Altpreußische Heeresorganisation
Die Organisationsstruktur der preußischen Armee behandelt die Organisationsformen in der preußischen Armee. Sie veränderte sich im Verlaufe des Bestehens der preußischen Armee mehrere Male. Dies ist aufgrund des technologischen Fortschritts, veränderter Militärtaktik und durch militärische Niederlagen (Siehe: Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806) verursacht worden. Nach der preußischen Niederlage im Krieg gegen Frankreich 1806/7 wurde die Struktur der Armee grundlegend im Zuge der Heeresreform verändert. Seitdem unterscheidet man zwischen eine altpreußischen- und neupreußischen Armee.
Organisation der altpreußischen Armee
Die altpreußische Armee war nicht gerade einfach strukturiert. Es benötigt Zeit um die Strukturen zu überblicken. Wie alle Armeen in der Zeit von 1644-1806 bestand die Armee aus den Waffengattungen der Infanterie und Kavallerie. Als eigenständige Waffengattung kam die Artillerie später hinzu. Die preußische Armee konzentrierte sich mehr auf die Infanterie. So stellten die beiden Waffengattungen Kavallerie und Artillerie wenig mehr als Unterstützungskräfte der Infanterie in der Ansicht der damaligen Befehlshaber dar. Dies äußert sich zum Beispiel in der Infanteriegeprägten Ausbildung der Artillerie oder der Dragoner. Wie der Anstieg der numerischen Größe der Armee in Verlaufe der Zeit vermuten lässt, so stieg die Zahl der neugegründeten militärischen Einheiten parallel mit an. Bei allen drei Waffengattungen stellte das Regiment die größte Organisationsform in der Armee dar. Die Stärke veränderte sich natürlich in Verlaufe der Zeit, so dass einheitliche Zahlenangaben nicht möglich sind.
Die Infanterie bildete bis 1806 nach und nach insgesamt 60 Infanterieregimenter aus.
Die Kavallerie hatte bis 1806 eine Anzahl von 35 Regimentern gebildet.
Die Artillerie bestand 1806 aus 4 Feldartillerieregimentern und 14 Festungskompanien.
Neben diesen drei Waffengattungen gab es auch noch kleinere Gruppen in der preußischen Armee. Zu nennen wären die Garnisonstruppen, technische Truppen (zum Beispiel Mineure und die Ingenieure), Spielleute, das Sanitätswesen (was in der Zeit kaum seinen Namen verdiente) und die Feldprediger.
Infanterie
Siehe auch: Infanterieregimenter der altpreußischen Armee 1644-1806
Die Organisationseinheiten der preußischen Infanterie waren der Größe nach: 1. Regiment, 2.Bataillon, 3. Kompanie, 4. Zug.
Grenadier, Musketiere und Füsiliere waren die hauptsächlichen Infanterietypen der preußischen Armee im 18. Jahrhundert.
Die Entwicklung der Organisatorischen Struktur der preußischen Armee fand in einem langandauernden Prozess statt. So hatten bis um 1680 die einzelnen Infanterieregimenter ganz unterschiedliche Größen. Erst ab den 1680er Jahren bildete sich eine feste Organisatorische Form in den Regimentern heraus. Diese Entwicklung wurde durch die feste Finanzierung und Planung der Geldmittel durch den Kurfürsten verursacht, welche feste numerische Bezugsgrößen notwendig machten.
Die ersten organisatorischen Normierungen der preußischen Infanterie wurde in den Regelungen am 17.Mai 1713 und am 28.Februar 1714 angeordnet. Darin wurde die Stärke eines Infanterieregiments auf 1390 Mann festgelegt. Ein Infanterieregiment beinhaltete 2 Bataillonen und 10 Kompanien. So bestand ein Musketierregiment zu der Zeit aus 40 Oberoffiziere, 110 Unteroffiziere, 30 Tambours (Trommler), 130 Grenadiere und 1080 Musketiere.
Diese Regelung blieb bis 1735 bzw. 1743 gültig. Es wurden von da an zwei zusätzliche Grenadierkompanien innerhalb eines Regiments gebildet. So erhöhte sich die Stärke eines Infanterieregiments auf 1597 Mann.
Bis zum Zusammenbruch der altpreußischen Armee wurden insgesamt 60 Infanterieregimenter gebildet.
1. Musketiere
Die Musketiere waren die Linieninfanterie der preußischen Armee. Sie wurden nach ihrer Waffe, der Muskete benannt. Nach der Erfindung der Steinschlossflinte wurde die Muskete obsolet und so wurden ab 1680 nur noch Steinschlossflinten verwendet. Anders als in anderen europäischen Ländern behielten die preußischen Musketierregimenter jedoch ihren Namen als Ehrentitel bei, auch wenn sie die neue Steinschlossflinte verwendeten. Das 1. bis 31. Infanterieregiment waren (mit Ausnahme des 15. Infanterieregimentes) Musketieregimenter.
2. Grenadiere
Die Aufgabe der Grenadiere war es, 1,5 kg schwere Granaten (frz. grenades) auf die feindliche Infanterie zu werfen, um den Musketieren Zeit zum Laden ihrer Waffen zu verschaffen. Sie wurden an den Flügeln eingesetzt. Durch die Verbesserung der Waffen (Steinschlossflinte) wurden die Granaten überflüssig. Obwohl sie ihrer ursprünglichen Funktion beraubt wurden, galten sie doch aufgrund ihrer exponierten Stellung im Gefecht (Flanken) und ihrer physischen Überlegenheit als Eliteeinheit in der preußischen Armee. Ihr zahlenmäßiger Anteil lag bei 17-18 Prozent in den Schlesischen Kriegen. In jedem Musketierregiment standen zwei Grenadierkompanien. Zusätzlich trug das 15. Infanterieregiment (Leibgarde) die Bezeichnung Grenadierregiment.
3. Füsiliere
Ab 1723 entstanden auch Füsilieregimenter. Die Füsiliere wurden mit einer leicht abgewandelten Flinte ausgestattet. Die Flinte sollte insgesamt leichter werden. In der Praxis wurde die preußische Standardflinte um etwa eine Handbreit gekürzt. So wurden die neugebildeten Füsilierregimenter aus vorwiegend kleineren Soldaten gebildet. Sonst hatten sie die gleiche Funktion wie die Musketiere und die Füsilierregimenter hatten auch die gleiche Struktur wie die Musketierregimenter. Äußerlich unterschieden sich die Füsiliere durch andere Kopfbedeckung. Musketiere trugen einen Dreispitz während die Füsiliere eine der Grenadiersmütze ähnelnde hohe Kopfbedeckung trugen. Anfangs wurden die Füsiliere als zweitrangig angesehen. So erhielten Sie in der Schlachtordnung zu Beginn des Siebenjährigen Krieges nur hintere Plätze. Da sie auch für das Schützengefecht ausgebildet wurden und weniger für das Liniengefecht gedacht waren, waren sie die einzigen Infanterieeinheiten, die sich gegenüber den französischen Truppen mit ihrer Tirailleurtaktik im Jahre 1806 behaupten konnten. Nach erfolgter Heeresreform stellten sie die neuen Eliteeinheiten der preußischen Armee. Die 32. bis 60. Infanterieregimenter wurden als Füsilierregimenter bezeichnet.
4. Freibataillone/ leichte Infanterie
Während der Schlesischen Kriegen erkannte Friedrich der Große, einen Mangel an leichten Truppen für den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Kleinkrieg. Die Aufstellung von Husaren allein konnte diesen Mangel nicht beheben so beauftragte er die Aufstellung von Freibataillonen. Insgesamt wurden 15 Einheiten unterschiedlicher Größe aufgestellt, die nur schlechte Leistungen im Gefecht zeigten. Sie waren von einer hohen Desertationsrate betroffen. Der Grund dafür ist das die Einheiten vorwiegend aus österreichischen, französischen und ungarischen Kriegsgefangene bestand. Nach dem Siebenjährigen Krieg wurden diese Einheiten wieder aufgelöst.
Kavallerie
Siehe auch: Kavallerieregimenter der altpreußischen Armee 1644-1806
Bei der preußischen Kavallerie gab es an Kavallerietypen: 1. die Kürassiere, 2. die Dragoner, 3. die Husaren.
Die Organisationseinheiten der Kavallerie waren der Größe nach: 1. Regiment, 2. Eskadron (frz. Schwadron), 3. Kompanie, 4. Zug.
Im Jahre 1656 machte die Kavallerie noch einen Anteil von 54 Prozent an der Armee aus. Nach Einführung des Steinschlossgewehres und des Bajonetts verlor die Kavallerie jedoch zunehmend an Bedeutung in der preußischen Armee. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sank ihr Anteil in der Armee auf 20 Prozent.
Ähnlich wie bei der Infanterie gab es auch in der Kavallerie anfangs keine einheitliche Organisationsform, Bewaffnung oder Bekleidung. Von wesentlicher Bedeutung waren die Vorschriften die unter Friedrich-Wilhelm eingeführt wurden. Zu nennen ist die 1718 eingeführte Verpflegungs-Ordonnanz, das Einquartierungsreglement und das Exerzierreglement vom 1.März 1720, welches die Bewaffnung, die Uniformierung, die Unterbringung und die Organisation regelte. Ein Reiterregiment bestand von da an aus 728 Mann und 742 Dienstpferde. Es beeinhaltete 5 Eskadrone und 10 Kompanien. Dies galt aber nicht für die Dragonerregimenter deren Stärke beträchtlich schwankte. Unter Friedrich-Wilhelm I. litt die Kavallerie unter der Überbetonung der Infanterietaktik. Das Pferd wurde immer weniger als Angriffsmittel gesehen, sondern mehr als ein schnelles Transportmittel aufgesessener Infanterie.
1740 beim Amtsantritt Friedrich II. bestand die Kavallerie aus 22.344 Mann mit 19.801 Pferden. Durch seine Reglements von 1743 veränderte sich erneut die Numerische Anzahl der Regimenter. Ein Kürassierregiment zählte nun 833 Reiter, ein Dragonerregiment 847 Soldaten und ein Husarenregiment 1172 Mann. Als die Kavallerie 1763 auf Friedensstärke gebracht wurde, bestand sie aus 32.930 Kavalleristen. Darunter 10.859 Kürassiere (33 Prozent), 11.990 Dragoner (36 Prozent), 9.740 Husaren (30 Prozent). Bis 1786 wurden insgesamt 35 Kavallerieregimenter verschiedener Kavallerietypen gebildet.
Nach 1786 wurde der nur noch künstliche Unterschied zwischen Kürassieren und Dragonern beseitigt. Beide Typen stellten nun die Schlachtenkavallerie dar. Ein Kürassier- /Dragonerregiment bestand nun aus 783 Mann. 1806 wurde die Kavallerie trotz einer im Vergleich zu Früher, geringerer Schlagkraft noch als die beste preußische Waffengattung angesehen.
1. Kürassiere
Die Kürassiere hatten ihren Namen von dem bis zu 12 kg schweren, eisernen Brustpanzer - dem Kürass. Ihre Bewaffnung bestand aus einem Karabiner, zwei Pistolen am Sattel und einem Säbel. Die Kürassiere waren die schwerste und vornehmste Gattung der berittenen Truppen und stellte die eigentliche Schlachtenkavallerie in der preußischen Armee dar. Dies wird auch daran deutlich, das nach 1691 neu aufgestellte Regimenter sich aus gedienten und erfahrenen Dragonerregimentern bereicherten, womit der Elitestatus gefördert wurde. Der Begriff der Kürassierregimenter wurde erst ab 1742 gebräuchlich. Davor hießen die Kürassierregimenter Regimenter zu Pferde. Bis 1786 entstanden 13 Kürassierregimenter.
2. Dragoner
Die Dragoner waren als berittene Infanterie konzipiert, so war die Ausbildung der Dragoner stark an dem Infanterie-Reglement angepasst. Ursprünglich sollten sie ihren Einsatzort zu Pferde erreichen aber zu Fuß kämpfen. Fußexerzieren und Feuergefecht waren bei den Dragonern wichtiger als Reiten. Friedrich-Wilhelm I. verordnete den Dragonern jeden dritten Tag Infanteriedienst. Zu Zeiten Friedrich des Großen führten die Dragoner grundsätzlich die gleiche Bewaffnung wie die Kürassiere, allerdings trugen sie nicht den typischen Brustpanzer der Kürassiere. Sie wurden genauso eingesetzt wie die Kürassiere und nach 1786 wurden die kaum noch vorhandenen Unterschiede beider Typen beseitigt. Bis 1786 entstanden 12 Dragonerregimenter.
3. Husaren
Die Husaren wurden erstmals 1721 aufgrund der gemachten Erfahrungen im Spanischen Erbfolgekrieg aufgestellt. Husaren stellten die leichte Kavallerie der preußischen Kavallerie dar. Sie waren ursprünglich für Stoßtrupps und den kleinen Krieg gedacht. So lag ihr Nutzen besonders in der schnellen und weiten Aufklärung und in den Überfallartigen Aktionen auf den Nachschub des Feindes. Typisch für die preußischen Husaren waren ihre Pelzmützen und ihre gekrümmten Säbel. Bis 1786 entstanden 10 Husarenregimenter die über jeweils 10 Schwadronen verfügten.
Artillerie
Die Artillerie in der preußischen Armee wurde zwischen Feldartillerie und Garnisonsartillerie unterschieden. Bis 1806 entstanden insgesamt vier Feldartillerieregimenter und 14 Festungsartilleriekompanien. Bei der Feldartillerie war die Organisationsgliederung der Größe nach: 1. Regiment, 2. Bataillon, 3. Kompanie.
Es dauerte sehr lange bis sich die Artillerie als eigenständige Truppengattung in das preußische Heer integrierte. Dies wurde dadurch verursacht, das diese Waffe ursprünglich einen Stadtbürgerlichen Charakter hatte. Artilleristen betrachteten sich nicht vordergründig als militärische Truppe sondern eher als eine bürgerliche Zunft. Die Artilleristen waren vordergründig darauf bedacht ihr Wissen vor Außenstehenden zu schützen.
Ein wichtiger Schritt um aus der Artillerie eine Waffengattung zu machen war es, die Ausbildung der Artilleristen zu normieren und in Berlin zu konzentrieren. Dies galt ab 1687. Notwendig wurde dieser Schritt auch durch den Ausbau der Festungen in Brandenburg-Preußen und den damit verbundenen höheren Bedarf an Artillerie. 1697 wurde die Artillerie von der Organisatorischen Anbindung an den Festungen getrennt und ein erstes Artilleriekorps gebildet. Im Jahre 1700 bestand dieses aus 409 Mann zu 10 Kompanien. Das Problem der Artillerie bestand lange Zeit in ihrer Feldverwendungsfähigkeit. Das Gewicht einer Kanone war beträchtlich, so machten das Mitführen von Kanonen eine Armee langsamer und unbeweglicher. Drohte eine Niederlage in einer offenen Schlacht, so bedeutete dies in der Regel der Verlust aller Kanonen. Zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Artillerie von den Befehlshabern der preußischen Armee als äußerst geringschätzig angesehen. So wurde dem preußischen Korps unter Führung von Fürst Leopold von Anhalt-Dessau überhaupt keine Kanonen mitgegeben.
Ein Umdenken fand unter Friedrich Wilhelm I. statt. Er bildete 1716 das Artilleriekorps in ein Feldbataillon bestehend aus 5 Kompanien und 4 Festungskompanien um. Die Garnison des Feldbataillons war Berlin. Die 4 Festungskompanien waren jeweils in Magdeburg, Wesel, Pillau und Stettin stationiert. Das Artilleriekorps zählte nun 805 Mann und die Trennung zwischen Feld- und Festungsartillerie begann sich vorzubereiten.
Entwicklung der Anzahl aller Artilleriegeschütze in Preußen von 1712-1740:
Vorlage:Hintergrundfarbe6|1712 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1722 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1740 |
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2003 | 2510 | 2741 |
Die Ausbildung der Artilleristen war stark von der Infanterie geprägt. Es war wichtiger zu exerzieren als die Kanone zu beherrschen.
Unter Friedrich den Großen kam es zu einer weiteren Aufgliederung der Artillerie. Jedem Infanterierbataillon wurden zwei kleinkalibrige Kanonen als leichte Artillerie zugeteilt (pro Regiment 4 Kanonen). Die Bedienung dieser Geschütze erfolgte zur Hälfte aus nicht ausgebildeten Musketieren.
1786 dem Todesjahr Friedrich des Großen hatte sich der Anteil der Artillerie in der preußischen Armee auf 5,5 Prozent gesteigert.
Trotz einer quantitativen Überlegenheit der preußischen Armee erwies sich die preußische Artillerie der französischen Artillerie im Jahre 1806 als unterlegen. Die Gründe sind Mängel in der Organisation und dem Material (die Kanonen waren zu schwer und zu schlecht bespannt).
1. Feldartillerie
1656 bestand die Feldartillerie der brandenburgischen Armee erst aus 48 Kanonen und Haubitzen verschiedener Kaliber. 1716 bestand die Feldartillerie aus einem Feldbataillon zu 5 Kompanien. Ab 1731 betrug die Stärke der Feldartillerie durch den Aufbau einer 6. Kompanie 785 Mann. Bereits in den ersten Schlesischen Kriegen wurde offensichtlich wie unzureichend die Stärke der Feldartillerie war. 1741 wurde ein zweites Feldartilleriebataillon gegründet. Es bestand aus fünf Kompanien und hatte eine Mannschaftsstärke von 566 Mann. 1744 entstand aus dem ersten und zweiten Feldartilleriebataillon das erste Feldartillerieregiment. 1756 war das Regiment auf eine Stärke von 1709 Mann angestiegen und mit 360 Feldgeschützen ausgerüstet.

Entwicklung der Anzahl der Feldgeschütze in der preußischen Armee 1656-1768:
Vorlage:Hintergrundfarbe6|1656 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1744 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1756 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1758 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1759 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1760 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1761 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1762 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1763 | Vorlage:Hintergrundfarbe6|1768 |
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48 | 222 | 360 | 393 | 536 | 523 | 532 | 662 | 732 | 874 |
Der Siebenjährige Krieg zwang Friedrich der Große dazu die Artillerie zu vergrößern. Ohne Artillerievorbereitung war ein Erfolg auf dem Gefechtsfeld nicht mehr möglich. So verdoppelte sich die Zahl der Artilleriegeschütze zwischen 1756 und 1763. Nach Beendigung des Krieges entstanden das zweite und das dritte Artilleriefeldregiment zu je 2 Bataillonen.
1763 betrug die Kopfzahl der Artillerie 6309 Mann.
1772 wurde das vierte Feldartillerieregiment gebildet, welches sich aus 2360 Soldaten zusammensetzte.
2. Festungsartillerie
1716 wurden vier Garnisonsartilleriekomanien gebildet.
1731 betrug die Stärke der Garnisonsartillerie 423 Mann. Zur Sicherung der eroberten Schlesischen Provinz, bildete Friedrich II. 1742 eine neue Artilleriegarnisonskompanie. Aus ihr wurde 1753 das Schlesiche Artilleriekorps gebildet.
1756 hatte sich die Zahl der Garnisonsartilleriekompanien auf acht erhöht.
1763 betrug die Kopfstärke in den alten Garnisonskompanien 453 Mann und im schlesischen Artilleriekorps 693 Mann.
1786 gab es insgesamt 14 Garnisonkompanien.
Garnison
In der Frühzeit der stehenden Heere bildeten die Feldtruppe die Garnison. Im Kriegsfalle blieb häufig nur ein Restbestand von Soldaten zurück, die die Befestigten Orte verteidigen sollten. Ab 1717 ging man in Preußen dazu über Garnisonsregimenter zu bilden. Der Grund dafür lag in der Versorgung invalider Soldaten und Offiziere, aus deren Reihen sich die Regimenter zusammensetzten. So wurden die Garnisonsregimenter von Anfang an als zweitklassig angesehen. 1726 zählten die Garnisonseinheiten bereits eine Stärke von 7000 Mann.
Es gab drei Festungsriegel, die das preußische Hoheitsgebiet schützen sollten.
Die wichtigen Festungen unter Friedrich-Wilhelm I. waren die das preußische Kernland deckende Orte Berlin, Küstrin, Spandau und ab 1720 im besonderen Magdeburg, das zur Hauptfestung des Königreichs ausgebaut wurde. Diese stellten den ersten Festungsriegel dar.
Besondere Bedeutung kamen den Festungen in dem vom Kernland abgeschnittenen westlichen Gebieten zu welche den zweiten Festungsriegel bildeten. Diese waren Geldern, Minden, Lippstadt und Wesel das zur preußischen Hauptfestung im Westen ausgebaut wurde.
Der dritte Festungsriegel waren die, das ostpreußische Territorium schützende Festungen Pillau, Memel, Kolberg und Königsberg.
Aufgrund der militärisch angespannten Lage im Siebenjährigen Krieg verwendete Friedrich der Große die Garnisonsregimenter für den Felddienst. Dort konnten die Regimenter ihre Aufgaben nur schlecht erfüllen. Im Jahre 1776 gab es in der preußischen Armee 21.690 Mann Garnisonstruppen in 36 Garnisonbataillone. Es war üblich die Garnisonsregimenter mit alten oder in Ungnade gefallene Offzieren und physisch schwächlichen Soldaten aufzufüllen. Dieses rächte sich 1806 als die meisten preußischen Festungen trotz gefüllter Magazine kampflos vor den französischen Truppen kapitlierten.
Organisation der neupreußischen Armee
Die altpreußische Armee wurde im Krieg von 1806 durch Napoleon völlig zerschlagen, viele Soldaten gingen in Gefangenschaft. Mit der beginnenden Neuformation wurde beschlossen, die alten Regimenter in ihrer bestehenden Form aufzulösen und eine neue Struktur zu schaffen.
Noch während des Krieges gegen Frankreich, nach dem Katastrophalen Herbstfeldzug 1806, begann die Reorganisation des Heeres. Am Anfang auf die verbliebenen nichtbesetzten Ostprovinzen Preußens (Ostpreußen, Schlesien, Pommern) beschränkt. So entstanden 19 neue Reservebataillone, 6 Kavalleriebrigaden, sowie einige Freikorps. Zusammen mit den 1806 in den Ostprovinzen zurückgebliebenen Regimentern und Garnisonsbataillonen bildete diese "neue" Streitmacht bei Kriegsende 1807 63.000 Mann. Diese Streitmacht ist bereits als neupreußische Armee zubezeichnen. Diese Armee kämpfte tapfer auch wo die Gefechte unglücklich verliefen. So konnte die Infanterie in der Schlacht bei Preußisch Eylau am 7. Februar und die Kavallerie in der Schlacht bei Heilsberg am 10. Juni ihre Waffenehre wieder herstellen.
Nach erfolgter Heeresreform zwischen 1807 und 1814 entstand die neupreußische Armee mit dem für sie typischen Nebeneinander von Linienarmee und Landwehr. Die Bezeichnung der Regimenter nach ihren jeweiligen Chefs fiel weg, von da an erhielten die Regimenter Nummern und den Namen ihrer Provinz als Bezeichnung (1823 fiel die Bezeichnung nach den Provinzen wieder weg).
Eine wichtige strukturelle Veränderung der Reformen, war die Einrichtung des Kriegsministeriums, in dem ab dem 25. Dezember 1808 die zuvor auf verschiedene Behörden verteilte Militärverwaltung zusammengefasst wurde.
Vom 16. November 1808 an wurden die verbliebenen Regimenter in 6 Divisionen zusammengefasst (Ostpreußische Division, Westpreußische Division, Pommersche Division, Brandenburgische Division, Niederschlesische Division und die Oberschlesische Division). Dabei kam auf eine Division vier Infanterieregimenter. Der Zweck dieser Einteilung war es, ein besseres Zusammenspiel der einzelnen Truppengattungen zu erreichen.
Am 11. Juni 1813 wurden 3 Armeekorps gebildet (als I., II., III. Armeekorps bezeichnet). Jedes Armeekorps bestand aus 4 gemischten Brigaden und zusätzlich 16 Landwehrbataillonen.
I.Armeekorps: 1.,2.,7.,8. Brigade
II.Armeekorps: 9.-12. Brigade
III.Armeekorps: 3.-6. Brigade
Die neupreußische Armee gliederte sich folgendermaßen (1813): 1. Armeekorps (I.,II.,III.), 2. Division (insgesamt sechs), 3. Brigade (gemischte Verbände, u.a. 2 Infanterieregimenter, 1 Kavallerieregiment), 4. Regiment, 5. Bataillon, 6. Kompanie
Vorlage:Hintergrundfarbe6 | Gliederung Armeekorps:
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1 Armeekorps
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⇓
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1 Division, 1 Division
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⇓
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1 Brigade, 1 Brigade, 1 Brigade, 1 Brigade
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⇓
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8 Infanterieregimenter, 4 Kavallerieregimenter, 16 Landwehrbataillone, 12 Batterien mit 96 Geschütze
|
Die Zusammensetzung der Brigaden aus Truppen von verschiedenem Wert entsprach der Absicht, den jungen Landwehren im Gefecht einen soliden Rückhalt an erprobten Linientruppen zu geben.
Am 23. März 1815 wurde die Armee von 3 auf 6 Armeekorps eingeteilt (Die Sollstärke einse Armeekorps betrug um die 35.000 Mann). In der Schlacht von Waterloo war es das IV. Armeekorps unter Kommando von Blücher, das die Schlacht entschied.
Nach dem Wiener Kongress 1815, bestand die preußische Armee aus folgenden Einheiten:
Infanterie:
- 2 Garderegimenter
- 2 Grenadieregimenter
- 32 Linieninfanterieregimenter
Kavallerie:
- 4 Gardekavallerieregimenter
- 32 Linien kavallerieregimenter
Verteilung der Infanterie und Kavallerie auf die Armeekorps 1840:
Armeekorps | Infanterie | Kavallerie |
---|---|---|
Gardekorps | 1. + 2. Garderegiment zu Fuß
1. + 2. Grenadierregiment Garde Schützenbataillon Garde Res. Inf. Reg.(Landwehr) |
Garde du Corps
Garde Husarenregiment 1. + 2. Garde Ulanenregiment (Ldw.) Garde Kürassierregiment Garde Dragonerregiment |
I. | 1., 3., 4., 5., 33. Infanterieregiment
1. Jäger Abteilung |
3. + 5. Kürassier-, 1.Dragoner-, 1. Husarenregiment |
II. | 2., 9., 14., 21., 34. Infanterieregiment
2. Jäger Abteilung |
2. Kürassier-, 3. Dragoner-, 5. Husaren-, 4. Ulanenregiment |
III. | 8., 12., 20., 24., 35. Infanterieregiment
3. Jäger Abteilung |
6. Kürassier-, 2. Dragoner-, 3. Husaren-, 3. Ulanenregiment |
IV. | 26., 27., 31., 32., 36. Infanterieregiment
4. Jäger Abteilung |
7. Kürassier-, 8. Kürassier,10. Husaren-, 12. Husarenregiment |
V. | 6., 7., 18., 19., 37. Infanterieregiment
1. Schützen Abteilung |
4. Kürassier-, 2. Husaren-, 7. Husaren-, 1. Ulanenregiment |
VI. | 10., 11., 22., 23., 38. Infanterieregiment
2. Schützen Abteilung |
1. Kürassier-, 4. Husaren-, 6. Husaren-, 2. Ulanenregiment |
VII. | 13., 15., 16., 17., 39. Infanterieregiment
3. Schützen Abteilung |
8. Husaren, 11. Husaren-, 5.Ulanen-, 6. Ulanenregiment |
VIII. | 25., 28., 29., 30., 40. Infanterieregiment
4. Schützen Abteilung |
4. Dragoner-, 9. Husaren-, 7. Ulanen-, 8. Ulanenregiment |
Mit der Proklamierung des Deutschen Reiches 1871 kamen zwei weitere Armeekorps dazu (das XIV. und XV. Armeekorps). So stellte die preußische Armee im Reichsheer 13 von 18 Armeekoprs.
1875 waren von insgesamt 420.000 Mann im Reichsheer, 325.000 Mann Angehörige der preußischen Armee.
1888 waren von 487.000 Deutschen Soldaten, 377.000 Soldaten der preußischen Armee.
Die preußische Armee umfasste 1914:
- 498 Infanteriebataillone in 166 Infanterieregimentern zu 3 Bataillonen
- 14 Jäger-/Schützen Bataillone
- 7 Unteroffiziersschulen
- 9 MG- Abteilungen (180 MG Kompanien, 15 Festungs-MG Abteilungen)
- 430 Kavalleriegeschwader in 86 Regimentern zu 5 Schwadronen
- 483 Feldartillerie-Batterien in 76 Regimentern
- 1 Feldartillerieschießschule
- 38 Fußartilleriebataillone in 19 Regimentern zu 2 Bataillonen
- 28 Pionierbataillone
- 7 Eisenbahnbataillone
- 6 Telegrafenbataillone
- 4 Fliegerbataillone
- 1 Kraftfahrbataillon
- 19 Train-Abteilungen
- 242 Bezirkskommandos
Für weitergehende Organisationsstrukturen im Deutschen Kaiserreich, Siehe auch: Reichsheer 1871-1918
Infanterie
Durch die Niederlage der preußischen Armee im Krieg gegen Napoleon, wurden die alten Regimenter in ihrer bisherigen Form aufgelöst und neugebildet. Dabei blieb die grundsätzliche taktische Gliederung nach Regiment, Bataillon, Kompanie, Zug wie noch in der altpreußischen Armee erhalten.
Am 20. November 1807 begann für die Infanterie die Neuaufstellung. Die fortbestehenden Regimenter bestanden nun pro Regiment aus: 2 Musketierbataillone zu 4 Kompanien pro Bataillon, 2 Grenadierkompanien und ein drittes sogenanntes leichtes Bataillon auch zu 4 Kompanien, das sich der neuen Kolonnentaktik bediente (1809 in Füsilierbataillon unbenant).
Ab 1813 bestand ein Infanterieregiment aus 2053 Mann, die Sollstärke wurde also Schritt für Schritt bis dahin erhöht.
Bestand der preußischen infanterie im August 1813, nach Ablauf des Waffenstillstandes:
Linieninfanterie | Garnison | Jäger | Landwehr |
---|---|---|---|
32 Infanterieregimenter
zu 90 Bataillone |
39 Bataillone | 8 Jägerbataillone | 151 Bataillone |
72.000 Mann | 32.000 Mann | 11.000 Mann | 110.000 Mann |
Bestand der preußischen Infanterie im Jahre 1859, vor der Heeresreform:
Linieninfanterie | Landwehrinfanterie | Jäger |
---|---|---|
2 Garde Regimenter
2 Grenadieregimenter 32 Infanterieregimenter 8 Reserve-Infanterieregimenter |
12 Garde-bataillone
104 Provinzial-bataillone |
8 Jägerbataillone |
95.000 Mann | 3.600 Mann | 4.300 Mann |
Linieninfanterie
Die preußische Armee bestand 1815 u.a. aus 32 Linieninfanterieregimenter.
Die 1.-12. Regimenter wurden aus den alten Regimentern gebildet. Sie waren gut ausgebildet und kampfstark. Nur ihnen war es gestattet in den Befreiungskriegen eigene Truppenfahnen zu führen. Die ersten 12 Infanterieregimenter wurden auch als Stammregimenter bezeichnet. Die 13.-24. Regimenter wurden aus 12 Reserveinfanterieregimentern geformt. Das 25. Regiment wurde aus dem Lützowsches Freikorps gebildet. Das 30. und 31. Regiment wurde aus der Russisch-Deutsche Legion geformt.
Dazu gab es ab 1814 zwei Garderegimenter und zwei eigenständige Grenadierregimenter (Diese beiden Grenadiereinheiten bildeten zusammen eine eigene Infanteriebrigade).
Im Dezember 1815 wurden viele Ersatzbataillone aufgelöst und die 34 bis dahin bestehenden Garnisonsregimenter auf je 3 Kompanien geschrumpft im Zuge des wiedereingekehrten Friedens.
Bis 1840 wurden 6 weitere Linienregimenter gebildet. So das es im Jahr 1840 40 Linieninfanterieregimenter gab.
Leichte Infanterie
Zu leichten Infanterie wurden die Jäger und Schützen gezählt. Diese wurden 1821 in 4 Jägerabteilungen und 4 Schützenabteilungen zu je 2 Kompanien eingeteilt. Die 4 Schützenabteilungen wurden 1845 zum 5.-8. Jägerabteilung umgewandelt. 1848 wurden die 8 Jagerabteilungen zu 8 Jägerbataillonen (zu 4 Kompanien, zusammen 402 Mann) formiert. Das I.-IV. Armeekorps erhielt je eine Jägerabteilung, das V.-VIII. Armeekorps erhielt eine Schützenabteilung.
Landwehrinfanterie
Die Landwehr bestand aus 25-40 jährigen Männern die zu alt oder zu schwach für die Linienarmee waren. Die Landwehr wurde nicht vom Kriegsministerium ausgerüstet sondern von ihren Heimatprovinzen.
Die Landwehr erhielt anfangs eine selbstständige Gliederung, die jedoch bald wieder aufgehoben wurden, da ihre militärischen Fähigkeiten noch Mängel aufwiesen. Ab den 27.Juli 1813 wurden die Landwehrregimenter in die Linienarmee eingegliedert, indem gemischte Brigaden aus Linieninfanterieregimentern und Landwehrregimentern gebildet wurden. Ziel war es der Landwehr durch engeren Anschluss an die kampferprobten Regimenter des stehenden Heeres mehr militärischen Halt zu geben. Die bisherigen Brigaden wurden vom 27. Juli 1813 an als Landwehrregimenter bezeichnet und erhielten provinzweise Nummern.
Gliederung der Landwehrinfanterie 1813:
Militärbezirk Ostpreußen: | 5 Infanterie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Westpreußen: | 3 Infanterie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Pommern: | 3 Infanterie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Neumark: | 3 Infanterie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Kurmark: | 7 Infanterie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Schlesien: | 17 Infanterie-Landwehrregimenter |
Zusammen bildete die Landwehr 38 Regimenter oder 149 Bataillone. Ein Regiment hatte im Schnitt 3 Bataillone und 1 Bataillon zählte im Durchschnitt etwa 700 Mann. Dies ergibt in etwa eine Sollstärke von 2.100 Mann pro Landwehrregiment.
Nach Ende der Befreiungskriege 1815 wurden die Landwehrregimenter demobilisiert und nur ein kleiner Bestand blieb erhalten. In Kriegszeiten war es vorgesehen, das auf jedes Infanterieregiment 2 Landwehrregimenter kommen. Das heisst das 2 Landwehrregimenter im Kriegsfalle zu einem zusammengelegt werden sollten. Aus diesem Grund erhielten die Regimenter die zusammengelegt werden sollten die gleiche Nummmerierung, nur mit einem a oder b unterschieden. 1817 gab es 68 Landwehrregimenter (1.-34. a und b), die den vorhandenen 34 Linienregimentern entsprachen.
1840 betrug die Friedensstärke der Landwehr 2804 Mann.
Kavallerie
Siehe auch: Kavallerieregimenter der neupreußischen Armee 1807 - 1914
Zusammensetzung der Kavallerie im Jahr 1859, vor der Heeresreform:
Linienkavallerie | Landwehrkavallerie |
---|---|
6 Garde Kavallerieregimenter
32 Linienkavallerieregimenter |
2 Garde-Landwehr-Kavallerieregimenter
32 Landwehr-Kavallerieregimenter (nur Stamm) |
23.000 Mann | 750 Mann |
Linien-Kavallerie
Ein Kavallerieregiment bestand 1815 aus 400-600 Mann. Das Regiment teilte sich in der Regel in 4 Schwadronen auf.
1815 gab es:
5 Kürassierregimenter
9 Dragonerregimenter
13 Husarenregimenter
9 Ulanenregimenter
Zwischen 1813-1815 wurde jedem der 3 Armeekorps (I.,II.,III. Armeekorps) 2-4 Kavalleriebrigaden zugeteilt. 1 Kavalleriebrigade bestand aus 2-4 Kavallerieregimenter.
1. Kürassiere
Die Kürassiere bildeten nach wie vor die Elite der Kavallerie. Sie besaßen das höchste Ansehen in der Armee. Besaß die preußische Armee 1806 noch 13 Kürassierregimenter, so waren dies 1813 nur noch 5 Kürassierregimenter.
2. Dragoner
3. Ulanen
4. Husaren
Landwehrkavallerie
Die Landwehrkavallerie wurde als leichte Kavallerie eingestuft. Ihr Bewaffnung bestand ausschließlich aus Lanzen und Säbeln, zu denen sie allerdings kaum ausgebildet wurden. 1813 wurden insgesamt 30 Landwehrkavallerieregimenter zu 113 Schwadronen gebildet. Zusammen waren dies knapp 11.000 Mann.
Gliederung der Landwehrkavallerie 1813:
Militärbezirk Ostpreußen: | 5 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Westpreußen: | 3 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Pommern: | 3 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Neumark: | 2 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Kurmark: | 7 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Schlesien: | 8 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Westfalen: | 1 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Elbe: | 1 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Thürringen: | 1 Kavallerie-Landwehrregimenter |
Militärbezirk Rheinland: | 3 Kavallerie-Landwehrregimenter (ab November 1815) |
Artillerie, Train und Pioniere
Die Artillerie erhielt am 24. November 1809 eine neue Gliederung in 3 Brigaden. (1 Brigade bestand aus 12 Fußartilleriekompanien und 3 reitende Artilleriekompanien) Eine Artilleriebrigade bestand aus 1350 Mann.
1813 betrug die Mannstärke der Artillerie 15.300 Mann.
Artilleriebrigaden:
- 1. Preußische Artilleriebrigade
- 2. Brandenburgische Artilleriebrigade
- 3. Schlesische Artilleriebrigade
Von jeder Brigade waren 6 Fußartilleriekompanien zur Festungsartillerie bestimmt.
Das nach den Befreiungskriegen stark verbrauchte und buntcheckig zusammengesetzte Material wurde ab 1816 durch neues Material ersetzt. (Die Kanonen wurden allerdings noch schwerer, eine sechspfünder Kanonen wog 2 Tonnen)
1831 verfügte die Artillerie über 864 Feldgeschütze.
Zusammensetzung der Artillerie, Train und Pioniere 1859, vor der Heeresreform:
Artillerie | Pioniere | Train |
---|---|---|
1 Garderegiment
8 Artillerieregimenter 1 kombinierte Festungsartillerieabteilung 1 Feuerwerksabteilung |
1 Gardeabteilung
8 Pionierabteilungen |
9 Trainbataillone |
17.000 Mann | 2500 Mann | 1200 Mann |
Siehe auch
Literatur
- Jörg Muth: Flucht aus dem militärischen Alltag, Rombach Verlag, Freiburg i.Br. 2003,ISBN 3-7930-9338-7
- Olaf Groehler: Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806 - Das Heerwesen,1.Auflage, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-013-9
- Martin Guddat: Kürassiere Dragoner Husaren Die Kavallerie Friedrichs des Großen, Verlag Mittler & Sohn, Bonn 1989, ISBN 3-8132-0324-7
- Curt Jany: Geschichte der preußischen Armee- vom 15. Jahrhundert bis 1914, Biblio Verlag, Osnabrück 1967