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Türkeistämmige in Deutschland

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Türken in Deutschland
Türken in Berlin
Türken in Berlin
Anzahl:
  •   1,76 Millionen
Sprachen:
Ethnien:
Religion:

Als Türken in Deutschland werden die Staatsbürger der Republik Türkei bezeichnet, die in Deutschland leben.


Eigenbezeichnungen

Selbstgemachte deutsch-türkische Fahne zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Berlin-Neukölln
Türkischer Friedhof Berlin (angelegt 1863)

Die Eigenbezeichnungen (deutsch-türkisch) sind:

  • Türken: Türkler
  • Deutschland-Türken: Almanya Türkleri
  • deutschländische Türken/türkische Deutschländer: Almanyalı Türkler
  • Deutschländer: Almanyalılar
  • "Deutsch-Türken": Almancılar
  • im Ausland Arbeitende: Gurbetçiler
  • Tscherkessen, Deutsche, Kurden, Zaza, Lasen, Araber und weitere Eigenbezeichnungen der in der Türkei lebenden Volksgruppen.

Einleitung

Türken in Deutschland sind eine heterogene Gruppe. Da der türkische Staat alle seine Bürger als Türken bezeichnet, enthält der Sammelbegriff Türken verschiedenste aus der Türkei stammende Ethnien und Sprachgruppen. Es sind je nach Definition etwa 25 bis 30. Den größten Anteil an den in Deutschland lebenden Türken haben die nicht klar abzugrenzenden ethnischen Türken. Der Anteil der Kurden, Zaza, Lasen, Tscherkessen und weiterer kleinerer Ethnien ist geringer. Nahezu alle sprechen Türkisch und zusätzlich oft auch ihre ursprüngliche Muttersprache.

Am Stichtag 31. Dezember 2005 lebten in Deutschland 1.764.799 türkische Staatsbürger. Die zusätzlich ca. 415.000 eingebürgerten Deutschen mit türkischer Herkunft gelten nach deutschem Recht als Deutsche. In diesem Artikel werden sie jedoch mitbetrachtet. Mehrheitlich gehören die Türken zwei Ausprägungen des Islam an, nämlich zum einen dem sunnitischen Islam und zwar der hanafitischen Rechtsschule, zum anderen der Gruppe der einen liberal-gemäßigten Islam vertretenden Aleviten, deren prozentualer Anteil in Deutschland weit höher ist als der in der Türkei. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass türkische Arbeitsmigranten zu einem großen Anteil aus Gebieten in der Türkei angefordert wurden, die hauptsächlich von Aleviten bewohnt waren. Andererseits erfolgte in den 1980er Jahren aufgrund der politischen Lage in der Türkei auch eine verstärkte Einwanderung von Aleviten als Asylsuchenden. Zudem wird seit jeher in der Türkei das Alevitentum nicht als muslimischer Minderheitsglauben anerkannt, was für die dort lebenden Gläubigen Einschränkungen in ihrer Religionsausübung bedeutet.

Türken kamen vor allem als Arbeitsmigranten oder Asylsuchende nach Deutschland.

Geschichte

Siehe auch: Arbeitsmigration


1701 kam der erste offizielle osmanische Diplomat, Mektupçu Azmi Said Efendi, in das damalige Heilige Römische Reich. Anlass für diesen Besuch war die Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen.[1]

Liste bedeutender türkischer Kultureinrichtungen in Deutschland

Deutschtürkische Institutionen

Türkische Medien in Deutschland

Printmedien

Hörfunk

Fernsehen

Deutschtürkisches Theater

Berlin

Bochum

Frankfurt

Köln

Mülheim an der Ruhr

München

Münster

Nürnberg

Stuttgart

Ulm

Wuppertal

Offizielle Statistiken & Repräsentativumfragen

Zahl der türkischen Staatsbürger in der BRD

  • 1961: 6.800 türkische Staatsangehörige
  • 1971: 652.000
  • 1981: 1.546.000
  • 1991: 1.780.000
  • 1998: 2.110.000
  • 1999: 2.054.000
  • 2001: 1.998.534, davon 746.651 (37,36%) in der BRD geboren.[2]
  • 2004: 1.764.318 (31. Dezember 2005)[3]

Anzahl der Türken in Deutschland

Quelle: [4]

  • 1878 - 41
  • 1893 - 198
  • 1917 - 2046
  • 1925 - 1164
  • 1933 - 585
  • 1938 - 3310
  • 1945 - 79

Einbürgerungen nach vorheriger Staatsbürgerschaft

Quellen: [2][3]

  • 1972-1979: 2.219
  • 1980: 399
  • 1985: 1.310
  • 1990: 2.034
  • 1995: 31.578
  • 1998: 59.664
  • 1999: 103.900
  • 2000: 82.812
  • 2001: 76.573
  • 2002: 64.631
  • 2003: 56.244
  • 2004: 44.465
  • 2005: 32.700

wieder ausgebürgerte:[5]

  • 2000 - 2005: 50.000

Deutsche Staatsbürgerschaft bei in Berlin, Hamburg, Bremen und Niedersachsen Befragten (2001)

Berlin

  • bereits deutscher Staatsbürger: 21%
  • hat den Antrag schon gestellt: 15%
  • wird demnächst den Antrag stellen: 28%
  • hat nicht vor, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen: 35%

Hamburg, Bremen, Niedersachsen

  • hat bereits Antrag gestellt: 13%
  • hat die Absicht, Antrag zu stellen: 31%
  • will vielleicht Antrag stellen: 9%
  • will keinen Antrag stellen: 44%
  • weiß nicht: 3%

Haltung gegenüber Sprach- und Integrationskursen (2002)

Quelle: [6]

  • 95% der Befragten haben eine positive Einstellung zu Sprach- und Integrationskursen für Türken, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland kommen werden. Nur 3% der Türken in Berlin sind gegen Sprach-und Integrationskurse für diese Angehörige. 2% der Befragten enthielten sich der Stimme. Bei der Befragung selbst mussten bei 15 % der Befragten ein anderes Haushaltsmitglied zum Dolmetschen herangezogen werden.

Schulabschluss/Bildung in bei Türken in Berlin (2002)

Quelle: [6]

  • Kein Abschluss: 11%
  • Haupt- bzw. Volksschule: 46%
  • Mittlere Reife: 25%
  • Hoch- bzw. Fachhochschulreife: 12%
  • Uni/Hoch- bzw. Fachhochschule: 7%

Türkische Studenten an deutschen Hochschulen (1999/2000)

Quelle: [7]

  • Etwa 19.000 in der BRD aufgewachsene türkische Jugendliche besuchen derzeit eine deutsche Universität bzw. Hochschule. Zusammen mit den Studenten aus der Türkei gibt es an deutschen Hochschulen etwa 24.000 türkische Studenten.

Türkische Schüler/innen in den Allgemeinbildenden Schulen (2000/2001)

Quelle: [8]

  • Grundschule: 184.770
  • Orientierungsstufe: 15.288
  • Hauptschule: 88.005
  • Gymnasien: 22.333
  • Integrierte Gesamtschulen: 32.921
  • Freie Waldorfschulen: 122
  • Sonderschulen: 26.489
  • Abendhauptschulen: 172
  • Abendrealschulen: 1.495
  • Abendgymnasien: 887
  • Kollegs: 387

Liste bekannter Türken aus Deutschland

Literatur

siehe auch: Liste deutsch-türkischer Schriftsteller

Film

Wissenschaft

Wirtschaft, Politik, Gesellschaft

Sport

Musik

Schauspiel, Fernsehen & Entertainment

Quellenverzeichnis

  1. Ingeborg Böer: Türken in Berlin 1871-1945. Buch, de Grutyer, Erstausgabe 2001,
  2. a b vgl. 'Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen: Daten und Fakten zur Ausländersituation. 20. Auflage, Februar 2002'
  3. a b Migrationsbericht 2005 des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, [1]
  4. Ingeborg Böer: Türken in Berlin 1871-1945. Buch, de Grutyer, Erstausgabe 2001,
  5. Quelle
  6. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen C.
  7. vgl. 'Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen: Daten und Fakten zur Ausländersituation. 20. Auflage. Februar 2002'
  8. vgl. 'Statistisches Bundesamt, Arbeitstabelle zur Fachserie 11, Reihe 1, 2000/01'

Literatur

  • Irmgard Ackermann: Türken deutscher Sprache. Berichte, Erzählungen, Gedichte, München 1984, ISBN 3-42310-311-6
  • Hasan Cil: Anfänge einer Epoche., Verlag Hans Schlier, ISBN 3-89930-015-7
  • Andreas Goldberg, Dirk Halm, Faruk Sen: Die deutschen Türken, ISBN 3-82588-232-2
  • Andreas Goldberg, Faruk Sen: Deutsche Türken - Türkische Deutsche?, ISBN 3-8258-4396-3
  • Annemarie von der Groeben: Yildiz und Aytekin. Die zweite Generation erzählt, ISBN 3779500566
  • Karin Hunn: „Nächstes Jahr kehren wir zurück...“. Die Geschichte der türkischen „Gastarbeiter“ in der Bundesrepublik, Wallstein Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-945-7
  • Ingeborg Böer, Ruth Haerkötter, Petra Kappert: Türken in Berlin 1871 - 1945, de Gruyter Verlag Berlin 2002, ISBN-13: 978-3110174656; ISBN-10: 3110174650

Siehe auch