Bahnstrecke Aachen–Tongern
Montzenroute | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Montzenroute ist eine Bahnstrecke in Belgien von Tongeren nach Aachen-West, die für Güterverkehr verwendet wird. Oft bezeichnet man die gesamte Strecke von Antwerpen über Montzen nach Aachen als Montzenroute.
Geschichte
Während des Ersten Weltkriegs verhielten sich die Niederlande neutral und stellte den internationalen Bahnverkehr zwischen Deutschland und Belgien ein. Deutschland, das Belgien besetzt hatte, baute daraufhin eine alternative Verbindung nach Glons in Limburg durch den Norden der Provinz Lüttich und die dort befindliche flämische Exklave Voeren. Am 28. Februar 1917 wurde die Strecke eröffnet. Wegen der steilen Steigungen rund um Montzen wurde sie nach diesem Ort benannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde für den Gütertransport von Antwerpen nach Deutschland fast ausschließlich die inzwischen zweigleisig ausgebaute Montzenroute genutzt, selbst nach der Wiedereröffnung des Eisernen Rheins am Ende des Kriegs. Belgien gab der Montzenroute aus folgenden Gründen den Vorzug für den Verkehr Richtung Deutschland:
- Weniger Zeitverlust, da nur eine Grenze überquert werden muss.
- Es müssen keine Gebühren für die Nutzung der niederländischen Gleise bezahlt werden.
Die Nachteile gegenüber dem Eisernen Rhein sind jedoch:
- Die Montzenroute ist 50 km länger.
- Der Eiserne Rhein ist flacher, so dass dort Güterzüge mit bis zu 1800 Tonnen fahren können, während auf der Montzenroute Züge mit höchstens 1100 Tonnen gezogen werden können; zwischen Montzen und Aachen wird dazu noch eine zweite Lokomotive benötigt.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem die Montzenroute verwendet – abgesehen von gelegentlichen Militärtransporten mit britischen Soldaten fand jedoch ab dem 2. Juni 1957 kein Passagierverkehr mehr auf dieser Strecke statt.
In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde von Deutschland und den Niederlanden darauf gedrängt, den Eisernen Rhein zu reaktivieren. 1954 wurde dazu ein trilateraler Kongress in Roermond veranstaltet; Belgien wollte jedoch an der Montzenroute festhalten. Der Eiserne Rhein wurde lediglich zwischen 1970 und 1973 von Opel-Autotransportzügen verwendet, sowie 1977, als die Tunnel der Montzenroute gewartet wurden. Nachdem 1991 die Montzenroute modernisiert worden war, kam der Verkehr auf dem Eisernen Rhein komplett zum Erliegen und wurde teilweise stillgelegt.
Seit 1984 ist die Strecke elektrifiziert, bis auf den Abschnitt Montzen–Gemmenicher Tunnel. Bis 2008 soll auch diese Lücke geschlossen werden.
Weblinks
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