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Sport in der DDR

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Allgemeines

Der Sport in der DDR wurde vom Staat intensiv gefördert, sowohl der Breitensport als auch der Spitzensport. Es gab zahlreiche Sportgruppen und Sportvereine, in denen die Mitgliedschaft zumeist kostenlos oder nahezu kostenlos war, z.B. die Betriebssportgruppen BSG, schulische Sportgruppen usw. Daneben gab es zahlreiche eigens der Leistungssportförderung gewidmete Sportschulen, sowie eine Sporthochschule, die Leipziger DHFK

Schul- und Breitensport

Spitzensport

Die Sportler der DDR stellten eine im Vergleich zur Bevölkerung des Landes überproportionale Zahl von Europa- und Weltrekorden in vielen Sportarten auf, vor allem beim Schwimmen, in den Eis- und Wintersportarten, im Radsport, in der Leichtathletik und beim Gewichtheben.

Der große Erfolg der DDR-Sportler wird mit systematischer Sportförderung, die alle Schulen einbezog, sowie mit dem verbreitetem Einsatz von Doping erklärt. Einige DDR-Sportler wurden sogar von Trainern und Sportärzten ohne ihr Wissen gedopt, was zum Teil zu schweren Dauerschäden führte.

Die Wirksamkeit der Sportförderung in der DDR zeigt sich unter anderem auch daran, dass nach der Wiedervereinigung ein überproprotionaler Anteil deutscher Sporterfolge von Sportlern errungen wurde, die in der DDR ausgebildet worden waren.

Die DDR förderte den Spitzensport vor allem so intensiv, um durch die Erfolge internationales Prestige zu gewinnen und die Überlegenheit des eigenen Systems zu demonstrieren. Diese Erfolge waren der Führung so wichtig, dass sie dafür sogar Leben und Gesundheit der Athleten riskierte.

Sponsoring war in der DDR weitgehend unbekannt. Eine der wenigen Ausnahmen war der Radsport wo auf italienische und englische Hilfe zurückgegriffen wurde. Firmen wie Colnago und Reynolds sponsorten die DDR- Mannschaft wie heute Profiteams unterstützt werden, Campagnolo unterstützte DDR-Sportler wegen ihrer Erfolge bis nach der Wende.

Internationale Meisterschaften

203 Olympia-Goldmedaillen gingen an die DDR, insgesamt 755 Olympiamedaillen. 768 Weltmeister und 747 Europameister sind DDR-Sportler.

Von 1952 bis 1964 nahmen DDR-Sportler im Rahmen einer gesamtdeutschen Mannschaft an den olympischen Spielen teil. Von 1968 bis 1988 gab es eine eigene Mannschaft der DDR.

Medaillenspiegel der DDR bei olympischen Spielen

Sommerspiele Winterspiele
Jahr Ort Gold Silber Bronze Gesamtrang Ort Gold Silber Bronze Gesamtrang
1968 Mexico 9 9 7 5 Grenoble 1 2 2 10
1972 München 20 23 23 3 Sapporo 4 3 7 2
1976 Montréal 40 25 25 2 Innsbruck 7 5 7 2
1980 Moskau 47 37 42 2 Lake Placid 9 7 7 2
1984 Los Angeles (von der DDR boykottiert) Sarajevo 9 9 6 1
1988 Seoul 37 35 30 2 Calgary 9 10 6 2

Seit dem Ende der DDR und ihre Sportförderung sinkt die gesamtdeutsche Medaillenzahl bei der Sommerolympiade stetig:

  • 1992: 82 Medaillen, davon 33 Gold, 21 Silber, 28 Bronze (Gesamtrang 3)
  • 1996: 65 Medaillen, davon 20 Gold, 18 Silber, 27 Bronze (Gesamtrang 3)
  • 2000: 56 Medaillen, davon 13 Gold, 17 Silber, 26 Bronze (Gesamtrang 5)
  • 2004: 48 Medaillen, davon 14 Gold, 16 Silber, 18 Bronze (Gesamtrang 6)

Siehe auch: Liste von Olympiasportlern der DDR; Zeha

Bekannte Sportler

Boxen

Eiskunstlauf


Eisschnellauf

Fußball

Leichtathletik

Motorsport

Radsport

Schwimmen

Skisport

Tischtennis

Turner

Weitere Sportler

Funktionäre