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TSV 1860 München

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der TSV 1860 München ist ein deutscher Sportverein mit über 20.000 Mitgliedern, erstmals gegründet am 15. Juli 1848. Nach einem späteren Verbot wegen „republikanischer Umtriebe“ erfolgte die Wiedergründung als TSV München von 1860 e.V. am 17. Mai 1860. Die Farben des Vereins sind Grün-Gold, wesentlich bekannter sind jedoch die Farben der Fußballabteilung (Weiß-Blau).

Die Lizenzspielerabteilung, die 1. Amateurmannschaft und die A-Junioren sind aus dem Verein ausgegliedert. Deren Geschäfte führt die TSV München von 1860 GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien. Die Aktien sind zu 100% im Besitz des Vereins.[1]

Kurzhistorie

Geschichte

Einen Überblick über alle Platzierungen des TSV 1860 München finden Sie auf der Unterseite Daten.

1848 bis 1963: Anfänge des Vereins und Entwicklung zum Elite-Klub

Erstmals gegründet wurde der Verein als Münchner Turnverein am 15. Juli 1848. 1849 erfolgte ein Verbot wegen „republikanischer Umtriebe“. Die Wiedergründung erfolgte am 17. Mai 1860. 1898 erfolgte die Umbenennung in Turnverein München von 1860. Am 25. April 1899 wurde dann die Fußballabteilung gegründet.

Der berühmte Löwe (zuerst nur mit einem Schwanz, später änderte man dies in zwei, um eine Verwechslung mit dem Löwenbräu-Wappen auszuschließen) schmückt seit 1911 das Vereinswappen.

Nachdem die Mannschaft 1931 bis ins Finale um die Deutsche Meisterschaft kam, holte sie schließlich 1942 mit dem Deutschen Pokal ihren ersten großen Titel.

14. Juni 1931 – Finale um die Deutsche Meisterschaft 1931
Hertha BSC – TSV 1860 München 3:2 (1:2)
Hertha BSC: Gehlhaar, Völker, Wilhelm, Appel, Müller, Stahr, Ruch, Sobek, Lehmann, Kirsei, Hahn
1860 München: Riemke, Schäfer, Wendl, Stock, Pledl, Eiberle, Stiglbauer, Lachner, Huber, Oeldenberger, Thalmeier
Tore: 0:1 Oeldenberger (24.), 1:1 Sobek (44.), 1:2 Lachner (45.), 2:2 Sobek (75.), 3:2 Kirsei (89.)
Schiedsrichter: Fissenewerth (Mönchengladbach)
Zuschauer: 50.000 (Müngersdorfer Stadion, Köln)

1963 bis 1970: Deutsche Meisterschaft und Europapokal-Finale

Im Jahr 1963 war der TSV 1860 München Mitgründer der Fußball-Bundesliga. 1964 wurde der Verein zum zweiten Mal durch einen 2:0-Sieg im Finale gegen Eintracht Frankfurt DFB-Pokalsieger und ein Jahr später Vizemeister des Europapokals der Pokalsieger. Das Finale verlor der TSV 1860 München vor 97.974 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion mit 0:2 gegen West Ham United. In der Spielzeit 1965/66 hatten die Löwen vom 8. bis zum 22. Spieltag die Tabellenspitze inne, wurden dann jedoch von Borussia Dortmund und zeitweilig auch von Bayern München verdrängt. Erst am vorletzten Spieltag konnte der TSV durch ein 2:0 in Dortmund gegen den direkten Gegner die Tabellenführung zurückerobern. Mit einem 1:1 am letzten Spieltag gegen den Hamburger SV konnte der erste Platz verteidigt werden und der Verein wurde zum ersten und bis heute einzigen Mal Deutscher Meister (Spieler der Meistermannschaft siehe unten). Im nächsten Jahr konnte der Club noch Vizemeister werden, danach ging es allerdings kontinuierlich bergab und es folgte 1970 der Abstieg in die Regionalliga.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte        
1963/64   BL      7.     66:50  31:29
1964/65   BL      4.     70:50  35:25
1965/66   BL      1.     80:40  50:18
1966/67   BL      2.     60:47  41:27
1967/68   BL     12.     55:39  33:35
1968/69   BL     10.     44:59  34:34
1969/70   BL     17.     41:56  25:43

1970 bis 1977: Zweitklassigkeit

Ab der Gründung der Bundesliga war die Regionalliga bis zur Gründung der 2. Bundesliga im Jahr 1974 die zweithöchste Spielklasse in Deutschland. Sie wurde in die Staffeln Nord, West, Süd, Südwest und Berlin unterteilt. Die neue 2. Bundesliga wurde in die Staffeln Nord und Süd unterteilt. Der TSV 1860 München verfehlte bis 1977 immer wieder knapp den Aufstieg. Am 15. August 1973 wurde beim Spiel des TSV 1860 München gegen den FC Augsburg ein ewiger Zuschauerrekord des Olympiastadions aufgestellt, als nach einem frühen Führungstor der Löwen alle Dämme brachen und das Stadion von noch draußen wartenden Zuschauern gestürmt wurde. Schätzungsweise 90.000 Zuschauer wohnten dem Spiel bei. Der Sturm aufs Stadion hatte 136 Verletzte, aber keine Todesopfer gefordert.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte
1970/71   RL     4.      59:40  41:31
1971/72   RL     3.      62:34  46:26
1972/73   RL     3.      79:50  42:26
1973/74   RL     3.      74:35  43:25
1974/75   2. BL  5.      64:45  45:31
1975/76   2. BL  4.      78:55  47:29
1976/77   2. BL  2.      78:29  56:20

1977 bis 1982: Achterbahnfahrt und Lizenzentzug

Nur ein Jahr konnte sich der TSV 1860 München in der Bundesliga halten. Nach einem erfolglosen Bundesligaausflug musste der Verein in der Saison 1978/79 wieder in Liga 2 antreten, wo der sofortige Wiederaufstieg gelang. In der Saison 1980/81 stiegen die Löwen dann wieder aus der Bundesliga ab. Ein Jahr später entzog im Sommer 1982 der DFB dem Verein die Lizenz, da laut DFB der TSV 1860 München, der nur um einen Punkt den Aufstieg verpasst hatte, zu große finanzielle Belastungen nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga eingegangen war. Ab 1980 hatte der damals junge Rudi Völler beim TSV 1860 München gespielt, er verließ den Club aber auf Grund des Lizenzentzugs in Richtung Werder Bremen.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte
1977/78   BL     16.     41:60  22:46
1978/79   2. BL   1.     75:38  53:23
1979/80   BL     13.     42:53  30:38
1980/81   BL     16.     49:67  25:43
1981/82   2. BL   4.     87:56  45:31

1982 bis 1994: Die mageren Jahre bis zum Wiederaufstieg

Der Zwangsabstieg in die Amateur-Oberliga Bayern (Bayernliga) bedeutete einen starken Umbruch in der Mannschaft der Löwen. Nachdem 14 Spieler den Verein verlassen hatten, wurden 20 neue verpflichtet. Dennoch reichte es deutlich nicht zum Wiederaufstieg. In der folgenden Saison wurde die Aufstiegsrunde erreicht, jedoch gewannen die Löwen dort nur ein Spiel, die anderen fünf gingen verloren. In der Saison 1984/85 drohte zeitweilig sogar der Abstieg in die Landesliga, obwohl sich vier Trainer versuchten, nämlich Bernd Patzke, Oktavian Popescu, Erich Beer und Wenzel Halama. Ein paar Mal ging es dann in den folgenden Saisons noch knapp am Aufstieg vorbei, bis er unter Trainer Karsten Wettberg 1991 endlich gelang. Allerdings stieg der Verein dann gleich wieder in die Bayernliga ab, aber nur für ein Jahr. Dann begann mit Werner Lorant der Durchmarsch in die Bundesliga.

Saison    Liga       Platz   Tore   Punkte
1982/83   OL By       6.     63:49  41:31
1983/84   OL By       1.     79:38  51:25  In der Aufstiegsrunde gescheitert
1984/85   OL By      11.     54:53  31:37
1985/86   OL By       2.     83:44  48:20
1986/87   OL By       3.     71:41  50:22
1987/88   OL By       3.     71:42  40:24
1988/89   OL By       5.     80:49  38:26
1989/90   OL By       2.     60:25  44:16
1990/91   OL By       1.     62:21  54:10
1991/92   2. BL Süd  10.     19:24  19:25
1992/93   OL By       1.     69:35  48:16
1993/94   2. BL       3.     55:38  47:29

1994 bis 2001: Die Ära Wildmoser/Lorant und die Stadionfrage

Der Jubel der Fans war überwältigend, als in Meppen das letzte Spiel der Zweitligasaison 1993/94 abgepfiffen war, der TSV 1860 München mit einem 1:0-Sieg als erster Verein überhaupt den direkten Durchmarsch aus der Bayernliga in die Bundesliga geschafft hatte und dieser nach 13-jähriger Abwesenheit wieder angehörte. Mit allem Einsatz und viel Glück schaffte man in der folgenden Saison den Klassenerhalt.

Bis 2000 konnte man sich stets steigern – holte Stars wie Thomas Häßler und Martin Max – und erreichte neben einigen Teilnahmen am UI-Cup sowie dem UEFA-Pokal die Qualifikation zur Champions League durch einen 4. Platz in der Bundesliga. Sportlich konnte man aber nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Schließlich wurde Werner Lorant am 18. Oktober 2001 entlassen, nachdem man fünf Tage zuvor eine 1:5-Niederlage gegen den FC Bayern München erlitten hatte.

Die Stadionfrage loderte in dieser Zeit richtig auf, nachdem der Verein 1995 einen Umbau des Stadions an der Grünwalder Straße nicht mehr weiter verfolgte und die Spiele ab sofort komplett im von vielen Fans ungeliebten Olympiastadion stattfanden. Nach einer anfänglichen Euphoriewelle mit Vereinsrekorden in Sachen Zuschauerschnitt und guten Erfolgen in der Bundesliga ebbte das Interesse an den Löwen auch aufgrund nachlassender Leistungen allmählich ab. Unter den Fans gab es große Differenzen wegen der Spielortfrage, die zu einer regelrechten Spaltung zwischen verschiedenen Fangruppen führten. Hart diskutiert wurde zwischen diesen Gruppen auch der mögliche Umbau des Olympiastadions und die Beteiligung des TSV 1860 München am Neubau der Allianz Arena in Fröttmaning.

Saison    Liga   Platz    Tore    Punkte
1994/95   BL     14.      41:47   27:41
1995/96   BL      8.      52:46   45
1996/97   BL      7.      56:56   49
1997/98   BL     13.      43:54   41
1998/99   BL      9.      49:56   41
1999/00   BL      4.      55:48   53
2000/01   BL     11.      43:55   44

2001 bis 2003: Umbruch mit Pacult und Götz

Nach der Kirch-Pleite wurde der Kader umgebaut. Mit älteren Spielern wie Thomas Häßler und Martin Max wurden die Verträge nicht verlängert. Den Durchbruch schafften Daniel Bierofka, dessen Vater auch schon für den TSV 1860 gespielt hatte, Benjamin Lauth und Andreas Görlitz.

Die Amateurmannschaft der Löwen stieg in der Saison 2003/2004 als Meister der Bayernliga in die Regionalliga Süd auf.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte
2001/02   BL      9.     59:59  50
2002/03   BL     10.     44:52  45
2003/04   BL     17.     32:55  32

2004 bis 2005: Stadion-Affäre, Karl Auer wird Präsident, Abstieg

Der ehemalige Präsident des Vereins Karl-Heinz Wildmoser und sein Sohn Karl-Heinz Wildmoser junior wurden am 9. März 2004 vorläufig festgenommen. Ihnen wurde die Annahme von 2,8 Mio. Euro Bestechungsgeld im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Stadions in München vorgeworfen. Ab dem 10. März ruhte das persönliche Vereinsmandat von Wildmoser senior. Am 15. März trat er nach einer mehrstündigen Krisensitzung des Aufsichtsrates zurück. Neuer Präsident wurde das bis dato außerhalb des Vereines unbekannte Aufsichtsratsmitglied Karl Auer. Er hatte für einen Verbleib Wildmosers im Amt plädiert und war die Kompromisslösung, um Wildmoser zum Rücktritt zu bewegen. Der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Zehetmair, der zunächst als Favorit für die Nachfolge gegolten hatte, wurde Vizepräsident.

Die folgenden Wochen waren geprägt von Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem medial unerfahrenen Großmetzger Auer und dem Ex-Kultusminister Zehetmair sowie von anhaltender sportlicher Talfahrt. Am 17. April 2004 wurde Trainer Falko Götz entlassen. Zehetmair, der die Demission des Trainers ohne Rücksprache mit Präsident und Geschäftsführung als erster verkündet hatte, wurde für sein Vorpreschen scharf kritisiert und trat daraufhin zurück. Als neue Vizepräsidenten wurden der Juniorenleiter Wolfgang Hauner, der im Hauptberuf Polizeiobermeister im Bundesgrenzschutz ist, und Leonhard Roßmann, der Vorstandsvorsitzende einer Münchner Bank, ernannt. Neuer Trainer wurde der Holländer Gerald Vanenburg. Dieser trat nach dem Abstieg des Vereins in die zweite Liga zurück. Mehrere Leistungsträger mussten verkauft werden, darunter Markus Schroth, Benjamin Lauth und Andreas Görlitz. Als neuer Trainer wurde Rudi Bommer verpflichtet.

Währenddessen wurde das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser eingestellt. Sein Sohn Karl-Heinz Wildmoser junior, der gleichzeitig Geschäftsführer des Vereins sowie der Stadionbetreibergesellschaft der Allianz Arena war, blieb jedoch nach einem Teilgeständnis zunächst in Untersuchungshaft und wurde zwischenzeitlich zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt; das Urteil ist bislang noch nicht rechtskräftig.

Nach der 1:5-Pleite am 28. November 2004 gegen Alemannia Aachen wurde Rudi Bommer am 4. Dezember 2004 zusammen mit seinem Assistenten Michael Dämgen entlassen. Nachdem Jürgen Röber dem TSV 1860 München eine Absage erteilte und eine Rückkehr von Werner Lorant nicht in Erwägung gezogen wurde, blieb der vormalige Co-Trainer und Cheftrainer der U 23, Reiner Maurer, Cheftrainer des Vereins.

Der Aufstieg noch in der Saison 2004/2005 schien durch eine starke Leistung in der Rückrunde wieder möglich zu sein. Am letzten Spieltag am 22. Mai 2005 mit nur einem Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze verloren die Löwen jedoch gegen LR Ahlen 3:4, gleichzeitig gewann der Konkurrent Eintracht Frankfurt. So blieb 1860 ein weiteres Jahr in der 2. Fußballbundesliga.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte
2004/05   2. BL  4.      52:39  57

2005/2006: Zweitligasaison im WM-Stadion

Allianz Arena in Fröttmaning

Seit Juni 2005 spielt der TSV 1860 München in der neuen Allianz Arena. Das Eröffnungsspiel am 30. Mai 2005 gewann der TSV 1860 München gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:2. Am 2. Juni folgte dann das zweite Eröffnungsspiel gegen den Stadtrivalen und Miteigentümer FC Bayern München, das die Löwen mit 1:0 für sich entschieden.

Nachdem die Löwen am Anfang der Hinrunde zeitweilig noch Tabellenführer waren, zählten sie zur Winterpause nur noch zum erweiterten Favoritenkreis. Verstärkt wurde die Krise durch eine Wiederholung des am 12. Spieltag gegen den SV Wacker Burghausen gewonnenen Auswärtsspiels. Denn der in der 72. Minute beim Spielstand von 0:2 eingewechselte 1860-Spieler Nemanja Vučićević wurde nachträglich positiv auf das verbotene Mittel Finasterid getestet. Im angesetzten Wiederholungsspiel unterlagen die Löwen gegen Burghausen.

Nach einem 0:0 am 18. Spieltag gegen den Tabellenletzten LR Ahlen vor heimischer Kulisse zog die Vereinsführung die Notbremse und entließ am 22. Januar Trainer Reiner Maurer und Manager Roland Kneißl. Nur zwei Tage später, am 24. Januar, präsentierte 1860 München die Nachfolger: Walter Schachner wurde neuer Cheftrainer der Löwen, während Stefan Reuter den Posten als Manager übernahm.

Am 17. März erklärte Löwenpräsident Karl Auer überraschend seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Sein Nachfolger wurde am 26. März der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Alfred Lehner. Neuer Vizepräsident wurde Ralph Burkei, der die Aufgaben des ebenfalls zurückgetretenen Leonhard Roßmann übernahm.

Neuer Geschäftsführer wurde Stefan Ziffzer. Im April 2006 standen die Löwen kurz vor einem Insolvenzantrag. Der FC Bayern München kaufte ihnen dann aber die Anteile an der Allianz Arena für 11 Millionen Euro ab. 1860 München hat ein Rückkaufsrecht der Anteile jeweils zum 30. Juni jedes Jahres bis spätestens 2010 um denselben Betrag zuzüglich 6,5 % Zinsen.

Der Verein geriet unter dem Trainer Walter Schachner in akute Abstiegsgefahr. Erst am vorletzten Spieltag sicherte sich der TSV 1860 München durch einen 1:0-Heimsieg gegen den Abstiegsmitkonkurrenten 1. FC Saarbrücken den Klassenerhalt. Letztlich beendete man die Saison auf dem 13. Platz.

Saison    Liga   Platz   Tore   Punkte
2005/06   2. BL  13.     41:44  42

Die Jugendarbeit des Clubs war dagegen von Erfolg gekrönt. Die B-Junioren (U 17) holten zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft. Der DFB verlieh die Fritz-Walter-Medaille an die Brüder Lars (Gold, Jahrgang 1989) und Sven Bender (Bronze, Jahrgang 1989) sowie an Alexander Eberlein (Silber, Jahrgang 1988).

2006/2007: Rechtsstreit um Trikotsponsor betandwin.de und ein Kader mit vielen jungen Talenten

Am 13. Juni 2006 erhielt der Verein von der DFL die Lizenz für die Saison 2006/2007 in der 2. Bundesliga mit der Auflage monatlicher Rechenschaftsberichte. Die Lizenz konnte gesichert werden, weil der neue Haupsponsor betandwin.de nach dem Auslaufen des Vertrages mit dem Vorgänger Festina einen deutlich höheren Sponsoringbetrag zu zahlen bereit war. Da gerichtlich noch nicht abschließend geklärt ist, ob private Sportwettenanbieter in Deutschland erlaubt sind, wurde auf den neuen Trikots zunächst für das sogenannte „Entertainment-Portal“ bwin.de geworben. Die Bezirksregierung von Oberbayern untersagte dem Klub am 19. Juli jedoch auch diese Werbung, so dass die Spieler vorerst ohne Sponsor auf der Brust auflaufen müssen und zurzeit mit dem Motto „we win“ („wir gewinnen“) in Anlehnung an den Sponsor auflaufen.

Der Verein verkaufte Spieler wie Steffen Hofmann, Matthias Lehmann, Timo Ochs und Rémo Meyer und nahm stattdessen sechs junge Talente aus dem Kader der zweiten Mannschaft und sogar drei Spieler aus den Jugendteams in den Profikader auf. Außerdem wurde der 19 Jahre alte Georgier Mate Ghwinianidse von Lokomotive Moskau verpflichtet.

Kader 2006/2007

Walter Schachner bei dem Training
Walter Schachner bei dem Training
Name Trikot Nationalität Letzter Verein (bei Neuzugängen)
Torwart
Michael Hofmann 1 Deutscher
Philipp Pentke 12 Deutscher 1860 München II
Philipp Tschauner 20 Deutscher 1. FC Nürnberg
Abwehr
Marcel Schäfer 3 Deutscher
Torben Hoffmann 4 Deutscher
Gregg Berhalter (K) 5 US-Amerikaner Ire FC Energie Cottbus
Mate Ghwinianidse 19 Georgier Lokomotive Moskau
Alexander Eberlein 28 Deutscher 1860 München U 19
Łukasz Szukała 30 Pole
Christoph Burkhard 32 Deutscher 1860 München II
Fabian Johnson 33 Deutscher 1860 München II
Mittelfeld
Roman Týce 6 Tscheche
Danny Schwarz 8 Deutscher Karlsruher SC
Harald Cerny 13 Österreicher
Markus Thorandt 16 Deutscher FC Augsburg
Sven Bender 17 Deutscher 1860 München U 17
Lars Bender 22 Deutscher 1860 München U 17
Daniel Baier 24 Deutscher
Patrick Milchraum 26 Deutscher
Björn Ziegenbein 27 Deutscher 1860 München II
Angriff
Nemanja Vučićević 7 Serbe
Antonio Di Salvo 9 Italiener FC Hansa Rostock
Josh Wolff 11 US-Amerikaner Kansas City Wizards
Paul Agostino 18 Australier Italiener
Nicky Adler 23 Deutscher

(K) = Mannschaftskapitän

Abgänge zur Saison 2006/2007:

während der Saison:

Die Meistermannschaft

1965/1966:

Erfolge im Fußball

Meisterschaften

  • Südbayerischer Meister (2): 1922, 1943
  • Bayerischer Meister (6): 1941, 1984, 1991, 1993, 1997 (U 23), 2004 (U 23)
  • Süddeutscher Meister (2): 1963, 1979
  • DFB-Pokalsieger (2): 1942, 1964
  • Deutscher Meister (1): 1966
  • DFB-Hallen-Pokal (1): 1996
  • B-Junioren-Meister (1): 2006

Weitere Erfolge

Erfolge von Spielern des TSV 1860 München

Torschützenkönig:

Tor des Jahres:

Fritz-Walter-Medaille des DFB für Nachwuchsspieler:

  • 2006: Lars Bender (Gold Jahrgang 1989)
  • 2006: Sven Bender (Bronze Jahrgang 1989)
  • 2006: Alexander Eberlein (Silber Jahrgang 1988)

Weitere Statistik

(Stand 7. November 2006)

Mitglieder

Mit über 20.000 Mitgliedern zählt der TSV 1860 München zu den zehn größten Sportvereinen Deutschlands.

Mitgliederentwicklung

1964, im ersten Jahr in der neu gegründeten Fußball-Bundesliga, hatte der Verein 3944 Mitglieder. Bis 1968 hatte sich die Zahl schon fast verdoppelt (6492). In den nächsten 20 Jahren blieb die Zahl der Mitglieder, trotz zwischenzeitlichem Abstiegs in die Bayernliga, mehr oder weniger konstant zwischen 5000 und 6000, erst mit dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga 1993 und ein Jahr später in die 1. Bundesliga stieg die Mitgliederzahl rapide an. 1994 hatte der Verein 7761 Mitglieder, 1995 schon 11.494. Aufgrund guter Leistungen der Löwen und Platzierungen im oberen Mittelfeld in den kommenden Jahren wurden immer mehr Fans Mitglieder des TSV. Die Rekordzahl erreichte der Verein 2001 mit 23.602 Mitgliedern, nachdem 1860 München in der Saison zuvor überraschend Vierter in der Bundesliga geworden war und an der Qualifikation für die Champions League teilgenommen hatte.

  • 1. Januar 2002: 23.436 Mitglieder
  • 1. Januar 2003: 22.270 Mitglieder
  • 1. Januar 2004: 21.122 Mitglieder
  • 1. Januar 2005: 20.637 Mitglieder
  • 1. Januar 2006: 20.725 Mitglieder

Der Großteil der Mitglieder kommt aus der Fußball-Abteilung des TSV 1860 München, der 2006 18.908 Mitglieder angehörten.

Die komplette Mitgliederentwicklung finden Sie auf der Unterseite Daten.

Stadien

Dem Verein stehen drei Fußballstadien zur Verfügung, im Olympiastadion wird jedoch kein Fußball mehr gespielt.

Die Allianz Arena – die Stadionanteile (50 %) wurden im April 2006 an den FC Bayern verkauft, um eine akut drohende Insolvenz abzuwenden – ist Spielstätte der Fußballprofimannschaft des Vereins. Die Arena wurde für geschätzte 340 Millionen Euro errichtet, Baubeginn war am 21. Oktober 2002. Vor der Saison 2005/2006 löste sie das bis dahin genutzte Olympiastadion ab. Sie liegt im Norden des Münchner Stadtteils Schwabing-Freimann in der Fröttmaninger Heide.
Eine Besonderheit des Stadions ist die aus 2760 ETFE-Folienkissen (Ethylen-Tetrafluorethylen) hergestellte Fassade. Die Kissen werden ständig mit getrockneter Luft aufgeblasen und können wahlweise in blau (bei Spielen von 1860), rot (bei Spielen des FC Bayern) oder weiß (bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft) beleuchtet werden. Die Allianz Arena gehörte unter dem Namen FIFA WM-Stadion München zu den zwölf Stadien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Eröffnung: 30. Mai 2005, Fassungsvermögen: 69.901 Plätze.

Grünwalder Stadion in Giesing

Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße wird als Spielstätte von der 2. Mannschaft (ehem. Amateure) genutzt. Das Stadion gilt als die eigentliche Heimat des Fußballvereins. Es wurde 1926 fertiggestellt, fasste damals 40.000 Zuschauer und trug den Namen Heinrich-Zisch-Stadion. 1937 musste das Stadion in einer Finanzkrise des Clubs an die Stadt München verkauft werden, auch heute ist es noch Eigentum der Stadt.
Es kursieren Pläne der Stadt, das Stadiongelände für ca. 15 Millionen Euro zu veräußern, um den Haushalt zu konsolidieren. Das Stadion könnte so frühestens 2008 abgerissen werden. Initiativen wie Freunde des Sechzger Stadions e.V. und die Wählergruppe Sechzgerstadion e.V. setzen sich für den Stadionerhalt ein.
Seit dem vollständigen Umzug ins Olympiastadion (zur Saison 1995/96) ist die Fangemeinschaft des Traditionsvereins gespalten. Traditionalisten, die eine Abgrenzung zum FC Bayern und eine eigene Identität fordern, haben weder das Olympiastadion noch die neue Allianz-Arena angenommen, was immer noch für Konfliktstoff innerhalb der Fanszene sorgt. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass ein vollständiges Überwinden dieses Grabens nur mit einer endgültigen Rückkehr ins (möglicherweise umgebaute) Grünwalder Stadion machbar ist.
Eröffnung: 23. April 1911, Fassungsvermögen: 21.272 Plätze (Saison 2004/2005)

Olympiastadion im Olympiagelände

Das Olympiastadion – das ebenfalls Eigentum der Stadt München ist – wurde zwischen 1994 und 2005 regelmäßig vom Verein für Fußball-Heimspiele genutzt. Es wurde für die 20. Olympischen Sommerspiele 1972 für geschätzte 137 Millionen DM gebaut und dient sowohl für Leichtathletikveranstaltungen und Fußballspiele als auch für kulturelle Veranstaltungen.
Die Rekordzahl von schätzungsweise 90.000 Zuschauern wurde beim Spiel des TSV 1860 gegen den FC Augsburg am 15. August 1973 aufgestellt (siehe oben).
Eröffnung: 26. Mai 1972, Fassungsvermögen: 69.466 Sitzplätze.

Unterseiten

  • Tabelle – Diese Seite gibt einen Überblick über die Spielklassen, in denen der TSV spielte und über die Endplatzierungen in den jeweiligen Spielzeiten.
  • Personen – Diese Seite liste alle Präsidenten, Trainer und Nationalspieler sowie einige weitere bekannte Spieler des Vereins auf.
  • Daten – Diese Seite enthält Rekorde zum TSV 1860 München, alle Europapokal-Spiele des Clubs sowie einen Überblick über die Mitgliederzahlen.

Literatur

  • Roman Beer: Kultstätte an der Grünwalder Straße. Werkstattverlag, 2004, ISBN 3-89533-463-4
  • Christian Ortlepp: Das Löwen-Wunder. Sportverlag, 2000, ISBN 3-32800-892-6
  • Hardy Grüne, Claus Melchior: Legenden in Weiß und Blau. 383 Seiten. Die Werkstatt, März 1999, ISBN 3-89533-256-9
  • Hardy Grüne: Die Löwen. 1860 München - Eine Legende ist wieder da.. 160 Seiten. Agon Sportverlag, Kassel Januar 1999, ISBN 3-89609-125-5
  • Jörg Althoff, Thomas von Wittern, Oliver Kreth: Werner Lorant. Proteus, München 1998, ISBN 3-93392-001-9


  1. TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, tsv1860.de (12. Januar 2007)