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Hilde Purwin

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Hilde Purwin, eigentlich Hildegard Burkhardt (* 1920 in Obernissa bei Weimar), war eine deutsche Journalistin. Ihre historische Rolle als Felicitas Beetz wurde in mehreren Büchern und Filmen behandelt.

Biografie

1937 machte sie Abitur am Weimarer Realgymnasium für Jungen und nahm 1938 ihr 'Haushaltsjahr' bei der Familie Madaus in Dresden. 1939 folgte ein Sprachdiplom für Italienisch in Leipzig. 1941 wurde sie kriegsdienstverpflichtet als Übersetzerin an der deutschen Botschaft in Rom. 1943 schloss sie die Ehe mit dem Generalstabsoffizier Gerhard Beetz. Sie wurde vom Sicherheitsdienst Reichsführer-SS als Felicitas auf Außenminister Galeazzo Ciano angesetzt; die Nazis wollten auf diese Weise in Besitz der brisanten Tagebücher gelangen.

1944 verhalf sie Cianos Familie (samt Tagebüchern) zur Flucht in die Schweiz. 1945 kam es zur Übergabe von Tagebuchnotizen Mussolinis an den OSS, die er während der Inhaftierung auf dem Gran Sasso geschrieben hatte. 1946 war sie Übersetzerin bei der amerikanischen Militärverwaltung in Berlin (OMGUS). 1947 wurde ihre 'Kriegsehe' geschieden; sie erhält eine neue Identität von den Amerikanern als Hilde Blum, geboren 1919. Kurz darauf begann ihre journalistische Laufbahn beim Berliner Telegraf.

1950 zog sie um in die provisorische Bundeshauptstadt Bonn und heiratete dort 1951 den Journalisten Carl-Heinz Purwin. 1952 kam ihr Sohn Ulrich zur Welt. Als Bonner Korrespondentin der Neue Ruhr Zeitung (NRZ) wurde sie fest angestellt. Im selben Jahr gründete sie zusammen mit sechs weiteren Bonner Korrespondenten den Deutschen Presseclub und saß in den Folgejahren auch im Vorstand der Bundespressekonferenz. Sie hatte eine Reihe von Fernsehauftritten u.a. bei Werner Höfer und Reinhard Appel und nahm auch an vielen Rundfunksendungen teil. 1970 erhielt sie durch den damaligen nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

1984 folgte die Versetzung in den Ruhestand. Sie arbeitete noch einige Jahre weiter als freie Journalistin.