Free Solo
Als Free Solo (englisch für freies Solo) wird beim Klettern die Begehung einer Kletterroute im Alleingang unter Verzicht auf technische Hilfs- und Sicherungsmittel bezeichnet. Der Ausdruck impliziert in der Regel fatale Folgen eines Absturzes, so dass z.B. kurze Kletterrouten direkt über dem Meer nicht als Free Solo angesehen werden. Free Solo ist daher nicht mit dem Freiklettern bzw. Freeclimbing zu verwechseln, bei dem im Allgemeinen sehr wohl gesichert wird. Stattdessen ist es als besondere Form des Freikletterns einzuordnen.
Kletterprofis begehen ihre Free-Solo-Routen hauptsächlich der persönlichen Herausforderung, manchmal jedoch auch der Aufmerksamkeit wegen, da mit Klettern im Vergleich zu populäreren Sportarten nur schwierig Geld zu verdienen ist. Das Sich-Einlassen auf die Ausgesetztheit, wie es beim Solo-Klettern gegeben ist, bringt eine Nähe von höchster Lebensintensität und Todesgefahr mit sich. Und genau das ist der Reiz, der die meisten Free-Solo-Kletterer zu solch lebensgefährlichen und doch kontrollierten Aktionen treibt. Meilensteine setzten dabei vor allem deutsche Kletterer: 1986 bewältigte Wolfgang Güllich in 200 Metern Höhe die Dachroute Separate Reality (UIAA VIII+) im Yosemite Valley, 2003 durchstieg Alexander Huber die 500 Meter hohe, senkrechte Hasse-Brandler (UIAA VIII+) an der Großen Zinne und 2004 verbesserte Alexander Huber die maximale Sportkletterschwierigkeitsstufe für die Free-Solo-Begehung mit der Route Kommunist auf UIAA X+ (8b+).
Bekannte Vertreter des Free-Solo-Kletterns sind beziehungsweise waren Paul Preuß, John Bachar, Dan Osman, Wolfgang Güllich, Peter Croft, Derek Hersey, Alain Robert, Albert Precht, Dean Potter und Alexander Huber.