Adolf Wölfli
Adolf Wölfli (* 29. November 1864 in Bern, † 6. November 1930 in Waldau /Schweiz) war von 1895 bis zu seinem Tode in der Irrenanstalt Waldau bei Bern interniert. Während seines über dreißigjährigen Aufenthalts schuf Adolf Wölfli ein umfassendes Werk von 1460 Zeichnungen, etwa 1560 Collagen und 25.000 zu Heften gebundenen Seiten. Sein Psychiater Walther Morgenthaler widmete ihm 1921 das Buch Ein Geisteskranker als Künstler, das erstmals einen an Schizophrenie leidenden Patienten als Künstler ernst nahm. Erst lange nach seinem Todes wurde sein bildnerisches und dichterisches Werk, das sich gängigen ästhetischen Kategorien entzieht, einem breiteren Publikum bekannt: Der französische Maler Jean Dubuffet stellte 1948 120 Zeichnungen Wölflis in der Compagnie de l'Art Brut in Paris aus; auf der Documenta 5 in Kassel 1972 wurde ihm der Bereich Bildnerei der Geisteskranken gewidmet. Wölflis Werk wird seit 1975 in der Adolf-Wölfli-Stiftung im Kunstmuseum Bern verwahrt, wissenschaftlich bearbeitet und ausgestellt.