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Marxistische Philosophie

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Marxistische Philosophie bezeichnet die philosophischen Grundannahmen des gemeinsamen Werks von Karl Marx und Friedrich Engels. Im einem weiteren Sinn werden auch alle philosophischen Konzeptionen hinzugerechnet, deren Grundlage das Denken von Marx und Engels darstellt.

Die Frage, ob es eine marxistische Philosophie überhaupt gebe, ist umstritten. Während z.B. Benedetto Croce erklärt, Marx sei es letztlich um die Ersetzung des Philosophierens durch die praktische Tätigkeit gegangen und man könne daher nicht von einem Philosophen Marx und folglich nicht von einer marxistischen Philosophie sprechen, verteidigt Antonio Gramsci die Legitimität der Bezeichnung „Marxistische Philosophie“, da selbst die Negation der Philosophie nicht anders als philosophierend möglich sei.[1] Leszek Kolakowski vertritt darüber hinaus die Interpretation, dass der Marxismus primär als ein „philosophisches Projekt“ zu betrachten sei, „das in den ökonomischen Analysen und der politischen Lehre seine Präzisierung erfuhr“.[2]

Das Marxsche Denken besteht im Kern aus einer philosophischen Sicht des Menschen, einer Geschichts- und Wirtschaftstheorie und einem politischen Programm. Diese Elemente sind eng miteinander verwoben. Karl Marx hat seine philosophischen Einsichten kaum als solche systematisch entwickelt. Sein Hauptinteresse galt der Kritik der politischen Ökonomie und der Analyse einer „gegebenen Gesellschaftsperiode“.[3] Trotzdem beschränkte sich Marx in seinen Werken nicht auf die Mittel einer rein deskriptiven Soziologie. In seinen Analysen werden die von ihm kritisierten politisch-ökonomischen Zustände immer wieder als Ausdruck ihnen zugrunde liegender materialistisch-dialektischer Entwicklungsgesetze und Notwendigkeiten dargestellt.

Marxistisches Denken verbreitete sich auf vielfältigste Weise. Es entfaltete seine Wirkung zunächst in der Arbeiterbewegung. Von Lenin und Stalin wurde es zur Doktrin der Kommunistischen Partei ausgearbeitet. Aber auch in China und in der Dritten Welt wurde es auf je eigene Weise adaptiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ideen von Marx im Neomarxismus erneut aufgegriffen und mit denen anderer Denker (wie z.B. Edmund Husserl, Martin Heidegger, Sigmund Freud) verbunden. In den 1960er Jahren versuchte die lateinamerikanische Befreiungstheologie, die marxistische Interpretation der Gesellschaft mit dem christlichen Menschenbild zu verknüpfen. Die Budapester Schule um Ágnes Heller versucht in besonderem Maße die philosophischen Aspekte des Marxismus in kritischer Perspektive zu den "Gesellschaften sowjetischen Typs" weiterzuentwickeln.


Philosophiebegriff

Philosophiegeschichtliche Einflüsse

Hegel

Marx Denken ist wesentlich von der Philosophie Hegels beeinflusst, von der er viele zentrale Grundbegriffe und Konzepte übernimmt und auf eigene, „materialistische“ Weise weiterentwickelt. Dazu gehören die Methode der Dialektik, der Begriff der Vergegenständlichung, die Auffassung von der Arbeit und vom gesellschaftlichen Wesen des Menschen.

Marx anerkennt, dass Hegel die Methode der Dialektik in ihren „allgemeinen Bewegungsformen zuerst in umfassender und bewußter Weise dargestellt“ habe[4]. Aus Hegels Gedanken zur Beziehung zwischen Herr und Knecht in der Phänomenologie des Geistes entwickelt Marx den Begriff der Vergegenständlichung. Marx kritisiert jedoch, dass Hegel als Träger der Dialektik einen „absoluten, d.i. übermenschlichen abstrakten Geiste“ [5] am Werk sehe. Marx will dagegen Mensch und Natur als die eigentlichen Subjekte der Geschichte setzen.

Auch die entscheidende Bedeutung der Arbeit für die Entwicklung des menschlichen Selbstbewusstseins hatte bereits Hegel in seiner „Phänomenologie“ erkannt. Entwickelt sich das Selbstbewusstsein nach Hegel zunächst im Kampf auf Leben und Tod, so münden diese Kämpfe in Verhältnisse von Herrschaft und Knechtschaft. Findet der Herr aber weder im Kampf noch von dem deklassierten Besiegten eine dauerhafte und ausreichende Bestätigung, ist der Knecht nun nach Hegel gezwungen, sich den Dingen zuzuwenden:

Die negative Beziehung auf den Gegenstand wird zur Form desselben, und zu einem bleibenden; weil eben dem arbeitenden der Gegenstand Selbstständigkeit hat. Diese negative Mitte oder das formierende Tun ist zugleich die Einzelnheit oder das reine Für-sich-sein des Bewußtseins, welches nun in der Arbeit außer es in das Element des Bleibens tritt; das arbeitende Bewußtsein kommt also hiedurch zur Anschauung des selbstständigen Seins, als seiner selbst.[6]

In der Bearbeitung und Gestaltung der Dinge überwindet der Knecht einerseits seine Angst vor dem abstrakt anderen der gegenständlichen Welt, anderseits dauerhafte Bestätigung in den Produkten seiner Arbeit („setzt sich als ein solches in das Element des Bleibens“) [7].

Marx übernimmt dieses Konzept der Vergegenständlichung vor allem in seinem Frühwerk, fasst aber den bei Hegel sehr abstrakt gefassten Umgang mit der dinglichen Welt konkret als gesellschaftliche, gezielte Produktion. Der Gedanke der Entfremdung war ebenfalls bereits von Hegel als eine „Entfremdung des Geistes“ angedacht, auch hier sucht Marx an verschiedenen Stellen seiner Werke nach Konkretisierungen. Das Konzept der Entfremdung ist besonders im Frühwerk beeinflusst von Ludwig Feuerbachs Religionskritik. Feuerbach sah in religiösen Ideen und Gottesvorstellungen eine Projektion idealer Vorstellungen vom Menschen. Der Entfremdungsaspekt dieser Projektion lag für Feuerbach darin, dass durch das religiöse Konstrukt die konkrete Verwirklichung dieser Ideen verhindert werde.

Auch in Bezug auf die Bedeutung der Gesellschaft für das Individuum knüpft Marx an Hegel an. Marx kritisiert aber, dass Hegel die realen Erscheinungsformen der Gesellschaft, „Familie, bürgerliche Gesellschaft, Staat Familie, bürgerliche Gesellschaft, Staat etc.“ als „Bestimmungen der Idee“ verstanden hatte [8]. Diese werden so nicht in ihrer Wirklichkeit, sondern „als Erscheinung, als Phänomen ausgesprochen“ [9].

Feuerbach

Von Feuerbach übernimmt Marx die Religions- und Philosophiekritik: Philosophie sei „nichts andres ist als die in Gedanken gebrachte und denkend ausgeführte Religion“; die Religion sei eine „Form und Daseinsweise der Entfremdung des menschlichen Wesens“ [10]. Wie Feuerbach macht auch Marx den Menschen zum Ausgangspunkt all seines Denkens. Marx kritisiert allerdings an Feuerbach dessen einseitiges Verständnis des Menschen als Individuum. Feuerbach kenne „keine andern ‚menschlichen Verhältnisse’ ‚des Menschen zum Menschen‘, als Liebe und Freundschaft, und zwar idealisiert“ [11]; er sehe nicht, „daß das abstrakte Individuum, das er analysiert, einer bestimmten Gesellschaftsform angehört“ [12].
Demgegenüber will Marx das Element der zwischenmenschlichen Beziehungen zum leitenden Prinzip für die Bestimmung des Wesens des Menschen machen. Denn „der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät“ [13].

Philosophie und Praxis

Für Marx „findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen Waffen“; „ihre Verwirklichung [ist] zugleich ihr Verlust“.

Marx hält in der elften Feuerbachtthese „den Philosophen“ vor, die Welt nur verschieden interpretiert zu haben, während es darauf ankomme, sie zu verändern [14]. Er betont, dass es nicht darum gehe, „nur ein richtiges Bewußtsein über ein bestehendes Faktum hervorbringen“, sondern „dies Bestehende umzustürzen“ [15]. Marx Kritik gilt v.a dem spekulativen Idealismus Hegels. Sein Ziel ist dabei nicht, der Theorie und Philosophie überhaupt eine Absage zu erteilen, sondern die „Negation der seitherigen Philosophie, der Philosophie als [bloßer] Philosophie“ [16]. Wie Hegel geht es zwar auch Marx um das „Wirklichwerden des Vernünftigen“, doch kann dies für ihn nur durch praktisch-revolutionäre Aktion geschehen. Die bloße Erkenntnis der Wirklichkeit reicht dazu nicht aus; denn dass „das Vernünftige wirklich ist, beweist sich eben im Widerspruch der unvernünftigen Wirklichkeit, die an allen Ecken das Gegenteil von dem ist, was sie aussagt, und das Gegenteil von dem aussagt, was sie ist“ [17].
Philosophie ist für Marx eine Waffe im Kapf um die Neugestaltung der menschlichen Lebensverhältnisse. Es ist „der Philosoph, in dessen Hirn die Revolution beginnt“ [18]. Deshalb „findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen Waffen“ [19].
Die Verwirklichung der Philosophie bedeutet aber letzten Endes, dass sie ihr jetziges Wesen verliert, reine Theorie zu sein und sich zur Praxis verwandelt: „ihre Verwirklichung [ist] zugleich ihr Verlust“ [20]. Marx geht es um ein „Umschlagen in ein praktisches Verhältnis zur Wirklichkeit“ [21]. Mit dem „Weltlich-Werden“ der Philosophie ist dann schließlich das „Ende der Spekulation“ erreicht und es bleiben nur noch die empirischen Wissenschaften übrig: „Da, wo die Spekulation aufhört, beim wirklichen Leben, beginnt also die wirkliche, positive Wissenschaft, die Darstellung der praktischen Betätigung, des praktischen Entwicklungsprozesses der Menschen“ [22]. Als Aufgabe für die Philosophie bleibt dann höchstens noch eine historische Funktion übrig: „Die selbständige Philosophie verliert mit der Darstellung der Wirklichkeit ihr Existenzmedium. An ihre Stelle kann höchstens eine Zusammenfassung der allgemeinsten Resultate treten, die sich aus der Betrachtung der historischen Entwicklung der Menschen abstrahieren lassen“ [22].

Religionskritik

Die Kritik der Religion ist für Marx „die Voraussetzung aller Kritik“ [23]. Die Aufgabe der Philosophie muss die Emanzipation „von allen himmlischen und irdischen Göttern“ sein [24]. Marx übernimmt den Ansatz der Religionskritik Feuerbachs – insbesondere dessen Entfremdungsthese und Sensualismus. Feuerbach hatte die Ansicht vertreten, dass die Religion zu einer „Entzweiung des Menschen mit sich selbst“ führe; der Mensch setze sich Gott „als ein ihm entgegengesetzes Wesen gegenüber“, ohne die „Schranken des individuellen (wirklichen, leiblichen) Menschen“ [25]. Diesem bringe er im Gebet und im Opfer seine Aufmerksamkeit entgegen und entziehe damit seine Kräfte der realen menschlichen Gattung. Feuerbachs sensualistischer Ansatz zielt auf eine Rehabilitation der Sinnlichkeit: „Nur ein sinnliches Wesen ist ein wahres, ein wirkliches Wesen“ [26]. Nur durch die sinnliche Beziehung zum Gegenstand kann der Mensch Wahrheit erkennen und selbst zu Wirklichkeit und Selbstbewusstsein gelangen.
Für Marx ist mit Feuerbachs Werk die „Kritik der Religion im wesentlichen beendigt“ . Der eigentliche Grund der religiösen Selbstentzweiung liegt für ihn aber - im Unterschied zu Feuerbach - nicht einfach im menschlichen Verlangen nach Unendlichkeit. Sie hat ihren Grund vielmehr in einer „unwahren“ Wirklichkeit, die dem individuellen Bewusstsein und Streben vorausliegt: dem Staat und der Gesellschaft. Diese „produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt“ sind[23]. Die „weltliche Beschränktheit“ muss als die eigentliche Ursache der religiösen Entzweiung kritisiert und überwunden werden. Die Forderung der Religionskritik Feuerbachs, „die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben“, dreht Marx um in die „Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf“ [23]. Die Kritik der Religion wird so bei Marx im wesentlichen zu einer Kritik der Politik. [27]Allerdings wird die Religionskritik nicht völlig überflüssig; es besteht „ein Unterschied zwischen der politischen und der menschlichen Emanzipation“ [28]. Die politische Emanzipation schafft zwar die äußeren Rahmenbedingungen, berührt aber nicht die private religiöse Lebensführung und das individuelle religiöse Bewusstsein. Zur vollen Freiheit kommt der Mensch nur durch die Negation jeder übermenschlichen, göttlichen Macht.
Auch die „alte“, idealistische Philosophie war für Marx nicht in der Lage, die religiöse Entfremdung zu überwinden. Sie war im Gegenteil „die in Gedanken gebrachte und denkend ausgeführte Religion“ [29]. Sie taugt daher nicht zur Überwindung der Religion. An ihre Stelle muss eine neue Philosophie, die Philosophie Feuerbachs treten, die den „Kopf“ der Emanzipation bildet. Das „Herz“ bildet das Proletariat, der einzige Stand, der zur Überwindung der „bisherigen Weltordnung“ in der Lage ist. [30] Seine historische Aufgabe ist es, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ [18].

Religion und Kapitalismus

Für Marx hängt das religiöse Bewusstsein – insbesondere des Christentums - innerlich mit der kapitalistischen Produktionsweise zusammen: „Für eine Gesellschaft von Warenproduzenten […] ist das Christentum mit seinem Kultus des abstrakten Menschen […] die entsprechendste Religionsform [31]. Marx vergleicht die Mittlerrolle des Geldes mit der von Christus. Wie im Christentum, wo der „Mittler nun zum wirklichen Gott wird“ und sein „Kultus“ „zum Selbstzweck“, so wird auch das Geld in der kapitalistischen Produktionsweise der Mittler zwischen den Gegenständen und dem Menschen [32].
Die Ware Geld entwickelt sich zum „Fetisch“. Sie verlangt seinem Urheber Unterwerfung und Opfer ab und eignet sich dessen Leben an.

Der Mensch

Die Bedeutung der Arbeit

Wesentlich für Marx Verständnis des Menschen ist sein Begriff der Arbeit. Sie ist „das sich bewährende Wesen des Menschen“ [33]. In der schöpferischen Arbeit kann sich der Mensch in seiner Schöpferkraft erfahren und der Glaube an einen göttlichen Welterschaffer als Entfremdung und Selbstverlust entlarvt werden. Marx schildert an zahlreichen Stellen seines Werkes in poetischer Kraft die fundamentale Bedeutung der Arbeit: sie ist „das lebendig gestaltende Feuer“, die „Flamme, die lebendig macht“ und erweckt die Dinge „von den Toten“ [34].
Arbeit ist für Marx eine sinnlich-gegenständliche Beziehung. In ihr ergreift ein gesellschaftliches Subjekt ein zunächst natürliches Ding und bearbeitet es. Sowohl Subjekt und Objekt verändern sich in diesem Prozess. Das Subjekt entfaltet sich selbst in seinen Anlangen und Kräften, indem es dem Objekt seinen Willen aufprägt und sich in diesem vergegenständlicht. Das Objekt hingegen bekommt durch die Einwirkung des Subjekts eine neue Gestalt und wird quasi „vermenschlicht“. Dieser Prozess wird angetrieben durch die als „Leiden“ erlebte sinnliche Bedürftigkeit des Menschen. Durch die produktive Arbeit schafft der Mensch die Gegenstände, die zur Befriedigung seiner Bedürfnisse notwendig sind. Die sinnliche Bedürftigkeit des Menschen stellt dabei letztlich auch den Motor der Menschheitsgeschichte dar. Die Bedürfnisbefriedigung ist dabei nicht auf materielle Gegenstände begrenzt. Das erste und letzte Bedürfnis ist für Marx der Mensch selbst. Der „unter Voraussetzung des Sozialismus“ geschaffene Reichtum hebt diese Bedürftigkeit nicht auf, im Gegenteil: „Der reiche Mensch ist zugleich der einer Totalität der menschlichen Lebensäußerung bedürftige Mensch“ [35].
Die Sinnlichkeit verbindet somit die Menschen untereinander und mit der Natur. Der Mensch erfährt sich selbst in der sinnlichen Begegnung mit dem anderen Menschen. Sie wird vermittelt durch die gesellschaftliche Arbeit und den Austausch gegenständlicher Produkte. Die Sinnlichkeit ist für Marx eine spezifisch menschliche Eigenschaft. Der Mensch will als Mensch leben, wozu auch Kultur erforderlich ist. Diese ist aber kein eigener Bereich gegenüber der materiell-sinnlichen Lebenspraxis und zählt insofern zum „Überbau“. Ein ursprüngliches, selbständiges geistiges Bedürfnis gibt es für Marx nicht.

Die Bedeutung der Natur

In der Bearbeitung des Naturstoffs wachsen Mensch und Natur zu einer dialektischen Einheit zusammen und gelangen jeweils zu einer höheren Stufe ihres Daseins. Der Mensch wird quasi selbst „Gegenstand“, die Natur wird „zum Menschen“ wie Marx zuspitzend formuliert. Im geschaffenen Produkt ist die Einheit von Natur und Mensch vollzogen. Marx drückt dies im „Kapital“ in einer stark an die Aristotelische Akt-Potenz-Lehre anklingenden Formulierung so aus: „Der Prozeß erlischt im Produkt […]. Die Arbeit hat sich mit ihrem Gegenstand verbunden. Sie ist vergegenständlicht, und der Gegenstand ist verarbeitet. Was auf seiten des Arbeiters in der Form der Unruhe erschien, erscheint nun als ruhende Eigenschaft, in der Form des Seins, auf seiten des Produkts“ [36].
Ermöglicht wird die dialektische Einheit von Produzent und Produkt durch die vorausliegende Einheit von Mensch und Natur. Der Mensch ist „Teil der Natur“ [37]. Die „ganze sogenannte Weltgeschichte“ ist im Grunde nichts anderes als „das Werden der Natur für den Menschen“ [38].
Die Bewegung der Natur bleibt ihr immanent. Ihr Ziel ist nicht wie bei Hegel eine die Sinnlichkeit aufhebende Vergeistigung. Sie führt vielmehr über die Entfremdung zur vollendeten Einheit der Natur in der Gesellschaft: die „Gesellschaft ist die vollendete Wesenseinheit des Menschen mit der Natur, die wahre Resurrektion der Natur, der durchgeführte Naturalismus des Menschen und der durchgeführte Humanismus der Natur“ [39].

Freiheit

Freiheit wird von Marx als eine Beziehung des Einzelnen zur Gesellschaft gedacht: „Erst in der Gemeinschaft [mit Andern hat jedes] Individuum die Mittel, seine Anlagen nach allen Seiten hin auszubilden; erst in der Gemeinschaft wird also die persönliche Freiheit möglich“ [40]. Jeder bedarf des Anderen, um er selbst zu sein: seiner Produkte aber auch des Anderen als Menschen, weil der Mensch das erste Bedürfnis für den Menschen ist [41]. Erst der Bezug auf den Anderen ermöglicht die eigene Selbstentfaltung. Diese Selbstentfaltung zum „totalen“, d.h. vollgesellschaftlichen Indiviuum ist für Marx das wesentliche Moment der Freiheit.
Freiheit ist für Marx nur konkret vorstellbar; sie vollzieht sich in der Produktion. Marx wendet sich in diesem Zusammenhang gegen Adam Smith, der Arbeit mit „Fluch“, Freiheit mit „Ruhe“ gleichgesetzt hatte. Die „ Überwindung von Hindernissen“ bedeutet „Betätigung der Freiheit“. In ihr setzt sich das Individuum „äußere Zwecke“, was „Selbstverwirklichung, Vergegenständlichung des Subjekts, daher reale Freiheit“ bedeutet [42].
Freiheit ist das Ziel der kommunistischen Revolution. Marx betont, wie sehr diese Freiheit an einen hohen Stand der Produktivkräfte gebunden ist: „Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion“. „Wahre Freiheit“ ist dort realisiert, wo die eigene Schöpferkraft von dem Zwang befreit ist, zwischen vorgegebenen Alternativen wählen zu müssen und selbstgesetzten Zwecken folgen kann. Vorausgesetzt ist allerdings immer die materielle Produktion als seine „Basis“, was Marx als „Reich der Notwendigkeit“ bezeichnet: „Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann“ [43].

Die Freiheit in der bürgerlichen Gesellschaft ist für Marx primär ein negative Form von Freiheit. Sie bedeutet als „persönliche Freiheit“ Abgrenzung von den Anderen, um sich im gesellschaftlichen Leben Freiräume offen zu halten. In ihr verselbständigen sich die Individuen durch ihre Trennung voneinander [44]. Es „handelt sich um die Freiheit des Menschen als isolierter auf sich zurückgezogener Monade“. Das bürgerliche „Menschenrecht der Freiheit basiert nicht auf der Verbindung des Menschen mit dem Menschen, sondern vielmehr auf der Absonderung“ [45]. Die bürgerliche Gesellschaft hat für Marx, indem sie den Eigennutz zu ihrem Leitwert machte, „alle Gattungsbande des Menschen“ zerrisssen und „die Menschenwelt in eine Welt atomistischer, feindlich sich gegenüberstehender Individuen“ aufgelöst [46].
Das Muster der negativen Freiheit in der bürgerlichen Welt ist die „freie Konkurrenz“. Marx bezeichnet sie als „die völligste Aufhebung der individuellen Freiheit und die völlige Unterjochung der Individualität unter gesellschaftliche Bedingungen, die die Form von sachlichen Mächten, ja von übermächtigen Sachen […] annehmen.“ [47]. „Nicht die Individuen sind frei gesetzt in der freien Konkurrenz; sondern das Kapital“ [47].

Ethik

Ethische Fragen spielen in Marx’ Denken nur eine sehr untergeordnete Rolle. Das Ziel einer menschlichen Gemeinschaft ist für ihn kein Postulat in einer unmenschlichen, kapitalistischen Gesellschaft, sondern eine Kraft, die in dieser enthalten ist und sich notwendig verwirklichen wird: „Der Glaube, und zwar der Glaube an den ‚heiligen Geist der Gemeinschaft’ ist das Letzte, was für die Durchführung des Kommunismus verlangt wird“ [48]. Die Arbeiterklasse „hat keine Ideale zu verwirklichen; sie hat nur die Elemente der neuen Gesellschaft in Freiheit zu setzen, die sich bereits im Schoß der zusammenbrechenden Bourgeoisgesellschaft entwickelt haben“ [49].
Sittliche Ideale, die nicht „der theoretische Ausdruck der praktischen Bewegung“ sind und so nicht dem historischen Zustand einer Gesellschaft entsprechen, müssen „mehr oder minder utopistisch, dogmatisch, doktrinär“ bleiben. Sind die „materiellen Elemente einer totalen Umwälzung“ nicht vorhanden, „so ist es ganz gleichgültig für die praktische Entwicklung, ob die Idee dieser Umwälzung schon hundertmal ausgesprochen ist“ [50]. Wie alle geistigen Erscheinungen ist auch die „Moral“ „besondre Weise der Produktion“ und fällt „unter ihr allgemeines Gesetz“ [51].
Marx kennt das Phänomen der Schuld nicht. Das Handeln des Kapitalisten, das als dessen „individuelle Manie erscheint“ ist in Wirklichkeit „Wirkung des gesellschaftlichen Mechanismus, worin er nur ein Triebrad ist“ [52].
Auch in der kommunistischen Gesellschaft stellt sich die Frage nach dem sittlichen Sollen nicht. Hier ist die Einheit von Mensch und Natur erreicht, der Kommunismus erweist sich als „vollendeter Naturalismus“ und damit als „vollendeter Humanismus“ [53]. Wie zu handeln ist, ergibt sich aus der „vermenschlichten Natur“ selbst.

Die Gesellschaft

Individuum und Gesellschaft

Die marxistische Anthropologie sieht das Verhältnis des Individuums zur menschlichen Gesellschaft als zentral an. Marx geht dabei weit über Aristoteles Definition des Menschen als „Zoon politikon“ hinaus, das von sich aus auf die anderen Menschen zu seiner Ergänzung bezogen ist. Die Beziehung zu den Anderen ist für das Individuum nicht nur wesentlich; es wird vielmehr durch diese Beziehung erst zu dem, was es ist: „das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse“ [54].
Marx vertritt eine naturalistische Sicht von Gesellschaft: sie ist „die wahre Resurrektion [Wiederauferstehung] der Natur“. Wo der Mensch in die Natur verändernd eingreift und sich in ihr zum Ausdruck bringt, tut er das als gesellschaftlicher Mensch. Die Gesellschaft ist daher „die vollendete Wesenseinheit des Menschen mit der Natur“ [39].
Gesellschaftlichkeit ist für Marx zwar Wesensmerkmal des Menschen; doch hat bei ihm der Begriff des Wesens keine metaphysische, sondern eine bloß naturhafte Dimension: es äußert sich im „Austausch sowohl der menschlichen Tätigkeit innerhalb der Produktion selbst als auch der menschlichen Produkte gegeneinander“. Die sozialen Beziehungen entstehen letzten Endes „durch die Not und den Egoismus der Individuen“ [55]. Obwohl Marx der Gesellschaft eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung des Einzelnen zuweist, lehnt er es doch ab, von der Gesellschaft als einer übergeordneten und selbständigen Entität zu sprechen. Marx betont demgegenüber immer wieder die Eigenständigkeit des Individuums: „Es ist vor allem zu vermeiden, die ‚Gesellschaft‘ wieder als Abstraktion dem Individuum gegenüber zu fixieren. Das Individuum ist das gesellschaftliche Wesen“ [39]. Die Gesellschaft ist nicht von den Individuen geschieden, sondern erscheint nur in den Beziehungen zwischen ihnen: „Die Gesellschaft besteht nicht aus Individuen, sondern drückt die Summe der Beziehungen, Verhältnisse aus, worin diese Individuen zueinander stehn” [56].

Das gesellschaftliche Bewusstsein

Die grundlegende Bezogenheit des Individuums auf die Gesellschaft bedeutet zugleich, dass auch dessen Bewusstsein, sein Denken und Wollen, nachhaltig vom gesellschaftlichen Bewusstsein geprägt ist. Dieses wiederum ist für Marx grundsätzlich bestimmt durch ihre „materiellen Grundlagen“, die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse. Marx fasst dieses „Basis-Überbau“-Verhältnis in der bekannten These zusammen: „Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt“ [57].
Das bürgerliche Bewusstsein will dabei seine eigenen gesellschaftlichen Bedingtheiten nicht wahrhaben. Es unterliegt der Selbsttäuschung der universellen Gültigkeit seiner Bewusstseinsformen wie „Moral, Religion, Metaphysik“ [58]. Dieses „falsches Bewusstsein“, das Marx auch als „Ideologie“ bezeichnet, ist charakteristisch für eine Klassengesellschaft. Hier hat die jeweils herrschende Klasse ein Interesse, die bestehenden Verhältnisse als objektiv und allgemeingültig darzustellen. Mit den ihr zur Verfügung stehenden Machtmitteln kann sie ihre eigene Ideologie auch zum Gedankengut der unterdrückten Klasse machen; denn „die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken“ [59]. Lediglich das „klassenbewusste“ Proletariat hat kein „falsches Bewusstsein“ mehr. Da es aller Rechte und allem Besitz beraubt ist, ist sein Bewusstsein nicht mehr auf die Verteidigung partikularer Vorrechte gerichtet, sondern auf die Verwirklichung von Mnschlichkeit und die „Wiedergewinnung des Menschen“ [60].

Die Ökonomie

Hauptartikel: Marxistische Wirtschaftstheorie

Die Marxsche Darstellung der Funktionsweise der kapitalistischen Ökonomie im „Kapital“ kann aus einer von philosophischen Interessen bestimmten Perspektive verstanden werden. Für Kolakowski ist sie „kein gesondertes Gebiet, das sich unabhängig von seinen anthropologischen Inspirationen und unabhängig von der Geschichtsphilosphie verstehen und darlegen ließe“, sondern stellt vielmehr die „Anwendung der Theorie der Entmenschung auf das Verhältnis der Produktions- und Austauschphänomene“ dar [61].

Werttheorie

Historische Anknüpfungspunkte

Die Werttheorie – deren Wurzeln sich bis zu Platon zurückverfolgen lassen - befasst sich mit dem Problem des Warentausches: Worin besteht die gemeinsame Eigenschaft von Waren, die es möglich macht, sie – trotz aller qualitativen Unterschiede – quantitativ zu vergleichen und gegeneinander zu tauschen?
Bereits Platon, Aristoteles, die Physiokraten, Adam Smith und David Ricardo entwickelten den Gedanken, dass der Wert der Ware in der Arbeitszeit gemessen wird, die zu ihrer Herstellung notwendig ist. Das Interesse der letzteren war dabei noch rein ökonomischer Art: es galt der objektiven Kalkulation der Profite und den Mechanismen ihrer Verteilung.

Karl Marx Interesse an der Werttheorie entspringt dagegen der Frage nach der Natur der Ausbeutung in einer auf Privateigentum gestützten Gesellschaft. Wie für seine liberalen Vorgänger ist auch für Marx die Arbeit der einzige Wertmesser der Waren; sie ist außerdem die einzige Quelle des Wertes. Das Phänomen des Tauschwerts selbst ist dabei für Marx aber keine natürliche und unausweichliche Eigenschaft des gesellschaftlichen Lebens, sondern eine historische Übergangsform. Die zukünftige kommunistische Gesellschaft werde den Tauschwert überhaupt nicht mehr kennen, wie es ihn auch in der Geschichte nicht immer gegeben habe.

Datei:Arbeit und Ware (Marxismus).png
Verhältnis von Arbeit und Ware bei Marx
Die Doppelform des Werts

Für Marx lässt sich jedes nützliche Ding unter einem Doppelaspekt betrachten:

  • im Hinblick auf seine Qualitäten, die es auf die eine oder andere Weise nützlich machen – als Leinen, Stuhl, Brot - und menschliche Bedürfnisse befriedigt: den Gebrauchswert
  • im Hinblick darauf, dass es die Verkörperung eines bestimmten Quantums von (vergangenen und gegenwärtigen) Arbeitszeiten darstellt: den Tauschwert.

Ein Ding kann erst einen Tauschwert annehmen, wenn es gegen ein anderes Ding getauscht werden soll und erst zur Ware werden, wenn es für den Tausch produziert und in das System des Warenaustausches eingegliedert wird. Der Tauschwert oder die „Warenform“ wie Marx auch dazu sagt ist keine Eigenschaft des Dinges „an sich“. Die Warenform existiert nur in Gesellschaften, in denen Menschen ihre Produkte gegenseitig vergleichen und einander als Privateigentümer gegenübertreten:

Alle Waren sind Nicht-Gebrauchswerte für ihre Besitzer, Gebrauchswerte für ihre Nicht-Besitzer. Sie müssen also allseitig die Hände wechseln. Aber dieserHändewechsel bildet ihren Austausch, und ihr Austausch bezieht sie als Werte aufeinander und realisiert sie als Werte. Die Waren müssen sich daher als Werte realisieren, bevor sie sich als Gebrauchswerte realisieren können[62] .
Die Geldform

Wenn alle Produkte ihren Wert nur im Austausch offenbaren, dann kann jedes einzelne Produkt auch das Maß für alle anderen sein. So bildete sich mit dem Markt das Geld als die Ware heraus, die aufgrund ihrer Natureigenschaft eine privilegierte Stellung als Wertmesser erhielt. Das Geld unterscheidet sich im Hinblick auf seinen Charakter als Tauschwert nicht von anderen Waren; es ist wie sie Produkt der abstrakten Arbeit des Menschen. Im Geld verselbständigt sich der Tauschwert und nimmt eine Gestalt an, die ihre Herkunft aus der Arbeit verschleiert.

Die Doppelform der Arbeit

Die Doppelform des Wertes der Dinge entspringt aus einer Doppelform der Arbeit. Marx unterscheidet daher im Anschluss an Platon zwei Aspekte des Arbeitsprozesses:

Die abstrakte Arbeit ist das, was die verschiedenen Arbeiten – des Bäckers, Spinners, Holzfällers etc. – miteinander vergleichbar macht. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Verausgabung von Arbeitskraft innerhalb einer messbaren Zeit. Alle noch so komplexen Arbeitsformen werden auf diese Weise auf die Arbeitszeit als Wertmaß reduziert. Maßgeblich ist dabei nicht die faktisch verwendete, sondern die gesellschaftlich notwendige Zeit, d.h. die Zeit, die durchschnittlich für die Herstellung eines Gegenstandes unter bestimmten Produktionsbedingungen und bei einem bestimmten Stand der menschlichen Fähigkeiten erforderlich ist.

Der Warenfetischismus

Das Geld- und die Warenform, die die Gegenstände in einer kapitalistischen Gesellschaft annehmen, sind Quelle einer spezifischen Täuschung, die Marx Warenfetischismus nennt. Der Tauschwertcharakter der Dinge erscheint als ihre überhistorische, naturhafte Eigenschaft, ist aber tatsächlich ein Schein. Im vom Geld vermittelten Tauschakt kommt es zur ungewollten Zustimmung des Menschen, dass ihre persönlichen Fähigkeiten nicht mehr ihnen gehören, sondern den Gegenständen, in denen der von ihnen produzierte Tauschwert enthalten ist. Die den Wert schaffenden Arbeiter werden zum scheinbaren „Objekt“ Arbeitskraft degradiert, die für das „Subjekt“ Ware produzieren. Die Warenproduzenten werden von ihren Produkten beherrscht: „Ihre eigne gesellschaftliche Bewegung besitzt für sie die Form einer Bewegung von Sachen, unter deren Kontrolle sie stehen, statt sie zu kontrollieren“ [63].

Ausbeutungs- und Entfremdungstheorie

Der Wert der Arbeitskraft wird genauso bestimmt wie der einer beliebigen Ware: durch die Arbeitszeit, die für ihre Produktion und Reproduktion benötigt wird. Er kann an dem Wert der Produkte gemessen werden, die

  • einerseits zur Aufzucht und Ausbildung des Arbeiters (je länger die Ausbildung, umso grösser der Wert der Arbeitskraft),
  • andererseits zur Erhaltung der Arbeitskraft des Arbeiters und zur Gründung und zum Unterhalt einer Familie notwendig sind.

Das Phänomen der Ausbeutung besteht nun darin, dass die lebendige Arbeit eine bedeutend größere Tauschwertmenge erzeugen kann, als der Wert, welcher der für ihre Reproduktion notwendigen Produkte entspricht. Marx nennt dies den Mehrwert. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft beruht also darauf, dass sie einen Tauschwert schafft, der ihren eigenen Tauschwert übersteigt. Wie in jedem Kaufakt entäußert sich der Verkäufer der Ware Arbeitskraft ihres Gebrauchswerts, d.h., er stellt sie den Kapitalisten zur Verfügung während er ihren Tauschwert realisiert. Ihr Gebrauch besteht zwar in der Anwendung von Muskeln, Hirn und Nerven, jedoch wird dabei ein vom Kapitalisten vorgegebener Plan vorausgesetzt. Das eigenständige Denken ist nicht Teil der Arbeitskraft, sondern der Produktivkraft.

Die materielle Bearbeitung der Gegenstände durch lebendige Arbeit stellt somit die einzige Quelle des Wertes dar. Die Tatsache, dass die Arbeitskraft eine Ware ist, bedeutet für Marx die Degradierung des Menschen zu einer Sache. Der Arbeiter verkauft seine Qualitäten und Fähigkeiten an einen Dritten, um sich die nötigen „Lebensmittel“ zu sichern: „Er arbeitet, um zu leben“ [64]. „Es ist nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern es sind die Produktionsmittel, die den Arbeiter anwenden. Statt von ihm als stoffliche Elemente seiner produktiven Tätigkeit verzehrt zu werden, verzehren sie ihn als Ferment ihres eignen Lebensprozesses, und der Lebensprozeß des Kapitals besteht nur in seiner Bewegung als sich selbst verwertender Wert“ [65].

Der Kapitalismus trennt das Arbeitsprodukt von der Arbeit selbst, indem es als Eigentum des Kapitalisten produziert wird. Der Arbeiter ist zwar Schöpfer der Werte, doch kann er sich diese Werte nur als Gebrauchswerte aneignen und seinen eigenen Lebensreichtum vermehren, soweit er dem Kapitalisten ihren Preis bezahlen kann.

Infolge dieser Trennung von Arbeit und Eigentum kann die Kooperation im Produktionsprozess zu keiner Gemeinsamkeit führen. Der gesellschaftliche Charakter der Arbeit ist daher unter kapitalistischen Bedingungen ein klassenmässig getrennter.

Die Geschichte

Der historische Materialismus

Hauptartikel: Historischer Materialismus

Die Geschichte in ihrem Ablauf zu verstehen und sie so beherrschen zu können, ist das zentrale Anliegen des Marxismus: „Wir kennen nur eine einzige Wissenschaft, die Wissenschaft der Geschichte“. [66]. Von maßgeblichem Einfluss war dabei die Auffassung Hegels, der die Geschichte als „Entwicklungsprozeß der Menschheit selbst“ gesehen hatte, „dessen innere Gesetzmäßigkeit durch alle scheinbaren Zufälligkeiten hindurch nachzuweisen jetzt die Aufgabe des Denkens wurde“ [67].
Marx und Engels wenden sich allerdings gegen den ihrer Ansicht nach „logischen, pantheistischen Mystizismus“ Hegels [68]. Hegel habe nicht den Menschen, sondern die „Idee“ zum wahren Gestalter der Geschichte gemacht. Damit verdanken die Menschen „ihr Dasein einem anderen Geist als dem ihrigen; sie sind von einem Dritten gesetzte Bestimmungen, keine Selbstbestimmungen“ [69].
Obwohl Marx gegenüber Hegel reklamiert, dass der Mensch der Schöpfer seiner eigenen Geschichte sei, sieht er den geschichtlichen Ablauf doch zugleich durch materielle Notwendigkeiten bestimmt. So ist der „letzte Endzweck“ seiner Analysen im „Kapital“, „das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen“, das für ihn ein „Naturgesetz“ darstellt. [70]. Er vergleicht sein Vorgehen mit der Beobachtung der Naturprozesse durch den Physiker [71]. Marx hält den Verlauf der Geschichte im wesentlichen durch drei Notwendigkeiten bestimmt: [72]

  • die Tradition, d.h. die überkommenen Verhaltensweisen „aller toten Geschlechter“: sie lastet „wie ein Alb auf dem Gehirne der Lebenden“ [73]
  • die zur Verfügung stehenen Mittel, d.h. „die vorhandnen Produktivkräfte“ und die „Bildung einer revolutionären Masse“ [74]
  • das triebhafte Streben nach Existenzerhaltung: „Um die Früchte der Zivilisation nicht zu verlieren, sind die Menschen gezwungen, sobald die Art und Weise ihres Verkehrs den erworbenen Produktivkräften nicht mehr entspricht, alle ihre überkommenen Gesellschaftsformen zu ändern“ [75].

Das Individuum handelt als Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und - interessen, die sich ihm gegenüber als „Zwangsgesetze“ geltend machen. Die Geschichte läuft angetrieben durch die Dialektik der Entfremdung und des Klassenkampfes mit Notwendigkeit auf die proletarische Revolution zu. Die einzelnen Geschehnisse innerhalb dieses Prozesses können dabei durchaus zufällig sein; sie fallen jedoch „selbst in den allgemeinen Gang der Entwicklung und werden durch andere Zufälligkeiten wieder kompensiert“ [76].
Eine entscheidende Rolle für den Verlauf der Geschichte spielen die vorhandenen Produktivkräfte. Marx und Engels betonen: „Alle Kollisionen der Geschichte haben also nach unsrer Auffassung ihren Ursprung in dem Widerspruch zwischen den Produktivkräften und der Verkehrsform“. [77]. Der Begriff der Produktivkraft wird von ihnen mehrdeutig verwendet. Während Marx sie im „Kapital“ in einem rein „objektiven“ Sinne gebraucht und mit der meßbaren Größe der Arbeitsproduktiviät gleichsetzt, versteht er sie an anderer Stelle auch als subjektive Fähigkeit: „Jede Produktivkraft ist eine erworbene Kraft […] das Produkt früherer Tätigkeit. Die Produktivkräfte sind also das Produkt der angewandten Energie des Menschen“ [78].

Die marxistische Geschichtsphilosophie ist heute unter dem Terminus „historischer Materialismus“ allgemein bekannt, der 1892 von Friedrich Engels geprägt wurde [79]. Engels benutzte aber meist den Begriff „materialistische Geschichtsauffassung“. In der weiteren Marxismusdiskussion existierten zunächst beide Begriffe nebeneinander, bis nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Einfluss Stalins der Terminus „historischer Materialismus“ vorherrschend wurde.

Die kommunistische Gesellschaft

Das Ziel der menschlichen Geschichte ist die kommunistische Gesellschaft, die aufgrund des gesetzmäßigen Voranschreitens der Produktivkräfte mit Notwendigkeit errreicht wird. Im Unterschied zu vielen Frühsozialisten verzichten Marx und Engels auf eine anschauliche Beschreibung der „neuen Gesellschaft“. Ihre Aussagen bleiben meist abstrakt und formal und beschränken sich überwiegend darauf, die Unvollkommenheit der kapitalistischen Gesellschaft zu negieren.
Die kommunistische Gesellschaft baut auf der vorangegangen Geschichte auf, stellt aber zugleich einen radikalen Neuanfang dar: „Die Menschen bauen sich eine neue Welt […] aus den geschichtlichen Errungenschaften iher untergehenden Welt“. [80]. Zu den großen Errungenschaften der kapitalistischen Industriegesellschaft zählt v.a. die universelle Entwicklung der Produktivkräfte. Sie enthält „an sich, nur noch in verkehrter, auf den Kopf gestellter Form schon [..] die Auflösung aller bornierten Voraussetzungen der Produktion“ [81]. Aufgrund seiner eigenen Widersprüche wird sich der Kapitalismus selbst aufheben: die „Universalität“, auf die das Kapital „unaufhaltsam hintreibt, findet Schranken an seiner eigenen Natur, die auf einer gewissen Stufe seiner Entwicklung es selbst als die größte Schranke dieser Tendenz werden erkennen lassen und daher zu seiner Aufhebung durch es selbst hintreiben“ [82].
Der „hohe Grad“ der Entwicklung der Produktivkräfte ist eine „absolut notwendige praktische Voraussetzung“ für die kommunistische Gesellschaft. Ohne sie würde „nur der Mangel verallgemeinert“ [83]. Mit der allseitigen Entwicklung der Produktivkräfte im Kapitalismus geht auch die universelle Entwicklung der Proletarier einher, die eine notwendige Bedingung für die kommunistische Revolution darstellt.
Der Übergang in die „neue Gesellschaft“ ist nur möglich durch die Aufhebung des Privateigentums mit der zugleich die Aufhebung „menschlicher Selbstentfremdung“ und die „wirkliche Aneignung des menschlichen Wesens durch und für den Menschen“ erfolgt [84]. Erst dann kann sich die ganze Gesellschaft die Produktivkräfte „aneignen“; jeder kann sich aller entsprechenden Produktionsmittel bedienen und seine Fähigkeiten und Bedürfnisse entfalten. Der Mensch hört auf, „bloßer Träger einer gesellschaftlichen Detailfunktion“ und damit nur „Teilindividuum“ zu sein. Er wird zum „total entwickelten Individuum, für welches verschiedne gesellschaftliche Funktionen einander ablösende Betätigungsweisen sind“ [85].
Eine der wenigen anschaulichen Beschreibungen der kommunistischen Zukunfts-Gesellschaft findet sich in der „Deutschen Ideologie“, wo sie als eine Gesellschaft beschrieben wird, in der

jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden [86].

Die für die kapitalistische Welt charakteristische Trennung von Arbeit und Leben ist in der kommunistischen Gesellschaft aufgehoben. Die Arbeit ist „selbst das erste Lebensbedürfnis geworden“; der „Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden“ [87]. Marx und Engels postulieren für die neue Gesellschaft die Verbindung von „Arbeit und Genuß“ [88]. Die Arbeit wird „Mittel der Befreiung der Menschen. Indem sie jedem einzelnen die Gelegenheit bietet, seine sämtlichen Fähigkeiten, körperliche wie geistige, nach allen Richtungen hin auszubilden und zu betätigen, und in der sie so aus einer Last eine Lust wird“[89].

In der kommunistischen Gesellschaft wird auch der Staat zu bestehen aufhören: „Die Gesellschaft, die die Produktion auf Grundlage freier und gleicher Assoziation der Produzenten neu organisiert, versetzt die ganze Staatsmaschine dahin, wohin sie dann gehören wird: ins Museum der Altertümer [90]. Wo der Staat zu bestehen aufhört, gibt es auch keine von ihm erlassenen Gesetze mehr; jedes Individuum wird selbst zum „Gesetzgeber“. Übrig bleiben in der neuen Gesellschaft lediglich „einfache Verwaltungsfunktionen“, die aber keine Ähnlichkeiten mehr mit der „Gewalt des Staates“ haben [91].

Im Kommunismus wird auch eine ganz neue Beziehung zwischen Mensch und Natur entstehen, für die es keinen „Beweis in dem Bestehenden“ gibt [84]. In diesem Punkt wird der Kommunismus die bisherige Geschichte gänzlich hinter sich lassen. Es wird zu einer „vollendeten Wesenseinheit des Menschen mit der Natur“ kommen; die Natur wird nicht mehr einseitig als Nutzungs- bzw. Tauschobjekt behandelt, sondern in ihrer integrativen Einheit mit dem Menschen begriffen werden. Durch das neue Verhältnis des Menschen zur Natur wird auch deren menschliches Antlitz voll sichtbar. Marx spricht in diesem Zusammenhang von einem „Naturalismus des Menschen“ und einem „Humanismus der Natur“[39].

Sinn

Die ausdrückliche Frage nach dem Sinn des Lebens taucht bei Marx nicht auf. Sie wird von ihm indirekt in der Frage nach dem Sinn der Geschichte gestellt: „Welchen Sinn, in der Entwicklung der Menschheit, hat diese Reduktion des größten Teils der Menschheit auf die abstrakte Arbeit?“ [92]. Marx sieht den Sinn von Entfremdung und Selbstverlust des größten Teils der Menschheit in der „Entwicklung“ auf das Ziel des Kommunismus hin. Dieses Ziel verleiht der gesamten geschichtlichen Bewegung ihren Sinn; Marx spricht in diesem Zusammenhang von der „absoluten Bewegung des Werdens“ [93]. Diese Bewegung vollzieht sich in der Dialektik des Klassenkampfes, in dem beide jeweils kämpfenden Parteien notwendig und insofern sinnvoll sind. Die Angehörigen der revolutionären Klasse stellen die neue Gesellschaft, was aber ohne die Existenz der zu ihr antagonistischen reaktionären Klasse nicht möglich wäre.

Der Fortschritt auf den Kommunismus hin trägt für Marx und Engels ein doppeltes Gesicht: Elend und Tod der einen ist die Bedingung für das Leben der anderen; „die Produktionsanarchie, die Quelle so vieles Elends, [ist] gleichzeitig die Ursache alles Fortschritts“ [94]. Diejenigen, die vom „Rad der Geschichte“ überrollt wurden, können den Sinn ihres Lebens nur finden, wenn ihnen die Einsicht in die innere Notwendigkeit des dialektischen Geschichtsprozesses und ihres Anteils darin gelingt. Die Ambivalenz des Fortschritts wird erst im Kommunismus ihre Auflösung finden:

Erst wenn eine große soziale Revolution die Ergebnisse der bürgerlichen Epoche, den Weltmarkt und die modernen Produktivkräfte, gemeistert und sie der gemeinsamen Kontrolle der am weitesten fortgeschrittenen Völker unterworfen hat, erst dann wird der menschliche Fortschritt nicht mehr jenem scheußlichen heidnischen Götzen gleichen, der den Nektar nur aus den Schädeln Erschlagener trinken wollte [95].
Kreislauf von Leben und Tod

Für Marx und Engels ist das Leben des Individuums, aber auch der Menschheit als Ganzes zutiefst von Vergänglichkeit durchdrungen. Marx übernimmt von Lukrez die Formel von der „Unsterblichkeit des Todes“ als „Substanz“ der Natur [96]. Der Tod ist ein „wesentliches Moment des Lebens“, er ist als „Negation des Lebens“ „wesentlich im Leben selbst enthalten“ [97]. Die Entwicklung des Lebens und der menschlichen Geschichte läuft letztlich auf einen „ewigen Kreislauf“ hinaus, aus dem menschliches Leben hervorgeht, um wieder zu versinken:

Indes, „alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht“. Millionen Jahre mögen darüber vergehn […] aber unerbittlich rückt die Zeit heran, […] wo nach und nach auch die letzte Spur organischen Lebens verschwindet und die Erde, ein erstorbner, erfrorner Ball wie der Mond, in tiefer Finsternis und in immer engeren Bahnen um die ebenfalls erstorbne Sonne kreist und endlich hineinfällt […].
Es ist ein ewiger Kreislauf, in dem die Materie sich bewegt [...]. Aber wie oft und wie unbarmherzig auch in Zeit und Raum dieser Kreislauf sich vollzieht; wieviel Millionen Sonnen und Erden auch entstehn und vergehn mögen [..] wir haben die Gewißheit, daß die Materie in allen ihren Wandlungen ewig dieselbe bleibt, daß keins ihrer Attribute je verlorengehn kann, und daß sie daher auch mit derselben eisernen Notwendigkeit, womit sie auf der Erde ihre höchste Blüte, den denkenden Geist, wieder ausrotten wird, ihn anderswo und in andrer Zeit wieder erzeugen muß. [98]

Dialektik der Geschichte

Der Ablauf der menschlichen Geschichte ist für Marx durch das Prinzip der Dialektik gekennzeichnet. Er stellt sich als eine Entwicklung dar, deren „Einheit sich durch ihren Gegensatz herstellt“ [99].
Der maßgebliche Widerspruch im geschichtlichen Prozess ist der zwischen dem zum Reichtum gewordenen Privateigentum und dem Proletariat: „Proletariat und Reichtum sind Gegensätze. Sie bilden als solche ein Ganzes. Sie sind beide Gestaltungen der Welt des Privateigentums“. Doch es reicht für Marx „nicht aus, sie für zwei Seiten eines Ganzen zu erklären“ [100]. Die beiden Gegensätze bedingen einander und können ohne den anderen nicht existieren: „Jedes reproduziert sich selbst, indem es sein Anderes, seine Negation reproduziert“ [101].
Das Privateigentum stellt dabei die „positive Seite“ des Gegensatzes dar; es versucht, sich selbst zu erhalten. Das Proletariat dagegen verkörpert die „negative Seite“ des Gegensatzes, indem es versucht, das Privateigentum aufzuheben. Mit dem Voranschreiten der Entwicklung des Privateigentums wird aus dem Proletariat „an sich“ ein Proletariat „ für sich“, das seine eigene widersprüchliche Situation erkennt und klassenbewusst handelt. Die Aufhebung des dialektischen Gegensatzes durch den Sieg des Proletariats bedeutet, dass beide Seiten des Gegensatzes verschwinden: „Wenn das Proletariat siegt, so ist es dadurch keineswegs zur absoluten Seite der Gesellschaft geworden, denn es siegt nur, indem es sich selbst und sein Gegenteil aufhebt. Alsdann ist ebensowohl das Proletariat wie sein bedingender Gegensatz, das Privateigentum, verschwunden“ [102].
In der kommunistischen Revolution kommt es dazu, dass der dialektische „Gegensatz samt seiner Einheit verschwindet“ [103]. Hier erlischt die dialektische Energie, da der „Grundwiderspruch“ zwischen Kapital und Arbeit aufgehoben ist.

Die Welt und die menschliche Erkenntnis

Engels erweiterte den Marxismus zu einer allgemeinen Prinzipien- und Erkenntnislehre

Engels erweiterte den Marxismus in seinem Spätwerk zu einer allgemeinen Prinzipien- und Erkenntnislehre. Dabei versuchte er die modernen Einzelwissenschaften fruchtbar mit einer materialistischen und dialektischen Weltanschauung zu verbinden. Viele seiner Thesen bildeten später die Grundlagen des Dialektischen Materialismus, einem Begriff der zuerst von Lenin als „wirkliche Philosophie des Marxismus” geprägt wurde und später unter Stalin weiter systematisiert, ausgearbeitet und zur Staatsdoktrin (Diamat = Dialektischer Materialismus) erhoben wurde.

Die Materie

Letztes Prinzip der Wirklichkeit ist für Engels die Materie. Sie stellt „die wirkliche Einheit der Welt“ dar [104]. Der Engelsche Begriff der Materie ist vergleichbar mit dem Verständnis der „Materia prima“ in der philosophischen Tradition. Sie wird von ihm beschrieben als „eine reine Gedankenschöpfung und Abstraktion“:

Wir sehen von den qualitativen Verschiedenheiten der Dinge ab, indem wir sie als körperlich existierende unter dem Begriff Materie zusammenfassen. Materie als solche, im Unterschied von den bestimmten, existierenden Materien, ist also nichts Sinnlich-Existierendes [105].

Die wesentliche Eigenschaft der Materie stellt ihre „Bewegung“ dar, worunter Engels „Veränderung überhaupt“ versteht [106].
Bewegung ist somit – entgegen einem mechanistischen Weltbild – nicht auf ihre einfachste Form, die mechanische Bewegung reduzierbar. Die qualitativen Differenzierungen der Bewegungsformen sind eine reale Erscheinung; die höheren Bewegungsformen lassen sich nicht einfach auf die niederen zurückführen.

Die Dialektik der Natur

Engels erweitert den Begriff der Dialektik, der bei Marx noch hauptsächlich noch zur Beschreibung geschichtlicher Prozesse diente, zu einem allgemeinen Prinzip. Er geht davon aus, dass

in der Natur dieselben dialektischen Bewegungsgesetze im Gewirr der zahllosen Veränderungen sich durchsetzen, die auch in der Geschichte die scheinbare Zufälligkeit der Ereignisse beherrschen; dieselben Gesetze, die, ebenfalls in der Entwicklungsgeschichte des menschlichen Denkens den durchlaufenden Faden bildend, allmählich den denkenden Menschen zum Bewußtsein kommen [107]

Engels unterscheidet zwischen einer „objektiven Dialektik“, die die Natur beherrscht und einer „subjektiven Dialektik“ des menschlichen Denkens. Die Gesetze der Dialektik lassen sich dabei auf drei zurückführen:

  1. „Das Gesetz von der Durchdringung der Gegensätze“
    Für Engels ist bereits die einfachste Bewegung der Materie, die Ortsveränderung, in sich widerspruchsvoll:
    Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch; sogar schon die einfache mechanische Ortsbewegung kann sich nur dadurch vollziehn, daß ein Körper in einem und demselben Zeitmoment an einem Ort und zugleich an einem andern Ort, an einem und demselben Ort und nicht an ihm ist [108].
    Noch deutlicher wird die Widersprüchlichkeit in den höheren Bewegungsformen der Materie. So besteht das Leben darin, dass „ein Wesen in jedem Augenblick dasselbe und doch ein andres ist“; es ist „ein in den Dingen und Vorgängen selbst vorhandner, sich stets setzender und lösender Widerspruch“ [109].
    Ähnlich erfolgt die gesellschaftliche Entwicklung durch das unaufhörliche Auftauchen von Widersprüchen.
  2. „Das Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität und umgekehrt“
    Das Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität besagt, dass die Vergrößerung oder Verringerung eines Dings hinsichtlich seines Quantums an einem bestimmten Punkt zu seiner qualitativen Veränderung führt. Dies kann so ausgedrückt werden, dass „in der Natur […] qualitative Änderungen nur stattfinden können durch quantitativen Zusatz oder quantitative Entziehung von Materie oder Bewegung (sog. Energie)“ [110].
    Engels expliziert dies mit Beispielen aus den Naturwissenschaften. Sie führt die Veränderung der Anzahl von Atomen in einem Molekül zu einer Veränderung der chemischen Verbindung; eine bestimmte Stromstärke bewirkt das Glühen einer Leitung; bestimmte Temperaturen bewirken den Übergang eines Körpers in einen anderen Aggregatszustand.
    Engels will sich mit der Entgegensetzung quantitativer und qualitativer Differenzen von rein mechanistischen Interpretationen der Welt abgrenzen. Die Unterschiede in den Qualitäten sind für ihn Eigenschaften der Dinge und nicht bloß der Wahrnehmung.
  3. „Das Gesetz von der Negation der Negation“
    Das Gesetz der Negation der Negation beschreibt die Entwicklung in Widersprüchen näher. Jedes System weist die natürliche Tendenz auf, ein neues System aus sich hervorzubringen, das die Negation zu ihm darstellt. Engels führt zur Illustration Beispiele aus der Biologie an. So entsteht aus dem Gerstenkorn durch dessen Negation der Pflanzenhalm, der wiederum die Körner hervorbringt, worauf dieser abstirbt und sich so seinerseits negiert[111].

siehe auch: Dialektische Grundgesetze

Denken und Wirklichkeit

Engels interpretiert die Natur des menschlichen Bewusstseins und Denkens auf klassisch materialistische Weise als „Produkte des menschlichen Hirns“. Die Wirklichkeit hat gegenüber dem Denken Priorität, da die „Denkformen“ nichts anderes als „Formen des Seins, der Außenwelt [darstellen], und diese Formen kann das Denken niemals aus sich selbst, sondern eben nur aus der Außenwelt schöpfen und ableiten“ [112].
Engels negiert den Standpunkt von der Unerkennbarkeit eines „Ding an sich“. Wenn wir alle Eigenschaften eines Dings kennen und in der Lage sind, es bis in seine letzten Elemente zergliedern, dann kennen wir auch das Ding an sich [113].

Siehe auch

Weiterführende Artikel zum Thema Marxistische Philosophie

Literatur

Primärliteratur



Sekundärliteratur
Einführende Literatur
  • Peter Ehlen: Marxismus als Weltanschauung. Olzog, München/Wien 1982
Sehr quellennahe und nüchterne Darlegung des Marxschen Werkes, geschrieben von einem Jesuiten.
  • Iring Fetscher: Karl Marx und der Marxismus, München 1967
  • Iring Fetscher: Marx. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-04728-4
  • Helmut Fleischer: Marx und Engels: Die philosophischen Grundlinien ihres Denkens. Alber, Freiburg im Breisgau 1970
  • Wolfgang Fritz Haug: Marxismus und Philosophie, in: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie
Ausführlicher Einführungsartikel eines der besten deutschsprachigen Marxismuskenner
Umfassende Darlegung der Geschichte des dialektisch-marxistischen Denkens und seiner philosophiegeschichtlichen Ursprünge - von Plotin bis Mao. Fundiert, aber nicht ganz frei von Polemik.
Vertiefende Literatur
  • Iring Fetscher: Der Marxismus. Seine Geschichte in Dokumenten, München 1967
Umfassende Textsammlung zu den Themengebieten Philosophie, Ideologie, Ökonomie, Soziologie und Politik aus marxistischer Perspektive
  • Helmut Fleischer: Marxismus und Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969, ISBN 3-518-00323-2
  • Wolfgang Fritz Haug: Einführung in marxistisches Philosophieren . Argument, Hamburg 2006
Abschiedsvorlesung von Haug aus dem Wintersemester 2000/2001 zum Thema Marxismus und Philosophie.
  • Angelika Senge: Marxismus als atheistische Weltanschauung. Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-506-70222-X
Erweiterte, gut gegliederte und sehr quellennahe Dissertation zur Philosophie des Marxismus aus christlicher Perspektive. Auch Sekundärliteratur wird an vielen Stellen mit einbezogen.
  • Predrag Vranicki: Geschichte des Marxismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 978-3518075418
Umfassendste Darlegung der Geschichte des marxistischen Denkens in deutscher Sprache - geschrieben aus der Sicht eines Marxisten und ehemaligen Mitglieds der jugoslawischen Praxis-Gruppe.
Hilfsmittel
  • Wolfgang Fritz Haug (Hrsg.): Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. 6 Bde. Argument, Hamburg 1994 - 2004
Das Standardwörterbuch zur marxistischen Terminologie und ihrer Geschichte.



Einzelnachweise
  1. Vgl.Wolfgang Fritz Haug: Marxismus und Philosophie, in: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie
  2. Leszek Kolakowski, Die Hauptströmungen des Marxismus, Bd.1, S. 15
  3. Marx: Randglossen zu A. Wagners „Lehrbuch der politischen Ökonomie“, MEW Bd. 19, S. 371
  4. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 27
  5. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 571
  6. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Kapitel IV A (Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewußtseins; Herrschaft und Knechtschaft, zitiert nach der Online-Ausgabe der Phänomenologie
  7. Phänomenologie des Geistes, ebd.
  8. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW Bd. 1, S. 241
  9. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW Bd. 1, S. 206
  10. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 569
  11. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 44
  12. Marx: Thesen über Feuerbach, MEW Bd. 3, S. 7
  13. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 378
  14. Marx: Thesen über Feuerbach, MEW Bd. 3, S. 535
  15. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, vgl. MEW Bd. 3, S. 42
  16. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 384
  17. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW Bd. 1, S. 266
  18. a b Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung., MEW Bd. 1, S. 385
  19. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 391
  20. Marx: Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie, MEW Bd. 40, S. 328
  21. Marx: Hefte zur epikureischen, stoischen und skeptischen Philosophie - Sechstes Heft, MEW Bd. 40
  22. a b Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 27
  23. a b c Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 378
  24. Marx: Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie, MEW Bd. 40, S. 262
  25. Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums, 1841, in: L. Feuerbach, gesammelte Werke, hrsg. v. W. Bolin, Stuttgart 1960, Bd. 6, S. 17.
  26. Ludwig Feuerbach: Grundsätze der Philosophie der Zukunft, §32, ed. Bolin, Bd. 2, S. 296.
  27. Vgl. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 379
  28. Marx/Engels: Die heilige Familie, MEW Bd. 2, S. 117
  29. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 569
  30. Vgl. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 391
  31. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 9
  32. Vgl: Marx, Auszüge aus Mills „Éléments d’économie politique“, MEW Ergänzungsbd. I, S. 445 f.
  33. Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 574
  34. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 198
  35. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 544
  36. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 195
  37. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 516
  38. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 546
  39. a b c d Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 538
  40. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 74
  41. Vgl. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 535
  42. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 505
  43. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 25, S. 828
  44. Vgl. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 75
  45. Marx: Zur Judenfrage, MEW Bd. 1, S. 364
  46. Marx: Zur Judenfrage, MEW Bd. 1, S. 376
  47. a b Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW 42, S.545
  48. Marx/Engels: Zirkular gegen Kriege, MEW Bd. 4, S. 12
  49. Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich, MEW Bd. 17, S. 343
  50. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW Bd. 3, S. 39
  51. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 537
  52. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 618
  53. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 536
  54. Marx: Thesen über Feuerbach, MEW Bd. 3, S. 534
  55. Marx: Auszüge aus Mills „Éléments d’économie politique“, MEW Ergänzungsbd. I, S. 451
  56. Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, S. 176
  57. Marx: Zur Kritik der politischen Ökonomie, MEW Bd. 13, S. 9
  58. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW Bd. 3, S. 26
  59. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 46
  60. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Bd. 1, S. 390
  61. Vgl. Leszek Kolakowski, Die Hauptströmungen des Marxismus, Bd.1, S. 299
  62. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 100
  63. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 89
  64. Marx: Lohnarbeit und Kapital, MEW Bd. 6, S. 400
  65. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 329
  66. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S.18
  67. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 23
  68. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW Bd. 1, S. 206
  69. Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, MEW Bd. 1, S. 20
  70. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 15-16
  71. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 12
  72. Vgl. Peter Ehlen: Marxismus als Weltanschauung, S. 96
  73. Marx: Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte, MEW Bd. 8, S. 115
  74. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 38
  75. Marx: Brief an Annenkow, MEW 4, S. 549
  76. K.Marx an Kugelmann, MEW Bd. 27, S. 126
  77. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 73
  78. Marx: Brief an Annenkow, MEW 4, S. 548
  79. Engels: Socialism utopian and scientific, London/New York 1892
  80. Marx: Die moralisierende Kritik und die kritische Moral, MEW Bd. 4, S. 339
  81. Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, S. 414
  82. Marx: Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, S. 313 f.
  83. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 34
  84. a b Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 536
  85. Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 512
  86. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 33
  87. Marx: Kritik des Gothaer Programms, MEW Bd. 19, S. 21
  88. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 19
  89. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 274
  90. Engels: Der Ursprung der Familie, MEW Bd. 21, S. 168
  91. Vgl. Marx/Engels: Die angeblichen Spaltungen in der Internationale, MEW Bd. 18, S. 50
  92. Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 477
  93. Marx: Formen, die der kapitalistischen Produktion vorhergehen, MEW Bd. 42, S. 396
  94. Marx: Das Elend der Philosophie, MEW Bd. 4, S. 9
  95. Marx: Die künftigen Ergebnisse der britischen Herrschaft in Indien, MEW Bd. 9, S. 226
  96. Marx: Hefte zur epikureischen, stoischen und skeptischen Philosophie, MEW Ergänzungsbd. I, S. 294
  97. Engels: Dialektik der Natur, MEW Bd. 20, S. 554
  98. Engels: Dialektik der Natur, MEW Bd. 20, S.324, S. 327
  99. Marx: Theorien über den Mehrwert, MEW 26, 1, S. 255
  100. Marx/Engels: Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik, MEW Bd. 2, S. 37
  101. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW 42, 362
  102. Marx/Engels: Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik, MEW Bd. 2, S. 37-38
  103. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 229
  104. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 41
  105. Engels: Dialektik der Natur, MEW Bd. 20, S. 519
  106. Engels: Dialektik der Natur, MEW Bd. 20, S. 513
  107. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 11
  108. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 112
  109. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 112-113
  110. Engels: Dialektik der Natur, MEW Bd. 20, S. 349
  111. Vgl. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 126
  112. Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Bd. 20, S. 33
  113. Vgl. Engels: Über historischen Materialismus, MEW Bd. 22, S. 297f
Commons: Marxismus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
„Klassische“ Marxistische Texte
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