Bewusstseinsstörung
Erscheinungsbild
Eine Form der Bewusstseinsstörung ist die Bewusstlosigkeit. Bei der Bewusstlosigkeit erschlafft einerseits die Muskulatur des Patienten, andererseits funktionieren wichtige Schutzreflexe wie Schlucken oder Husten nicht mehr. Es besteht somit die Gefahr, dass die Zunge oder Erbrochenes die Atemwege verlegen und der Patient erstickt.
Schwere von Bewusstseinsstörungen
Der Schweregrad von Bewusstseinsstörungen wird unterteilt in
- Bewusstseinsklar: Der Patient ist ansprechbar und kann auf Fragen zu seiner Person, zur Zeit, zum Ort oder zum Geschehen richtig und schnell antworten, man sagt der Patient ist räumlich und zeitlich orientiert.
- Benommenheit: Denken und Handeln des Patienten ist verlangsamt, die Orientierung ist eingeschränkt
- Somnolenz: Der Patient ist schläfrig, kann aber durch äußere Reize aufgeweckt werden.
- Sopor: Der Patient befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand und kann nicht aufgeweckt werden. Um Abwehrbewegungen auszulösen bedarf es starker Schmerzreize.
- Koma: Die schwerste Form der Bewusstseinsstörung, der Patient kann aus seinem schlafähnlichen Zustand nicht mehr erweckt werden und zeigt keine Reaktionen auf Schmerzreize.
Ursachen
- Schädel-Hirn-Trauma
- Gehirnerschütterung (Commotio cerebri), Gehirnprellung oder Gehirnquetschung
- Schädel-Basis-Bruch
- Schlaganfall (Apoplektischer Insult)
- hirnbedingte Krampfanfälle
- Störungen von Atmung und Kreislauf
- Vergiftungen, beispielsweise durch Alkohol
Erkennen einer Bewusstlosigkeit
Der Patient reagiert nicht auf (lautes) ansprechen und anfassen (schütteln an der Schulter). Er zeigt auch keine Reaktion auf Schmerzreize.
Sofortmaßnahmen
- Notruf veranlassen
- freimachen der Atemwege (Lebensrettender Handgriff)
- gegebenenfalls Fremdkörper aus Mund und Rachenraum entfernen
- Stabile Seitenlage
- Wärmeerhalt
- ständige Kontrolle der Vitalfunktionen (bspw. Atmung)
- bei Atemstillstand und keinen weiteren vorhandenen Lebenszeichen: Herz-Lungen-Wiederbelebung
- Betreuen des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
weitere Maßnahmen durch den Rettungsdienst
Siehe auch: