Barings Bank
Die Barings Bank war eine britische Investmentbank.
Ihre Wurzeln lagen in einem 1717 von John Baring in Exeter gegründeten Handelsgeschäft. Dessen Söhne übersiedelten 1762 nach London und gründeten dort das Unternehmen John & Francis Baring & Co. Barings wurde im 19. Jahrhundert neben Rothschild zur führenden Londoner Bank. 1803 finanzierte das Unternehmen beispielsweise den Kauf von Louisiana durch die USA.
Riskante und unerlaubte Zins- und Währungsspekulationen des Wertpapierhändlers Nick Leeson in Asien führten am 26. Februar 1995 zu einem Verlust von 1,4 Milliarden US-Dollar und damit zum Bankrott der Barings Plc. Die niederländische ING Group erwarb daraufhin das Unternehmen und führt seither Teile ihres Investmentbank-Geschäftes unter der Marke ING Barings.
Die Lehre aus dem Fall der Barings Bank
Der Fall der Barings Bank dient deshalb bis heute als Lehrbeispiel einer schlechten Ablauforganisation, da hier die mangelhafte Zusammenarbeit zwischen Frontoffice, Abwicklung (backoffice) und Finanzrisikocontrolling den wirtschaftlichen Kollaps dieser Bank begünstigte. Mit Hinweis auf diesen auch in der Öffentlichkeit breit diskutierten Fall wurden auch in Unternehmen, die zwar im Bereich derivativer Finanzinstrumente aktiv sind, aber nicht zu den Finanzinstitutionen zählen, eine strikte Trennung zwischen Frontoffice und Backoffice eingerichtet und seit den späten 1990er Jahren auch zunehmend ein Finanzrisikocontrolling etabliert.