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Schlacht bei Hastenbeck

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Vorlage:Schlacht Die Schlacht bei Hastenbeck am 26. Juli 1757 war eine Schlacht des Siebenjährigen Krieges zwischen Hannover und Frankreich.

Ausgangslage

Im Mai 1757 hatte sich der französische Hof bereit erklärt, mit 105.000 Mann eine Offensive gegen Preußen und seine Verbündeten zu beginnen. Ende des Monats verfügte die Armee, die am Niederrhein stand, aufgrund österreichischer Kontingente bereits 115.000 Mann. Der Rhein wurde Anfang Juni überschritten, danach wurden die westlichen Besitzungen Preußens besetzt. Am 20. Juli konnten die Franzosen Bielefeld erobern.

Preußen konnte gegen die französische Armee nur 5.000 Soldaten abstellen. Die Hauptlast schulterten daher die preußischen Verbündeten, zu denen vor allem Hannover, aber auch andere Reichsfürsten gehörten. Die aus den anderen Kontingenten gebildete Observationsarmee verfügte über 47.000 Mann mit 22 schweren Geschützen (27.000 Hannoveraner, 12.000 Hessen, 6.000 Braunschweiger, 1.200 Bückeburger und 800 Gothaer). Oberbefehlshaber war Herzog William Augustus von Cumberland. Er war der Sohn Georg II., des Kurfürsten von Hannover und Königs von England. Sein Hauptziel war die Verteidigung Hannovers gegen eine französische Besetzung. Doch trotz seiner Bemühen konnten die Franzosen unter Marschall d'Estrées am 16. Juli 1757 die Weser überqueren.

Schlachtverlauf

Um die französischen Truppen wieder hinter die Weserlinie zu drängen, stellte sich Cumberland am 26. Juli bei Hastenbeck zur Schlacht, obwohl das Terrain ihm nur oberflächlich bekannt war. Da Marschall d'Estrées, der seinen Truppen bereits den Rückzugsbefehl gegeben hatte, geistesgegenwärtig erkannte, dass der Herzog von Cumberland ebenfalls den Abmarsch antrat, ging die Schlacht für die Observationsarmee verloren. Die französiche Armee hatte Verluste von 2300 Mann erlitten, während auf Seiten der Verbündeten der Preußen die Verluste „nur“ 1400 Mann betrugen.

Auswirkungen

Die Folgen der verlorenen Schlacht waren weitreichend. Cumberland zog die Observationsarmee hinter die Aller zurück. Die Franzosen unter ihrem neuen Oberbefehlshaber Louis Armand du Plessis, Herzog von Richelieu, besetzten nun weite Teile Hannovers und Braunschweigs. Schließlich wurde die Observationsarmee, die die preußischen Kontingente abgegeben hatte, im Raum Stade zusammengedrängt und vom Nachschub aus Hamburg und Bremen abgeschnitten.

Dänemark vermittelte daraufhin Verhandlungen zwischen Cumberland und Richelieu über eine Neutralitätserklärung. Am 8. und 10. September 1757 wurde der Vertrag von Kloster Zeven, dem der englische König Georg, der als Kurfürst von Hannover mit Österreich und Frankreich Frieden schließen wollte, ausdrücklich zustimmte, unterzeichnet. Die hannoverschen Truppen sollten im Raum Stade verbleiben, während Frankreich Hannover besetzte und sich die Kontingente der anderen deutschen Fürsten auflösen sollten.

Mit dem Vertrag von Kloster Zeven stand keine Armee mehr den Franzosen auf ihrem möglichen Weg nach Magdeburg und Berlin entgegen. Richelieu fühlte jedoch zunächst nur in Richtung Halberstadt vor, der eigentliche Feldzug sollte erst 1758 erfolgen.

Literatur

  • Groehler, Olaf: Die Kriege Friedrichs II., Berlin 1989.
  • Paulig, F. R.: Geschichte des Siebenjährigen Krieges. Ein Beitrag zur deutschen Geschichte der Jahre 1740 - 1763, Starnberg 1988 (Nachdr. d. Ausg. Frankfurt/Oder 1878).