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Lutherische Messen (Bach)

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Als Johann Sebastian Bachs Lutherische Messen oder Kleine Messen bezeichnet man seine vier Missae breves in F-Dur, A-Dur, g-Moll und G-Dur (BWV 233-236), die, im Gegensatz zur h-Moll-Messe, wahrscheinlich für den liturgischen Gebrauch bestimmt waren.

Die Kleinen oder Lutherischen Messen enthalten von der Messe nur Kyrie und Gloria, während Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei fehlen. Die Bezeichnung „lutherisch“ ist daher nicht ganz zielgenau, da auch andere Teile des Messordinariums (wie sie in der h-Moll-Messe enthalten sind), im lutherischen Gottesdienst verwendet wurden.

Der Kyrie-/Gloria-Text ist in diesen Kurzmessen in sieben Teile aufgeteilt, und die Dauer überschreitet die einer Kantate nur geringfügig. Das lässt auf den praktischen Gebrauch im Gottesdienst schließen.

Ähnlich wie die h-Moll-Messe bestehen die Kleinen Messen fast ausschließlich aus Parodien, d. h. Neufassungen von bereits vorhandenen Chören und Arien. Sie lassen sich als Beleg für Bachs Bestreben in seinen späteren Jahren deuten, „Gelegenheitswerke“, die ihm besonders wertvoll waren, in einen höheren, zeitenthobenen Zusammenhang zu stellen.