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Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. September 2003 um 15:24 Uhr durch 139.18.15.1 (Diskussion) (Vandalismusschäden behoben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Benutze die Suchfunktion, um dir einen Überblick zu verschaffen, was zu deinem Thema schon an Artikeln existiert!

      Überlege dir, ob du dich dem gewählten Thema gewachsen fühlst - auch wenn der Artikel noch so dringend erscheint, ist es oft befriedigender,
      kleinere Brötchen zu backen und sich auf "Handfestes" zu beschränken statt an großen Themen wie Existenz oder Realität zu scheitern. 
      Recherchiere Online und/oder Offline. Trau nicht der ersten Jahreszahl, die dir über den Weg läuft, Tippfehler können sich überall eingeschlichen
      haben. 
      Beginne deinen Artikel mit einer Einleitung, die das Thema so präzise wie möglich kurz umreißt und in der das Wichtigste schon drin steht. 
      Stelle durch eine Referenz einen Rückbezug zu einem größeren Zusammenhang her, z.B. Kohle ist ein Brennstoff. 
      Lass dir Zeit! Ein schnell hingeworfener "gewünschter Artikel" ist mitunter weniger wert als (zunächst) gar kein Artikel. 
      Kennzeichne offen gebliebene Aspekte als solche! Der Leser liebt Sätze mehr als lapidar hingeworfene Stichworte. 
      Schreibe, was ist - und nicht, was nicht ist ("Pflanze X wächst überall, nur nicht in der Arktis und Antarktis"). Bedenke die Suchfunktion. Wenn es
      gar nicht anders geht, nutze die Kommentierung ,
      um die Suchfunktion und den recherchierenden Leser nicht zu verwirren. 
      Versuche, dein Thema so objektiv wie möglich darzustellen. Wichtige Ansichten und Meinungen kannst du natürlich erwähnen, mach aber deutlich,
      dass es sich um eine Meinung handelt, z.B. indem du Vertreter dieser Meinung namentlich erwähnst. Siehe auch: Neutraler Standpunkt 
      Füge bei Fremdwörtern einen Hinweis zur Etymologie oder Herkunft des Wortes hinzu. 
      Orientiere dich auch formal und strukturell an gelungenen Artikeln! (Welche inhaltlichen, historischen, wirtschaftlichen gegenwartsrelevanten
      Aspekte wären von Interesse?) 
      Wenn du Experte in einem Thema bist, schreibe auch für Laien verständlich, benutze die allgemein verständliche Gemeinsprache. Fachausdrücke
      verwende nur so viele wie nötig, so wenige als möglich. Überlege dir genau, welche Begriffe du als allgemein bekannt voraussetzen kannst, oder
      zu welchen Begriffen du noch eine Erklärung hinzufügen solltest. 
      Wenn Du nicht sicher bist, mach' den "Oma-Test": Stell Dir vor, Deine Oma würde den Text lesen. Kann sie ihn ohne weitere Erklärungen
      verstehen? Wenn nicht, dann wähle Worte, die Deine Oma verstehen kann. Erkläre auch grundlegende Dinge (oder verweise darauf). Was für
      Dich selbstverständlich scheint, mag für eine Person, der die Grundlagen Deines Fachbereichs fehlen, vielleicht völlig zusammenhanglos und
      unverständlich sein. 
      Ein guter Artikel muss nicht besonders lang sein. Formuliere deinen Artikel so kurz und prägnant wie möglich! Vermeide Nullaussagen,
      Wiederholungen und reinen Fülltext. 
      Denke während des Schreibens an die Personen, die den Text lesen werden und überlege Dir nicht nur, ob sie ihn verstehen werden sondern
      auch, was sie an dem Thema besonders interessieren könnte und was sie alles darüber wissen sollten. 
 Form
      Halte dich an die Konventionen zur Namensgebung und die Formatierungsvorschläge (die du natürlich auch verbessern kannst)! 
      Verlinke deinen Artikel sinnvoll mit anderen, damit er später auch gefunden wird. 
      Strukturiere Deine Artikel logisch. Fasse Dinge, die zusammengehören, in einzelne Abschnitte. 
      Verwende Zwischenüberschriften in langen Artikeln! 
 Stil
 ein paar Kleinigkeiten, die gerne vernachlässigt werden 
      Schreibe in ganzen Sätzen! 
      Benutze kurze, aussagekräftige Sätze und vermeide komplizierte Schachtelsätze und Satzkonstruktionen. 
      Nichts liebt der Leser weniger, als von Listen erschlagen zu werden! Gerade historische Artikel und Biographien sollte man ausformulieren und
      sprachlich und inhaltlich Zusammenhänge zwischen Ereignissen herstellen anstelle einer reinen "Datum - Ereignis"-Liste. Viel wichtiger als wann
      etwas geschah sind die Fragen nach Ursache, Motiv, Grund oder Folgen. 
      Vermeide Passivkonstruktionen! Fast alle Inhalte lassen sich mit ein bisschen Nachdenken auch in einer wesentlich schöneren Aktivkonstruktion
      ausdrücken. 
      Leite Relativsätze mit "der", "die", "das" und nicht mit "welcher", "welche", "welches" ein. Letzteres ist nur dann angebracht, wenn sonst mehrere
      gleiche Wörter (die, die die) aufeinanderstoßen würden. 
      Vermeide Blähworte: "technisch" statt "technologisch", "umfassen" statt des scheußlichen "beinhalten" 
      "wegen des..." - noch ist der Genitiv nicht tot! 
      Wenn es ein deutsches und ein Fremdwort mit exakt gleicher Bedeutung gibt, benutze das deutsche Wort: "Selbstmord" statt "Suizid" 
      Vorsicht bei Übersetzungen aus dem Englischen: "administration" ist nicht die Administration, sondern die Regierung, "Middle East" ist der "Nahe
      Osten" (siehe auch Falsche Freunde) 
      historische Artikel durchgehend entweder im Präsens (Gegenwartsform) oder im Präteritum (Vergangenheitsform) schreiben und nicht
      unbegründet zwischen verschiedenen Zeiten wechseln. 
 Besonderheiten beim Schreiben von Online-Texten
 Leute lesen am Bildschirm anders, als sie in einem Buch lesen: Insbesondere lange Absätze und mit Text völlig gefüllte Seiten wirken eher abschreckend
 und führen zum Weiterklicken. 
 Die folgenden Punkte haben sich im Web bewährt, damit ein Artikel gut lesbar wird und die Leute beim Lesen tatsächlich dabei bleiben: 
      viele Untertitel 
      kurze Absätze 
      jeden Absatz möglichst im Pressestil verfassen: erst das Wichtige, dann die Erläuterungen 
      nur ein Thema pro Absatz -> neues Thema, neuer Absatz 
      längere Aufzählungen nicht in einem Satz, sondern als Liste 
      Illustrationen 
 Abkürzungen
      Denk beim Schreiben daran: die Wikipedia ist kein Kleinanzeigenmarkt, in dem man für Zeichen bezahlen muss! Wir haben genügend Platz. 
      Verwende nur die wenigen üblichen Abkürzungen, die du z.B. auch in einer Hausarbeit verwenden würdest (z.B., usw., Dr.). Den Artikelnamen auf
      keinen Fall abkürzen 
      Organisationsnamen und ähnliches, von denen jeder nur die abgekürzte Fassung verwendet, solltest du auch abkürzen, am besten mit einer
      Auflösung der Abkürzung beim ersten Auftreten: statt "Allgemeiner Deutscher Automobil Club" besser "ADAC", statt "North Atlantic Treaty
      Organisation" "NATO", "BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)" oder "Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)" 
 Literatur
      Ludwig Reiners: Stilfibel. Der sichere Weg zum guten Deutsch. München: dtv. ISBN 3-423-300051 
      Wolf Schneider: Deutsch für Profis. München: Goldmann 1999. ISBN 3-442-161754 
      Wolf Schneider: Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde. München: Piper 1999. ISBN 3-492-222161