Zum Inhalt springen

Reiss-Engelhorn-Museen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. März 2007 um 12:03 Uhr durch 212.65.1.102 (Diskussion) (ZEPHYR - Raum für Fotografie! C4, 9). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) sind eine öffentliche Einrichtung, die mehrere Museen und Einrichtungen in Mannheim unter ihrem Dach vereint. Dazu gehören:

  • Museum Weltkulturen D 5
  • Museum Zeughaus C 5
  • Museum Schillerhaus
  • ZEPHYR - Raum für Fotografie! C4,9
  • Zentrum Internationale Kunst- und Kulturgeschichte
  • Zentrum Archäometrie An-Institut der Universität Tübingen D 6

Das 2007 neueröffnete Museum Zeughaus C5 und das Museum Weltkulturen D5 sind Präsentationsorte der großen rem-Sonderausstellungen.

Geschichte

Museum D5

In Mannheim wurde 1763 die Kurfürstliche Akademie der Wissenschaften durch den Kurfürsten Carl Theodor gegründet. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Ausstellungsräume im Mannheimer Schloss eingerichtet. 1833 wurde der Verein für Naturkunde gegründet, welcher besonders völkerkundliches Interesse zeigte. Der Mannheimer Altertumsverein wurde 1859 gegründet, wobei wenig später durch Generalkonsul Carl Reiß erstmals der Vorschlag für ein Museum aufkam, der allerdings nicht verwirklicht wurde. 1921 wurde die Sammlung auf mehrere Museen im Stadtgebiet Mannheims verteilt. Im Zeughaus Mannheims wurde 1925 das Museum für Natur- und Völkerkunde eröffnet. Ein Jahr später folgte das Schlossmuseum für die archäologischen Fundstücke. Das Theatermuseum konnte 1936 eröffnet werden. Durch die starken Zerstörungen durch mehrfache Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurde auch großer Teil der Sammlung zerstört. Mit Hilfe von Mitteln aus der Reiß-Stiftung konnte 1957 im Zeughaus das Museum als Reiß-Museum wiedereröffnet werden. 1963 wurde auch die archäologische Sammlung integriert. 1973 kam das Theatermuseum und 1981 die Naturkundesammlung an ausgelagerter Örtlichkeit hinzu. Der Neubau für die archäologischen Sammlungen konnte 1988 eröffnet werden. Durch die 2001 vom Mannheimer Unternehmer Curt Engelhorn, ein Nachfahre der Familie Reiß, eingebrachte Curt-Engelhorn-Stiftung konnten die Institute eingerichtet werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Museen zusammengefasst und in Reiss-Engelhorn-Museen umbenannt. Im Herbst 2005 konnte mit Hilfe des Förderkeises und der Stiftung das Museum Schillerhaus eingerichtet werden.

Museum Weltkulturen D 5

Vom Architekten Carlfried Mutschler und vom Künstler Erwin Bechtold entworfen, wurde das Museum 1988 auf dem Quadrat D 5 eröffnet. Im 1. Obergeschoss sind unter dem Titel „MenschenZeit – Geschichten vom Aufbruch der frühen Menschen“ die Epochen der Steinzeit dargestellt. Der Ausstellungsbereich stellt die Steinzeit als erste archäologisch fassbare Epoche dar und lädt den Besucher in einen Erlebnisraum ein, der Leben und Lebensumfeld dieser Menschen aus der fernen Vergangenheit erschließt.

Im Erdgeschoss und im 2. Obergeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die wechselnden Sonderausstellungen.

Museum Zeughaus C5

Das Mannheimer Zeughaus gehört zu den bedeutendsten Bauwerken des Frühklassizismus in Deutschland. Es wurde 1777/1778 nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt in der Regierungszeit des Kurfürsten Carl Theodor (1724 – 1799) als kurfürstliches Waffenarsenal errichtet. Seit seiner Erbauung wurde das Zeughaus vielfältig genutzt und baulich verändert: Im 19. Jahrhundert diente es als Kaserne, ab 1903 als Gewerbehalle und Leihamt. Bereits seit 1908 museal genutzt, wurde 1925 im Erdgeschoss das Museum für Natur- und Völkerkunde und Urgeschichte eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude große Schäden. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1946. Seit 1949 stand das 1. OG als Museum wieder zur Verfügung. Es folgte 1952 die Aufstellung der Stadtgeschichtlichen Sammlung im Hofgebäude des Zeughauses. 1953 beschloss dann der Mannheimer Gemeinderat die Einrichtung eines neuen Museums, des Reiss-Museums, im Zeughaus. Umfangreiche Sanierungen und Aufbauarbeiten begannen. Am 21. Januar 1957 wurde das Zeughaus als Reiss-Museum eingeweiht. Aufgrund erheblicher baulicher Mängel und unvertretbarer Klimaschwankungen wurde im April 2003 die Generalsanierung und museale Neueinrichtung des Zeughauses begonnen und pünktlich zum 400jährigen Stadtjubiläum am 24. Januar 2007 abgeschlossen. Das Museum Zeughaus ist am 24. Januar 2007 nach einer umfassenden Sanierung und einer Neukonzeption der Sammlung wiedereröffnet worden. Es befindet sich direkt gegenüber dem Museum Weltkulturen auf dem Quadrat C 5.

Museum Schillerhaus B 5, 7

Mannheimer Boden war es, auf dem der junge Friedrich Schiller seine ersten Erfolge als Theaterdichter feierte. Bevor es ihn weiter nach Leipzig und Weimar zog, verlebte das junge Genie hier von Juli 1783 bis April 1785 zwei aufregende und für seine weitere berufliche Laufbahn entscheidende Jahre. In dieser Zeit lebte Schiller in verschiedenen Anwesen in Mannheim. Die letzte Wohnung befand sich wohl im Hölzelschen Haus in Mannheim, B 5,8. Dieses Architekturensemble ist heute nicht mehr vorhanden. In dem erhalten gebliebenen benachbarten Komplex B 5,7 aber spiegelt sich die Atmosphäre der Lebenssituation des jungen Schiller in den letzten Monaten seines Aufenthaltes in der Stadt wider. Hier befindet sich das Museum Schillerhaus der Reiss-Engelhorn-Museen.

ZEPHYR - Raum für Fotografie! C4, 9

ZEPHYR - Raum für Fotografie! ist weiterer Ausstellungsort der Reiss-Engelhorn-Museen im Quadrat C 4,9. ZEPHYR zeigt wechselnde Ausstellungen internationaler Künstler, die mit den Medien Video und Fotografie arbeiten. 2006 zeigte ZEPHYR Arbeiten der internationalen Newcommerin Stefanie Schneider. 2007 stehen die großen Ausstellungsprojekte "my vision - Ideen für die Welt von Morgen" im Rahmen des 400-jährigen Stadtjubiläums Mannheim und "Spurensuche - Polizeifotografie in Mannheim 1945 - 1970" im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms.

Zentrum Internationale Kunst- und Kulturgeschichte

Mit einer in der deutschen Museumslandschaft im Blick auf die letzten Jahre einzigartigen Stiftung von 21.000 000 Euro hat der Unternehmer Curt Engelhorn im Jahr 2001 die damaligen Reiss-Museen – heute zu Ehren des Stifters Reiss-Engelhorn-Museen genannt – bedacht. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Reiss-Engelhorn-Museen als öffentliche Einrichtung der Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung. Sie verfolgt das Ziel, die Reiss-Engelhorn-Museen zu einem national und international angesehenen Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte und internationalen Kulturvergleich zu formen. Die Einrichtung des Zentrums für Internationale Kunst- und Kulturgeschichte steht in der Erfüllung dieser Stiftungszielsetzung. Das Zentrum für Internationale Kunst- und Kulturgeschichte mit den Forschungsstellen „Archäologie und Kultur Ostasiens“, „Forum Internationale Photographie“, „Steinzeit“ und „Merowingerzeit“ vertieft die Schwerpunkte der Museumssammlungen und verknüpft sie mit der internationalen Forschung.

Zentrum Archäometrie - An-Institut der Universität Tübingen

Die Archäometrie dient der Untersuchung der Herkunft von Rohstoffen, um so Rückschlüsse auf die Echtheit archäologischer Fundstücke ziehen zu können. Es können auch Angaben zur Herkunft der Objekte wie auch der regionalen Ausbreitung von Kulturen gemacht werden. Das Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie wurde im November 2004 gegründet und verbindet die Reiss-Engelhorn-Museen als An-Institut mit der Universität Tübingen in Form einer Public Private Partnership. Es ist entstanden aus einer Stiftungsprofessur, die 1997 von der VolkswagenStiftung an der TU Bergakademie Freiberg eingerichtet worden war. Die Grundeinrichtung des Zentrums wurde von dort übernommen, modernisiert und ausgebaut. Hier erarbeiten sich Studierende in Praktika die modernen Methoden der Archäometrie. Hier werden international vernetzte Forschungsprojekte durchgeführt und Diplom- und Doktorarbeiten zur Archäometrie. In speziellen Kursen für Archäologen, Restauratoren, sowie Kunst- und Kulturhistoriker werden die Möglichkeiten der Materialanalyse in den Kulturwissenschaften erläutert.

Ausstellungen

  • 28. Januar 2007 - Januar 2008 Ins Wort gesetzt - Zeitgenössische Lyrik zu Fotografien von Robert Häusser
  • 4. Februar 2007 - 15. April 2007 my vision - Ideen für die Welt von Morgen
  • 21. April 2007 - 14. August 2007 Pferdestärken - Das Pferd bewegt die Menschheit
  • 26. Mai 2007 - 12. August 2007 10 / 400 - 10 Jahre Stadtentwicklung / 400 Jahre Stadt Mannheim
  • 10. Juni 2007 - 12. August 2007 Gudrun-Wassermann-Buschan-Preis 2006 - Evelyn Hribersek
  • 17. Juni 2007 - 29. Juli 2007 Welde Fotokunstpreis
  • 16. September 2007 - 16. Dezember 2007 Weltstars der Fotografie: Die Preisträger der Hasselblad Foundation
  • 16. September 2007 - 16. Dezember 2007 Spurensuche - Polizeifotografie in Mannheim 1945 - 1970
  • 30. September 2007 - 24. März 2008 Mumien - Der Traum vom ewigen Leben
  • 30. September 2007 - 24. März 2008 Verhüllungen - Malerei von Klaus Jürgen Fischer

Sammlungen im Internet

Die Keramiksammlung der REM können über das BAM-Portal durchsucht werden.

Commons: Reiss-Engelhorn-Museen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Koordinate Artikel