Wilhelm Hensel

Wilhelm Hensel (* 6. Juli 1794 in Trebbin; † 26. November 1861 in Berlin) war ein deutscher Maler.
Wilhelm Hensel wurde am 6. Juli 1794 in Trebbin als Sohn eines protestantischen Predigers geboren. Er war zunächst Zögling der königlichen Bauschule zu Berlin, widmete sich aber bald, seiner Neigung folgend, der Malerei. Seine Studien wurden durch den Befreiungskrieg unterbrochen, den er als Freiwilliger mitmachte. Zwei Aufenthalte in Paris nutzte er, um die dortigen Kunstschätze kennen zu lernen. Seine Erfolge als Dichter mit den "Bundesblüten" (Berl. 1816) und mit dem Lustspiel "Ritter Hans" hätten ihn fast der Malerei abspenstig gemacht.
Durch Familienverhältnisse genötigt, mehr an Erwerb als an Ausbildung zu denken, malte und zeichnete er nun Porträts, fertigte Zeichnungen für Almanache und lieferte unter anderm für einen Saal im Schauspielhaus zu Berlin Darstellungen aus berühmten Tragödien sowie die auch durch Stiche bekannt gewordenen Gruppen zu dem Hoffestspiel "Lalla Rookh". 1825 ging er mit königlicher Unterstützung nach Italien, wo er sich mit der Ausführung einer Kopie der Transfiguration von Raffael und mit einem großen Bild eigner Komposition, Christus und die Samariterin, beschäftigte. Aus dieser Zeit rührt auch seine Vittoria Caldoni von Albano her, wie sie von ihren Freundinnen Abschied nimmt, um ins Kloster zu gehen.
1828 kehrte Hensel nach Berlin zurück, wurde königlicher Hofmaler, Professor und Mitglied des Senats der Akademie. Seine künstlerische Tätigkeit wurde 1848 unterbrochen, als er an die Spitze des bewaffneten Künstlerkorps trat und eifrig für die Organisation der konservativen Partei wirkte. Er starb am 26. November 1861. Fontane hat ihm im letzten Kapitel seiner "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" ein literarisches Denkmal gesetzt.
Zu seinen Hauptwerken zählen: Christus in der Wüste, Kaiser Wenzel, italienische Landleute am antiken Brunnen, Mirjam den Reigen der Jungfrauen eröffnend (1836), Christus vor Pilatus (1834, Garnisonkirche zu Berlin), der Herzog von Braunschweig vor der Schlacht bei Quatre-Bras auf dem Ball zu Brüssel. Hensel fertigte vor allem Zeichnungen in Stift und Sepia sowie Radierungen z.B. zu Johann Ludwig Tiecks "Genoveva" und "Phantasus" an. Heute noch bekannt sind seine über 1000 Bleistiftbildnisse berühmter Zeitgenossen der Berliner Romantik.
Seine Frau Fanny Hensel, Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, war eine äußerst begabte Pianistin und Komponistin, seine Schwester Luise Hensel eine zu ihrer Zeit viel gelesene religiöse Dichterin.
Literatur
- Hans-Günter Klein (Hg.) O glückliche, reiche einzige Tage. Fanny und Wilhelm Hensels italienische Reise. Mit dem Faksimile der Bildseiten aus dem "Reise-Album 1839-1840". Wiesbaden 2006: Reichert. ISBN 3-89500-482-0
- Cecile Lowenthal-Hensel, Jutta Arnold: Wilhelm Hensel, Maler und Porträtist 1794-1861. Berlin, 2004
- Hensel, 2) Wilhelm. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 386.
Weblinks
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ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Hensel, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1794 |
GEBURTSORT | Trebbin |
STERBEDATUM | 26. November 1861 |
STERBEORT | Berlin |