Kronau
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Kronau ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Karlsruhe.
Geografische Lage
Kronau liegt im Nordwesten des Landkreises Karlsruhe zwischen den Zentren der Regionen Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Kronau stammt aus den Jahre 1289.
Bis in die jüngere Steinzeit zurück reichen die ersten Siedlungsspuren der heutigen Gemeinde Kronau. An der Gemarkungsgrenze nahe der Bahnlinie Heidelberg-Karlsruhe fand man beim Kiesabbau auf einer ovalen, zwei Hektar großen Düne Gefäßscherben der Bandkeramiker, Geräte aus Feuerstein und Knochen von Haustieren. Wie auf dem nahen Michaelsberg bei Bruchsal hatten hier auf einer gegen das Hochwasser der Nebenrheinarme geschützten Insel die ersten Ackerbauern und Viehzüchter gelebt. Einige Gräber aus dem 4. vorchristlichen Jahrhundert sowie römische Siegel und Münzen mit dem Bildnis des Antoninus Pius (138 - 161 n. Ch.) zeugen von einer fast nie unterbrochenen Landnutzung in diesem Raum, lange bevor die erste schriftliche Kunde von dem Dorf in der "Grünen Au" festgehalten ist.
1056 schenkte Kaiser Heinrich III. das Gebiet der Speyerer Kirche. Die erste urkundliche Erwähnung Kronaus datiert aus dem Jahr 1289. Wahrscheinlich hat sich aber schon lange vor der ersten Jahrtausendwende eine Dorfsiedlung entwickelt. Das Hochstift Speyer hat diese seinem ganz nahe gelegenen Amt Kislau unterstellt. Die Kronauer Bauern taten sich damals schwer, die Abgaben aus dem mageren Sandboden herauszuwirtschaften. Trotzdem blieben Landwirtschaft und Taglohn die einzigen Einnahmequellen der Menschen. Der Gemeindename veränderte sich über die Jahrhunderte hinweg mehrmals, ohne jedoch die Verbindung zur Grünen Au zu verlieren.
1867 entwickelte sich eine Zigarrenindustrie, die es in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zur Blüte brachte. Nach dem zweiten Weltkrieg etablierte sich in Kronau ein funktionierendes Gewerbewesen.
Kronau ist heute eine attraktive Wohn- und Arbeitsgemeinde zwischen den Zentren der Regionen Mittlerer Oberrhein und Rhein-Neckar. Die Bevölkerungsentwicklung ist von einem kontinuierlichen Wachstum gekennzeichnet. Hatte Kronau im Jahre 1970 noch 4.295 Einwohner, sind es mittlerweile nahezu 5.700.
Rathaus
Zentral in der Ortsmitte gelegen ist das Kronauer Rathaus. Die Gemeindeverwaltung versteht sich in erster Linie als Serviceeinrichtung der Bürgerschaft, aber auch der örtlichen Vereine, Organisationen und Verbände. Das Bürgerbüro ist gut und schnell erreichbar barrierefrei im Erdgeschoss des Rathausneubaus untergebracht. Dort werden viele Dienstleistungen des Rathauses an einer Stelle zusammengefasst angeboten.Errichtet wurde das Rathaus im Jahre 1809. In den vergangenen 200 Jahren hatte der Sitz des Bürgermeisters und seiner Gemeindeverwaltung viele Um- und Erweiterungsbaumaßnamen erfahren. Zuletzt wurde es im Jahre 1998 um einen bedarfsgerechten Anbau erweitert. 1999 wurde der denkmalgeschützte alte Bauteil des Rathauses grundlegend saniert.
Erich Kästner Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
Die heutige Kronauer Schule wurde im Jahre 1962 fertig gestellt und im Laufe der Jahre immer wieder erweitert und saniert. Die Dokumentation dieser Baumaßnahmen verdeutlicht, wie wichtig Bürgermeister und Gemeinderat stets das Wohlergehen und die schulische Ausbildung der Kinder waren und bis heute sind. 1971 folgte bereits die erste Erweiterung und anfangs der Neunziger Jahre eine erste Generalsanierung mit einem Kostenaufwand von 3,3 Mio. DM. Im Jahre 1999 begann die nächster Erweiterungsmaßnahme, die mit einem Kostenaufwand von 2,2 Mio. Euro im Jahre 2002 abgeschlossen werden konnte. Hier wurden unter anderem vier neue Klassenzimmer und eine neue Schulaula (Mehrzweckräume) errichtet.
Mitte 2001 erfolgte der Baubeginn zur Erweiterung des Rektorats und des Lehrerzimmers in einem Kostenrahmen von 450.000 Euro. Ferner wurde auch der Schulhof auf der Südseite neu angelegt.
2002 fiel schließlich der Startschuss für die Generalsanierung der Klassenzimmer im Bauteil F und der Fachräume im Bauteil G. Der Kostenaufwand betrug 2,4 Mio Euro.
Mit diesen Bau- und Sanierungsmaßnahmen hat die Gemeinde also erheblich in ihr Bildungswesen investiert. Eine moderne Schule soll den Kindern und den Jugendlichen beste Voraussetzungen für das Lernen und ihren späteren Lebensweg verschaffen.
Seit 1993 beinhaltet die Kronauer Schule auch eine Werkrealschule. Die Klassen werden im jährlichen Wechsel zwischen den Hauptschulen Bad Schönborn und Kronau gebildet.Insgesamt besuchen 370-400 Schülerinnen und Schüler die Kronauer Bildungseinrichtung.
Eine sehr wertvolle Bereicherung des Schulgeschehens bedeutete die Einrichtung von mehreren Außenklassen der Schule für Körperbehinderte in Karlsbad-Langensteinbach und der Karl Berberich Schule (Schule für geistig behinderte Kinder) in Bruchsal im Jahre 2004. Die Außenklassen kooperieren dabei mit Klassen der Erich Kästner Schule. Die Kinder verlieren Berührungsängste und profitieren alle von der mit viel Engagement aller Beteiligten praktizierten Nähe zueinander. Die Kooperation hat inzwischen Modellcharakter für vergleichbare Einrichtungen erlangt.
Die Gemeinde sieht sich mit ihrer Schule in der familienpolitischen Verantwortung. Eltern und Familien sollten durch bedarfsgerechte Betreuungsangebote gezielt unterstützt werden. Neben der Kernzeitenbetreuung vor und nach den regelmäßigen Schulstunden bietet die Gemeinde einen Mittagstisch und eine Mittagsbetreuung von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr an. Daran schließt sich das durch den Förderverein der Schule getragene Hausaufgabenbetreuungsangebot an. Hier werden die Kinder bis 16.00 Uhr an vier Nachmittagen in der Woche betreut.
Alte Schule
Multifunktional genutzt wird seit Jahren das ehemalige Kronauer Schulhaus. 1894 erbaut, wurde die Fassade des Gebäudes 1988 grundlegend saniert. Anschließend wurde der Innenausbau vorangetrieben. Das historische Gebäude beherbergt neben dem Katholischen Kindergarten "Johannes Bosco" noch einen großen Versammlungsraum und Proberäume für Vereine sowie die Volkshochschule. Die Vereinsunterkünfte im 2. Obergeschoss wurden mit erheblichen Eigenleistungen des Musikvereins "Harmonie" und des Gesangvereins "Frohsinn" ausgebaut. Die Bauarbeiten umfassten außer dem Innenausbau noch die Umgestaltung des Hofbereiches und die Neuanlage eines etwa 1000 qm großen Spielplatzes. Die Gestaltung des gesamten Areals bildet nun einen guten Kompromiss zwischen den verschiedenen Nutzungen.
Feuerwehrgerätehaus
Zu den weiteren Gemeindeeinrichtungen zählt das 1975 erbaute Feuerwehrgerätehaus, in welchem die ehrenamtlich Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Kronau auf modernes Gerät zur Sicherung der Bevölkerung zurückgreifen können.
Friedhof
Im Ortskern der Gemeinde liegt der Friedhof mit der 1975 errichteten Einsegnungshalle. Teilbereiche des alten Friedhofs wurden kürzlich im Rahmen einer Neugestaltung wieder angelegt. Seinen würdigen Platz fand im Friedhof auch ein Ehrenmal zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges 1870/71 sowie das Ehrenmal zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkriegs.
Politik
Gemeinderat
Die Wahl am 13. Juni 2004 führte zu folgendem Ergebnis:
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Kronau verfügt mit der Erich-Kästner-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule über ein Zentrum für die grundständige Bildung. Außerdem gibt es zwei römisch-katholische Kindergärten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das alte Schulhaus von 1894 ist Sehenswert und wird von vielen Kronauer Initiativen genutzt.
Sport
Größere Bekanntheit erlangte der Ort durch den Handball-Bundesligisten SG Kronau/Östringen, der eine Spielgemeinschaft der örtlichen TSG Kronau und des TSV Baden aus dem nahegelegenen Östringen ist. Die Mannschaft stieg im Mai 2005 zum zweiten mal nach 2003 in die Bundesliga auf und trägt ihre Heimspiele in der Mannheimer SAP-Arena aus.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- 1962, 11. Februar, Uwe Zimmermann, deutscher Fußballtorwart, Rekordbundesligaspieler des SV Waldhof Mannheim
- Heinz Hochadel, ehemaliger Bürgermeister und einziger Ehrenbürger des Ortes.
Weblinks