Medien in der Schweiz
Der folgende Artikel behandelt die Medien in der Schweiz in den Bereichen Printmedien (Presse), Radio und Fernsehen.

Printmedien
Zeitungen sind meist lokal und regional ausgerichtet, aber es gibt auch bekannte Zeitungen mit nationaler Verbreitung. Einige der nationalen Tageszeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung sind bekannt für ihre ausführliche und fundierte Berichterstattung, besonders von internationalen Ereignissen. Die am meisten gelesene Tageszeitung ist die kostenlose Pendler-Zeitung 20 Minuten mit inzwischen über 1 Million Lesern (März 2006). Es folgen die Boulevardzeitung Blick mit 736'000 Lesern und der Tages-Anzeiger mit 573'000 Lesern. Weitere bekannte Zeitungen sind: Basler Zeitung, Aargauer Zeitung, Der Bund, Berner Zeitung, Neue Luzerner Zeitung, St. Galler Tagblatt und Südostschweiz. In der Romandie ist Le Temps die überregionale Tageszeitung. Die auflagenstärksten Tageszeitungen der Westschweiz sind aber Le Matin, gefolgt von 24 Heures.
Bekannte Nachrichtenmagazine sind die wöchentlich erscheinende Weltwoche, WoZ und Facts. Für Wirtschaftsnachrichten gibt es Cash, Bilanz, Handelszeitung und Finanz und Wirtschaft. Ein Kunst- und Kulturmagazin ist das du. Im Klatschbereich existieren u.a. Schweizer Familie, Schweizer Illustrierte und Glückspost. Andere Wochenmagazine sind das Migros-Magazin sowie die Coopzeitung, beide im Zeitungsformat und als solche jeweils die auflagenstärksten Presseorgane der ganzen Schweiz. Sie werden von den beiden grössten schweizerischen Einzelhandelsunternehmen kostenlos herausgegeben und an alle Mitglieder der Genossenschaften versandt. Des Weiteren gibt es zahlreiche Konsumentenmagazine, u.a. Der Schweizerische Beobachter, Saldo und K-Tipp.
Bekannte französischsprachige Zeitschriften sind Bilan (Wirtschaft), L'Hebdo und L'Illustré (beides Wochenmagazine).
Siehe auch: Liste Schweizer Zeitungen
Radio
Die staatliche SRG SSR idée suisse betreibt fünf Sender in deutscher Sprache: DRS 1, DRS 2 und DRS 3 werden über UKW, Kabel und Internet verbreitet; Virus über Kabel und Internet und DRS Musigwälle über Mittelwelle und Internet.
Des weiteren gibt es vier Sender in französischer Sprache (betrieben durch Radio Suisse Romande (RSR): La Première, Espace 2, Couleur 3 und OptionMusique (jeweils über UKW, Kabel und Internet-Stream, OptionMusique auch über Mittelwelle).
Und es existieren drei Sender in italienischer Sprache der Radiotelevisione svizzera di lingua italiana (RTSI) (Rete Uno, Rete Due und Rete Tre) sowie einen Sender rätoromanischer Sprache (Radio Rumantsch (RR)).
Ausserdem betreibt die SRG SSR idée suisse drei Spartensender, die über Satellit und Internet zu empfangen sind: Radio Swiss Pop, Radio Swiss Jazz und Radio Swiss Classic.
Andererseits werden in jeder Region regionale, private Radiosender betrieben. Darunter beispielsweise Energy Zürich, Radio Zürisee und Radio 24 (Zürich), Radio Basel 1 und Radio Basilisk (Basel), Radio BeO, BE1 und Capital FM (Bern), Radio Pilatus, Radio Sunshine (Luzern), Top (Ostschweiz), Argovia (Aargau), Radio 32 (Solothurn), Radio Rottu (Wallis), Radio Emme (Emmental). Häufig werden in der Schweiz auch ausländische Radioprogramme gehört wie SWR3, Radio Regenbogen, Radio 7 und Ö3 sowie verschiedene französische und italienische Radioprogramme. Daneben ist das via Kabel und Internet-Stream zu empfangende Radio 105 bei Jugendlichen beliebt.
Hinzu kommt eine Gruppe von nichtkommerziellen Regionalsendern, die vor allem ein breites Kultur- und Musikprogramm als Gegenpol zum eher einseitigen Inhalt der Privatradios bieten. Sie haben sich in der Gruppe UNIKOM (Union nichtkommerzorientierter Lokalradios) zusammengeschlossen. Es sind dies: Radio LoRa (Zürich), Radio 3fach (Luzern), Radio RaBe (Bern), Kanal K (Aarau), Radio X (Basel), Radio RaSa (Schaffhausen) und toxic.fm (St. Gallen), iischers radio (Wallis) und Radio Cité (Genf).
Fernsehen
Das nationale Fernsehen der SRG SSR idée suisse umfasst sechs Kanäle mit Vollprogramm, je zwei für die drei grossen Sprachregionen. Informationssendungen des Deutschschweizer Fernsehens werden auf einem Infokanal wiederholt. Für die rätoromanische Sprache wird auf dem ersten Programm der Deutschschweiz täglich eine kurze Nachrichtensendung sowie einmal wöchentlich andere Informationssendungen ausgestrahlt (mit deutschsprachigen Untertiteln).
Private Sender sind meistens nur regional und nicht über Satellit zu empfangen. In grossen Teilen der Deutschschweiz werden die Kanäle Star TV und U1 TV (Spartenprogramme) ins Kabelnetz eingespeist (jedoch nicht überall, da das Kabelnetz privatisiert ist). In den Jahren 2000 und 2001 gab es für kurze Zeit private sprachregionale Fernsehprogramme in der Deutschschweiz, Tele 24 und TV3, die aber mangels Rentabilität wieder eingestellt werden mussten.
Der wichtigste und erfolgreichste Lokalsender ist TeleZüri. Ebenfalls von Bedeutung sind Telebasel (Region Nordwestschweiz), TeleBärn (in Bern), Tele Bilingue (Biel und Umgebung), Tele M1 (Mittelland), Tele Tell (Zentralschweiz), Teletop (Winterthur, Thurgau, Ostschweiz), TVO (Ostschweiz) und TSO (Telesüdostschweiz).
Beliebt sind auch Kanäle aus den Nachbarländern. Die deutschen Sender RTL, Sat1, Kabel 1 und Pro 7 senden ihr Programm in der deutschsprachigen Schweiz mit speziellen Werbefenstern und einigen wenigen speziell für die Schweiz produzierten Sendungen (z.B. Schweizer Fussball). Mit Ausnahme von regionalen und einzelnen "Dritten Programmen" empfängt man in der Schweiz fast alle deutschen und österreichischen Kanäle sowie mehrere französische und italienische Sender.