Telezentrisches Objektiv

Telezentrische Objektive kommen vor allem in der Messtechnik zur Anwendung. z.B. in optischen Mikrometern oder Profilprojektoren. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass der Objektabstand variiert werden kann und die Bildgröße trotzdem konstant bleibt. Erreicht wird das beispielweise durch eine Zwischenblende im Strahlengang.
Man unterscheidet zwischen:
- objektseitiger Telezentrik
- Objektseitige Telezentrik wird verwendet um Objekte ohne perspektivische Verzerrung zu erfassen. Die Hauptstrahlen laufen im Objektraum alle parallel zur optischen Achse. Diese Art der Telezentrik findet Anwendungen in der Messtechnik. Die Frontlinse bei objektseitiger Telezentrik muss mindestens so gross sein wie das abzubildende Objekt. Die Eintrittspupille liegt im bildseitig unendlichen.
- bildseitiger Telezentrik
- Bildseitige Telezentrik dient vor allem der Parallelisierung des Strahlenganges. Sie wird u.a. bei Digitalkamera-Objektiven eingesetzt, um Pixel-Vignettierung zu verhindern. Die Austrittspupille liegt im objektseitig unendlichen.
- beidseitiger Telezentrik
- Beidseitige Telezentrik ist die Kombination aus objektseitiger und bildseitiger Telezentrik. Auch hier finden sich besonders in der Messtechnik aber auch in fotolithografischen Herstellungsverfahren Anwendungen.
Die Firma Olympus beschreibt den Strahlengang der Objektive für das Four Thirds System als "nahezu telezentrisch". Damit ist ein vergrößerter Abstand der Austrittspupille zur Bildebene gemeint, der mindestens das sechsfache der Bildhöhe betragen soll. Der Strahlengang wird so einem bildseitig telezentrischen Objektiv angenähert.
Literatur
Gottfried Schröder: Technische Optik, Vogel-Verlag Würzburg 1977, ISBN 3-8023-0067-X
Links
Telezentrische Messobjektive (Schneider Kreuznach)
Optische Terminologie (Canon), siehe Abb. 8