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Viminatium

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Eine der vielen Grabstätten in der Stadt

Viminatium (auch: Viminacium) war in der Antike eine wichtige Grenzstadt der Provinz Moesia und das Hauptquartier der römischen Legio VII Claudia. Sie lag in der Nähe des heutigen Kostolac bei Požarevac im östlichen Serbien. In ihr ist auch das Mausoleum des römischen Kaisers Caius Valens Hostilianus Messius Quintus, kurz Hostilian. Viminatium war ein Stützpfeiler der römischen Verteidigung gegen die von Norden einfallenden Barbarenvölker. Im dritten Jahrhundert erlebte die Stadt einen Niedergang infolge der Pest. Um 440 wurde Viminatium von den Hunnen zerstört. Ob die Stadt durch Anastasios oder Justinian I. wieder aufgebaut und in den Festgungsgürtel an der Donau einzebogen wurde, ist nicht bekannt. 584 wurde die Stadt von den Awaren zerstört, doch gelang ausgerechnet auf dem nördlichen Donauufer gegenüber von Viminatium dem oströmischen Feldherrn Priskos 599 erstmalig ein Sieg über die Awaren in derem eigenen Land. Er schuf so die Grundlage für den (zunächst noch nicht erkennbaren) Niedergang der awarischen Vormachtstellung in Osteuropa.

Ausgrabungen

Seit 25 Jahren forschen und graben Archäologen in der Fundstätte. An die 10.000 Gräber wurden dabei freigelegt und über 30.000 Objekte geborgen.

Unter anderem wurde die Grabstätte des römischen Soldatenkaisers Hostilian identifiziert. Er wurde 251 nach dem Tod seines Vaters Decius zusammen mit Trebonianus Gallus zum römischen Kaiser proklamiert, regierte nur wenige Monate und starb noch 251 an der Pest. Sein Leichnam wurde vor der Stadt verbrannt und an Ort und Stelle mit ebenfalls verbrannten Beigaben beigesetzt.

In der Stadt befand sich eine bedeutende Münzstätte des 3. Jahrhunderts nach Christus, die vor allem Bronzemünzen für den militärisch wichtigen nördlichen Balkanraum prägte.

Aktuelle Ereignisse

Laut Ausgrabungsleiter Miomir Korac zerstören unbekannte Täter auf der Suche nach Gold und anderen Schätzen mit Baggern und großen Baumaschinen einen Teil des antiken Theaters vollkommen. Die Täter haben viele gut erhaltene Säulen und bisher unentdeckte Gräber sowie Häuserreste zerstört. Da sich die großflächige Anlage in einer abgelegenen Region befindet und nicht bewacht wird, konnten die Raubgräber anscheinend mehrere Male zuschlagen.