Zum Inhalt springen

Teilnehmeranschlussleitung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2007 um 14:35 Uhr durch Karl Gruber (Diskussion | Beiträge) (Siehe auch: von letzter Meile da her verschoben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
zwei Erdkabel mit je 2000 Doppeladern

Die Teilnehmeranschlussleitung (in Deutschland: TAL, CuDa (für Kupfer-Doppelader) oder Asl abgekürzt, in Österreich: TASL), auch Amtsleitung oder Letzte Meile genannt, stellt innerhalb eines Telefonnetzes die Verbindung zwischen der Ortsvermittlungsstelle des Dienstanbieters (Provider) und dem Telefonanschluss des Dienstnutzers/Nutzers (User, Subscriber) innerhalb des Hauses dar. Sie besteht typischerweise aus einer Kupfer-Doppelader pro Teilnehmer. In den alten Bundesländern Deutschlands wurden regelmäßig zwei Doppeladern (ein Kabel mit vier Adern) pro Teilnehmer verlegt.

Anschlussleitungen für Primärmultiplexanschlüsse, die aus zwei Doppeladern oder zwei Glasfasern bestehen, werden ebenfalls als Teilnehmeranschlussleitung bezeichnet.

Wechsel des Telekommunikationsanbieters

Die Teilnehmeranschlussleitung hat bei der Liberalisierung eines Telefonnetzes eine wichtige Bedeutung, da sie als einziger Teil nicht oder nur schwer von alternativen Anbietern ersetzt werden kann.

Kunden der Deutschen Telekom AG (DTAG), die nicht die Möglichkeit haben, von einem anderen Anbieter eine neue Anschlussleitung verlegen zu lassen, können per Preselection oder per Call-by-Call die Angebote anderer Telefongesellschaften nutzen. Die Mitbewerber bieten aus wirtschaftlichen Gründen in Deutschland teilweise keinen analogen Anschluss, sondern „nur“ einen ISDN-Anschluss an. Damit die Telekom-Konkurrenten den Zugang zum Anschluss des Kunden auf wirtschaftliche Weise realisieren können, sorgt die Bundesnetzagentur für eine angemessene Tarifierung der Leistungen der Telekom. Die technischen Möglichkeiten der Wettbewerber, eine Kontrolle über den Anschluss des Kunden zu erhalten, bestehen in der Entbündelung, dem Line-Sharing und dem Bitstromzugang. Bisher bietet aber nur eine geringe Zahl von Wettbewerbern die Sprachtelefonie an. Im ersten Quartal 2003 lag der Anteil der DTAG deswegen noch bei etwa 96 %. Bei der Telekom Austria liegt der Anteil bei 97,5 %. Die Wettbewerber der Telekom beschränken sich bisher weitgehend darauf, DSL-Anschlüsse zu vermarkten, und kaufen die dafür notwendigen technischen Vorleistungen zum großen Teil bei der Telekom ein.

Alternativen zur individuellen Teilnehmeranschlussleitung

Versuche, über andere Medien wie über die Stromleitung (Powerline), über den Kabelanschluss oder über Funk (Wireless Local Loop) einen Telefonanschluss zu realisieren, sind derzeit in der Fläche noch nicht wirtschaftlich realisierbar, oder werden noch nicht in ausreichendem Maße angeboten.

Internetnutzung über die Teilnehmeranschlussleitung

Durch neuere Techniken wie DSL kann die Teilnehmeranschlussleitung aufgerüstet werden, um neben Telefongesprächen auch einen schnellen Internetzugang zu ermöglichen.

Beim Ausbau des Telefonnetzes der neuen Bundesländer in Deutschland wurden vorzugsweise Glasfasern als Teilnehmeranschlussleitung verlegt (OPAL), mit der Folge, dass die DSL-Technik auf der Teilnehmeranschlussleitung nicht einsetzbar ist und andere Zugangstechniken verwendet werden müssen. Seit 2005 werden von der T-Com Outdoor DSLAMs eingesetzt, um VDSL in OPAL-Gebieten anbieten zu können. Für einen DSL-Zugang benötigt man lediglich einen analogen Anschluss. Somit hat vor allem im Privatkundenbereich ISDN durch DSL einen Konkurrenten bekommen.

Anschlussvarianten

Anschlussvarianten für die Telefon-Teilnehmeranschlussleitung:

Siehe auch