Karl von den Steinen
Karl von den Steinen (* 7. März 1855 Mülheim an der Ruhr; † 4. November 1929 Kronberg im Taunus) war ein deutscher Mediziner (mit Schwerpunkt Psychiatrie), Ethnologe, Forschungsreisender, Amerikanist und Schriftsteller wichtiger ethnologischer Werke]], der sich besonders um die Erforschung der Indianerkulturen Zentral-Brasiliens und die Kunst der Marquesaner verdient gemacht hat. Er legte die dauerhaften Grundlagen zur brasilianischen Ethnologie.
Leben
Karl von den Steinen wurde am 7. März 1855 in Mülheim an der Ruhr geboren. Am 31. Juli 1872 verließ er in Düsseldorf das Gymnasium mit Gen.zgn. Studierte Medizin mit Schwerpunkt Psychiatrie in Zürich, Bonn und Strassburg. Von 1878 bis 1879 war er Assistenz-Irrenarzt (altdeutsch für Psychiater) an der Irrenklinik der Berliner Charité. Forschte zudem in Anstalten anderer europäischer Länder. Von 1879 bis 1881 reiste Karl von den Steinen um die Welt und führte kleine ethnologischen Forschungsreisen zu verschiedene Südseeinseln durch, bei denen er ethnologische Studien an mehreren Gruppen durchführte. Nebenbei studierte er das Irrenwesen in den Kulturstaaten. Nach seiner Rückkehr von dieser Weltreise, nahm Karl von den Steinen seine frühere Stellung an der Berliner Charité wieder an. 1882 Teilnahme an der ersten deutschen Internationale Polarjahr-Expedition nach Südgeorgien als Arzt und Naturforscher, an der er den sehr seltenen Venustransit beobachten konnte. Auf der Rückreise der Expedition im Februar 1884 trennte er sich von dieser und begab sich mit dem Maler, Graphiker und Vetter Wilhelm von den Steinen auf eine Reise von Buenos Aires über Cuiabá zum Quellgebiet des Batovi-Flusses (1884). Nach dieser ersten Xingú-Expedition führte er eine zweite Xingú-Expedition (1887 bis 1888) mit dem Berliner Anthropologen und Ethnologen Paul Ehrenreich durch.
Im Frühjahr 1890 übernahm er die Redaktion des "Ausland". Am 29. Oktober 1890 wurde Karl von den Steinen an der Universität Marburg für Völkerkunde umhabilitiert und erhielt somit die Lehrberechtigung für das Fach Völkerkunde. Ein Jahr später wurde ihm der Professorentitel verliehen und war somit Ordentlicher Professor an einer Universität, die als zweite Universität in Deutschland mit einem Professor das neue Fach Völkerkunde lehrte. 1892, zwei Jahre nach Beginn seiner Lehrtätigkeit verließ er jedoch (wie auch später der Ethnologe Theodor Koch-Grünberg), aufgrund einer fehlenden völkerkundlichen Sammlung, bereits wieder die Universität in Marburg und kehrte nach Berlin zurück.
Hierzu schrieb er folgendes Begründungsschreiben "Steinen an das Königliche Curatorium der Philipps-Universität, 3.3.1892" (aus den Akten des Hessischen Staatsarchivs Marburg: Akten betreffend die Privatdozenten an der Universität Marburg, Vol. III 1884-1898)
„Dem Königlichen Curatorium der Universität Marburg beehre ich mich hiermit ganz ergebenst meinen Austritt aus dem akademischen Lehrkörper anzuzeigen. Ich habe einen Fehler begangen, indem ich mich habilitierte. Wie ich aber allmählich gelernt habe, ist fruchtbare ethnologische Arbeit nicht möglich - wenigstens mir nicht möglich - ohne das Material eines Museums. Nur an einem ethnologischen Institut, glaube ich, könnte der Dozent Erspriessliches leisten; denn ohne Demonstration vermag er bei dem Schüler weder die Grundlage wirklichen Verständnisses zu schaffen noch die Möglichkeit selbständigen Urteils, das Ziel des Unterrichts, zu erreichen. Ich muss es deshalb zur Zeit für nützlicher halten, der praktischen Forschung zu dienen als der Lehre. Ich empfehle mich mit dem Ausdruck dankbarer und verehrungsvoller Gesinnung. Karl von den Steinen Marburg, 3. März 1892“
1892 schrieb Karl von den Steinen sein Buch "Die Bakairi-Sprache" mit Schwerpunkt einer Parallelisierung zu einer zentralen Karaíb-Grundsprache. 1897 schrieb er das Buch "Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens". Von August 1897 bis Februar 1898 erforschte er die Marquesas-Inseln im Pazifik. Durch seine Aufzeichnungen und späteren Bände zum Werk "Die Marquesaner und ihre Kunst" konnte er, wie auch Adam Johann von Krustenstern, ein Teil des Wissens über die dortige Tätowierkunst festhalten, da durch protestantische Missionare die Tätowierung in der Südsee (Marquesas, Tahiti, ...) untersagt wurde. Trotz seinen Aufzeichnungen auf dieser Expedition, sind die Bedeutungen der Muster nicht mehr vollständig bekannt. Seit 1900 war er, durch ein genehmigtes Extraordinariat für Ethnologie, als Professor an der Berliner Universität und als Direktor der Amerikanischen Abteilung des Berliner Völkerkundemuseums, trotz seiner fehlenden Erfahrungen der präkolumbianischen Altertümer, tätig.
Karl von den Steinen entdeckte durch seine Reise in die bis dahin unbekannte Region der Quellflüsse des Xingú, eines der großen südlichen Zuflüsse des Amazonas, ein für Weiße damals völlig unbekanntes und einzigartiges Kulturareal, mit etwa zwölf verschiedener Indianerstämme. Die Einwohnerstämme verfügten über identische Bauweisen von Häusern und Dörfern, feierten dieselben Feste, hatten gleiche Mythen und heirateten über die Grenzen des eigene Dorfes, bei deutlich verschiedenen Sprachen.
Durch seine Werke "Die Bakairi-Sprache" und "Unter den Naturvölkern" legte er wichtige, sichere und dauerhafte Grundlagen für eine anspruchsvolle und lebendige ethnologische Forschung Brasiliens und lößte durch seine Sprachforschung der Bakairí-Sprache im Kontext des Tupí-Bestandteil freien Karaiben-Dialektes und seine Neueinteilung der Indianerstämme in die vier großen Gruppen Aruak, Gé, Karaíb und Tupí, sowie in mehrere kleine Gruppen die bis dahin geltende Einteilung durch die Guck-Theorie von Karl von Martius/Carl Friedrich Martius ab.
Karl von den Steinen entwickelte sich vom Studium der Medizin und dem beruflichen Hintergrund des Psychiaters auf seinen Forschungsreisen in Südameika zum Ethnologen (die akademische Wissenschaft der Ethnologie befand sich zu diesem Zeitpunkt erst im Entstehen). Die Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit, durch seine früheren Tätigkeiten geprägt, waren das Denken, das geistige Leben, das Erscheinungsbild, die kulturellen Aspekte (Ernährung, Feste, Musikinstrumente, Ornamente, Waffen und Werkzeuge) und die Erfassung und Interpretation der Sitten der Einwohner der verschiedenen Stämme. Auf Grund seiner Erfahrung, bereiste er bevorzugt die Dörfer alleine oder in einer relativ kleinen Reisegruppe (ohne Soldaten), da er Angst hatte, das die Forschungsergebisse durch das Erscheinen von Soldaten und Waffen verfäscht werden könnten.
Karl von den Steinen arbeitete über viele Jahrzente gemeinsam mit Adolf Bastian am Museum für Völkerkunde in Berlin, durch den er zu seinen völkerkundlichen Forschungsreisen inspiriert wurde. Karl von den Steinen war ein praxisnaher und anwendungsorientierter Wissenschaftler und widmete sich im hohem Maße der Feldforschung. Seine wichtigsten Leistungen waren die Erkenntnisse der Sprachforschung und Klassifizierung der Stämme im Xingu-Quellgebiet. Zudem die Analyse des Bakairí-Idioms, mit dem erstellten Wörterverzeichnis und der damit verbundenen Schlussfolgerung, dass es sich bei den Bakairí um ein Karaibenvolk handelt. Durch seine zwei Xingu-Expeditionen konnte er an die 2000 Etnographica für das Berliner Museum zusammentragen. Zudem trug er maßgebend zur geografischen Erforschung des Xingú-Quellgebiets, durch kartografische Erfassung und Festlegung des Flussverlaufes des Xingú, bei.
Durch die zwei von Karl von den Steinen geleiteten Xingu-Expedition und den dadurch resultierenden wissenschaftlichen Ergebnisse wurden bis dato vier weitere Forschungsreisen in dieses Gebiet durchgeführt.
Am 4. November 1929 verstarb Karl von den Steinen in Kronberg (Taunus) und wurde auf dem Soziallistenfriedhof Friedrichsfelde, hinter der Feierhalle in einem Familien-Kolumbarium, an der Ostgrenze beigesetzt.
Karl von den Steinen war zudem Vater von Wolfram von den Steinen (geb. 23. November 1892 in Alsen am Wannsee; Professor für mittelalterliche Quellenkunde und Allgemeine Geschichte des Mittelalters) und Hellmut von den Steinen (geb. 06. Dezember 1890 in Marburg/Hessen).
Forschungsreisen
1879-1881 - eine Reise um die Erde
Von 1879 bis 1881 bereiste Karl von den Steinen, einige Länder und Südseeinseln. Auf diesen Reisen machte er eine Vielzahl von ethnologischen Forschungen an Gruppen auf den Inseln der Südsee und studierte das Irrenwesen von Menschen in den damaligen Kulturstaaten.
1882-1883 - erste deutsche Internationale Polarjahr-Expedition nach Südgeorgien
Vom 1. August 1882 bis 31. August 1883 war das erste Internationale Polarjahr, welches am 22. April 1879 durch Carl Weyprecht (1838-1881, ehem. deutscher Marineoffizier im österreichischen Dienst) initiiert wurde. Unterstütztung erhielt er durch Georg von Neumayer (1826-1909, Direktor der Deutschen Seewarte und Organisator und Förderer von nationalen und internationalen Forschungsreisen)). Deutschland errichtete während der Internationalen Polarjahr-Expeditionen zwei Stationen. Die erste wurde am Kingua-Fjord im Cumberland Sound (Baffin Island / Canada), die zweite am Moltke-Hafen in der Royal Bay, Südgeorgien (Südwestatlantik / Subantarktis) errichtet. Neben Deutschland nahmen elf weitere Nationen mit insgesamt 12 weiteren Expeditionen teil. Das allgemeine Ziel war die Ermittlung von Klima- und geophysikalischen Daten durch gleichzeitige meteorologische, magnetische und Bodenmessungen. Hierbei erfolgte der Einsatz von gleichen Messgeräten. Nebenbei beobachteten die deutschen Forscher in Südgeorgien den Verlauf des sehr seltenen Venustransits vor der Sonne am 6. Dezember 1882. Karl von den Steinen nahm an der Expedition als Arzt und Naturforscher teil. Die Überwinterung der Expedition erfolgte in der Royal-Bucht auf Südgeorgien.
1884 - erste Expedition in das Xingú-Gebiet (Brasilien)
Auf der Rückreise der Südpolarexpedition im Februar 1884 trennte er sich von dieser und begab sich nach Asuncion, um sich mit dem Maler, Graphiker und Vetter Wilhelm von den Steinen und !!! Wer ist Träger des brasilianischen Rosenordens?!!!, sowie weiteren Personen, vorwiegend brasilianische Soldaten, auf die Reise von Buenos Aires über Cuiabá zum Quellgebiet des Batovi-Flusses zu begeben.
Das primäre Ziel dieser Forschungsreise stand zunächst in einem wirtschaftlichen Kontext. Aufgabe war es, einen möglichen schiffbaren Weg, über einen der vielen Flüsse, im damals weit unbekannten Gebiet des Rio Xingú, dem mit ca. 2000km Länge zweitgrößter Strom Brasiliens, zu finden, damit ein Warentransport zwischen der rohstoffreichen Zentralprovinz Mato Grosso und dem bedeutenden Handelsplatz Pará, dem heutigen Belém, möglich wird. Dieses Ziel konnte jedoch, wegen vielen diversen Problemen und vor allem den starken Strömungen, nicht erreicht werden.
Die Forscher folgtem, bei ihrer gefährlichen, entbehrungsreichen und wochenandauernden Reise, dem Flusslauf bis zur Mündung in den Xingú-Fluss und danach bis zum Amazonas. Dort trafen sie als erste Weiße (caraibas) auf eine einzigartige Kultur in einem Areal von ca. zwölf sich ähnelenden und doch verschiedenen Indianerstämmen. Hierbei schloss Karl von den Steinen die ersten Kontakte zu den bis dahin unbekannten Bakairi- und Kustenau-Indianern. Die Indianer der Stämme wohnten hierbei in identischen Häusern, celebrierten gleiche Feste und Mythen, bei von Dorf zu Dorf gänzlich verschiedenen Sprachen. Die Frauen und Männer heirateten über die Grenzen der Sprache und Dörfer hinweg.
Die Erfahrungen und Ergebnise dieser Reise veröffentlichte er nach Rückkehr von dieser Forschungsreise 1886 in seinem Werk "Durch Zentralbrasilien".
1887-1888 - zweite Expedition in das Xingú-Gebiet (Brasilien)
Im Januar 1887 begann die zweite Xingú-Expedition. Auf dieser Reise wurde er vom Berliner Anthropologen und Ethnologen Paul Ehrenreich begleitet. Jedoch galt diesesmal das Interesse den Anwohnern des Culiseu-Flusses. Er wurde zunächst durch den Ausbruch der Cholera 1887 am Paraquay aufgehalten. Dadurch ergab sich ihm aber die Gelegenheit die Sambaquis in der heutigen Provinz Santa Catharina zu besuchen und zu erforschen. Am 16. Juli traf er in Cuyaba ein.
Er erforschte bei dieser Xingú-Expedition eine Vielzahl von Stämmen im östlichen Quellgebiet des Xingú und hatte hierbei zum ersten mal Kontakt mit den Awetí.
"Die Ergebnisse der zweiten deutschen Xingu-Expedition waren bedeutend. Nicht nur die geographischen Kenntnisse über die Provinz Mato Grosso wurden durch die kartographischen Aufnahmen, Messungen und Bestimmungen beträchtlich erweitert, sondern auch von der indianischen Bevölkerung des Xingu-Quellgebietes konnten umfangreiche Sammlungen, Texte, Grammatiken und andere Materialien mitgebracht werden. Neun verschiedene Stämme wurden aufgesucht." [1]
Überaus wertvoll ist das darin enthaltene Material zur Mythologie der Bakairi, Paressí, Bororo und Trumai.
Die Erfahrungen und Ergebnisse dieser, und mit den Erfahrungen der ersten Xingú-Expedition, veröffentlichte er später in seinem 1892er Werk "Die Bakairisprache" und 1897er Werk "Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens".
Karl von den Steinen kehrte im August 1888 nach Europa zurück.
1897-1898 - Expedition zu den Südseeinseln (Marquesas)
Von August 1897 bis Februar 1898 bereiste Karl von den Steinen, im Auftrag des Berliner Völkerkundemuseums, die Südseeinseln Marquesas.
In den Jahren vor und nach seiner Reise auf die Marquesas-Inseln, sammelten Europäer Artifakte und Kunstgegenstände, um sie in alle Teile der Welt zu exportieren. Auf diese Weise gelangten sehr viele Kulturgegenstände, wie Sperre, Statuen, Holzschnitzarbeiten, etc. in Museen, aber auch in private Sammlungen, die jedoch zum Zusammenbruch der Marquesanischen Kultur führten.
Aufgrund eines zusätzlichen Verbotes durch die damalige französische Besetzung und den französischen Missionaren war die Ausführung der Tätowierkunst, die der Zeromonien, Tänzen, Gesängen und dem Trommeln untersagt.
Karl von den Steinen erfasste in diesem Zusammenhang die Motive der Körperbemahlung, der älteren, oft von Kopf bis Fuß tätowierten Bewohner und die Bedeutungen der verschiedenen Motive. Ebenso machte er Aufzeichnungen durch Befragung der älteren Einwohner über ihre Legenden, Rituale und Mythen.
Nach seiner Reise arbeitete er noch über weitere zwanzig Jahre an der Fertigstellung seines 3-bändigem Meisterwerkes Die Marquesaner und ihre Kunst, welches 1928, in seinem Todesjahr, abschließend publiziert wurde.
Die Aufzeichnungen Karl von den Steinen dienen, nach der Neuentdeckung der Tätowierkunst auf den Marquesas-Inseln, als Vorlage. Ihm ist zu einem Großteil zu verdanken, dass ein Teil des Wissen über die Tätowierkunst, die auf den Marquesas-Inseln wohl ihre höchste Vollendung erlangte, bewahrt werden konnte.
Rezeption
Seine Beschreibungen der mythischen Fähigkeiten der Tiere waren unter anderem von großem Einfluß auf die Anschauungen des französischen Philosophen Lucien Lévy-Bruhl (La Mythologie Primitive) über das Verhältnis der Menschen zu den Tieren und das Wesen der Verwandlung. Auch Elias Canetti (Masse und Macht) wurde durch sein Werk beeinflußt.
Zitate
Bei Weitem der wichtigste Fall von dem Mangel begrifflicher Scheidewände, der unserm Empfinden und Denken gleichsam am schwersten zugänglich ist, betrifft das Verhältnis des Menschen zu den Tieren und der einzelnen Tiergattungen zu einander. (Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens, S.351)
Wir müssen uns die Grenzen zwischen Tier und Mensch vollständig wegdenken. (Ebd., S.351)
Die Bororó rühmen sich selbst, dass sie rote Araras seien. (Ebd., S.352)
Das Gewöhnliche ist, dass der Bororó nach seinem Tode, Mann oder Frau, ein roter Arara wird, also ein Vogel wie die Seele im Traum. [...] Die Verstorbenen anderer Stämme werden andere Vögel. (Ebd., S.511 f.)
Der Indianer hat ja in Wahrheit die wichtigsten Teile seiner Kultur von den Personen erhalten, die wir Tiere nennen, und ihnen muss er sie noch heute wegnehmen. (Ebd., S.354)
Ein grosser Teil der Naturerklärung der Bakaïrí beruht auf der Voraussetzung des Hexens. Sie haben keine Entwicklung, sondern nur Verwandlung. (Ebd., S.362, Abschnitt "Verwandlung")
Die Bakairi (brasilianische Indianer) glauben, daß die Trumai zugleich eine Art von Raubfisch seien und nachts auf dem Grunde der Gewässer schlafen, während sie selbst ihre Abstammung dem Jaguar ableiten. (R. Hotz, zitiert von Jacob Burckhardt, in: Griechische Kulturgeschichte, Dritter Abschnitt (Religion und Kultus): "Die Metamorphosen")
Werke
- Karl von den Steinen: Durch Central-Brasilien : Expedition zur Erforschung des Schingú im J. 1884. Leipzig : Brockhaus, 1886
- Karl von den Steinen: Die Bakaïrí-Sprache : Wörterverzeichnis, Sätze, Sagen, Grammatik ; mit Beiträgen zu einer Lautlehre der karaïbischen Grundsprache. Leipzig : Koehler, 1892
- Karl von den Steinen: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Reiseschilderungen und Ergebnisse der zweiten Schingú-Expedition 1887-1888. Mit 30 Tafeln (1 Heliogravüre, 11 Lichtdruckbilder, 5 Autotypien und 7 lithogr. Tafeln), sowie 160 Textabbildungen nach den Photographien der Expedition, nach den Originalaufnahmen von Wilhelm von den Steinen und nach Zeichnungen von Johannes Gehrts nebst einer Karte von Prof. Dr. Peter Vogel. Berlin : Geographische Verlagsbuchhandlung von Dietrich Reimer 1894
- Karl von den Steinen: Die Marquesaner und ihre Kunst : Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen. Berlin : Reimer, 1925-1928 (3 Bde.)
- Bd. 1 Tatauierung : mit einer Geschichte der Inselgruppe und einer vergleichenden Einleitung über den polynesischen Brauch (1925)
- Bd. 2 Plastik : mit einer Einleitung über die "Materielle Kultur" und einem Anhang "Ethnographische Ergänzungen" (1928)
- Bd. 3 Die Sammlungen' (1928)
Verleger
- "Das Ausland" - Wochenschrift für Erd- und Völkerkunde (ab 2. Quartal 1890 von Karl von den Steinen herausgegeben)
Literatur
- A História Alemã do Brasil - die deutsche Geschichte Brasiliens (2002)
- Die Marquesaner und ihre Kunst. Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen. (Karl von den Steinen - Reprint N.Y. 1969)
- Band 1: Tatauierung, mit einer Geschichte der Inselgruppe und einer vergleichenden Einleitung über den polynesischen Brauch.
- Band 2: Plastik, mit einer Einleitung über die "Materielle Kultur" und einem Anhang "Ethnographische Ergänzungen".
- Die internationale Polarforschung. Die deutschen Expeditionen und ihre Ergebnisse. (Georg Neumayer, Berlin 1890 & 1891)
- Band 1: Kingua-Fjord
- Band 2: Südgeorgien
- Auf zu dem Südpol (Georg Neumayer, Berlin 1901)
- H. Plischke, in: Deutsche Biographisches Jahrbuch (1929)
- Karl von den Steinen : um século de antropologia no Xingu; Vera Penteado Coelho (org.); São Paulo : Edusp, 1993; ISBN: 85-314-0111-9
- Günther Hartmann (Hg.): Zusammenfassender Überblick über die Erforschung des Rio Xingú und seiner Bewohner (1750-1983). Xingú: unter Indianern in Zentral-Brasilien; zur einhundertjährigen Wiederkehr der Erforschung des Rio Xingú durch Karl von den Steinen. Berlin: Staatliche Museen, 1986. [Katalog zur Sonderausstellung "Xingú-Unter Indianern in Zentral-Brasilien" vom 14. Mai bis 31. August 1986; Zeichn., Kt. u. Umschlagsentwurf: Ulrich Gebauer ...] Berlin : Reimer, 1986; ISBN: 3-496-01033-9 - ISBN 3-496-01034-7
- Peter Vogel: Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen. In Einzel-Abhandlungen von L. Ambronn, C. Apstein (etc.) hrsg. von G. von Neumayer. 3. völlig umgearb. Aufl. Hannover 1906. 2 Bde.
- Paul Ehrenreich: Anthropologische Studien über die Urbewohner Brasiliens, vornehmlich der Staaten Matto Grosso, Goyaz und Amazonas <Purus-Gebiet> : Nach eigenen Aufnahmen und Beobachtungen in den Jahren 1887 bis 1889; Braunschweig : Vieweg, 1897
Quellen
- ↑ Hartmann (1986:52)
siehe auch
- Liste von Ethnologen
- Philipp Wilhelm Adolf Bastian
- Theodor Koch-Grünberg
- Paul Ehrenreich
- Adam Johann von Krustenstern
- Wilhelm Joest
- Marquesas
Links
- http://www.uni-marburg.de/fb03/ivk/institut/marburgervk
- http://www.mare.de/mare/schatztruhe/beschreibung.php