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STS-5

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Missionsemblem
Datei:Sts-5-patch.jpg
Missionsemblem STS-5
Missionsdaten
Mission STS-5
Besatzung 4
Start 11. November 1982
12:19:00 UTC
Startplatz Kennedy Space Center, Pad 39A
Landung 16. November 1982
14:33:26 UTC
Landeplatz Edwards Air Force Base, Bahn 22
Flugdauer 5d 2h 14m 26s
Erdumkreisungen 81
Bahnhöhe 317 km
Bahnneigung 28,5°
Zurückgelegte Strecke 3.397.082 km
Mannschaftsfoto
v.l.n.r. Joseph Allen, Vance Brand, Robert Overmyer, William Lenoir
v.l.n.r. Joseph Allen, Vance Brand, Robert Overmyer, William Lenoir
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STS-4 STS-6

STS-5 (englisch Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Columbia (OV-102) der NASA. Der Start erfolgte am 11. November 1982. Es war die fünfte Space-Shuttle-Mission und der fünfte Flug der Raumfähre Columbia.

Mannschaft

Missionsüberblick

STS-5 war die erste Mission des Space Shuttle, die nicht hauptsächlich zu Testzwecken geflogen wurde. Zum ersten Mal waren neben Kommandant und Pilot auch Missionsspezialisten mit an Bord. Die Ladung bestand aus zwei Nachrichtensatelliten, dem Anik C-3 (Telesat Canada) sowie dem SBS-C (Satellite Business Systems) und einigen Experimenten.

Vorbereitungen

Die letzte Mission der Columbia endete am 4. Juli 1982 auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Zehn Tage später trat sie auf dem Rücken einer umgebauten Boeing 747 (Shuttle Carrier Aircraft) die Heimreise nach Florida an. Tags darauf traf die Raumfähre im Kennedy Space Center ein und wurde in die Orbiter Processing Facility gefahren, wo sie auf den Flug vorbereitet wurde. Am 9. September erfolgte die Überführung ins Vehicle Assembly Building. Dort wurde der Orbiter mit dem Außentank sowie den beiden Feststoffraketen verbunden und zwei Wochen später zur Startrampe transportiert.

Missionsverlauf

Start der Columbia, aufgenommen aus einem Flugzeug

Der Start erfolgte pünktlich am 11. November 1982 vom Kennedy Space Center aus. Die Shuttle-Baugruppe wog beim Abheben insgesamt 2.035 Tonnen, wovon 9,4 Tonnen auf die Nutzlast entfielen. Zwei Minuten nach dem Start wurden in einer Höhe von 47,3 Kilometern die beiden Feststoffraketen abgetrennt. Wenig später landeten diese an Fallschirmen im Atlantischen Ozean und konnten geborgen werden. Der Orbiter erreichte nach zwei Impulsen der OMS-Triebwerke eine Umlaufbahn mit einer Höhe von 296 Kilometern und einer Bahnneigung von 28,5 Grad. Gegen Ende des dritten Orbits flog die Columbia nur wenige Kilometer unter der russischen Raumstation Saljut 7 vorbei, aber ohne das die beiden Besatzungen sich sahen oder Funkkontakt hergestellt werden konnte.

SBS-Satellit wird gestartet

Sechseinhalb Stunden nach dem Start begannn die vierköpfige Mannschaft mit den Vorbereitungen für das Aussetzen von SBS-C. Der Kommunikationssatellit wog zusammen mit der PAM-D-Oberstufe 3.270 Kilogramm und hatte eine Gesamtlänge von 4,2 Metern. Genau acht Stunden nach Missionsbeginn verließ um 20:18 UTC der mit 52 Umdrehungen pro Minute um seine Längsachse rotierende Erdtrabant die Ladeluke. 45 Minuten nach dem Aussetzen zündete die PAM-D-Oberstufe und brachte SBS-C in einen geostationären Orbit. Nach dem selben Schema wurde am folgenden Tag um 20:24 UTC, während des 22. Erdumlaufs, auch der Anik-Satellit ausgesetzt.

Ursprünglich sollte während dieser Mission der erste Weltraumausstieg (EVA) des Shuttle-Programms durchgeführt werden. Die beiden Missionsspezialisten sollten am vierten Flugtag für dreieinhalb Stunden im Frachtraum der Columbia arbeiten und mit neuen Werkzeugen sogar eine Satellitenreparatur simulieren. Da Bill Lenoir und Joe Allen an der Raumkrankheit litten, wurde entschieden die EVA um einen Tag zu verschieben. Der Gesundheitszustand der beiden Astronauten hatte sich am 15. November soweit gebessert, dass ein Versuch unternommen wurde. Die zwei Missionsspezialisten begaben sich in die Luftschleuse, um die neuentwickelten Raumanzüge anzulegen. Dabei machte ein Ventilator in Allens Anzeug zunächst ohrenbetäubende Geräusche, bevor er seinen Dienst ganz versagte. Wenig später gab es auch Probleme mit dem Raumanzug Lenoirs, als dessen Druckregulierung versagte. Der geplante Ausstieg musste deshalb abgebrochen werden.

Außerdem wurden während des Fluges zahlreiche Experimnte in Ladeluke und Cockpit durchgefürt. Im Fugdeck der Columbia fanden sich in einem Paket zusammengefasst, mehrere Studenten-Experimente. Zudem befanden sich in der Ladeluke sogenannte GAS-Behälter (Getaway Specials). In ihnen befanden sich hauptsächlich materialwissenschaftliche Experimente und Versuche, von verschiedenen Firmen und Instituten, die vom Cockpit aus gestuert wurden.

Nach 5 Tagen im All leitete ein 2 Minuten 23 Sekunden langes Feuern der OMS-Düsen die Rückkehr ein. Wegen schweren Regenfällen war aber eine Landung auf den Salzseen in Kalifornien ausgeschloßen. Deswegen musste die Landung auf Runway 22 der Edwards Air Force Base durchgeführt werden. Kurz vor der Landung übernahm Kommandant Vance Brand die Steuerung des Shuttles. Wenig später setzte die Columbia auf der Landebahn auf und rollte aus. Die Mission hatte 5 Tage 2 Stunden und 14 Minuten gedauert. Am 22. Februar wurde der Orbiter zürück zum Kennedy Space Center überführt.

Siehe auch

Commons: STS-5 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien