Zum Inhalt springen

Globalisierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2002 um 17:56 Uhr durch 217.5.114.149 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mit der sogenannten "Globalisierung" ist die völlige Öffnung aller Märkte gemeint. Alle Waren und alle Dienstleistungen sollen ohne Beschränkungen überall angeboten und gekauft werden können.

Die von der Welthandelsorganisation (WTO - World Trade Organisation) und den USA vorangetriebene Form der Globalisierung bedeutet allerdings die Vermarktung ALLER Waren und Dienstleistungen, auch der bisher frei zugänglichen.

So wird mit GATS (General Agreement on Trade in Services) die Privatisierung und Kommerzialisierung aller natürlichen Ressourcen (z.B. Wasser, Boden, Wald, Natur an sich, ...) vorangetrieben, ebenso die Kommerzialisierung von Bildung und Gesundheit, Rechtsprechung und Gesetzgebung.

In der Bundesrepublik Deutschland sind bereits große Teile der ehemals öffentlichen Wasserversorgung in der Verfügungsgewalt multinationaler Konzerne, ebenso die Energieversorgung und die Abfallentsorgung.

Beispiel: Die Firma NESTLE kauft zur Zeit Quellen in Südamerika auf, wodurch der armen Landbevölkerung kein freies Wasser mehr zur Verfügung steht. Wasserentnahme aus Quellen und Bächen wird zum Diebstahl.

Die Globalisierung entspringt der Idee des Freihandels und soll offiziell die vier Freiheiten (Modell für den EU-Binnenmarkt) vorantreiben:

  • Freier Dienstleistungsverkehr
  • Freier Warenverkehr
  • Freier Kapitalverkehr
  • Freier Personenverkehr

Würden diese Ideen umgesetzt, so wäre die Globalisierung gar nicht so schlecht, aber tatsächlich wird nur freier Kapitalverkehr und etwas freier Warenverkehr umgesetzt. Freier Personenverkehr wird komplett unterbunden, was man an der Einwanderungsdebatte sehr gut sehen kann. Die vermeintlichen Vorrantreiber der Globalisierung (in der Regel Industriestaaten) sind nämlich gar nicht an Freihandel interessiert, sondern lediglich an der globalisierten Durchsetzung der jeweiligen Interessen. Ein Staat ist bei der Globalisierung sowohl Freihändler als auch Protektionist, je nach dem, welche Interessen er vertritt. So wird die Öffnung der nicht-Industrieländer für Industrieprodukte vorrangetrieben, während sich die EU und die USA den Argar-Produkten anderer Staaten komplett verschließen (indem sie ihre eigene Agrar-Wirtschaft so stark subventionieren, dass die Agrar-Produkte aus den Industriestaaten billiger sind als die aus nicht-Industriestaaten, sodass die nicht-Industriestaaten konkurrenzunfähig gemacht werden).

Die durch Neoliberlismus erzeugte Armut (Beispiel Argentinien) bewegt nun die Menschen, lieber in die Gegenden umzuziehen, wo sie bessere Chancen sehen, also in die EU und die USA. An der Stelle hört die Globalisierung ebenfalls wundersamerweise auf...


Ein wichtiger Artikel zur Globalisierung wurde von Maude Barlow (Kanada) geschrieben und im "The Ecologist" im Februar 2001 veröffentlicht. Ungebremste Weitergabe dringend erwünscht!!!


Weiterführende Links: