis auf ein absolutes Minimum reduzierte Handlung machen aus Pathfinder ein Apocalypto für Arme. (www.filmstarts.de, Christoph Petersen)
- Die Dünne Story versucht Regisseur Marcus Nispel durch geballte Action wett zu machen, was ihm eigentlich auch ganz gut gelungen ist. Die Kampfszenen sind recht gut in Szene gesetzt und auch die vielen Stunts, die die Darsteller teilweise selbst ausführten, sind gut gelungen und tragen ein wenig zur Unterhaltung bei. Allerdings muss ich an dieser Stelle warnen, denn der Film ist äußerst brutal – abgeschlagene Köpfe oder sonstige Gliedmaßen sind keine Seltenheit und sogar ein Auge geht einem der Wikinger verloren. Die gnadenlose Brutalität begründet der Regisseur damit, dass die Wikinger nun einmal so vorgingen, womit er sicherlich auch Recht hat, nur nicht jeder Kinogänger möchte dies auch im Film explizit gezeigt bekommen – Geschmackssache halt. Ein Lob muss man allerdings für den schönen Look des Films zollen. Die Wälder, durch die Indianer und Wikinger streifen, wirken wirklich wie aus einer anderen Welt und nahezu mystisch mit den von Nebel durchzogenen Baumwipfeln. So könnte es wirklich zu dieser Zeit dort ausgesehen haben. Solche "Nebelwälder" findet man heutzutage in Nordamerika nur noch entlang der Pazifikküste in Nordkalifornien und Oregon. Die Ausstattung des Films darf ebenfalls als gelungen erachtet werden. Die Behausungen und Kostüme, sowie Waffen der Indianer wirkten auf mich sehr real. Bei den Wikingern hingegen tobten sich die Kostümbildner regelrecht aus, denn diese wirken, vom Regisseur so gewollt, geradezu comichaft überzeichnet. Die Rüstungen und vor allem die Helme lassen sie vielmehr wie Monster und nicht wie Menschen aussehen. Zudem wirken sie alle sehr hünenhaft – hier bedienten sich die Filmemacher eines kleinen Tricks, denn viele Darsteller trugen unter ihren Kostümen eine Eishockeyausrüstung. Der schöne Look und die gute Ausstattung reichen leider nicht aus. Durch die Action gelingt es zwar phasenweise von der dürftigen Story abzulenken, jedoch bleibt zu attestieren, dass der Film wenig spannend und nur mäßig unterhaltend ist. (www.moviereporter.net, Thorsten Meiritz)
- Einzig und allein der innere Konflikt, dem "Geist" ausgesetzt ist, stellt einen echten Unterscheid zu Mel Gibsons Maya-Film dar. Aber nicht nur handwerklich, sondern auch schauspielerisch hat der Streifen des Deutschen Regisseurs Marcus Nispel nicht viel zu bieten: Karl Urban (Doom) agiert, ebenso wie seine Kollegen, lieblos und scheint schon geahnt zu haben, dass aus diesem Projekt nichts wird. Für den Zuschauer bleibt also nicht viel übrig, außer ein paar Splatter-Szenen, die zwar nicht in den Film passen, aber eventuell den einen oder anderen Fan ansprechen könnten. (www.moviemaze.de, Markus Ostertag)
- Was an dramatischen Momenten nicht mehr nachgeholt werden kann, soll dann wenigstens so richtig in den Sand gesetzt werden: Uninspiriertes, mittelmäßig choreographiertes Kino und oftmals gut sichtbarer digitaler Nachbearbeitungsrausch ergeben einen faden Indianereintopf. Dass die Geschichte mit zahlreichen unplausiblen Momenten zu kämpfen hat, und sich überreichlich aus der Zitatenküche anderer Filme bedient, macht den Pfadfinder nicht besser. Nispel serviert blaustichige und grobkörnige Natur-Schlachtplatte ohne Spannung. (www.filmspiegel.de, Rudolf Inderst)