Benutzer Diskussion:Pierre Audité
Béatrice de Planisolles
Béatrice de Planisolles; fr:Béatrice de Planisoles; oc:Beatris de Planissolas;
verh. de Roquefort; verh. de Lagleize;
(* 1274 in Caussou Frankreich;
† unbekannt in Varihles?);
war die Kronzeugin im Häresie-Prozess gegen Pierre Clerque 1320
Familie
- Urenkelin von Raymond de Planisolles
- Enkelin von Arnaud de Planisolles
- Tochter von Philippe de Planisolles
- Enkelin von Arnaud de Planisolles
- Schwester von Ava, Gentille, Guillaume und Bernard
- Kinder aus 1. Ehe
mit Bérenger de Rouquefort (∞ ~1291) († ~1298)- 2 Söhne (Namen nicht überliefert - vielleicht Jean?) (geboren zw. 1292 - 1294)
- Beatrice (* 1295) († zw. 1308 - 1320)
- Condors
- Escarmonde (beide geboren zw. 1296 - 1298)
- Kinder aus 2. Ehe
mit Guillaume-Othon de Lagleize (∞ 19. August 1301) († ~1308)- Ava (* 1302/03)
- Philippa (* 1305)
Leben
Béatrice de Planisolles wurde wahrscheinlich 1274 in dem Pyrenäendorf Caussou nahe Ax-les-Thermes im heutigen Département Ariège in eine Familie geborgen, die seit Generationen gläubige Katharer waren. Das Dorf gilt auch als der Stammsitz der Familie de Planisolles. Ihre Kindheit verbrachte sie allerdings in Celles, einem Dorf auf halber Strecke zwischen Tarascon und Foix. Um 1291 heiratete sie, wahrscheinlich in der Kirche Notre Dame de Carnesses in Montaillou, Bérenger de Roquefort, Kastelan in Montaillou.
Nach dem Tod ihres Mannes (um 1298) mußte sie die Burg verlassen und zog in ein Haus in der Nähe. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ein Verhältnis mit Pathau Clerque, der sie Anfang 1297 in der Burg nach ihren eigenen Angaben vergewaltigt hatte. Ende des Jahres 1299 begann sie eine Beziehung mit dem Dorfpfarrer Pierre Clerque, einem Verwandten von Pathau. Ein Jahr später verliess sie Montaillou und zog in ein "kleines" Haus in der Nähe der Kirche von Prades ohne die Beziehung zu ihm abzubrechen.
Am 15. August 1301 verließ Bátrice de Planisolles Prades um am 19. August 1301 einen Adligen aus Dalou, Guillaume-Othon de Lagleize, in seiner Heimatstadt zu heiraten. Mit ihm lebte sie zunächst für kurze Zeit in Crampagna und dann in der Burg von Dalou. Auch hier traf sie sich weiterhin mit Pierre Clerque. Es ist daher nicht sicher auszuschließen, dass eines der beiden Töchter aus dieser Ehe ein Kind des Priesters ist. Auch ihr 2. Mann starb nach kurzer Ehe um das Jahr 1308. Nach dessen Tod verbrachte sie krank einige Zeit in Varhiles. Nach ihrer Genesung zog sie wieder nach Dalou.
Dort wurde Sie 1316 die Geliebte des jungen kath. Priesters Barthélemy Amilhat. Mit ihm zog sie nach Lladros /Aragonien - ein Gebiet in dem Priester offen mit Ihren Geliebten zusammen leben konnten. Aber schon ein Jahr später zogen sie wieder zurück um sich (vorläufig) zu trennen. Barthélemy Amilhat ging nach Carcassonne und Béatrice de Planisolles wahrscheinlich nach Rieux-de-Pelleport zu ihren Töchtern, um sich anschließend wieder in Varilhes niederzulassen.
Dort erreichte sie am 23. Juli 1320 die Vorladung der Inquisition in Pamiers für den 26. Juli. Nach ihrer ersten unvereidigten Vernehmung flüchtete sie. Am 29. Juli 1320 wurde Sie auf der Flucht vor der Inquisition in Begleitung von Amilhat verhaftet. In den neun (!) Verhören durch Bischof Jacques Fournier wurde sie zur Kronzeugin gegen den unter Häresieverdacht stehenden Dorfpfarrer Pierre Clerque.
Sie selbst wurde am 8. März 1321 selbst wg. Häresie verurteilt und in Allemans inhaftiert und 1322 unter der Auflage die "Doppelten Gelben Kreuze" zu tragen entlassen.
Bedeutung
Dass wir überhaupt etwas von ihr und ihrem Schicksal wissen, verdanken wir dem wahrscheinlich dunkelsten Kapitel der kath. Kirche: der Inquisition im Mittelalter. Diese Akten stellen heute eine einzigartige Quellen dar, Informationen über das alltägliche Leben der Menschen im Mittelalter zu erhalten. Ironischerweise wurden genau die Dinge festgehalten und verewigt, die die Kirche damals eigentlich ausmerzen und vergessen machen wollte. Eine besondere Position nehmen dabei die Akten des Jacques Fourniers, des späteren Papstes Benedikt XII, ein.
Béatrice de Planisolles wurde durch ihre Abstammung und durch ihr Verhältnis mit dem Dorfpfarrer Pierre Clerque zu einer der wichtigsten Personen in diesem Inquisitionsprozeß.
Ihre Zeugenaussage machte es erstmals möglich dem doppelten Spiel des Pfarrers von Montaillou ein Ende zu bereiten.
Dieser war durch unbekannte Umstände innerhalb weniger Jahre zu einer Machtfülle gekommen, die für einen einfachen Dorfpfarrer mehr als ungewöhnlich ist. Anfangs nutzte Clerque seine Macht um die katharischen Familien des Dorfes zu schützen. Mehr und mehr nutze er aber seine Macht für seine Interessen aus. Unter dem Druck der Inquisition von Carcassonne verriet er die Menschen, die er eigentlich vorgab zu schützen, um seine Familie zu retten.
Warum sie den Mann, der doch jahrelang ihr Liebhaber war, mit ihrer Aussage so schwer belastete (sie wußte, dass ihm der Scheiterhaufen drohte) ist heute nicht mehr zu belegen. Am Wahrscheinlichsten erscheint, dass sie von den Repressalien des Priester gegenüber den katharischen Familien in Montaillou erfahren hatte. Und da sie sich diesem Glauben zumindest zugehörig fühlte, konnte ihr das Schicksal dieser Menschen nicht gleichgültig gewesen sein. Tapfer hielt sie der Vernehmung durch die Inquisition an 8 Verhandlungstage stand. Dass sie dabei ihr eigene Glaubensüberzeugung verhamloste ist - im Anbetracht der Konsquenzen - gut zu verstehen.
Vor dem letzten Verhandlungstag erlitt sie allerdings einen Schwächeanfall, und sie widerrief alle zuvor gemachten Aussagen. Warum sie das tat - sie wusste dass sie sich damit selbst schweren Schaden zufügte - bleibt auch hier Spekulation. Einige Quellen gehen davon aus, dass sie gefoltert wurde. Doch dies war ein Mittel dem sich Jacques Fournier nachgewiesener Maßen nicht bediente; er hatte andere, effektivere Mittel. Vielleicht wurde sie von Pierre Clerques selbst unter Druck gesetzt. Er hatte nur zu oft versucht Zeugen zu beeinflussen, auch als er schon von der Inquisition inhaftiert war.
Béatrice de Planisolles wurde wegen Häresie zu Gefängnishaft verurteilt, und mit ihr alle anderen Verdächtigen aus dem Dorf, in dem sie einmal die Kastellanin war. Etwa ein Jahr später entließ man sie unter der Auflage lebenslang die "doppelten, gelben Kreuze" zu tragen, dass weithin sichtbare Schandzeichen für einen katharischen Gläubigen. Danach verliert sich ihre Spur.
Nach über 680 Jahren hat der Name Béatrice de Planisolles im Ariège und im Languedoc noch immer einen besonderen Klang, und er ist das Synonym für eine aufrechte und standhafte Frau.
Literatur
- René Weis: Die Welt ist des Teufels. Verlag Bastei-Lübbe, 2001, ISBN 3-404-77042-0.
- Emmanuel LeRoy Ladurie: Montaillou - Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294 bis 1324. Verlag Ullstein, 2000, ISBN 3-548-26571-5
Weblinks
- Béatrice de Planisolles' Vernehmungsprotokoll in Englisch
- Nach ihr wurde auch eine Rose benannt in Französisch
- Beatris de Planissolas eine Oper in Okzitanisch
Einzelnachweise
[[Kategorie:Adelige]] [[Kategorie:Französin]] [[Kategorie:Geboren 1274]] [[Kategorie:Gestorben unbekannt]] [[Kategorie:Frau]]
Personendaten | |
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NAME | Béatrice de Planisolles |
ALTERNATIVNAMEN | Béartrice de Roquefort; Béatrice de Lagleize |
KURZBESCHREIBUNG | KLeinadlige aus dem Ariège |
GEBURTSDATUM | 1274 |
GEBURTSORT | Caussou |
STERBEDATUM | unbekannt |
STERBEORT | Varhiles? |
en:Béatrice de Planisoles fr:Béatrice de Planisoles oc:Beatris de Planissolas “”
Pays d'Alliou
Das Pays d'Aillou (älter: Pays d'Alion) ist ein Hochplateau in den franz Pyrenäen. Es wird auch Plateau de Sault genannt.
Geografie
Das Pays d'Aillou ist ein Hochplateau auf einer Höhe von durchschnittlich 1200 m MM. Es wird begrenzt
- im Osten durch den Col de Sept Frère
- im Westen durch den Col de Chioula
- im Norden durch den Pic Fourcat
- im Süden durch den Pic de Serembarre
Der Fluß Hers, der am Col d'en Ferret (unweit des Col de Chioula) entspringt, durchquert das Plateau von Süd-West nach Nord-Ost und verläßt das Plateau durch den Gorges de la Frau
Geschichte
Diese erste feste Besiedlung dieses Hochplateaus wird auf das 10. Jahrhundert datiert. Zu der Zeit oder kurz danach entstanden die 4 heutigen Orte. Bis zum 14. Jahrhundert gehörte das Land den Herren von Alion und Usson.
Das Pays d'Aillou wurde seit dem 15. Jahrhundert bis zur franz. Gebietsreform Ende des 18. Jahrhundert die Saigneurie Prades et Montaillou genannt und unterstand traditionsgemäß der Comtesse von Foix. Erst durch die daraus entstandenen Départements wurde das Pays d'Aillou in 2 Teile gespalten:
Prades und Montaillou wurden dem Département Ariège zugeordnet und Cormus und Camurac dem Aude.
Bevölkerung
Es gibt 4 Ansiedlungen Prades, Montaillou, Camurac, Comus. Der größte Ort ist Camurac
Orte | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 |
---|---|---|---|---|---|---|
Montaillou | 41 | 45 | 37 | 20 | 27 | 14 |
Prades | 88 | 97 | 73 | 67 | 53 | 47 |
Camurac | 141 | 160 | 176 | 134 | 149 | 132 |
Comus | 97 | 127 | 96 | 67 | 46 | 39 |
Gesamt | 367 | 429 | 382 | 288 | 275 | 232 |
Die Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten ist unverändert rückläufig. Die Landflucht hat hier noch kein Ende gefunden
Wirtschaft
Das Pays d'Aillou ist geprägt von der Vieh- und Holzwirtschaft. Ackerbau gibt es nur vereinzelt.
In den letzten Jahren entdeckte man den Tourismus für dieses Gebiet:
im Arège setzte man mehr auf den «Katharer-Tourismus» und im Aude mehr auf Wintersport und Wandertourismus. Jedoch befinden sich sowohl das Angebot als auch die Infrastruktur noch in den Kinderschuhen.