Terrorismus
Terrorismus (v. französ.: terrorisme bzw. lateinisch terror, der Schrecken) ist die Einstellung und Verhaltensweise, politische Ziele durch Gewaltanwendung (Terror) durchzusetzen.
Begriffsgeschichte
Das Wort Terrorismus (v. französ.: terreur Schrecken) (sowie Terrorist und terrorisieren), wurde erstmals zur Bezeichnung einer gewaltsamen Regierungsmaßnahme im 18. Jahrhundert verwendet. Im Zusammenhang mit der französischen Revolution wurde der „Terror des Konvents“ von 1783 –1783 ausgerufen, als die Regierung alle als konterrevolutionär eingestuften Personen hinrichten oder inhaftieren ließ. Dabei wurden u.a. guillotiniert: Ludwig XVI., Marie Antoinette und Gräfin Dubarry.
1796 fand es Eingang in den deutschen Sprachgebrauch.
Allgemeines
Terroristen sind der Überzeugung, dass nur durch Gewalt gegen herrschende Verhältnisse als letztes Mittel eine Änderung eines gegenwärtigen Zustandes möglich ist. In dieser Hinsicht bestehen Parallelen zum Militäreinsatz eines Staates als Ultima Ratio zur Lösung eines Konfliktes (der Anwendung von Gewalt).
Terroristen werden so genannt, weil ihre militanten Aktionen von der "Allgemeinheit" nicht für legitim, sondern für kriminell gehalten und insofern als Terror angesehen werden. Terrorismus wird von der "Allgemeinheit" als direkter, also kriegerischer Angriff auf das Staatswesen verstanden, obwohl es sich bei den Opfern stets um ausgesuchte oder zufällige Einzelpersonen handelt.
Terroristen verfolgen je nach politischer Umgebung sehr unterschiedliche Auffassungen. Terrorismus ist ein weltweites und sehr altes Phänomen, das naturgemäß immer wieder zu gesellschaftlichen Kontroversen geführt hat. Terroristen sind, wie die Militärdoktrinen verschiedener Staaten und Ideologien der Überzeugung, dass gewaltfreier Widerstand nicht ausreicht, um legitime Ziele zu erreichen.
Meist sind Terroristen in sog. Terrororganisationen organisiert.
Arten von Terrorismus
Umsturz der Regierung
Ein Ansatz besteht darin, den Sturz des bestehenden eigenen Staatsapparates zu betreiben. Hier wären die deutsche Rote Armee Fraktion oder rechtsextremistische Terroristen in Amerika als Beispiele zu nennen. Dabei geht es auch oftmals darum, eine Gegenreaktion des Staates zu provozieren, die im Gegenzug oft auch Unbeteiligte trifft. Die vorher Unbeteiligten sollen dann an der Reaktion des Staates dessen "wahren Charakter" erkennen. Dabei geht es häufig darum, dass eine andere Staatsform (Kommunismus) oder eine Anarchie als Gesellschaftsform gewünscht werden.
Befreiung von einer Besatzung
Hier wird versucht, eine Besatzung oder eine als Fremdherrschaft empfundene Regierung zu vertreiben. Die baskische ETA und die irische IRA verfolgen beispielsweise diesen Ansatz. Die Hisbollah hat dies im Libanon erfolgreich gegenüber der israelischen Besatzung durchgeführt. Die USA erlebt nach ihrer Militäraktion 2003 ähnliches im Irak. Die Abgrenzung zu Freiheitsbewegungen sind fliessend.
Staatsterroismus
Ob man dies unter dem Begriff "Terrorismus" fassen kann, ist umstritten. Gehen staatliche Armeen oder zumindest informell staatlich kontrollierte paramilitärische Truppen gegen Widerstandsbewegungen mit der oben genannten Methode des Terrors vor, vor allem um die nicht direkt Betroffenen (Verhafteten, Exekutierten) einzuschüchtern, so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.
Zitat
- Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terrorismus der Reichen.
- Sir Peter Ustinov
- ("Terrorismus ist Krieg" Reduzierung des Zitats von Sir Peter Ustinov auf das Wesentliche. Zitat von "Heinz")
Siehe auch
Linksterrorismus, RAF, Deutscher Herbst, Rechtsterrorismus, IRA, ETA, Osama Bin Laden, strukturelle Gewalt, Der Krieg der USA gegen den Terrorismus, Selbstmordattentat
Weblinks
[http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/brd+raf/004.html Rote Armee Fraktion - Das Konzept Stadtguerilla]