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Bahnstrecke Aachen–Tongern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Montzenroute
Bahnhof
0,0 Aachen-West
mit Verbindung zur Euregiobahn
Abzweig nach rechts
nach Aachen Hbf
4,5 Gemmenicher Tunnel
5,4
Grenze
{{BSkm|5,4|44,1}} EU Grenze D/B
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
40,9 von Aachen
40,0 Göhltalviadukt
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Welkenraedt
Bahnhof
37,0 Bahnhof Montzen Gare
Abzweig ehemals nach links
??
Tunnel
Gulptunnel 790 m
Gultptalviadukt 390 m
Haltepunkt / Haltestelle
31,4 Remersdaal
Tunnel
Tunnel van Veurs 2130 m
Haltepunkt / Haltestelle
26,6 Sint-Martens-Voeren
Viadukt 250 m
Haltepunkt / Haltestelle
23,4 Warsage
Haltepunkt / Haltestelle
21,0 Berneau
Berwinnetalviadukt 230 m
Abzweig nach rechts
20,7 nach Lüttich
Abzweig nach links und geradeaus
19,9 aus Lüttich
18,2 Bahnhof Visé Haut
über A25
Brücke über die Maas 530 m
Brücke über den Albert-Kanal 300 m
Tunnel
Geertunnel 1640 m
Haltepunkt / Haltestelle
11,3 Bassenge
Haltepunkt / Haltestelle
9,3 Roclenge
über A13
Haltepunkt / Haltestelle
7,1 Boirs
Abzweig nach rechts und geradeaus
5,5 von Lüttich
Haltepunkt / Haltestelle
5,2 Glons Haut
Haltepunkt / Haltestelle
3,6 Nerem Vreren
Haltepunkt / Haltestelle
0,0 Tongeren

Die Montzenroute ist eine Bahnstrecke in Belgien von Tongeren nach Aachen-West, die für Güterverkehr verwendet wird. Oft bezeichnet man die gesamte Strecke von Antwerpen über Montzen nach Aachen als Montzenroute.

Geschichte

Während des Ersten Weltkriegs verhielten sich die Niederlande neutral und stellte den internationalen Bahnverkehr zwischen Deutschland und Belgien ein. Deutschland, das Belgien besetzt hatte, baute daraufhin eine alternative Verbindung nach Glons in Limburg durch den Norden der Provinz Lüttich und die dort befindliche flämische Exklave Voeren. Am 28. Februar 1917 wurde die Strecke eröffnet. Wegen der steilen Steigungen rund um Montzen wurde sie nach diesem Ort benannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde für den Gütertransport von Antwerpen nach Deutschland fast ausschließlich die inzwischen zweigleisig ausgebaute Montzenroute genutzt, selbst nach der Wiedereröffnung des Eisernen Rheins am Ende des Kriegs. Belgien gab der Montzenroute aus folgenden Gründen den Vorzug für den Verkehr Richtung Deutschland:

  • Weniger Zeitverlust, da nur eine Grenze überquert werden muss.
  • Es müssen keine Gebühren für die Nutzung der niederländischen Gleise bezahlt werden.

Die Nachteile gegenüber dem Eisernen Rhein sind jedoch:

  • Die Montzenroute ist 50 km länger.
  • Der Eiserne Rhein ist flacher, so dass dort Güterzüge mit bis zu 1800 Tonnen fahren können, während auf der Montzenroute Züge mit höchstens 1100 Tonnen gezogen werden können; zwischen Montzen und Aachen wird dazu noch eine zweite Lokomotive benötigt.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem die Montzenroute verwendet – abgesehen von gelegentlichen Militärtransporten mit britischen Soldaten fand jedoch ab dem 2. Juni 1957 kein Passagierverkehr mehr auf dieser Strecke statt.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde von Deutschland und den Niederlanden darauf gedrängt, den Eisernen Rhein zu reaktivieren. 1954 wurde dazu ein trilateraler Kongress in Roermond veranstaltet; Belgien wollte jedoch an der Montzenroute festhalten. Der Eiserne Rhein wurde lediglich zwischen 1970 und 1973 von Opel-Autotransportzügen verwendet, sowie 1977, als die Tunnel der Montzenroute gewartet wurden. Nachdem 1991 die Montzenroute modernisiert worden war, kam der Verkehr auf dem Eisernen Rhein komplett zum Erliegen und wurde teilweise stillgelegt.

Seit 1984 ist die Strecke elektrifiziert, bis auf den Abschnitt Montzen–Gemmenicher Tunnel. Bis 2008 soll auch diese Lücke geschlossen werden.

Vorlage:Navigationsleiste Bahnen und Strecken in der Region Aachen