Erbshausen-Sulzwiesen
Erbshausen-Sulzwiesen ist der größte Ortsteil der Gemeinde Hausen bei Würzburg im Nordosten des unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Erbshausen-Sulzwiesen liegt auf einer Höhe von 280 m ü. NN, direkt an der Autobahn A7 Würzburg - Kassel, Abfahrt Gramschatzer Wald, und hat ca. 900 Einwohner, von denen die meisten in Würzburg arbeiten. Erbshausen-Sulzwiesen besitzt eine katholische Kirche, eine Grundschule, einen Kindergarten, einen Sportverein, einen Musikverein, eine Freiwillige Feuerwehr und ein Gewerbegebiet an der Autobahn A7. Der Ort liegt zudem direkt am Naherholungsgebiet Gramschatzer Wald, dass 500 Meter vom Ortsende entfernt beginnt. Neben der Anbindung an die Bundesautobahn A7 wird der Ort über die Buslinie 46 von Würzburg aus im Linienverkehr erschlossen.
Geschichte
Die nachweisbare Geschichte von Erbshausen-Sulzwiesen beginnt im 12. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1164 zurück. Es sind Mitglieder der Benediktinerabtei Schlüchtern bei Fulda, denen die beiden Dörfer Erbshausen und Sulzwiesen ihr Entstehen verdanken, während die Nachbarorte Hausen bei Würzburg und Fährbrück von der Abtei Neustadt am Main gegründet wurden. Der Bischof von Würzburg bestätigt im Jahre 1167 dem Abt Ulrich vom Kloster Schlüchtern seine Besitzungen in Sulzwiesen, die ein Ritter Otto von Wickershausen diesem Kloster geschenkt hatte. Das Kloster legte den Grund zum späteren Dorf Sulzwiesen. Weil Sulzwiesen aber zur damaligen Zeit wegen der vielen Quellen recht feucht und nass war, fing man wohl an, in geringer Entfernung auf einer kleinen Anhöhe eine neue Ansiedlung anzulegen. Diesem Umstane scheint Erbshausen seine Entstehung zu verdanken.
Eine wichtige Rolle spielten lange die Herren von Wilhelm von Grumbach. Bauernkrieg, Markgräflerkrieg, der Einmarsch des Schwedenheeres und manche andere politischen Wirren brachten auch über Erbshausen und Sulzwiesen viel Leid. Dazwischen Tat die Pest ihr Übriges.
Bis Ende des 16. Jahrhunderts waren die Herren von Grumbach die Vögte oder Lehensherren des Dorfes, dann fiel Erbshausen-Sulzwiesen an das Hochstift Würzburg. 1814 schließlich wird das Frankenland dem Königreich Bayern zugeteilt. Laut Arichaufzeichnungen des Ordinariats Würzburg gehörte Erbshausen-Sulzwiesen zuerst zu Fährbrück und nach der Zerstörung Fährbrücks im Bauernkrieg zur Pfarrei Bergtheim. Ab 1899 wurde Erbshausen-Sulzwiesen seelsorgerisch vom Augustinerkloster Fährbrück betreut.
1972 kam Erbshausen-Sulzwiesen, das vorher 110 Jahre dem Landkreis Karlstadt (heute Landkreis Main-Spessart) angehörte, durch die Gebietsreform in Bayern zum Landkreis Würzburg. Im Zuge der Gemeindegebietsreform verlor der Ort 1978 seine Selbstständigkeit. Die bisher selbstständigen Gemeinden Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen und Rieden schlossen sich unter dem Gemeindenamen Hausen bei Würzburg zu einer neuen Einheitsgemeinde zusammen. Sitz der Verwaltungsgemeinschaft wurde zunächst Bergtheim, später dann selbst die Gemeinde Hausen bei Würzburg.
Durch die Ausweisung von Baugebieten kam es in den letzten Jahren zu einer regen Bautätigkeit und zu einem beträchtlichen Anwachsen der Einwohnerzahl.
Klöster und Kirchen
Wann in Erbshausen-Sulzwiesen erstmals eine Kirche oder Kapelle entstand, liegt im Dunkeln. Man kann annehmen, dass dies etwa 1160 geschehen ist. Die Sorge der Klöster - hier die Benediktinerabtei Schlüchtern - richtete sich nicht nur auf die Besiedlung, sondern auch auf das Seelenheil ihrer Untergebenen. Ein weiterer Hinweis für eine frühzeitige Kapelle könnte auch der Kichenpatron St. Albanus sein, der, wie die Patrone von Hausen bei Würzburg und Fährbrück, St. Wolfgang bzw. St. Gregor, in engster Beziehung zum Benediktinerorden steht. Die alte, noch vorhandene, aber profanierte Kirche in Erbshausen geht zurück auf Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573 - 1617). Sie ist schon von Weitem mit dem typischen "Echterturm" erkennbar. Der Fürstbischof trennte die Gemeinden Hausen bei Würzburg, Erbshausen und Sulzwiesen von der Pfarrei Bergtheim, die nach der Zerstörung Fährbrücks im Bauernkrieg Sitz wurde. Er errichtete im Jahr 1613 eine neue Pfarrei zu Hausen bei Würzburg und gliederte ihr Erbshausen mit Sulzwiesen als Filiale ein. Anfang der 1970er Jahre wurde unter Pater Odwin Lindner eine neue, den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechende katholische Kirche erbaut. Sie diente als Ersatz für den zu klein gewordenen Vorgänger aus der Zeit Julius Echters und wurde am 23. Juni 1973 von Weihbischof Alfons Kempf konsekriert. Sie übernahm den Kirchenpatron der alten Kirche, St. Albanus. Die alte Kirche wurde an einen Künstler verkauft und dient nun ihm und seiner Familie als Wohnung und Atelier.