Camp des Milles
In der Nähe von Aix-en-Provence.
Hier gab es ein französisches Gefangenenlager. Unter den Gefangenen waren Juden, Kommunisten, Intellektuelle und Künstler, wie Thomas Mann und Walter Hasenclever.
Geschichte des Lagers
1939: Nach Kriegsbeginn kommen Anfang September die ersten Häftlinge, deutsche und österreichische, aber auch osteuropäische Juden und Intellektuelle, die vor Hitler oder Stalin geflüchtet waren, nach Les Milles.
1939: Anfang November befinden sich etwa 1500 Gefangene im Lager, im März 1940 sind es noch 140, die meisten sind inzwischen freigelassen worden.
1940: Am 10. Mai marschieren die Deutschen in Frankreich ein. Deutsche und Österreicher werden interniert. Mitte Juni leben 3000 Gefangene unter katastrophalen Bedingungen im Lager.
Nach dem Waffenstillstand am 22. Juni 1940 will der Kommandant des Lagers 2010 Gefangene vor den Deutschen in Sicherheit bringen. Er schickt sie in einem Zug nach Bayonne, wo ein Schiff auf sie wartet. Aber unterwegs hören sie das Gerücht, dass 2000 deutsche Soldaten nach Bayonne unterwegs seien. Die Flüchtlinge versuchen auf eigene Faust davonzukommen, was einigen auch gelingt.
Nach der Kapitulation wird das in der "Freien Zone" gelegene Lager als Deportationslager verwendet. Die ersten Gefangenen im umfunktionierten Lager sind Juden aus Baden, die - entsprechend einem Plan der Nazis - nach Madagaskar abgeschoben werden sollen. Doch daraus wird nichts, und nach der Wannseekonferenz (dort wird die "Endlösung" beschlossen) werden von Les Milles aus Juden in die Vernichtungslager deportiert.