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Bitburg

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Bitburg ist die Kreisstadt des Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt befindet sich etwa 30 Kilometer nördlich von Trier im so genannten Bitburger Gutland, welches zur Südeifel zählt.

Stadtgliederung

  • Bitburg-Erdorf
  • Bitburg-Irsch
  • Bitburg-Masholder
  • Bitburg-Matzen
  • Bitburg-Mötsch
  • Bitburg-Stahl,gehören zu Stahl (Steinebrück,Hungerburg,Stadtmühle,Christiansmühle)
  • Albach
  • Pützhöhe
  • Bitburg-Flugplatz
  • Bildchen

Geschichte

Bitburg aus der Luft

Bitburg wurde vor ca. 2000 Jahren als Zwischenstation auf der Verkehrsachse von Lyon, über Metz, Trier nach Köln gegründet. Der erste überlieferte Name lautet Vicus Beda. Die Ansiedlung wurde etwa um 330, zur Zeit Kaiser Konstantins, zu einem Straßenkastell ausgebaut, welches noch heute den Stadtkern bildet. Die älteste gesicherte Erwähnung des Ortsnamens „Beda“ findet sich auf der sogenannten „Peutinger-Karte“ (Tabula Peutingeriana) aus dem 4. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wird Bitburg erst nach dem Ende der römischen Besatzung um 715 als 'castrum bedense'. 1262 wurden Bitburg die Stadtrechte verliehen.

In der Mitte des 10. Jahrhunderts kam die Stadt zur Grafschaft Luxemburg (später Herzogtum) und ging 1443 an die Grafschaft Burgund über. Seit 1506 gehörte der Ort zuerst zu den spanischen, ab 1714 zu den österreichischen Niederlanden. 1794 geriet die Stadt unter französische Verwaltung und wurde 1798 Hauptort eines Kantons des Wälderdepartements (Département des Forêts). Es folgte eine kurze Zeit des Aufschwung, vor allem die Verwaltung wurde massiv aufgebaut. Bitburg erhielt u.a. ein Gericht und ein Katasteramt. Bitburg kam 1815 durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses zum Königreich Preußen, wo es verwaltungsmäßig als Kreisstadt bis 1822 zur Provinz Niederrhein, dann zur Rheinprovinz gehörte.

Am 24. Dezember 1944, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Bitburg zu 85 Prozent durch Luftangriffe zerstört und von den Amerikanern offiziell zur "toten Stadt" erklärt. Anschließend waren luxemburgische Truppen als Besatzungstruppen eingeteilt, welche jedoch 1955 von Frankreich abgelöst wurden. 1965 kam ein NATO-Stützpunkt unter amerikanischer Führung hinzu. Ende der 1980er Jahre zogen die Franzosen ihre letzten Truppenteile aus Bitburg ab und die NATO übernahm die ehemaligen französischen Kasernen. Nach dem Ende des 1. Golfkriegs wurden große Teile der 53rd Wing Fliegerstaffel in den nahe gelegenen Stützpunkt Spangdahlem verlegt, schließlich 1994 der NATO-Flughafen Bitburg ganz still gelegt. Heute werden nur noch Teile der Kasernen in Bitburg von der NATO in Anspruch genommen. Insgesamt leben aktuell (Stand 31. Dezember 2005) noch 3.210 amerikanische Soldaten sowie deren Angehörige in den Kasernen bzw. dem Bitburger Stadtgebiet. Der Flughafen wurde an die Stadt Bitburg zurückgegeben und von ihr in ein Gewerbegebiet umfunktioniert.

1985 geriet Bitburg für einige Tage in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als US-Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl zu Gast waren und den Ehrenfriedhof „Kolmeshöhe“ besuchten. Hier liegen neben amerikanischen GIs und deutschen Landsern auch Mitglieder der Waffen-SS begraben (Bitburg-Kontroverse).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal im Stadtteil Matzen

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Stadt lud erstmals zur 1250 Jahr Feier im Jahr 1965 Volkstanz und Majorettengruppen, Musikvereine, Spielmanns- und Fanfarenzüge nach Bitburg ein. Der Erfolg dieses Fests veranlasste die Veranstalter ein jährliches Europäisches Folklore-Festival zu organisieren. Das zu Beginn noch „Europäisches Grenzlandtreffen“ genannte Fest wurde Anfang der 1990er-Jahre in „Europäisches Folklore-Festival“ umbenannt, da auch Tanz- und Folklore Gruppe aus dem außereuropäischen Raum teilnahmen. Heute zählt das Festival zu einem der größten Folkloreveranstaltungen Deutschlands. Er findet jährlich am zweiten Juli-Wochenende mit etwa 50 Gruppen aus mehr als 15 Ländern statt.

Der so genannte Beda-Markt findet seit dem Jahr 1967 jährlich am dritten Wochenende im März im Bitburger Stadtgebiet statt.

Sehenswürdigkeiten

Im Gebäude der alten Landwirtschaftsschule von 1882 befindet sich heute das Kreismuseum Bitburg- Prüm. Das Heimatmuseum bietet, durch zahlreiche Exponate, einen guten Einblick in die 2000 Jahre alte Geschichte Bitburgs sowie der Eifel. In Sonderausstellungen wird auch zeitgenössische Kunst ausgestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Bekanntestes Unternehmen und Wahrzeichen der Stadt ist die Bitburger Brauerei. Unter der Bezeichnung „Gewerbepark Flugplatz Bitburg“ wurde der ehemalige NATO-Stützpunkt bei Bitburg seit etwa 1995 zu einem rund 500 Hektar großen Industrie- und Gewerbeareal umgebaut. Mittlerweile haben sich dort 180 Unternehmen niedergelassen.

Bitburg ist ausgewiesenes und einziges Mittelzentrum im südlichen Landkreis Bitburg-Prüm. Die zentrale Lage hat schon seit langem ein vielfältiges Handels- und Dienstleistungsangebot entstehen lassen.

Verkehr

Bahnhof in Bitburg-Erdorf

Die B51 ist die wichtige Nord-Süd-Verbindung; sie verbindet als Nachfolger der Römerstraße Trier-Köln den Trierer und Luxemburger Raum mit dem Norden. Seit wenigen Jahren führt die A60 von Lüttich (Liege) nach Wittlich. Der Nachteil der deutschen Randlage wird allmählich zu einer europäischen Zentrallage.

Der Bahnhof Bitburg-Erdorf liegt an der Eifelbahn (KBS 474), auf der im Schienenpersonennahverkehr

verkehren.

In Bitburg-Erdorf zweigt die Nims-Sauertalbahn nach Bitburg (Stadt) ab, welche ursprünglich über Irrel bis nach Igel führte. Die Strecke wurde in mehreren Abschnitten stillgelegt und abgerissen; der letzte Abschnitt Wolsfeld nach Bitburg im Jahr 1997. Auf dem übrigen rund sechs Kilometer langen Reststück findet seit Anfang 2006 kein regelmäßiger Verkehr mehr statt. Die Bahnstrecke wurde größtenteils zu einem Radweg umfunktioniert.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio Südwest, die für den Eifel-Mosel-Express Wendezüge aus fünf n-Wagen mit Vorspann Diesel-Lok der DB Baureihe 218 für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT)

Religion

Christentum

Freikirchen

Weitere Religionsgemeinschaften

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Marie Luise Niewodniczanska: Stadt Bitburg in der Eifel. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 1993, ISBN 3-88094-746-5.
Commons: Bitburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien