Zum Inhalt springen

Live Action Role Playing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Oktober 2004 um 08:29 Uhr durch 80.140.176.162 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Live-Rollenspiel wird meist als LARP (Live Action Role Playing) bezeichnet. Es zeigt sich als Mischung aus dem Tisch-Rollenspiel und dem Improvisationstheater. Die Teilnehmenden können ihr Spiel, das in der Regel ohne Zuschauer stattfindet, im Rahmen einer Rolle, die die eigene Figur und ihre Möglichkeiten beschreibt, frei improvisieren.


Grundsätzliches

Seine Ursprünge aus dem Papier-und-Bleistift-Rollenspiel (auch Tisch-Rollenspiel genannt) sind insbesondere in den Regeln zu erkennen, mit denen in der wirklichen Welt unbekannte Dinge wie Magie, göttliche Wunder oder Kämpfe zwischen Spielern dargestellt werden. Wie auch im Bereich diese Rollenspiele gibt es eine Vielzahl von Regelsystemen.

Derzeit gibt es ca. 400 LARP-Veranstaltungen, so genannte Cons (engl. conventions = Versammlung, Tagung), pro Jahr im deutschsprachigen Raum.

Beim LARP werden viele verschiedene Genre wie Fantasy, Cyberpunk, Science Fiction, Horror, End-Zeit, Western oder reine Action bespielt. Wobei momentan Fantasy eindeutig dominiert.

Oft gibt es auf den ein- oder mehrtägige Conventions eine Spielleitung, die mit Hilfe vieler Helfer eine Geschichte gesponnen hat, welche die Spieler dann durch Rätsel, Spionage, Nachfragen, Kämpfe, Mutproben u.ä. erspielen müssen.

In "freien" Spielsystemen steckt die Spielleitung lediglich einen Rahmen, der sich hauptsächlich durch das Setting in der Spielwelt definiert. In diesem können die Spieler nach Spielbeginn frei agieren, ohne einen von der Spielleitung gewollten Handlungsfaden zu verfolgen. Interaktion ergibt sich hierbei aus der gemeinsamen Spielwelt (Dem Kontinuum), und der gemeinsamen Geschichte der Spieler.

Es gibt viele verschieden Varianten von CONs, darunter Schlachtencons, Ambientecons und viel, viel mehr! Alles hängt von der Fantasie der Orga (Organiastor des Cons)ab!

Eine besondere Variante des LARP ist auch ein Schlachten-Con in dem zwei oder mehrere Gruppierungen (meist zwischen 150 und 300 Spieler pro Gruppierung) gegeneinander Schlachten nachspielen. Besonders viele und große solcher Schlachten-Cons finden in England statt. Mit die größten Schlachten-Cons Europas sind das Conquest und das Drachenfest. Auf beiden Veranstaltungen nehmen 2000-3000 Spieler teil.

Geschichte

Die LARP-Geschichte wurde noch nicht genau erforscht. Eine der besten Übersichtseiten ist der Larpkalender.

Zur Geschichte des LARP in Deutschland: Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde das erste LARP Spiel in Deutschland veröffentlicht: DragonSys Erschienen im Jürgen Wittmann Verlag. 1993 übernahm der Fantasy-(Rollen-)Spiel-Verlag G&S DragonSys und machte dieses Spiel in den folgenden Jahren zum Quasi-Standard. Mittlerweile gibt es 3 DragonSys Regelwerke (Classic, 2nd Edition, Neues Zeitalter), sowie eine Reihe späterer Regelsysteme (u.a. Silbermond). Besonders DragonSys 2nd Edition ist in erster Linie als Grundgerüst zu sehen und - wie es in der Natur dieses Spiels/Hobbys liegt - wird vielfach leicht abgewandelt und mit "Hausregeln" gespielt.

Liverollenspiele finden in Deutschland regelmäßig seit 1991 statt.

Spielziel

Bei Rollenspielen gibt es normaler Weise kein definiertes Spielziel. Das Ziel hängt von der jeweils gewählten Figur ab, die der Spieler darstellt. Hier gilt eigentlich "der Weg ist das Ziel".

Das Spiel und der Spass am Darstellen der Figuren ist hier das eigentliche Ziel. Zwar gibt es - je nachdem welche Figur man spielt - noch andere Ziele, etwa: ein Kommissar wird Verbrecher jagen, dessen Freundin ihn aber vielleicht zum Heiraten überreden wollen, und ein Dieb wird versuchen nicht erwischt zu werden.

Desweiteren können vom Spielleiter natürlich verschiedene Spielstränge, sog. Plots angestossen werden, aus denen sich Teilziele ergeben. So eine Plot-Idee könnte etwa die Ausstellung eines wertvollen Diamanten eines reichen Grafen sein. Der Kommissar wird bei der Ausstellung ein Auge auf die Gäste werfen wollen, der Dieb wird versuchen, das gute Stück zu erjagen, und die Freundin wird wahrscheinlich versuchen, ihren Freund zum Schmuckkaufen zu überreden.

Gelegentlich werden auch Turniere oder sogar eigene Sportarten wie Pompfball oder Jugger in den Spielfluss eingebunden.

Waffen im LARP

Entsprechend des oft verwendeten Fantasy-Szenarios kommen eine Vielzahl von Klingenwaffen, wie Schwerter, Dolche, Äxte oder sogar Pfeil und Bogen zum Einsatz. Diese werden durch möglichst realistisch aussehende, aber ungefährliche Polsterwaffen simuliert.

Der Grundaufbau einer Waffe besteht immer aus einem Fiberglasstab der mit viel isomattenähnlichem Material gepolstert wird. Da auf Cons alle Kunstwaffen zuvor auf ihre Ungefährlichkeit getestet werden, bleiben kämpferische Auseinandersetzung körperlich ungefährlich.

Es gibt zwei Möglichkeiten eine Waffe zu ummanteln. Bei der Tapewaffe wird das isomattenähnliche Material mit viel Klebeband umwickelt, um Stabilität und Aussehen und Sicherheit zu gewährleisten. Bei der Latexwaffe wird in mehreren Schichten Latexmilch auf die Waffe aufgetragen. Die Stabilität und Sicherheit wird auch hier gewährleistet.

Die Waffen werden üblicherweise reich verziert.