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Eibach (Nürnberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eibach ist seit 1922 ein Stadtteil von Nürnberg. Der heute vorstädtisch geprägte Ort liegt am südwestlichen Rand Nürnbergs, zwischen "Frankenschnellweg" (Autobahn) bzw. den Gleisen der Eisenbahn Richtung Augsburg/München auf der östlichen und dem Fluss Rednitz auf der westlichen Seite; Eibach ist durch Autoverkehr stark belastet. Gleichwohl weist Eibach ein interessantes Gemeindeleben auf und gilt als ein familienfreundlicher Stadtteil mit vielen Grünflächen. Eibach wurde 2005 von den Hörern des Radiosenders Hitradio N1 zum schönsten Stadtteil Frankens gewählt.

Geschichte

1264 taucht das Dorf "Ybach" erstmals in einer Erbschaftsverzichtserklärung auf. Von 1285 existiert ein Eintrag in einem Acht- und Verbannungsbuch. 1300 findet man dann die Schreibweise Eywach. 1344 bestätigte der Kaiser der Nürnberger Patrizierfamile Waldstromer ihre Eibacher Besitztümer. Die andere Hälfte der Eibacher Forsthube gehörte dem Geschlecht derer von Motter, die auch das Patronatsrecht über die Pfarrei St. Johannes der Täufer innehatten. Bald nach 1528 wurde die Reformation eingeführt. 1600 wütete hier die Pest. 1661 war das im Dreißigjährigen Krieg ziemlich zerstörte Eibach wieder aufgebaut. Danach kamen evangelische Glaubensflüchtlinge aus dem habsburgischen Oberösterreich nach Eibach. Um 1760 bestand das Dorf aus ca. 25 Bauernanwesen. Um 1900 zählte Eibach 60 Häuser mit 700 Einwohnern. 1922 wurde Eibach nach Nürnberg eingemeindet. Ab 1933 kennzeichnete das protestantische Leben Eibachs ein Kirchenstreit zwischen der Bekennenden Gemeinde und den Deutschen Christen, 1945 von den Bekenntnis-Christen "gewonnen". 1972 wurde mit der Eröffnung des Nürnberger Hafens des Rhein-Main-Donaukanals Eibach zur Hafenstadt.

1985 gedachte der Vorstadtverein des 700-jährigen Bestehens Eibachs.

Sehenswürdigkeiten

Die evangelische Kirche St. Johannes Baptist aus fränkischem Sandstein befindet sich an der Eibacher Hauptstraße und wurde 1343 als (kath.) Filialkirche von Katzwang erbaut. Das Kirchenschiff stammt aus dem 18. Jh. Mittelalterliche Wandmalereien des 15.Jh. wurden 1948 im gotischen Chorraum freigelegt und teilweise ergänzt.

Die katholische Kirche St. Walburga (seit 1921 Pfarrei; zum Bistum Eichstätt gehörend) liegt am Eibenweg. Sie wurde 1953 als stattlicher Saalbau mit Flachdecke und Fresken der Zeit (heute teilweise übermalt) errichtet. Sie beherbergt einige Ausstattungsstücke des 18. und 19.Jh. Das Triptychon-Altarbild zeigt Szenen aus dem Leben der hl. Walburga. Das in den 1960er Jahren errichtete Pfarrheim neben der Kirche ist durch Umbau der 1910 erbauten kath. Kirche St. Willibald entstanden; aus dem Dach ragt noch deren Zwiebelturm. Aus der Pfarrei stammt Alt-Abt Dominikus Madlener vom Benediktinerkloster Plankstetten.

Die Werkvolk-Siedlung wurde ab 1950 nach Plänen von Fritz Leonhardt, dem bekannten "Baumeister in einer umwälzenden Zeit", für Flüchtlinge aus Schlesien und dem Sudetenland errichtet.

Bildung

  • Sigmund-Schuckert-Gymnasium (im Schulzentrum Südwest, Pommernstraße)
  • Peter-Henlein-Realschule (im Schulzentrum Südwest, Pommernstraße)
  • Grund- und Teilhauptschule Fürreuthweg mit Grundschule-Zweigstelle Hopfengartenweg

Veranstaltungen

Jedes Jahr zu Johanni ist Kärwa, oder für Nichtfranken Kirchweih, in Eibach. Auf dem Festplatz an der Hinterhofstraße ist fünf Tage lang ein buntes Treiben. Am Kärwa-Samstag findet seit einigen Jahren ein großer Kirchweihumzug mit anschließendem Stellen von Kärwabaum und Kinderkärwabaum durch die Eibacher Kärwaboum und -madla statt. Dieser bunte Wurm durch Eibach, an dem alle Eibacher Vereine und Vereinigungen teilnehmen, wird vom Vorstadtverein Nürnberg-Eibach/Maiach e.V. organisiert und durch Spenden der Eibacher Geschäftswelt finanziert.

Alljährlich findet ein Weihnachtsmarkt statt und die Hauptstraße wird weihnachtlich geschmückt. Diese Aktion nennt sich "Sterne für Eibach".

Siehe auch: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg

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