Geschichte Vorarlbergs

Dieser Artikel stellt die Geschichte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg dar. Das Bundesland Vorarlberg wurde 1861 gegründet und besteht seither mit einer Unterbrechung während der Zeit des Nationalsozialismus, während dem Vorarlberg zum Gau Tirol-Vorarlberg gehörte.
Ur- und Frühgeschichte
Das heutige Land Vorarlberg war bis zum Ende der letzten Eiszeit von Gletschern bedeckt. Nach der großen Eisschmelze hinterließen sie sehr feuchte Sumpfgebiete, die sich z.T. auf Meereshöhe befanden. Diese feuchten Ebenen, die sich im Rheintal befanden, wurden in den folgenden Jahrtausenden vom Rhein wieder aufgeschüttet Überreste dieser Feuchtgebiete sind das Ried und das Rheindeltagebiet sowie sämtliche Auengebiete entlang der Ill und des Rheines.
Archäologische Funde im oberen Rheintal sowie in der Walgau-Region belegen eine frühe Siedlungstätigkeit in Vorarlberg besonders im Bereich der Inselberge bei Götzis und Koblach. Weiters waren die Hügel von Feldkirch und die Umgebung von Bregenz und Bludenz Orte reger Siedlungstätigkeit. Im Dornbirner Gemeindegebiet konnten die ältesten Funde menschlicher Anwesenheit vom Sünser Joch und den Ufern des Sünsersees in 1800 - 1900 m. ü. NN in die mittlere Steinzeit (8000 bis 3000 v. Chr.) datiert werden. Ein weiteres Fundstück, welches 1971 bei Aushubarbeiten für den Neubau der Achmühler Brücke gefunden wurde, konnte als Dolchklinge aus Bronze identifiziert und in die Bronzezeit (3000 bis 1800 v. Chr.) zugeordnet werden. Es handelt sich dabei um den ältesten Fund auf heute noch bewohntem Gemeindegebiet in Dornbirn.
Die erste größere Siedlung auf Vorarlberger Gebiet war auf dem Gebiet des heutigen Bregenz um 1500 v. Chr. Um 400 v. Chr. siedelt sich der keltische Stamm der Brigantier auf dem Gebiet es heutigen Vorarlbergs an.
Römisches Reich
Um 15 v. Chr. wurde das heutige Vorarlberg durch die Römer erobert und der Provinz Rätien zugeschlagen. Aus dieser Zeit sind etliche Funde erhalten. Die wichtigste Siedlung auf dem Gebiet war die Stadt Bregantium, das heutige Bregenz, die damals an die 1500 Einwohner hatte. Sie errichteten zahlreiche Transitstraßen und Poststationen. Im Jahr 259 n. Chr. wurde die Stadt Bregantium von den Alemannen zerstört und von der dortigen Bevölkerung wieder aufgebaut. Dieses Ereignis markiert den Beginn der Einwanderung der Alemannen.
Die alemannische Landnahme

Das Frühmittelalter war wie in den meisten Teilen Europas auch in Vorarlberg eine bewegte Zeit. Um 450 begannen die Alemannen in Vorarlberg Siedlungen zu gründen und begannen damit, die Rätoromanische Bevölkerung zurückzudrängen. Zwischen 610 und 612 wirkten die irischen Missionare Gallus und Kolumban in Vorarlberg und bekehrten die Bevölkerung zum Christentum. Im Jahr 719 wurde das Kloster St. Gallen gegründet, das für die Seelsorge in Vorarlberg zuständig war und das Land über Jahrhunderte prägte. In dieser Zeit geriet Vorarlberg auch unter die Herrschaft der Franken und wurde 843 Teil des Ostfränkischen Reiches.
Mittelalter

Das heutige Vorarlberg umfasst den gesamten Gau Ringowe (entspricht in etwa dem heutigen Vorarlberger Unterland und dem Bregenzer Wald) und den nördlichen Teil von Churrätien. Schon damals wurde die heutige Ostgrenze am Arlberg festgelegt. Die Gaue wurden von Grafen verwaltet. Aus dem Gau Ringowe entstand später die Grafschaft Bregenz, die bis in der Mitte des 12. Jahrhunderts vom Geschlecht der Udalrichtinger regiert wurde. Sie konnten aufgrund ihrer Verwandtschaft zu den Karolingern das Gebiet in ihren Besitz bringen.
Die Grafen von Bregenz und das Kloster St. Gallen entwickelten sich bald schon zu erbitterten Rivalen hinsichtlich besitzpolitischer Fragen. Diese Streitigkeiten fanden in den 70er Jahren des 11. Jahrhunderts im Rahmen des europaweiten Investiturstreits ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Rahmen dieses Streits hielt das Kloster St. Gallen zu Kaiser Heinrich IV., während die Bregenzer Grafen die Politik Papst Gregors VII. unterstützten. Mit den Welfen hielt gleichzeitig auch eines der bedeutendsten schwäbischen Grafengeschlechter zum Papst. Als Herzog Welf IV. im Jahre 1079 einen Feldzug am Rhein entlang südwärts machte, annektierte er allem Anschein nach die St. Gallischen Besitzungen und verteilte diese als Kriegsbeute anschließend an sein Hauskloster, die Benediktinerabtei Weingarten und das Frauenkloster Hofen bei Friedrichshafen. Das bedeutendste Kloster auf Boden der Grafschaft Bregenz war das Kloster Mehrerau, das über etliche Besitzungen im Vorarlberger Unterland und im heutigen Bregenzer Wald verfügten.
Vorarlberg unter den Grafen von Monfort

Im Jahre 1150 verstarb mit Graf Rudolf von Bregenz der letzte männliche Angehörige des udalrichingischen Adelsgeschlechts zu Bregenz. Sein Erbe teilten sich dessen Schwiegersohn, Pfalzgraf Hugo I. von Tübingen und ein entfernter Verwandter des verblichenen, Graf Rudolf von Pfullendorf. Als Pfalzgraf Hugo im Jahr 1182 starb, hinterließ dem älteren seiner beiden Söhne, Rudolf den Pfalzgrafentitel sowie sämtliche Tübinger Besitzungen. Sein jüngerer Sohn namens Hugo erhielt Güter und Rechte aus dem angetretenen Bregenzer Erbe. Dieser Hugo errichtete um das Jahr 1200 bei Götzis eine Burg, der er den Namen Montfort (starker Fels, starke Burg) gab. Demnach nannte er sich fortan auch "von Montfort". Etwa zur selben Zeit gründete er mit der Errichtung der Schattenburg die Stadt Feldkirch. Die Söhne Hugos wiederum, Hugo II. und Rudolf, teilten das väterliche Erbe: Während Hugo II. die rechtsrheinischen Besitzungen erhielt, spaltete sich Rudolf mit seinen Besitzungen linksrheinisch ab und gründete bei Buchs einen eigenen Stammsitz und nannte sich hernach auch "von Werdenberg". Um 1270 spalteten sich die Montforter Grafen in drei Linien auf: Montfort-Feldkirch, Montfort-Bregenz und Montfort-Tettnang. Diese Teilung wurde im Wappen mit dem roten dreigeteilen Vorhang symbolisiert, der noch heute das Wappen von Vorarlbergs ist. Das heutige Vorarlberg war auf die beiden Zweige Monfort-Bregenz und Monfort-Feldkirch beherrscht. Das Gebiet der Grafschaft Bregenz gehörte den Herren von Monfort-Bregenz und das restliche Gebiet das in etwa dem heutigen vorarlberger Bezirken Feldkirch und Bludenz entsprach von Mofort-Feldkirch kontrolliert. 1338 starb die Bregenzer Linie der Montforter Grafen aus. Dies führte zur Teilung der Grafschaft Bregenz unten den beiden verbliebenen Linien: Der Raum Dornbirn kam gemeinsam mit dem hinteren Bregenzerwald zur Herrschaft Feldkirch und der Rest zur Herrschaft Tetnang. Dieser Herrschaftswechsel sorgte unter anderem in Dornbirn für einige Turbulenzen, besonders bei der Oberschicht. Ein Teil dieser Dornbirner Bürger unter Führung von Johann Huber (Huober) engangierte sich für einen Anschluss an den Tettnanger Zweig. Als Ulrich von Montfort-Feldkirch 1338 Dornbirn annektierte, mussten die Wohlhabenden Bürger Bürgschaften gegen fluchsämi (unerlaubtes Wegziehen) leisten. Huber begab sich dennoch zu Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang, woraufhin sein gesamtes Hab und Gut konfisziert wurde. Erst zwei Jahre später hob ein Schiedsgericht diese Sanktionen gegen Huber wieder auf.
Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert begannen die Walser die Gebirgslagen Vorarlbergs zu besiedeln. Sie prägten vor allem das große und kleine Walsertal wie auch das Arlberggebiet.
Vorarlberg wird habsburgisch
1337 schlossen Rudolf III. und Ulrich II., beide von Montfort-Feldkirch, ein ewiges Bündnis mit den Herzögen von Österreich, das die Besitzungen Montfort-Feldkirchs langfristig unter habsburgischen Einfluss brachte. 1363 fasste Herzog Rudolf IV. als erster Habsburger in Vorarlberg Fuß, indem er den Rittern Thumb von Neuburg deren Burg und Herrschaft abkaufte. Zu dieser Zeit besaß Graf Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch die Herrschaft Feldkirch. Da drei seiner vier Söhne noch vor ihm verstarben, verließ der vierte Sohn - Graf Rudolf V., welcher Dompropst von Chur war, den geistlichen Stand und heiratete 1369 Agnes von Mätsch. Nach dem Tod seines Vaters am 13. März 1375 trat er dessen Nachfolge an. Bereits am 22. Mai des selben Jahrs veräußerte er den Großteil seines Besitzes um 30.000 Gulden an Österreich. Die letzte Rate dieses Kaufpreises wurde 1379 bezahlt. Daher huldigten am 9. Januar 1380 Ammänner und Landleute des Bregenzerwalds, von Staufen, Langenegg, Dornbirn - samt der eigens angeführten Parzelle Knüwen (Knie) - ihrem neun Landesherren, Herzog Leopold III. und schworen ihm Gehorsam.
1394 erwarben die Habsburger die Herrschaft Bludenz mit dem Montafon und 1397 die Herrschaft Jagdberg. Am Beginn des 15. Jahrhunderts geriet Vorarlberg in die Wirren des Appenzellerkrieges, was auch in Vorarlberg, vor allem im Walgau zu den großen Bauernunruhen von 1402 führte. Vorarlberg diente damals den Habsburgern als Aufmarschgebiet gegen die Schweizer Eidgenossen.
1451 kauften die Habsburger die Hälfte der Grafschaft Bregenz, erwarben 1453 die Gerichte Tannberg und Mittelberg, 1474 die Grafschaft Sonnenberg (der Truchsessen von Waldburg) und 1523 die zweite Hälfte der Grafschaft Bregenz nachdem der letzte Zweig des Monforter Geschlechts auf Vorarlberger Boden ausstarb. Somit war das heutige Vorarlberg bis auf die Herrschaft der Ritter von Ems komplett unter habsburgischer Herrschaft. Das Land wurde von einem Landvogt, der seinen Sitz in Feldkirch hatte, bis ins Jahr 1753 verwaltet. Die Herrschaft von Ems wurde 1560 zur Grafschaft von Hohenems ernannt.
Neuzeit
Reformation, Hexenprozesse und der dreißigjährige Krieg (ca. 1500 bis ca. 1680)
Hexenverfolgung
Vorarlberg war genauso wie die meisten Gebiete der österreichischen Monarchie von Hexenprozessen und der Reformation betroffen. In Vorarlberg gab es für österreichische Verhältnisse sogar relativ viele Hexenverfolgungen. 1498 wurde in Vorarlberg die erste Hexe gefangen genommen. Es handelte sich dabei um die Mutter des späteren Hofistorikers Dr. Jakob Mennel. 1528 fand Gegen Frau Elsa Guotschelckhin aus Latz bei Nenzing der erste Hexenprozess stat. In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam es zu einer Hexenverfolgungswelle, die so dermasen ausartete, dass die Landgrafen einschreiten mussten. Besonders davon betroffen war der Bregenzer Wald. Aufgrund der Intervention aus Innsbruck blieb es für einige Zeit ruhig.
Zwischen 1570 und 1615 fanden in Vorarlberg wieder ettliche Hexenprozesse stat. Besonders stark waren die Verfolgungen um das Jahr 1600, wo zugleich mehrere Prozesse statfanden. Die größten fanden 1604 in Dornbirn und 1609 in Bregenz stat. Die meisten Hinrichtungen erfolgten beim Bregenzer Prozess im Jahr 1609, wo 16 Leute hingerichtet wurden.
Während des dreißigjährigen Krieges flaute die Hexenverfolgung stark ab. Es wurden im Zeitraum zwischen 1618 und 1648 nur drei vermeintliche Hexen hingerichtet.
Nach dem dreißigjährigen Krieg bis etwa 1677 fanden noch mehrere Prozesse stat: 1651 wurden im Raum Feldkirch die letzten acht Hexen hingerichtet. Im selben Jahr verstarb eine Frau in Bregenz an den Torturen, die sie bei dem Hexenprozess erlitten hatte. Der letzte hexenprozess im vorarlberger Herrschaftsgebiet fend 1656/57 stat und endete für alle Beteiligten mit einem Freistruch. In der zu dieser Zeit nicht zu Vorarlberg gehörenden Grafschaft Hohenems wurden 1649 und 1653 24 Personen als Hexen hingerichtet. Der letzte Hexenprozess in der Grafschaft Hohenems war im Jahr 1677 stat. Nach diesen Prozessen wurde des österen versucht, Hexenprozesse einzuleiten. Dies scheiterte jedoch an den Behörden, die damals von Innsbruck aus gesteuert wurden. Man geht davon aus, dass auf Verarlberger Gebiet zwischen 1528 und 1677 mindestens 166 Menschen in Folge eines Hexenprozesses hingerichtet wurden. 80 Prozent waren waiblich.
Reformation
Zur selben Zeit begannen die Wirren, die durch die Reformation ausgelöst wurden. An der Reformation waren die beiden Vorarlberger Brüder Bartholomäus Bernardi und Thomas Bernardi aus Schlins maßgeblich geprägt worden. Die beiden waren zu dieser Zeit in Wittenberg rärig und standen Martin Luther sehr nahe. Bartholomäus löste schon 1516 einen Disput aus, weil er luthers Thesen vertrat und wurde zudem der erste protestantische Priester, der mit dem zöllibat brach. Er heiratete 1521.
In Vorarlberg selbst bekannten sich sehrviele Laien wie auch Theologen zur protestantischen Lehre und mussten daraufhin das Land verlassen. Sie bekamen in den protestantischen Ländern assyl. Zu dieser Zeit war es in Vorarlberg strengstens verboten, sich die reformierte Lehre anzueignen. Es war sogar nicht erlaubt, im Ausland bei inem Protestanten im Ausland eine Arbeit anzunehmen.
1617/18 kam es im Bergenzer Wald zu einer Verfolgung von Wiedertäufern, die sich vor allem auf Au konzentrierte.
Dreißigjähriger Krieg
Vorarlberg war im Vergleich zu anderen Gebieten nur am Rande vom dreißigjährigen Krieg betroffen. Man nimmt an, dass "nur" 5 bis 10 Prozent der Befölkerung in den Kriegswirren umgekommen sind.
Vorarlberg spielte vor allem im Grenzkrieg gegen Graubünden eine große Rolle. Vorarberger truppen drangen über die Berge in den Brätigau ein und richteten dort enorme Verwüstungen an. Die nach der Invasion folgenden Rücksichtslosen Reformationsversuche, die vor allem von Kapuzinermönchen durchgeführt wurden, kam zum Wiederstand der Büntner, die nachdem sie die vorarlberger Truppen 1622 am Fläschenberg besiegt hatten im Sommer des selben Jahres mehrere Raubzüge durch, die sie unter anderem ins Montafon führte, wo sie besonders brutal waren: Sie plünderten ettliche Häuser, erbeiteten hunderte Stück Vieh und erpressten Brandschatzgelder. Daraufhin erfolgten ettliche Inversionen von Vorarlberg aus. Ein Einmarsch der österreichischen Truppen in Graubünden beendete die Raubzüge. Österreich kontrollierte Graubünden danach bis 1624 und von 1629 bis 1631.
In den späten 20er und in den 30er-Jahren wütete in Vorarlberg die Pest. Besonders schlimm wütete sie in Dornbirn, wo sie mehr als 50 Prozent der Einwohner forderte. Bludenz, das von der Pest verschont blieb, brannte 1638 nieder.
In den 1630er-Jahren verlagerten sich die Kriegsschauplätze vom Süden des Landes in den Norden. Besonders stark betroffen waren die Ortschaften nördlich von Bregenz, vor allem das Laiblachtal.
Anfang Jänner 1647 eroberten schwedische Truppen Bregenz und untenahmen von dort aus mehrere Plünderungszüge, die sie in den Bregenzer Wald und bis nach Bludenz führte. Sie mussten aber aufgrund der geänderten politischen Lage bald wieder abziehen.
Vorarlberg und die Juden
Im Jahr 1617 siedelten die ersten Juden in Hohenems, wo die einzige dauerhafte jüdische Gemeinde auf Vorarlberger Boden entstand, die bis zum zweiten Weltkrieg existierte.
Andrerorts war der Aufenthalt von ins Exil vertriebenen Juden nur von kurzer Dauer: Zwischen 1637 und 1644 ließen sich einige Juden in der Herrschaft Blumenegg und ein einigen Gemeinden im Rheintal nieder, verließen das Land allerdings nach kurzer Zeit. Länger Bestand hatte jedoch die jüdische Ansiedlung in Sulz, die 1677 durch Exiljuden entstand. Die meisten sulzer Juden verließen zwar bald wieder das Land, die drei reichsten von ihnen blieben jedoch und gründeten die jüdische Gemeinde von Sulz, die bis 1744 bestand.
Afklärung, die ersten Revolten und die napolionischen Kriege (1680 bis 1861)
Revolte des gemeinen Mannes und Erbfolgekriege
Nach den Wirren der Religionskriege, von denen Vorarlberg mehr oder weniger stark betroffen war und die vor allem dem Mittelstand den Niedergang beschehrte, herrschte nun eine ungleiche Machtverteilung zugunsten der Reichen. Dies führte am Anfang des 18. Jahrhunderts zur "Revolutiion des gemeinen Mannes", die vom Montafon ausging. Diese Revolution hatte zur Folge, dass es 1707 zu einem gerechteren Steuersystem kam und dass jeder unter Eid seinen Besitz bekanntgeben und besteuern musste. Weiters wurde in vielen Gemeindeordnungen festgelegt, dass die Amtsträger nichtmehr verwandt sein durften.
Diese Änderungen trafen vor allem die Eliten und wurden von der Bevölkerung begrüßt. Als jedoch zugleich eine Steuer auf den Export von Garn eingeführt wurde, die vor allem die unteren Schichten traf, kam es zu schwehreren Unruhen: In Dornbirn wurde der Steuereintreiber von aufgebrachten Frauen überfallen und in Bregenz wurde der leitende Beamte von Demonstranten gezwungen, auf die Abgaben zu verzichten. Er wurde von den Demonstranten daraufhin nach Lindau vertrieben. Dies hatte eine militärische Intervention zur Folge, die wieder die alte Situation herstellte. Dies sollte eine der wenigen revolutionären Bewegungen in Vorarlberg bleiben.
Von den Erbfolgekriegen, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts tobten war Vorarlberg nur indirekt betroffen. Diese machten sich vor allem durch die Stationierung von Truppen im Land bemerkbar.
Reformen und Aufklärung
Unter Kaiserin Maria-Teresia kam es zu mehreren Reformen. Besondere Auswirkung auf Vorarlberg hatte die damalige Varwaltungsreform, die eine Verlagerung der Verwaltung von Innsbruck nach Konstanz zur Folge hatte. 1763 erhielten die Habsburger die Grafschaft Hohenems nachdem das dortige Geschlecht in der männlichen Linie ausgestorben war.
Für die vorarlberger Juden wie auch für andere religiöse Gruppierungen in der Monarchie waren die Zeiten alles andre als rosig: 1744 kam es zur gewaltsamen Vertreibung der Juden. 1750 erfolgte dann ein Erlaß von Kaiserin Maria Theresia , der die Juden für alle Ewigkeit aus Vorarlberg verbannen sollte und ihnen jeden Handel in Vorarlberg verbot. Diesem Erlaß ging eine jahrelange judenfeindliche Politik der vorarlberger Landstände voraus. Nachdem im Jahre 1763 die Herrschaft Hohenems an Österreich viel, erließ die Kaiserin 1769 eine Verordnung, die den Handlungsbereich der Juden auf die Gemeinden Hohenems und Lustenau beschränkte.
Zwischen 1770 und 1772 wurde in Hohenems eine Synagoge für die dortige jüdische Gemeinde errichtet. Diese Errichtung kann heute als Vorzeichen des Toleranzpatentes von 1781, das die Leibeigenschaft abschaffte und in späterer Folge die Relitonsfreihit einführte.
Die 1780er-Jahre hatten es auftrund der Reformen des Kaisers Josef II in sich: Es kam zu mehreren Klosterschließungen und Schleifungen deren Gebäude, zur Abschaffung von 22 kirchlichen Feiertagen und zur Errichtung eines Beamtenapparates im Jahr 1786, der vile Bereiche des öffentlichen Lebens regierte. Zudem wirde wie in der übrigen Monarchie, das Gewohnheitsrecht durch das Naturrecht ersetzt. Die Gerichte durften nurmehr mit ausgebildeten Juristen besetzt werden. Diese Reformen führten auch in Vorarlberg zu großen wiederständen und zur Verfassung eines Beschwerdekataloges durch den vorarlberger Landtag im Jahre 1790. Prozessionen, Wallfahrten und sonstige Bräuche (Funkenfeuer, Fasching, Wetterleuten, ...) wurden verboten oder stark eingeschränkt. Teile der Reform mussten deswegen wieder aufgehoben werden.
1783 wurde aufgrund der josephinischen Reformen die Gründung einer Diazese mit dem Sitz in Bregenz diskutiert. Vorarlberg war damals nämlich noch immer auf die drei Pistümer Konstanz, Chur und Augsburg aufgeteilt. Die Gründung seiterte jedoch am Wiederstand der Bischöfe. Bis zur Entstehung der Diözese Feldkirch sollte es noch bis 1968 dauern.
1804 rundete der Erwerb der Herrschaften Blumenegg und St. Gerold, ehemals Besitz der Klöster Weingarten bzw. Einsiedeln, und schließlich 1814 des ehemaligen Reichshofes Lustenau das Territorium ab.
Die napolenonischen Kriege
Die nach der französischen Revulution einsetzenden napoleonischen Kriege machten sich schon 1795 durch die Ankunft von französischen Flüchtlingen und durch die Stationierung von Soldaten bemerkbar. 1796 drangen die Franzosen über Bregenz bis nach Götzis vor. Sie konnten zwar von der Landesverteidigung zwar vertrieben werden, richteten jedoch enormen Schaden an.
Nach der Besetzung der Schweiz durch die Franzosen im Jahr 1798 wurden die Vorarlberger Städte befestigt.
Am 22./23. März 1799 kam es zu einer Schlacht in der Nähe von Feldkirch, wo die vorarlberger Landesverteidigungvon unter der Führung von Josef Sigmund Nachbauer und Bernhard Riedmiller wie auch dem kroatischen General Jellachich den französischen General Masséna, der mit einem dreifachen Übermacht anrückte, vernichtend schlagen.
Das Kriegsglück wendete sich jedoch rasch zugunsten Frankreichs: So kam es, dass der russische General Suworow mit seinen 20.000 Kosaken in Italien vor den Franzosen weichen musste und durch Vorarlberg im Oktober 1799 eine Spur der Verwüstung zog.
Im Frühjahr 1800 mussten die österreichischen Truppen auch in Südwestdeutschland vor den Franzosen weichen. Dies hatte am 11. Mai die Besetzung von Bregenz und am 14. Juli die Eroberung Feldkirchs zur folge.
Bald darauf kam es zum Friedens von Campoformio der im Friede von Lunéville vom 9. Februar 1801 bestätigt wurde und für Österreich einen enormen Gebietsverlust bedeutete.
Im Jahr 1804 kamen aufgrund der Auflösung der geistlichen Fürstentümer wie auch der Reichsstädte die Herrschaften Blumenegg und St. Gerold wie auch die Reichsstadt Lindau zu Vorarlberg.
Nachdem die Dreikaiserschlacht von Austerlitz am 2. Dezember 1805 für Napoleon positiv verlief, kam es zum Frieden von Preßburg, wo Österreich Vorarlberg und Tirol an das mit Frankreich verbündete Bayern abtreten musste.
Vorarlberg unter Bayern
Vorarlberg wurde wie im Frieden von Preßburg zwischen Napoleon und Österreich vereinbart, im März 1806 von Bayern annektiert. Bayern verzeichnete durch den erfolgreichen Krieg an napoleons Seite enorme Gebietsgewinne, was die Neuorganisation des Königreiches unumgänglich machte. Diese Reformen waren noch weitreichender als die von Kaiser Josef II: Neben der Schleifung der letzten Klöster, schließung einiger Kirchen und Kapellen wie auch das Verbot vieler Bräuche führte Bayern auch die allgemeine Wehrpflicht ein. Die allgemeine Wehrpflicht empörte die Bevölkerung sosehr, dass es 1807 zu einem Frauenaufstand in Krumbach kam: Die Frauen entwendeten die Rekrutierungsdaten ihrer Söhne aus dem Büro des zuständigen Beamten.
Paralel zu den Unruhen in Tirol und dem neuerlichen Krieg zwischen Frankreich und Öserreich gab es auch in Vorarlberg im Jahre 1809 eine Volkserhebung die vom Herrn Dr. Anton Schneider angeführt wurde. Sie konnten die Bayern aus Vorarlberg vertreiben, wurden jedoch besiegt, als sie nach Kempten und Konstanz vordrigen wollten. Nach der Niederlage der Vorarlberger forderte Napoleon die Erschießung von Herrn Dr. Schneider. Dieser Bitte wurde allerdings keine Folge geleistet. Nach dem Aufstand entspannte sich die Lage wieder, weil die Reformen wesentlich humaner umgesetzt und das Land wesentlich föderaler regiert wurde. Bayern schaffte zu dieser Zeit die alten Gerichte ab, führte die Sozialsprengel ein und schuf eine moderne Rechtssprechung. Zudem wurden im Jahr 1813 die Juden den Crhisten rechtlich fast gleichgestellt und erhielten zum erstenmal in der Vorarlberger Geschichte einen Nachnamen.
Vom Wiener Kongress bis zur Landesgründung 1861
Nach den napoleonischen Kriegen kam Vorarlberg allerdings ohne dem westlichen Allgäu wieder zurück zu Österreich. Österreich stellte die alte Verfassung nichtmehr zur Gänze her, was vor allem im Landtag für Unmut sorgte. In den Jahren 1816 und 1817 herrschte in Vorarlberg eine Hungersnot.
Am 1. Mai 1837 kam es bei der Textilfirma Jenny und Schnidl zu einem erfolglosen Streik, weil die Firma aufgrund von Umsatzeinbußen die Lähne kürzen musste. Der Steik endete damit, dass alle ausländischen Fachkräfte das Land verlassen mussten.
Zwischen 1845 und 1847 grassierte in Vorarlberg wie auch im restlichen Westeuropa die Kartoffelfäule, die zu enormen Hungernöten und zu einer großen Auswanderung nach übersee führte.
Die Märzrevolution erreichte Vorarlberg endgültig am 18. April 1848, wo liberale Bürger und Fabriksarbeiter den Landtag in Feldkirch sprengten und eine demokratische Wahl erzwangen. Bei dieser Wahl, die sogleich erfolgte, wurden auch die reichsunmittlabaren Gebiete Lustenau, Blumenegg und St. Gerold berüksichtigt. Die Hauptforderungen der Demonstranten waren zum einen die Einführung der Pressefreiheit, das Männerwahlrecht und vor allem die Loslösung von Tirol. Die Revolution endete mit der Wiederherstellung der alten Machtverhältnisse am 4. März 1849.
In den folgenden 12 Jahren kam Vorarlberg wie der Rest österreichs in den Genuss des Neoabsolutismus.
Zwischen den Jahren 1850 und 1854 kam es in Vorarlberg genauso wie in Süddeutschland zu einer größeren Auswanderungswelle nach Amerika.
Industrialisierung und Erster Weltkrieg (1861 bis 1918)

Im Jahr 1861 wurde Vorarlberg in der heutigen Form aus der Taufe gehoben. Der damalige Landtag befindet sich seitdem in Bregenz.
1862 wurde der Österreichische Alpenverein gegründet. Damit begann die organisierte Alpentourismus, der durch die süärere Erschließung der Alpenregionen durch die Eisenbahn und den Straßen gefördert wurde.
1867 wurde das Gleichstellungsgesetz erlassen, das die Juden in Österrech der restlichen Gesellschaft gleichstellte. Dies bedeutete das Ende des Landjudentums und begünstigte die Abwanderung der Juden in die Städte. Frü die jüdische Gemeinde in Hohenems bedeutete dies einen enormen Aderlass: Die jüdische Gemeinde hatte in den 1850er-Jahren noch über 500 Mitgleider, 1890 waren es nurmehr 118 und 1934 gar nurmehr 18. Die letzten Juden wurden dann von den Nazis vermordet.
In den 1870er-Jahren begann sich die Textilindustrie im großen Stil anzusiedeln, was dem Land einen enormen Aufschwung brachte. Nach zwei schweren Hochwassern in den Jahren 1876 und 1878 wurde die Rheinregulierung in Planung gegeben. Es wurde diesbezüblich im Jahr 1892 ein Abkommen zwischen der Schweiz und Österreich geschlossen. Im Jahr 1900 konnte der erste der zwei Durchstiche, der sogenannte Fußacher Durchstich eröffnet werden. Im Jahr 1923 wurde auch der Diepoltsauer Durchstich fertiggestellt. Somit wurde das Vorarlberger Rheintal vor zukünftigen Hochwässern gesichert.
1884 wurde Vorarlberg mit der Arlbergbahn über österreichisches Gebiet an den Rest der Monarchie angebunden. Die Bahn im Rheintal wurde schon in den 1860er-Jahren errichtet. Bis 1884 wurde das Gebiet über das Deutsche Reich versorgt, was aber nach der Verschärfung der Grenzregelungen im Jahr 1878 erheblich erschwehrt wurde.
Aufgrund der geografischen Situation des Kleinwalsertales und der verschärften Ein- und Ausführbestimmungen im Deutschen Reich im Jahre 1878 wurde im Jahr 1891 ein Sonderabkommen geschlossen, das den Status der Enklave regelt. Diese Bestimmungen gelten bis heute.
Um 1900 stand die Vorarlberger Industrie in voller Blüte, was zu einer großen Zuwanderung von vor allem italienischsprachigen Arbeiterfamilien führte. Im Raum Bregenz betrug damals der Anteil der Italiener mehr als 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Errichung der ersten Kraftwerke förderten den Trend noch weiter.
1902 wurde die Bregenzerwaldbahn und aufgrund der starken Förderung der Industrie am 30. November des selben Jahres eine Elektrische Straßenbahn - die Elektrische Bahn Dornbirn - Lustenau (EBDL) - eröffnet. Im Dezember 1905 wurde die Montafonerbahn in Betrieb genommen. Die elektrische Straßenbahn zwischen Dornbirn und Lustenau wurde nach dem zweiten Weltkrieg eingestellt und die Bregenzerwaldbahn wurde 1983 durch Busse ersetzt nachdem eine Brücke zusammengebrochen war. Die Montafoner Bahn fährt heute noch und ist eine Privatbahn.
Zwischenkriegszeit: Die erste Republik und die Zeit des Austrofaschismus
1919 kam es in Vorarlberg zu einer Volksabstimmung über den Anschluss an die Schweiz. Es stimmten zwar 80 Prozent der Vorarlberger und die Mehrheit der Schweizer für den Anschluss. Dieser wurde aber von den großen Mächten verhindert. Zudem befürchteten in der Schweiz die französischsprachigen Bewohner eine zu starke Dominanz der Deutsch-Schweizer, so dass der Anschluss Vorarlbergs auch seitens der Schweizer Regierung nicht energisch betrieben wurde. Im Volksmund wurde für das Gebiet der Begriff "Kanton übrig" geprägt. Letztlich wurde Vorarlberg somit im Jahre 1921 ein Bundesland des neuen republikanischen Österreichs.
Das stets christlich-konservative Vorarlberg wurde von den Bürgerkriegswirren im Jahr 1934 gänzlich verschont. Als einziges Bundesland hat es damals nicht den Notstand ausgerufen.
In den 1920er-Jahren kamen erstmals Touristen in größeren Mengen nach Vorarlberg.
Anschluss ans Deutsche Reich und Zweiter Weltkrieg
Vorarlberg kam mit Österreich am 10. März an das Deutsche Reich. Das Land wurde nach der Annexion dem Gau Tirol-Vorarlberg und das kleine Walsertal an den Gau Schwaben angeschlossen und von Innsbruck bzw. von Augsburg aus verwaltet. In den frühen 40er-Jahren wurden in Vorarlberg 11.000 Südtiroler Optanten in schnell hochgezogene Bauten angesiedelt. Diese Siedlungen stehen heute noch in jeder größeren Ortschaft. Es kam zudem zur Ermordung von 200 Vorarlberger Juden und sämtlichen Widerständlern und Deserteuren. In Vorarlberg kam es während es gesmaten Krieges zu keinen größeren Kampfhandlungen. Am 1. Oktober 1943 kam der Krieg erstmals ins Land: Beim Angriff der US-Luftwaffe auf das Gelegenheitsziel Feldkirch – nachdem zuvor die Bomber das geplante Angriffsziel, die Messerschmitt-Werke in Augsburg, nicht gefunden hatten – waren 168 Opfer zu beklagen. Es wurde bei der Bomardierung ein Lazerett getroffen - Feldkirch war zu dieser Zeit Lazerettstadt - dabei kamen 100 Soldaten ums Leben.
Am 1. Mai 1945 rückten die Franzosen auf Bregenz vor, das während des Kampfes gegen die Nazis zum Teil in Brand geschossen wurde. Bis zum Kriegsende am 8. Mai hatten sie ganz Vorarlberg unter Kontrolle.
Nachkriegszeit
Nach der Kapitulation des deutschen Reiches wurde Vorarlberg neu gegründet. Im September 1945 kam das Kleinwalsertal wieder zu Vorarlberg. Der erste Landeshauptmann war Ullrich Illg. Er wurde am 24. Mai 1945 von den Franzosen als Landeshauptmann eingesetzt und regierte das Land bis zum 18. Oktober 1964 und war somit maßgeblich am Aufbau des Landes beteiligt.
Die französische Besatzungszeit wurde von der Bevölkerung überwiegend als nicht so stark belastend empfunden wie die britische oder sowjetische Besatzung in anderen Bundesländern Österreichs.
Mangels finanzieller Potenz der französischen Besatzer übernahmen vermehrt Schweizer Unternehmen Aufbauhilfearbeiten in Vorarlberg. Dies führte zum Abschluss des sog. Grenzgängervertrages der in geänderter Fassung auch heute noch Gültigkeit besitzt. Der wirtschaftliche Wiederaufstieg Vorarlbergs geschah aufgrund dieser Maßnahmen schneller als im restlichen Österreich.
Dies führte infolge zu einem Arbeitermangel und zu einer großen Zuwanderung. Die ersten Zuwanderer kamen aus Kärnten und der Steiermark. In späterer Folge kamen auch Gastarbeiter, meist aus Jugoslawien und der Türkei.
Im Sommer 1945 wurden die Bregenzer Festspiele erstmals aufgeführt. Sie feierten 2005 ihr sechszigjähriges Jubiläum.
1953 mussten die Franzosen aus finanziellen Gründen Vorarlberg für kurze Zeit räumen. Danach wurde das Land nicht mehr komplett besetzt. Ab 26. Oktober 1955 verließ der letzte ausländische Besatzungssoldat Österreich.
1954 kam es im großen Walsertal zu einer großen Lawinenkatastrophe mit vielen Toten.
Im Jahre 1964 kam es zur so genannten "Schiffstaufsaffäre" von Fußach. Der Schiffstaufe ging ein langer Streit über den Namen der heutigen MS Vorarlberg voraus, welcher letztendlich einer Machtprobe zwischen dem konservativen Vorarlberg und dem sozialdemokratisch regierten Bund gleichkam. Nach der großen Niederlage der Bundes-ÖVP bei der Wahl die im selben Jahr stattfand,übergab Ullrich Illge die Amtsgeschäfte am 18. Oktober an Herbert Keßler, der bis 1987 als Landeshauptmann der Landesregierung vorstand.
1978 stimmten 80 Prozent der Vorarlberger gegen die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf.Im selben Jahr wurde der Arlberg-Straßentunnel eröffnet. Somit erhielt Vorarlberg eine verlässliche Straßenverbindung über österreichisches Gebiet. 1983 erhielt Hohenems das Stadtrecht und wurde somit die fünfte Stadt Vorarlbergs.
Am 9. Juli 1987 löste Martin Purtscher den Landeshauptmann Herbert Keßler ab. Martin Purtscher wurde am 2. April 1997 von Herbert Sausgruber abgelöst, der bis dato Landeshauptmann von Vorarlberg ist.
In den 90er-Jahren kam es zu großen Strukturwandlungen in der Textilindustrie, was zu einer starken Zunahme der Arbeitslosigkeit vor allem unter der ausländischen Bevölkerung führte.
Im Mai 1999 und im August 2005 kam es zu schweren Hochwassern, bei denen weite Teile des Landes überflutet wurden.
Weblinks
Literatur
Franz Mathis, Wolfgang Weber: Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945. Vorarlberg. Böhlau-Verlag Wien-Köln-Weimar 2000. ISBN 3-205-98790-x