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Günther Rüdel

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Günther Rüdel (* 15. November 1883 in Metz; † 22. April 1950 in München) war ein General der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Militärische Laufbahn

Rüdel trat 1902 in das bayerische Heer ein und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges Oberleutnant der Feldartillerie. Er kam während des Krieges nicht zum Fronteinsatz, sondern diente in Stäben und im Kriegsministerium.

Auch in der Reichswehr blieb Rüdel im Stabsdienst und wurde 1930 als Oberstleutnant mit dem geheimen Aufbau der Flakartillerie beauftragt, einer Waffe, deren Besitz dem Deutschen Reich zu dieser Zeit verboten war. Als im Dritten Reich mit der verstärkten Wiederaufrüstung begonnen wurde, wechselte er 1935 als Generalmajor zur Luftwaffe. Dort wurde Rüdel zum Inspekteur der Flakartillerie und des Luftschutzes ernannt, eine Position, die er bis zu seiner Verabschiedung 1942 beibehielt. Im Laufe der Zeit wurde er mehrfach befördert, zuletzt am 1. November 1942 zum Generaloberst.

Die Rüdel-Kontroverse in der Bundeswehr

Beim Neuaufbau der Bundeswehr wurde die Unterkunft der Heeresflugabwehrschule in Rendsburg 1964 nach Günther Rüdel benannt. Dies führte Ende der 90er Jahre zu einer Kontroverse, nachdem bekannt geworden war, dass Rüdel zum ehrenamtlichen Beisitzer des Volksgerichtshofes ernannt worden war. Im Zuge der Auseinandersetzung verfügte der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping am 8. Mai 2000 die Umbenennung der Unterkunft in Feldwebel-Schmid-Kaserne. Später stellte sich heraus, dass Rüdel (als einer von etwa 150 ehrenamtlichen Richtern) nur an einer einzigen Verhandlung teilgenommen hatte, die darüber hinaus auf seine Intervention hin auch noch mit einem Freispruch endete. Verteidigungsminister Peter Struck erklärte sich daraufhin 2002 mit einer Rehabilitierung Rüdels einverstanden, und der Versammlungssaal im Offiziersheim der nunmehrigen Feldwebel-Schmid-Kaserne wurde nach Günther Rüdel benannt.

Auszeichnungen