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Ruhrgebiet

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Das Ruhrgebiet ist ein Ballungsgebiet und besteht aus einer Reihe von im Laufe der Entwicklung zusammengewachsenen Industriestädten. Es wird begrenzt durch die Flüsse Ruhr (im Süden), Rhein (im Westen) und Lippe (im Norden). Im Südosten grenzt es an das Sauerland im Südwesten an das Bergische Land im Westen an die Region Niederrhein und im Norden an das Münsterland. Im Ruhrgebiet wird ein eigener, scherzhaft Ruhrpott-Deutsch genannter Dialekt gesprochen, der sich maßgeblich aus dem Westfälischen unter Einfluss des Münsterländischen und Niederrheinischen entwickelt hat.

Die geographischen Grenzen des Ruhrgebiets ließen sich im Laufe der Geschichte nie eindeutig festlegen. Es war immer schwer zu sagen, ob nun eine Gemeinde noch zum Ruhrgebiet gehört oder nicht. Im Allgemeinen bezeichnet man heute jedoch das Gebiets des Kommunalverbands Ruhrgebiet als Ruhrgebiet im engeren Sinne. Zu diesem Verband gehören die kreisfreien Städte Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Mülheim (Ruhr), Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Dortmund, Hagen und Hamm sowie die Kreise Wesel, Recklinghausen, Unna und der Ennepe-Ruhr-Kreis. Das Verbandsgebiet verteilt sich über die Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Münster, deren Verwaltungsstädte jedoch alle außerhalb des "Ruhrgebiets" liegen. Schon in früheren Zeiten wurden in regelmäßigen Abständen Forderungen nach einem eigenen Regierungsbezirk Ruhrgebiet laut, die sich jedoch nicht realisieren ließen. Weitergehende, ebenfalls unrealistische Ideen haben sogar eine Stadt oder einen Kreis Ruhrgebiet zum Gegenstand.

Auf einer Karte betrachtet könnte man das Ruhrgebiet nämlich für eine einzige Metropole halten, da es keine erkennbaren Grenzen zwischen den einzelnen Städten gibt. Alle Städte der Gegend sind zu einem großen Komplex zusammengewachsen, der eine industrielle Landschaft von einmaliger Größe bildet.

Die Gegend, die in der Zeit der Industriellen Revolution zum größten industriellen Ballungszentrum Europas wuchs und die wirtschaftliche Bedeutung größtenteils der Kohle verdankte, steckt heute in einer Phase des Strukturwandels, der von großen wirtschaftlichen Anpassungsschwierigkeiten gekennzeichnet ist. Die alten Industriezweige wie Steinkohleförderung und Stahlindustrie spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle, während die neuen Industrien wie Maschinenbau, Elektronik und nichtindustrielle Branchen wie der Dienstleistungssektor noch nicht schnell genug und im notwendigen Maße nachgewachsen sind.

Die Internationalen Bauaustellung Emscherpark (IBA), die von 1989 bis 1999 im Ruhrgebiet tätig war, unterstützte den Strukturwandel: In ihrem Rahmen wurden ca. zweieinhalb Milliarden Euro in die Region investiert: Alte Industriegelände wurden umgenutzt bzw. in Industriemuseen umgewandelt. Die "Route Industriekultur", die ähnlich den in Deutschland bekannten "Weinstraßen" oder "Burgenstraßen" nun die wichtigsten industriegeschichtlichen Stätten des Ruhrgebiets ansteuert, dient als Ausgangsbasis für die Vermarktung des Ruhrgebiets als Tourismusregion.

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