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Tafone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tafoni im korsischen Gebirge

Als Tafoni (Einzahl: Tafone) bezeichnet man eine Verwitterungsform, die besonders in Trockengebieten auftritt. Dabei bilden sich durch chemische Verwitterung von innen nach außen, durch die sogenannte Kernverwitterung, kugel- bis nierenförmige Hohlräume mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern bis zu einem halben Meter und mehr im Gestein. Manchmal bleiben die so genannten Verwitterungsrinden erhalten und bilden Überhänge.

Tafoni gehören zu den geomorphologischen Zwergformen im Nanorelief (Erstreckung: 10 cm, Fläche: 100 cm²). Ihre Entstehung steht im Zusammenhang mit der Bergfeuchte im Gestein: Sickerwasser im Gestein verdunstet und setzt seine Lösungsfracht an der Oberfläche ab. Nach und nach zersetzt sich der Stein von innen und es bilden sich die kleinen rundlichen Hohlräume.

Tafoni finden sich eigentlich überall, im Mittelmeer (durch Salzverwitterungen) z. B. auf:

Tafoni sind typisch für Korsika (bekannt ist etwa die Calanche) und können trotz gleichartiger Entstehung die unterschiedlichsten Formen aufweisen, meist sind die Aushöhlungen aber kugel- oder ellipsenförmig.

Einige Tafoni im Süden Korsikas dienten einer Gruppe, die auch Tafoni-Kultur genannt wird, als Grabstätten.

Commons: Category:Tafoni – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien