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Ainu (Sprache)

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Ainu ist die Sprache der japanischen Urbevölkerung. Sie ist heutzutage praktisch ausgestorben. Nach Harald Haarmann's Werk Kleines Lexikon der Sprachen gibt es nur noch rund 40 Sprecher, die alle auf der japanischen Insel Hokkaido leben. Das Ainu weist keinerlei Ähnlichkeit mit irgend einer anderen bekannten Sprache auf.

Genealogie

Viele Ortsnamen in Nordjapan, auf den Kurrillen und auf Sachalin haben ihren Ursprung in der Ainusprache. Tatsächlich ergeben Vergleiche des Lexikons eine hohe Übereinstimmung zwischen Ainu, Japanisch und Koreanisch. Auch strukturell stehen sich Ainu und Japanisch was einige Charakteristika angeht sehr nah. Diese Übereinstimmungen können jedoch zum Teil durch die lange örtliche Nähe erklärt werden, und geben somit keinen Aufschluß über den Verwandtschaftsgrad beider Sprachen. Nichtsdestotrotz gibt es die Theorie, dass Ainu und Japanisch in der Sprache der Jomon-Kultur einen gemeinsamen Ursprung haben. In Hinblick auf die Morphologie sind Ähnlichkeiten mit Inuitsprachen, den nordamerikanischen Indianersprachen sowie dem Baskischen auszumachen. Darüber hinaus gibt es Theorien, die eine Verbindung zwischen Ainu und austronesischen bzw. indo-europäischen Sprachen zu begründen versuchen. Aus Mangel an stichhaltigen Beweisen, wird Ainu heute in der Regel als isolierte Sprache angesehen.

Schriftsystem

Das Ainu hat keine eigene Schrift. Es existieren Transkriptionen auf Basis des lateinischen und des kyrillischen Alphabets sowie mittels Katakana.


Literatur

  • Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen
  • Suzuko Tamura: The Ainu Language
  • Tatsumine Katayama: Nihongo to Ainugo