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Matthias Domaschk

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Matthias Domaschk (* 12. Juni 1957 in Görlitz, † 12. April 1982 in Gera) war ein Vertreter der Bürgerrechtsbewegung der DDR.

Dommaschk begann 1974 eine Ausbildung zum Feinmechaniker bei Carl Zeiss Jena. Seit 1975 war er in der Jungen Gemeinde von Jena aktiv. 1976 beteiligte er sich an Protesten gegen die Aubürgerung Wolf Biermanns aus der DDR, es kam zu ersten Verhören durch das MfS. 1977 organisierte er Hilfsaktionen für verhaftete Jenenser Oppositionelle und berichtete bei der Charta 77 in Prag über die Ereignisse in Jena, woraufhin er vom Abiturkurs exmatrikuliert wurde.

Danach war er bis 1979 Soldat der NVA und arbeitete anschließend als Maschinist im Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie der Universität Jena. Zugleich war er in der Initiativgruppe für einen Sozialen Friedensdienst der unabhängigen Friedensbewegung aktiv. Am 10. April 1981 wurde er auf einer Fahrt nach Berlin im Zug verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt des MfS nach Gera gebracht. Dort kam er am 12. April nach zweitägigen Verhörung unter ungeklären Umständen ums Leben. Laut offizieller Version des MfS beging er Suizid.

Literatur

  • R. Ellmenreich "Matthias Domaschk. Die Geschichte eines politischen Verbrechens", Erfurt 1996