Commodore 128
C128 ist die Kurzbezeichnung des Heimcomputers Commodore 128.
Er ist der große Bruder des C64.
Neben dem nativen C128-Modus verfügt er noch über 2 zusätzliche Betriebsarten: Den C64-Modus, in dem er nahezu hundertprozentig kompatibel zum C64 ist, sowie dem CP/M-Modus, in welchem der Prozessor 8502 abgeschaltet wird und für die CP/M-Kompatibilität ein Z80 von Zilog benutzt wird.
Technisch entsprach der C128 weitgehend dem C64, verfügte allerdings noch über zusätzliche Elemente:
- den Grafikchip VDC, der eine höhere Auflösung (80 Zeichen in der Horizontalen) und viele andere Möglichkeiten bot (blinkende, unterstrichene Zeichen, 2 Zeichensätze gleichzeitig, Grafikmodus, ...), die aber nur teilweise ausgenützt wurden. Darüber hinaus besaß er einen eigenständigen Videospeicher von 16 (später sogar 64) kB;
- eine MMU (Memory Management Unit), die theoretisch bis zu 1 MB Speicher verwalten konnte und außerdem für das Umschalten zwischen den einzelnen Betriebsmodi zuständig war;
- 128 KB Speicher (Commodore wollte keine 512kB einbauen, um dem schon existierenden Amiga keine Konkurrenz im eigenen Haus zu machen) aufgeteilt in 2 Bänken zu 64 kB, wobei eine Bank für Basic-Programme, die andere für Variablen genutzt wurde.
- eine erweiterte Tastatur mit Ziffernblock und komfortableren Cursor-Tasten
Als CPU diente der 8502 (ein modifizierter 6510-Chip), der doppelt so schnell getaktet werden konnte. Dazu mußte aber der 40-Videochip abgeschaltet werden.
Betriebssystem war Basic v7.0 (Version 7), eine stark erweiterte Version des Basic 2.0 (Version 2) des C64. Diese von Microsoft entwickelte Version verfügte u.a. über zusätzliche Befehle zur Programmsteuerung sowie komfortable Zeichenfunktionen für den 40-Zeichen-Videochip.
Der C128 hat sich nicht so recht am Markt durchsetzen können. Meistens wird er von den Besitzern im C64-Modus betrieben, obwohl die Software, die den C128-Modus ausnutzt (zum Beispiel das Programm Geos), oft von erstaunlich guter Qualität war. Der C-128 konnte auch 80 Zeichen pro Zeile darstellen; dies wurde von zahlreichen Programmen wie zum Beispiel dem MUSIC-CREATOR ausgenutzt. Diese von Uwe Schwesig entwickelte Software setzte Maßstäbe. Neben implementierten Zufallsgeneratoren für die vollautomatische Musikerzeugung ermöglichte der MUSIC-CREATOR sogar das Rückwärtsabspielen eines Musikstückes. Der MARKT & TECHNIK-Verlag publizierte u.a. 128er-Sonderhefte. "Pic-Show-Wizard" beispielsweise erlaubte eine vollautomatische Bildershow, die sich dank der Bootfähigkeit des C-128 von Diskette per Zeitschaltuhr starten und für die Schaufensterwerbung einsetzen ließ.
Commodore hat den C128 in mehreren Varianten produziert.
- ohne Floppy, Tastatur im Computer integriert (C128)
- im Kunststoffgehäuse, eingebaute Floppy (eine 1571), abgesetzte Tastatur (C128 D)
- im Blechgehäuse, eingebaute Floppy (eine 1571), abgesetzte Tastatur (C128 DR), 64 kB Video-RAM. Bei den Geräten im Blechgehäuse funktionierten nicht alle Programme mehr einwandfrei.