Ushuaia
Vorlage:Infobox Stadt in Argentinien
Ushuaia ist die südlichste Stadt Argentiniens und streitet sich mit dem auf der zu Chile gehörenden Insel Navarino gelegenen Puerto Williams um die Ehre, südlichste Stadt der Welt zu sein. Die Stadt ist aber mit 54°48'S Breite weiter vom Südpol entfernt als Moskau mit 55°44'N Breite vom Nordpol. Das Wort Ushuaia kommt aus der Sprache der Ureinwohner Yámana und bedeutet „Bucht, die nach Osten sieht“.
Geographie


Die Stadt liegt an der Südseite der Großen Feuerland-Insel (Isla Grande de Tierra del Fuego) am Beagle-Kanal. Ushuaia ist die Hauptstadt der argentinischen Provinz Tierra del Fuego (deutsch: „Feuerland“).
Klima
Häufig liegt ein Tief südlich der Südspitze von Süd-Amerika. Dieses Tief hat für Feuerland westlichen Wind zur Folge, der in den unteren Luftschichten durch die Berge jedoch stark abgelenkt und abgeschwächt wird. Das Klima ist maritim ausgeglichen über das ganze Jahr relativ kalt und feucht. Das Wetter kann aber im Tagesverlauf sehr unbeständig sein.
Geschichte

Für die Stadtentwicklung bedeutsam war der 1902 begonnene Bau des Presidio. Dieses 1920 fertig gestellte Gefängnis ersetzte jenes auf der Isla de los Estados. Die Sträflinge, überwiegend Gewaltverbrecher, aber auch politische Gefangene, bauten die Schmalspurbahn Ferrocarril Austral Fueguino, mit der heute Touristen durch den Nationalpark Tierra del Fuego fahren. Das Gefängnis wurde 1947 aufgelöst. In dem Gebäude ist heute eine Kombination mehrerer Museen untergebracht. Zum einen befindet sich dort das Museo Presidio zur Geschichte des Gefängnisses. Zum anderen gibt es ein Museum der Schifffahrt in der Region und eines der Geschichte der Antarktisexpeditionen, die vielfach von Ushuaia aus starteten. Zu den berühmtesten Gefangenen des Presidio zählten Carlos Gardel oder der Schriftsteller Ricardo Rojas.
Bevölkerung

Bei der letzten Volkszählung 2001 hatte Ushuaia 46.000 Einwohner. Die Einwohnerzahl wächst besonders wegen der Steuervorteile ihrer Bewohner weiterhin stark und liegt laut der Stadtverwaltung Ushuaias inzwischen bei ca. 64.000 Einwohnern (2005)[1].
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 |
---|---|---|---|
Einwohner | 57.927 | 60.927 | 64.107 |
Wirtschaft
Tourismus


Die Nähe zum Feuerland-Nationalpark und die einzigartige Natur der Umgebung verhalfen Ushuaia zu einem erheblichen Touristenaufkommen. Auch als Ausgangspunkt für Antarktisexpeditionen und Zwischenstop für Kreuzfahrtschiffe ist Ushuaia beliebt. Da fast alle Waren über weite Strecken in die Stadt gebracht werden müssen, gilt Ushuaia auch als eine der teuersten Städte Argentiniens und ganz Südamerikas.
Ein interessantes Touristenziel ist das Museo del Fin del Mundo („Museum vom Ende der Welt“), welches 1979 im ehemaligen Sitz der Nationalbank (Banco Central de la República Argentina) eingerichtet wurde. Es legt besonderen Wert auf die Bewahrung der naturräumlichen und historischen Besonderheiten Feuerlands.
Vom Gletscher Glaciar Martial in der Nähe Ushuaias hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt, auf die chilenischen Berge gegenüber des Beagle-Kanals sowie zum Faro del Fin del Mundo (Leuchtturm).
Ushuaia zeigt in ihrer alten Architektur eine Verbindung zu ihrer Geschichte. Viele europäische Expeditionen sind zur Forschung des Klimas, der Geographie, der Tier- und Pflanzenwelt und der Indianerstämme in diese Gegend gekommen. Die moderne Stadtentwicklung hingegen lässt jegliche Planung und Ordnung vermissen und bietet einen Wildwuchs an Architektur.

Verkehr
Ushuaia besitzt auch einen internationalen Flughafen Aeropuerto Internacional Malvinas Argentinas, erbaut 1997 auf einer künstlich aufgeschütteten Halbinsel im Beagle-Kanal, mit dem International Air Transport Association-Code USH.
Kreuzfahrtschiffe, die auf dem Weg zur Antarktis sind, legen hier vor der Fahrt in den Süden an.
Die Straße Ruta Nacional No. 3 (Teil der Panamericana) endet hier.
Weblinks
- Offizielles Portal von Ushuaia (spanisch)
- Homepage der Stadt (Secretaría de Turismo y Cultura) (spanisch)
- Touristeninformation (spanisch)
- Webcam
- Museo del Fin del Mundo (spanisch, deutsch)
- Museo del Presidio (englisch, spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Estadisticas. Abgerufen am 22. Januar 2007.