Luras
Vorlage:Infobox Ort in Italien Luras (sardisch: Luras, Gallurisch: Lurisi), ist eine Gemeinde mit ca. 2800 Einwohnern in der Provinz Olbia-Tempio, in der historischen Region Gallura. Luras liegt über 500 Meter ü.d.A und ist etwa 95 km von Sassari entfernt.
Der Name Luras stammt aus dem Lateinischen lura, was Sack bedeuten soll, weil die Felsen der Umgebung an solche erinnern.
Nachbargemeinden sind Arzachena, Calangianus, Luogosanto, Sant'Antonio di Gallura und Tempio Pausania
Geschichte
Einige Historiker gehen davon aus, dass der Ort Luras, in dessen Nähe vorzeitliche Spuren, wie die Dolmen von Ladas zu finden sind, auf eine Gründung der Etrusker im Jahr 862 v. Chr. zurückgeht. Das erste schriftliche Zeugnis für Luras ist die Carta Pisana aus dem Jahr 1300, in der die Ortschaften des Judikats Gallura aufgelistet wurden. In dieser Zeit und in der daraufolgenden Aragonesischen Zeit (bis 1479) entstanden um Luras verschiedene Siedlungen, die später wieder aufgelassen wurden. Später wurde Luras ein Teil der Grafschaft Gallura (bis 1839). Im 19. Jahrhundert begannen die Lureser damit, mit ihren Produkten zu handeln. Dazu gehörten die Berrittas (Männerhüte), Wolle, Leder, Kork- und Eisenwaren, Stoffe, Wein und andere landwirtschaftliche Produkte. Heute wird wieder hauptsächlich Landwirtschaft betrieben (Ackerbau, Fiehzucht, Korkanbau und Weinbau (z.B. der Vermentino di Gallura aus der Rebsorte Vermentino)).
Archäologie
In Luras befinden sich vier Hünengräber aus der Megalithkultur: In Ladas, Alzoledda, Ciuledda und Billella. Sie sind gut erhalten und bestehen aus dem örtlichen Granit.
Der Dialekt
Anders als in den anderen Ortschaften der Gallura, wird in Luras noch ein ursprüngliches Sardisch aus der Mittelsardischen (logudoresischen) Dialektfamilie gesprochen; warum das so ist, ist unklar.
Um das Jahr 1200 wurde die Gallura von einer Seuche heimgesucht. Die menschenleeren Landstriche wurden daraufhin von Korsika aus neu besiedelt. Der Gallurische Dialekt hat daher viel mit der Korsischen Sprache gemeinsam. Luras war hingegen von der Seuche verschont geblieben und daher nicht von den Korsen eingenommen worden.
Der ursprüngliche Dialekt könnte sich aber auch erhalten haben, weil die Lureser als Handelsleute in ganz Sardinien unterwegs waren.
Die Kirchen
1765 wurde die verfallende Pfarrkirche zum Heiligen Jakobus abgebrochen und durch die heutige Pfarrkirche zur Rosenkranzmutter im neuromanischen Stil errichtet.
Tausendjährige Ölbäume

Diese alten Olivenbäume stehen am Ufer des Lago Liscia, der älteste von ihnen, der von den Luresern S'ozzastru (sardisch für Der Ölbaum) genannt wird, hat einen Umfang von etwa 22 Metern und könnte über 3.800 Jahre alt sein. Er ist somit einer der ältesten Bäume Europas. Die anderen zwei alten Ölbäume sind 2500 und 500 Jahre alt.