Türkeistämmige in Deutschland
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zulässig.Türken in Deutschland | ||
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Als Türken in Deutschland werden die Staatsbürger der Republik Türkei bezeichnet, die in Deutschland leben.
Eigenbezeichnungen


Die Eigenbezeichnungen (deutsch-türkisch) sind:
- Türken: Türkler
- Deutschland-Türken: Almanya Türkleri
- deutschländische Türken/türkische Deutschländer: Almanyalı Türkler
- Deutschländer: Almanyalılar
- "Deutsch-Türken": Almancılar
- im Ausland Arbeitende: Gurbetçiler
- Tscherkessen, Deutsche, Kurden, Zaza, Lasen, Araber und weitere Eigenbezeichnungen der in der Türkei lebenden Volksgruppen.
Einleitung
Türken in Deutschland sind eine heterogene Gruppe. Da der türkische Staat alle seine Bürger als Türken bezeichnet, enthält der Sammelbegriff Türken verschiedenste aus der Türkei stammende Ethnien und Sprachgruppen. Es sind je nach Definition etwa 25 bis 30. Den größten Anteil an den in Deutschland lebenden Türken haben die nicht klar abzugrenzenden ethnischen Türken. Der Anteil der Kurden, Zaza, Lasen, Tscherkessen und weiterer kleinerer Ethnien ist geringer. Nahezu alle sprechen Türkisch und zusätzlich oft auch ihre ursprüngliche Muttersprache.
Am Stichtag 31. Dezember 2005 lebten in Deutschland 1.764.799 türkische Staatsbürger. Die zusätzlich ca. 415.000 eingebürgerten Deutschen mit türkischer Herkunft gelten nach deutschem Recht als Deutsche. In diesem Artikel werden sie jedoch mitbetrachtet. Mehrheitlich gehören die Türken zwei Ausprägungen des Islam an, nämlich zum einen dem sunnitischen Islam und zwar der hanafitischen Rechtsschule, zum anderen der Gruppe der einen liberal-gemäßigten Islam vertretenden Aleviten, deren prozentualer Anteil in Deutschland weit höher ist als der in der Türkei. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass türkische Arbeitsmigranten zu einem großen Anteil aus Gebieten in der Türkei angefordert wurden, die hauptsächlich von Aleviten bewohnt waren. Andererseits erfolgte in den 1980er Jahren aufgrund der politischen Lage in der Türkei auch eine verstärkte Einwanderung von Aleviten als Asylsuchenden. Zudem wird seit jeher in der Türkei das Alevitentum nicht als muslimischer Minderheitsglauben anerkannt, was für die dort lebenden Gläubigen Einschränkungen in ihrer Religionsausübung bedeutet.
Türken kamen vor allem als Arbeitsmigranten oder Asylsuchende nach Deutschland.
Geschichte
Siehe auch: Arbeitsmigration
1701 kam der erste offizielle osmanische Diplomat, Mektupçu Azmi Said Efendi, in das damalige Heilige Römische Reich. Anlass für diesen Besuch war die Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen.[1]
Liste bedeutender türkischer Kultureinrichtungen in Deutschland
Deutschtürkische Institutionen
- Stiftung Zentrum für Türkeistudien
- Deutsch-Türkischer Freundschaftspreis
- Türkischer Friedhof Berlin
- Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.
Türkische Medien in Deutschland
Printmedien
- Türkiye (Tageszeitung)
- Post (Monatszeitung)
- Don Quichotte (Zeitschrift)
- Hürriyet
- Milli Gazete
- Yeni Asya
- Zaman (Tageszeitung)
Hörfunk
Fernsehen
Deutschtürkisches Theater
Berlin
- Berlin Aile Tiyatrosu (dt.: Familientheater Berlin)
- Berlin Oyuncuları (dt.: Berliner Darsteller)
- Birlik Tiyatrosu (dt.: Theater der Einheit)
- Cep Tiyatrosu (dt.: Taschentheater)
- Diyalog-Theaterfest
- Halkevi İşçi Tiyatrosu (dt.: Volkshaus Arbeitertheater)
- Kulis Deutsch-Türkisches Theater
- Kreuzberg Türk Halk Sahnesi (dt.: Kreuzberg Türkische Volksbühne)
- Tiyatrom
- Türkisches Ensemble
Bochum
Frankfurt
Köln
Mülheim an der Ruhr
München
- Münih Halk Tiyatrosu (dt.: Münchener Volkstheater)
- Theatergruppe des Türkischen Jugendvereins München
Münster
Nürnberg
Stuttgart
Ulm
Wuppertal
Offizielle Statistiken & Repräsentativumfragen
Zahl der türkischen Staatsbürger in der BRD
- 1961: 6.800 türkische Staatsangehörige
- 1971: 652.000
- 1981: 1.546.000
- 1991: 1.780.000
- 1998: 2.110.000
- 1999: 2.054.000
- 2001: 1.998.534, davon 746.651 (37,36%) in der BRD geboren.[2]
- 2004: 1.764.318 (31. Dezember 2005)[3]
Anzahl der Türken in Deutschland
Quelle: [4]
- 1878 - 41
- 1893 - 198
- 1917 - 2046
- 1925 - 1164
- 1933 - 585
- 1938 - 3310
- 1945 - 79
Einbürgerungen nach vorheriger Staatsbürgerschaft
- 1972-1979: 2.219
- 1980: 399
- 1985: 1.310
- 1990: 2.034
- 1995: 31.578
- 1998: 59.664
- 1999: 103.900
- 2000: 82.812
- 2001: 76.573
- 2002: 64.631
- 2003: 56.244
- 2004: 44.465
- 2005: 32.700
wieder ausgebürgerte:[5]
- 2000 - 2005: 50.000
Deutsche Staatsbürgerschaft bei in Berlin, Hamburg, Bremen und Niedersachsen Befragten (2001)
Berlin
- bereits deutscher Staatsbürger: 21%
- hat den Antrag schon gestellt: 15%
- wird demnächst den Antrag stellen: 28%
- hat nicht vor, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen: 35%
Hamburg, Bremen, Niedersachsen
- hat bereits Antrag gestellt: 13%
- hat die Absicht, Antrag zu stellen: 31%
- will vielleicht Antrag stellen: 9%
- will keinen Antrag stellen: 44%
- weiß nicht: 3%
Haltung gegenüber Sprach- und Integrationskursen (2002)
Quelle: [6]
- 95% der Befragten haben eine positive Einstellung zu Sprach- und Integrationskursen für Türken, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland kommen werden. Nur 3% der Türken in Berlin sind gegen Sprach-und Integrationskurse für diese Angehörige. 2% der Befragten enthielten sich der Stimme. Bei der Befragung selbst mussten bei 15 % der Befragten ein anderes Haushaltsmitglied zum Dolmetschen herangezogen werden.
Schulabschluss/Bildung in bei Türken in Berlin (2002)
Quelle: [6]
- Kein Abschluss: 11%
- Haupt- bzw. Volksschule: 46%
- Mittlere Reife: 25%
- Hoch- bzw. Fachhochschulreife: 12%
- Uni/Hoch- bzw. Fachhochschule: 7%
Türkische Studenten an deutschen Hochschulen (1999/2000)
Quelle: [7]
- Etwa 19.000 in der BRD aufgewachsene türkische Jugendliche besuchen derzeit eine deutsche Universität bzw. Hochschule. Zusammen mit den Studenten aus der Türkei gibt es an deutschen Hochschulen etwa 24.000 türkische Studenten.
Türkische Schüler/innen in den Allgemeinbildenden Schulen (2000/2001)
Quelle: [8]
- Grundschule: 184.770
- Orientierungsstufe: 15.288
- Hauptschule: 88.005
- Gymnasien: 22.333
- Integrierte Gesamtschulen: 32.921
- Freie Waldorfschulen: 122
- Sonderschulen: 26.489
- Abendhauptschulen: 172
- Abendrealschulen: 1.495
- Abendgymnasien: 887
- Kollegs: 387
Liste bekannter Türken aus Deutschland
Literatur
- Fakir Baykurt; Romancier, Erzähler, Lyriker, Kinderbuchautor
- Güney Dal; Romancier, Herausgeber
- Şinasi Dikmen; Satiriker, Kabaretttexter (Knobi-Bonbon)
- Orkun Ertener; Drehbuchautor (Tatort)
- Günfer Çölgeçen; Theaterautorin
- Kemal Kurt; Kinderbuchautor, Erzähler, Lyriker, Essayist
- Aras Ören; Romancier, Erzähler, Dramatiker
- Yüksel Pazarkaya; Lyriker, Erzähler, Dramatiker, literarischer Übersetzer
- Akif Pirinçci; Kriminalschriftsteller, Autor der Felidae-Romane
- Fethi Savaşçı; Erzähler, Lyriker, Romanautor
- Zafer Şenocak; Lyriker, Essayist, Publizist
- Meray Ülgen; Theaterautor, Karikaturist
- Feridun Zaimoğlu; Romancier, Erzähler, Dramatiker, Drehbuchautor, vielfach preisgekrönt
siehe auch: Liste deutsch-türkischer Schriftsteller
Film
- Fatih Akın; Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent, vielfach preisgekrönt
- Bülent Akinci; Filmregisseur und Drehbuchautor, Friedrich Wilhelm Murnau-Kurzfilmpreisträger
- Sinan Akkus; Regisseur, Filmautor und Schauspieler; Friedrich Wilhelm Murnau-Kurzfilmpreisträger
- Buket Alakuş; Filmemacherin, vielfach preisgekrönt
- Thomas Arslan; Filmemacher, vielfach preisgekrönt
- Yilmaz Arslan; preisgekrönter Filmregisseur, -autor, und -produzent
- Hatice Ayten; Fernsehjournalistin und Dokumentarfilmerin
- Aysun Bademsoy; Dokumentarfilmerin
- Tevfik Başer; Hamburger Filmregisseur und -autor, vielfach preisgekrönt
- Neco Çelik; Filmautor, "Spike Lee Deutschlands" (Vanity Fair)
- Sülbiye Günar; Filmregisseurin und -autorin; CIVIS-Medienpreis-Trägerin
- Ayşe Polat; Filmemacherin
- Kadir Sözen; freier Rundfunkjournalist und Filmemacher, Grimme-Preisträger
- Idil Üner; Filmemacherin, Deutscher Kurzfilmpreisträgerin
- Yüksel Yavuz; Autorenfilmer
Wissenschaft
- Serap Çileli, Sachbuchautorin
- Ahmet Toprak, Lehrbeauftragter an den Universitäten Eichstätt und Passau
- Asli Bayram, Jura-Studentin & Miss Germany
- Serdar Eren, Facharzt für Plastische Chirurgie
- Metin Colpan, Ingenieur und Gründer des Bio-Tech-Unternehmens Qiagen GmbH
- Erdoğan Ercivan, "Parawissenschaftler"
- Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin
- Seyran Ateş, Frauenrechtlerin & Juristin
Wirtschaft, Politik, Gesellschaft
- Vural Öger, Mitglied des Europäischen Parlaments
- Ozan Ceyhun, Mitglied des Europäischen Parlaments
- Cem Özdemir, Mitglied des Europäischen Parlaments
- Crytek, Spielenetwicklung
- Sevim Dağdelen, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Ekin Deligöz, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Lale Akgün, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Hakki Keskin, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Hüseyin Kenan Aydın, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Murat Günak, Design-Chef von VW, studierte Design an der Hochschule für Bildende Kunst in Kassel.
- Kemal Sahin, Unternehmer, Präsident der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer
- Giyasettin Sayan, Politiker und migrationspolitischer Sprecher der Linkspartei
- Murat Kurnaz, Entführungsopfer der USA, persona non-grata der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder
Sport
- Mehmet Scholl, Fußballspieler
- İlhan Mansız, Fußballspieler
- Ümit Davala, Fußballspieler
- Ümit Karan, Fußballspieler
- Serhat Akın, Fußballspieler
- Cem Dinç, Basketballspieler
- Celaleddin Koçak, Fußballspieler
- Yıldıray Baştürk, Fußballspieler
- Halil Altıntop, Fußballspieler
- Hamit Altıntop, Fußballspieler
- Nuri Şahin, Fußballspieler
- Oktay Urkal, Boxer
Musik
- Tarkan, Popstar
- Kool Savas, Rapper
- Aziza A, Rapperin
- Bass Sultan Hengzt, Rapper
- Eko Fresh, Rapper
- Summer Cem, Rapper
- Ercandize, Rapper
- Muhabbet, Sänger
- Fuat, Rapper
Schauspiel, Fernsehen & Entertainment
- Kaya Yanar
- Erol Sander
- Gülcan Karahancı
- Nazan Eckes
- Erdoğan Atalay
- Renan Demirkan
- Serdar Somuncu
- Hilmi Sözer
- Sibel Kekilli
- Bülent Ceylan
- Django Asül
- Özgür Özata
- Arman Inci
- Ercan Durmaz
- Hasan Ali Mete
- Haydar Zorlu
- Luk Piyes
- Mehmet Kurtuluş
- Arzu Bazman
- Jale Arıkan
- Meral Perin
- Türkiz Talay
- Thomas Arslan
- Buket Alakuş
- Ayşe Polat
Quellenverzeichnis
- ↑ Ingeborg Böer: Türken in Berlin 1871-1945. Buch, de Grutyer, Erstausgabe 2001,
- ↑ a b vgl. 'Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen: Daten und Fakten zur Ausländersituation. 20. Auflage, Februar 2002'
- ↑ a b Migrationsbericht 2005 des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, [1]
- ↑ Ingeborg Böer: Türken in Berlin 1871-1945. Buch, de Grutyer, Erstausgabe 2001,
- ↑ Quelle
- ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen C. - ↑ vgl. 'Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen: Daten und Fakten zur Ausländersituation. 20. Auflage. Februar 2002'
- ↑ vgl. 'Statistisches Bundesamt, Arbeitstabelle zur Fachserie 11, Reihe 1, 2000/01'
Literatur
- Irmgard Ackermann: Türken deutscher Sprache. Berichte, Erzählungen, Gedichte, München 1984, ISBN 3-42310-311-6
- Hasan Cil: Anfänge einer Epoche., Verlag Hans Schlier, ISBN 3-89930-015-7
- Andreas Goldberg, Dirk Halm, Faruk Sen: Die deutschen Türken, ISBN 3-82588-232-2
- Andreas Goldberg, Faruk Sen: Deutsche Türken - Türkische Deutsche?, ISBN 3-8258-4396-3
- Annemarie von der Groeben: Yildiz und Aytekin. Die zweite Generation erzählt, ISBN 3779500566
- Karin Hunn: „Nächstes Jahr kehren wir zurück...“. Die Geschichte der türkischen „Gastarbeiter“ in der Bundesrepublik, Wallstein Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-945-7
- Ingeborg Böer, Ruth Haerkötter, Petra Kappert: Türken in Berlin 1871 - 1945, de Gruyter Verlag Berlin 2002, ISBN-13: 978-3110174656; ISBN-10: 3110174650
Quellen und Weblinks
- Umfragen zur türkischen Integration in der BRD
- Deutsch-türkischer Dialog: Integrationsstudien und -umfragen der Körber-Stiftung
- Heidi Rösch über Migrationsliteratur im interkulturellen Diskurs
- Institut für Deutsch-Türkische Integrationsstudien und interreligiöse Arbeit e.V. Mannheim