Zum Inhalt springen

TUI (Touristikunternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2007 um 16:34 Uhr durch Jordi (Diskussion | Beiträge) (Incoming-Agenturen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
TUI AG

Logo der TUI
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1968
Sitz Hannover
Leitung Michael Frenzel
Mitarbeiterzahl 57.716
Umsatz 18,0 Mrd. EUR
Branche Touristik und Freizeit, Schifffahrt
Website http://www.tui-group.com

Die TUI AG (früher Touristik Union International AG) ist ein deutsches Touristikunternehmen. Hauptsitz der TUI ist Hannover. Die TUI AG ist im Börsen-Index DAX gelistet.

Ursprünglich war der Konzern ein Industrieunternehmen mit Schwerpunkt Schwerindustrie, der sich Preussag nannte und aus der von William Thomas Mulvany gegründeten "Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft" hervorgegangen war. Mitte der 1990er Jahre, auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, wandelte sich die Preussag von einem Mischkonzern zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen der Freizeitindustrie.

Heutzutage ist die TUI das größte Touristikunternehmen Europas. Der Konzern beschäftigt über 62.000 Mitarbeiter, vereint unter sich etwa 200 verschiedenen Touristik-Marken und Gesellschaften aus ganz Europa. Die TUI besitzt Reisebüros, Incoming Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften, Kreuzfahrtschiffe und Reiseveranstalter. Ferner ist sie im maritimen Handelsbereich mit einer Containerschiff-Flotte vertreten, wo sie weltweit den 5. Rang hält.

Ende des Jahres 2006 wurde entschieden, die TUI AG mit der TUI Deutschland GmbH zusammenzulegen um Kosten zu reduzieren und die Konzernzentrale auf ein Gebäude am Standort Hannover zu konzentrieren. Die neue Konzernzentrale wird das Gebäude in der Karl-Wiechert-Allee 23 sein, welches zur Zeit Sitz der TUI Deutschland GmbH ist.

Zahlen

Die TUI in Zahlen:

  • ca. 3.300 eigene Reisebüros
  • 79 Veranstaltermarken in 18 Ländern
  • über 120 Flugzeuge
  • 35 Incoming Agenturen in 31 Ländern
  • 12 Hotelmarken in 28 Ländern mit ca. 285 eigenen Hotels und rund 163.000 Betten
  • 10 Kreuzfahrtschiffe

Geschichte

Konzernzentrale der TUI AG

1968 wird das Unternehmen Touristik Union International AG durch Touropa, Scharnow-Reisen, Hummel Reise und Dr. Tigges-Fahrten gegründet.

1970 werden airtours international und TransEuropa Teil der TUI; Gründung von Robinson Clubs (zusammen mit Steigenberger). Ab 1972 beteiligt sich TUI an diversen Hotelketten (u. a. Iberotel 1972, RIU 1977, Grecotels 1981). Ab 1978 wird der Sonderzug TUI-FerienExpress eingesetzt.

1990 werden die Veranstalternamen zu „TUI Schöne Ferien“ vereinheitlicht. 1995 werden TUI Nederland und TUI Austria gegründet, 1996 die TUI Suisse. 1997 gehörten 45 % der TUI-Anteile der Hapag-Lloyd AG, 30 % der West LB und 25 % über die Deutsche Reisebüro GmbH (u. a. mit DER Tour) der Deutschen Bahn AG. 1998 wird das Unternehmen von der Preussag AG/Hapag-Lloyd übernommen und in die Hapag Touristik Union (HTU) eingegliedert. Zu den weiteren Touristik-Beteiligungen von TUI gehörten 1998: 1-2-Fly, Air Conti Flugreisen und Airtours International.

2000 wird die HTU in TUI Group umbenannt. Im Jahre 2001 geht die TUI Group in die Preussag AG über und wird 100%-ige Tochter derselben. 2002 benennt sich die Preussag AG in TUI AG um. Damit beginnt die groß angelegte Umstrukturierung, die das Unternehmen weg von einem Mischkonzern und hin zu einem reinen Touristik- und Logistikkonzern führte. Die WestLB verkaufte 2004 ihren 31,4%-igen Anteil an der TUI AG. Zunächst veräußert die Westdeutsche Landesbank ihre Beteiligung an die Deutsche Bank, die einen Teil ihrer Beteiligung unmittelbar an mehrere spanische Investoren weiterreicht (Familie Riu, Unternehmensgruppe Matutes, Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterraneo).

Zentrale der TUI Deutschland GmbH in Hannover

TUI veräußert 2005 ihr unter der 100%igen Beteiligungsgesellschaft VTG AG zusammengefasstes Schienenlogistikgeschäft an die Compagnie Européenne de Wagons. Die Logistikaktivitäten, die unter dem Dach der Hapag-Lloyd AG gebündelt sind, wurden 2005 auf das ertragsstarke Wachstumsfeld Schifffahrt konzentriert. Mit der Übernahme der kanadischen Containerschifffahrts-Gesellschaft CP Ships gehört die Unternehmensgruppe somit zu den fünf größten Containerschifffahrtsunternehmen der Welt. Die TUI AG verkauft 2006 ihre Geschäftsreisesparte TQ3 an die niederländische BCD Holdings N.V. und veräußert ihre indirekte 100%ige Beteiligung am US-Stahlhandelsgeschäft der PNA Group Inc. an den Finanzinvestor Platinum Equity.

Am Konzernumbau der ehemaligen Preussag AG zur TUI AG scheiden sich mittlerweile die Geister. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger bezeichnete in ihrem Schwarzbuch Börse 2006 den Umbau als "eine der größten Wertvernichtungsaktionen der deutschen Unternehmensgeschichte".[1] Die Übernahme von CP Ships sei "völlig überteuert" (Zitat: manager magazin) gewesen und die Profitabilität des Gesamtkonzerns immer schlechter geworden. Die Schulden seien "ins Unermessliche" gestiegen.

Mittlerweile hat die Marktkapitalisierung der von der Preussag 1997 verkauften Salzgitter AG die von TUI deutlich hinter sich gelassen.

Struktur des Konzerns

TUI AG
TUI Central Europe TUI Northern Europe TUI Western Europe TUI Hotels & Resorts TUI Airlines Shipping
Deutschland
Österreich
Schweiz
Polen
Vereinigtes Königreich
Irland
Skandinavien
Russland
Italien
Frankreich
Belgien
Niederlande
RIU Hotels
ROBINSON Club
Grupotel
Grecotel
Iberotel
MAGIC LIFE
TUIfly
Thomsonfly
Corsairfly
Jetairfly
Arkefly
TUIfly Nordic
Hapag-Lloyd Container Linie
CP Ships
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten

Fluggesellschaften

Die TUI ist Eigentümerin mehrerer Airlines. Diese wurden früher unter der Dachmarke TUIfly zusammengefasst. Seit jedoch im Januar 2007 die beiden TUI-Tochtergesellschaften Hapagfly und Hapag-Lloyd Express (HLX) in einer neuen Airline mit eben diesem Markennamen TUIfly aufgegangen sind, fasst die TUI ihre Fluggesellschaften nun unter dem Begriff TUI Airlines zusammen. Sie werden vom TUI Airline Management verwaltet. Neben der deutschen Airline TUIfly betreibt die TUI in Frankreich die Corsairfly, in Belgien die Jetairfly und in den Niederlanden die Arkefly, dazu kommen in Großbritannien Thomsonfly und in Schweden TUIfly Nordic. Bestandteil der TUI Airlines, aber nicht im Eigentum der TUI, ist die marokkanische Jet4you.

Reiseveranstalter

In Mitteleuropa hat die TUI mehrere Reiseveranstalter, in Deutschland 1-2-FLY, airtours international, Berge & Meer Touristik, Discount Travel, FOX-Tours, Dr. Tigges, Gebeco, L'TUR, OFT-Reisen, Touropa, TUI Deutschland und Wolters Reisen. In Österreich sind dies Gulet Touropa Touristik, TUI Austria, Terra Reisen. Dazu kommen noch TUI Poland und TUI Suisse in Polen und in der Schweiz.

In Nordeuropa ist die TUI in Dänemark mit Sportsrejser, StarTour und TEMA vertreten, in Finnland mit Finnmatkat und TEMA, in Großbritannien mit Specialist Holidays Group, Thomson und TUI UK und in Irland mit Budget Travel und Specialist Holiday Group. In Norwegen betreibt sie Sportreiser, StarTour und TEMA, und in Schweden Fritidsresor, Sportresor, TEMA und TUI Nordic

In Westeuropa betreibt die TUI in Frankreich: Nouvelles Frontières, TUI France, JV und Touraventure, in Belgien Jetair und TUI Belgium, und in den Niederlanden Arke, De Boer & Wendel, Discovery, Group & Incentive Travel, Holland International, Isropa Reizen, KRAS Reizen, Panta Reizen, TUI Nederland und Zeetours Cruises

Außerdem gibt es noch TUI China und TUI Mostravel Russia.

Hotelmarken

Zu den Hotelmarken der TUI gehören Atlantica Hotels, Dorfhotel, Gran Resort Hotels, Grecotel, Grupotel, Iberotel, Magic Life, RIU Hotels, Robinson Club und Sol y Mar.

Reisebüros

TUI Central Europe

  • Deutschland: TUI Leisure Travel, TUI ReiseCenter, FIRST Reisebüro, Hapag-Lloyd Reisebüro, Discount Travel, TUI Travel Star, Touristik Express, TV Travel Shop Germany (Reisefernsehen)
  • Österreich: TUI ReiseCenter
  • Polen: TUI CentrumPodrózy, Scan Holiday
  • Schweiz: Marken der TUI Suisse Retail Ltd: TUI ReiseCenter, TUI Agence de Voyages, Vögele Reisen, Häfliger Reisen

TUI Northern Europe

  • Dänemark: StarTour
  • Finnland: Oy Finnmatkat
  • Großbritannien: Thomson Holidays, Austravel, Caller-Pegasus Travel Service
  • Irland: Budget Travel
  • Norwegen: StarTour Stjernereiser
  • Schweden: Fritidsresor Sverige

TUI Western Europe

  • Frankreich: Nouvelles Frontières, Havas Voyages
  • Belgien: Nouvelles Frontières Belgique, Sunjets, TUI Travel Center
  • Niederlande: World of TUI Reisbureau, KRAS Reisbureau

Incoming-Agenturen

  • Ägypten: Travco Group
  • Bulgarien: TUI Bulgaria
  • China: TUI China Travel
  • Dubai: Travco Dubai
  • Dominikanische Republik: TUI Dominicana
  • Griechenland: TUI Hellas Travel
  • Italien: Serenade Tours (Kunststädte), Acampora (Süditalien)
  • Kenya: Pollman's Tours and Safaris
  • Kroatien: Gulliver Travel
  • Libanon: Aeolos Liban
  • Malta: TUI Malta
  • Marokko:Holidays Services
  • Mauritius: Summertimes
  • Mexiko: Mex-Atlántica Tours
  • Namibia: ATC Namibia
  • Österreich: TUI Incoming Austria
  • Portugal: TUI Portugal
  • Rumänien: Danubius Travel
  • Spanien: TUI España Turismo
  • Sri Lanka: Aitken Spence Travels
  • Südafrika: ATC African Travel
  • Tansania: Ranger Safaris
  • Tunesien: Tunisie Voyages
  • Türkei: Tantur Turizm (TUI Türkiye)
  • Zypern: Aeolos Travel
Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.

Kreuzfahrtschiffe

  • Deutschland: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
  • Großbritannien: Thomson Cruise

Marke

Für Brandingspezialisten gilt TUI als Lehrbuchbeispiel für gelungene strategische Markenführung. Weitere Informationen:

Literatur

  • Modelleisenbahner, Nummer 4, April 2006

Quellen

  1. http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9MTkxMTkmcGljdHVyZT02,00.html