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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

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Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (auch: Deklaration der Menschenrechte) wurde von der Generalversammlung der Vereinte Nationen am 10. Dezember 1948 genehmigt und verkündet. Wesentlichen Anteil an der Abfassung hatten der kanadische Jurist John Humphrey, der libanesische Politiker und Philosoph Charles Malik, der französische Jurist René Cassin, der chinesische Philosoph Peng-chun Chang sowie Eleanor Roosevelt, die Witwe des vormaligen US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt.

Obwohl sie als Erklärung keinen völkerrechtlich verbindlichen Charakter besitzt, wird sie im Allgemeinen als Bestandteil des Rechts der Vereinten Nationen und als Völkergewohnheitsrecht angesehen. Mit Übersetzungen in nach Angaben des Office of the High Commissioner for Human Rights mehr als 300 Sprachen ist sie einer der am meisten übersetzten Texte. Der 10. Dezember als Tag der Verkündung wird seit 1948 als internationaler Tag der Menschenrechte begangen. Das Abstimmungsergebnis lautete damals 48:0 für die Erklärung, bei 8 Enthaltungen durch die Staaten des Ostblocks, der Sowjetunion, Saudi-Arabiens und Südafrikas.

Die erste Weltmenschenrechtskonferenz fand 1968 in Teheran statt. Die zweite Weltmenschenrechtskonferenz wurde von den Vereinten Nationen von 14. bis 25. Juni 1993 in Wien abgehalten, wenige Jahre nach Ende des Kalten Krieges und der Blockkonfrontation. In der Abschlusserklärung bekannten sich die fast vollzählig versammelten 171 Staaten einmütig zu ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen.

Viele Bestimmungen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte finden sich in den beiden internationalen Pakten über Bürgerliche und Politische Rechte, sowie über Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte und haben dadurch den Rang internationaler Abkommen.

Als wichtigste historische Menschenrechtserklärung gilt die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung vom 26. August 1789. Sie wurde in Anlehnung an die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 und an die Philosophie der Aufklärung des 18. Jahrhunderts ausgearbeitet und markierte damals den Beginn einer neuen Ära in Europa (vgl. auch die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten).