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U-Bahn Berlin

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Neueste Baureihe HK

Die Berliner U-Bahn wird von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) betrieben.

Die U-Bahn gibt es seit 1902. Sie und die S-Bahn bilden in Berlin das Rückgrat des städtischen Nahverkehrs. Das U-Bahnnetz ist in Kleinprofil (U1, U15, U2, U4) und Großprofil (U5, U6, U7, U8, U9) getrennt. Alle Linien benutzen die Normalspur.

Geschichte

Entwicklung des Berliner U-Bahn-Netzes seit 1902

Die U-Bahn-Baugeschichte wird allgemein in drei Bauphasen geteilt:

  1. 1902 bis 1913 (Vor dem Ersten Weltkrieg)
  2. 1923 bis 1930 (Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg)
  3. ab 1952 (Nach dem Zweiten Weltkrieg)

Erste Bausphase

Da die Verkehrsprobleme in Berlin immer gravierender wurden, entschloss man sich Maßnahmenm zu ergreifen. Werner Siemens schlug vor, neue Wegen zu gehen. Durch dieses Ausspruch inspirert, kamen zahlreiche Ideen zu Tage. Ob eine Hängebahn, eine Schwebebahn wie in Wuppertal oder eine Röhrenbahn wie London. Es gab sehr viele Ideen. Schließlich legte Werner Siemens den Plan für eine Hochbahn nach dem Vorbild New Yorks den Berliner Stadtvätern vor. Jene fanden es jedoch unästhetisch in der noblen Friedrichstraße eine Hochbahn zu bauen. Auch die AEG legte interessante Projektideen vor. Doch Berlin wehrte sich gegen Untergrundbahnen, da man Schäden an der erst gerade errichteten Kanalisation befürchtete. Schließlich, nach vielen Jahren und Verhandlungen, setzte sich Werner Siemens mit einer Hochbahntrasse von der Warschauer Brücke über Hallesches Tor und Bülowstraße durch. Die private Firma Siemens & Halske führte als Bauherr auch alle Bauarbeiten aus. Der erste Spatenstich war am 10. September in der Gitschiner Straße. Die Bauarbeiten mussten schnell gehen, denn der mit Berlin abgeschlossene Vertrag sah vor, dass die Strecke innerhalb von 2 Jahren fertig sein musste. Sonst würde eine Strafe von 50.000 Mark drohen.

Für die Hochbahn entwickelten die Ingenieure etra Hochbahnpfeiler. Da diese den Berlinern überhaupt nicht gefiel, wurde der Architekt Alfred Grenander beauftragt künstlerische Lösung für dieses Problem vorzulegen. Grenander blieb 30 Jahre lang der Hausarchitekt der Hoch- und U-Bahn.

Nach zähen Verhandlungen mit den Städten Charlottenburg wurde beschlossen, in der Tauentzienstraße keine Hochbahn, sondern eine Unterpflasterbahn zu bauen und die Strecke bis zum Knie zu führen. So konnte der Termin, bis zum 1. Januar 1900 die Strecke fertig zu bauen, nicht gehalten werden. Da im Stadtbauamt Berlins ein Wechsel stattfand, kam auch in Berlin das Thema U-Bahn zur Sprache. So änderte man die Pläne ein weiteres Mal, sodass jetzt ein unterirdischer Abzweig zum Potsdamer Platz mitenstehen sollte. Die staatliche Genehmigung für die Planungsänderungen ging in einem Nachtrag am 1. November 1900 an die Hochbahngesellschaft.

Das Gesamtprojekt der Hoch- und Untergrundbahn hatte jetzt eine Länge von 10,1 km. Der immer noch größte Teil der Trasse, ungefähr 8 km, plante man auf Viadukten mit 11 Hochbahnhöfen. Dazu kamen noch 2 km unterirdischer Strecke mit 3 U-Bahnhöfen. Da man davon ausging, dass man noch keine 8-Wagenzüge benötigen würde, baute man die Bahnsteige mit 80 m Länge. Dies reichte grade so für einen 6-Wagenzug.

Im ersten Jahr nach der Jahrhundertwende waren 6 km Strecke fertiggestellt. Nach etwa 5½-jähriger Bauzeit war die Strecke fertig. Am 15. Februar 1902 fand die sogenannte Minsterfahrt auf der Strecke Potsdamer Platz - Zoologischer Garten - Stralauer Tor - Potsdamer Platz statt. Ab dem 18. Februar konnte die Strecke Potsdamer Platz <> Stralauer Tor auch für die anderen Berliner geöffnet werden. Bereits am 14. Dezember ging die Strecke bis zum Knie (heute Ernst-Reuter-Platz). Es gab damals 3 Linien:

  • Linie A: Warschauer Brücke - Möckernbrücke - Potsdamer Platz
  • Linie B: Zoologischer Garten - Bülowstraße - Potsdamer Platz
  • Linie C: Warschauer Brücke - Möckernbrücke - Bülowstraße - Zoologischer Garten

1906 wird die Strecke vom Knie zum Wilhelmplatz (heute Richard-Wagner-Platz) in Betrieb genommen.

Der Weg ins Stadtzentrum

Der mit Marmor aus der Reichskanzlei versehene U-Bahnhof Morenstraße (früher Kaiserhof)

Nachdem die sogenannte Stammlinie bis zum Wilhelmplatz verlängert wurde, plante die Hochbahngesellschaft auch das damalige Stadtzentrum Berlins, den Alexanderplatz, mit einer U-Bahnlinie anzubinden. Die Stadt Berlin untersagte dies jedoch erst, da sie selber Pläne für Untergrundbahnen besaß. Doch da griff der damalige höchste Entscheidungsträger, der Berliner Poliziepräsident, ein und stimmte den Plänen zu. Die Hochbahngesellschaft sah vor, die neue Strecke unter der Leipziger Straße zu führen. Dies gefiel der Stadt Berlin nun gar nicht, denn man befürchtete Störungen auf der sehr befahrenen Straße. Damals schienen die Verhandlungen festgefahren. Duch das Auftreten der Großen Berliner Straßenbahn, die schon im Voraus Schadensersatzansprüche geltend machen wollte, war die Stadt Berlin jedoch zutiefst empört und so hatten diese und die Hochbahngesellschaft einen gemeinsamen Gegner. Durch diese Situation bedrängt, beeilte man sich mit dem Verhandlungen und beide Partner einigten sich auf die Streckenführung über den Spittelmarkt, Alexanderplatz und der Schönhauser Allee zum Bahnhof Nordring. Die Pläne sahen folgenden Bahnhöfe vor:

  • Kaiserhof (heute Mohrenstraße)
  • Friedrichstraße (heute Stadtmitte)
  • Hausvogteiplatz
  • Spittelmarkt (vorläufiger Endpunkt)

Dann sollte die Linie über folgende Bahnhöfe weiterverlaufen:

  • Inselbrücke (heute Märkisches Museum)
  • Klosterstraße
  • Alexanderplatz
  • Schönhauser Tor (heute Rosa-Luxemburg-Platz)
  • Senefelderplatz
  • Danziger Straße (heute Eberswalder Straße; als Hochbahnhof)
  • Nordring (heute Schönhauser Allee; als Hochbahnhof)
Fenstergalerie im U-Bahnhof Spittelmarkt (U2)

Da der Streckenabschnitt beim Spittelmarkt durch die Nähe zur Spree sehr kompliziert werden sollte, sahen die Pläne eine Hochbahntrasse in der Schönhauser Alle als Kompensation vor. Die Bauarbeiten begannen im Sommer 1906. Um eine Weiterführung zu ermöglichen, schloss man den damaligen mit Seitenbahnsteigen versehen Bahnhof Potsdamer Platz und eröffnete den auch heute noch bestehenden.
Hinter dem Spittelmarkt als solchen entstand im Jahr 1908 gleichlautender Bahnhof. Dieser leigt unmittelbar an der Spree, so dass der Untergrund sehr morastig ist. Damit der Bahnhof nicht absackte, war eine Pfahlgründung notwendig. Zur Spree wurde eine Fenstergalerie errichtet. Diese wurde im Zweiten Welkrieg verschlossen, erst im Jahr 2004 wurde diese wiedereröffnet.
Vorerst endeten die Züge vom Wilhelmplatz und der Warschauer Brücke hier. Erst 1910 fingen die Bauarbeiten in Richtung Norden an.

Die Schönhauser Allee bekommt eine Hochbahn

1910 fingen die Bauarbeiten in Richtung Norden an. Auch hier versprach es wieder kompliziert zu werden. Hinter den Bahnhof Spittelmarkt verläuft die Strecke weiter in der Nähe der Spree. So war ein Gefälle zu errichten, um unter dem Flussbett des Hauptstadtstromes durchzukommen. Dort enstand in etwa 6,5 m Tiefe der Bahnhof Inselbrücke (heute Märkisches Museum). Da die Station so tief lag, konnte ein wunderschöner und in Berlin seltener Bogenbahnhof gebaut werden. Er ist neben Platz der Luftbrücke der einzige stützenfreie U-Bahnhof Berlins.
Hinter diesem Bahnhof unterquerte die Linie die Spree und schwenkte auf die Klosterstraße mit dazugehörigem Bahnhof ein. Da damals Pläne existierten eine Zweiglinie unter der Frankfurter Allee zu bauen, ließ man in der Mitte des Bahnsteigs Platz für ein weiteres Gleis. Heute führt eine ähnliches Strecke vom Alexanderplatz aus zur Frankfurter Allee. Dann ging es weiter zum Alexanderplatz. Dort baute man den Bahnhof ebenfalls für geplante Treppen zu anderen Linien breiter. Diese werden heute von der U5 und der U8 genutzt. Der Bahnhof der U2 war damals noch der einzige Untergrundbahnhof am Alexanderplatz, andere Linie waren noch nicht fertiggstellt beziehungsweise noch in Planung.
Im weiteren Verlauf führt die Strecke der heutigen U2 zum damaligen Kurfürstendamm des Nordens, der Schönhauser Allee. Dort enstand der erste Bahnhof unter der heutigen Torstraße mit dem Namen Schönhauser Tor (heute Rosa-Luxemburg-Platz). Da die Schönhauser Allee breit genug war, gab es keine Probleme beim Tunnelbau.

Heutiger Hochbahnhof Schönhauser Allee (früher Nordring)

Darauf folgte der Bahnhof Senefelderplatz. Hinter diesem steigt eine Rampe aus dem Tunnel hervor und führt zum damaligen Bahnhof Danziger Straße (heute Eberswalder Straße). Dieser wurde wie erwähnt als Hochbahn ausgeführt, denn die Tunnelstücke am Spittelmarkt waren sehr kostenintensiv.
Hinter dem Bahnhof Danziger Straße folgte ein längeres Hochbahnviadukt. Dann kam der damalige Bahnhof Nordring (heute Schönhauser Allee). Dort wurde die bereits vorhandene Ringbahn gekreuzt. Doch wie üblich nicht unterirdischm, sonder 2 Ebenen weiter oben. Die heutige S-Bahn verläuft dort im Einschnitt. Damit war der vorzeitige Endpunkt der Strecke erreicht.

Eröffnungsdaten

Die folgende Liste enthält das Eröffnungsdatum und den Streckenabschnitt.

Liniennetz

Das Netz verfügt über rund 146 km Länge, mit 32 km ist die U7 die längste und mit 3 km die U4 die kürzeste Linie. Ab Dezember 2004 sollen die U-Bahnlinien U1 und U15 durch die neuen Linien U1 (Uhlandstraße–Warschauer Straße) und U3 (Nollendorfplatz–Krumme Lanke) ersetzt werden.

Karte U-Bahnnetz Berlin

Es fahren derzeit neun U-Bahn-Linien:

U1 Krumme Lanke - Onkel Toms Hütte - Oskar-Helene-Heim - Thielplatz - Dahlem-Dorf - Podbielskallee - Breitenbachplatz - Rüdesheimer Platz - Heidelberger Platz (S41, S42, S45, S46, S47) - Fehrbelliner Platz (U7) - Hohenzollernplatz - Spichernstraße (U9) - Augsburger Straße - Wittenbergplatz (U2, U15) - Nollendorfplatz (U15, U2, U4) - Kurfürstenstraße - Gleisdreieck (U2) - Möckernbrücke (U7) - Hallesches Tor (U6) - Prinzenstraße - Kottbusser Tor (U8) - Görlitzer Bahnhof - Schlesisches Tor - Warschauer Straße (U15, S3, S5, S7, S9, S75)
U15 Uhlandstraße - Kurfürstendamm (U9) - Wittenbergplatz (U2, U15) - Nollendorfplatz (U15, U2, U4) - Kurfürstenstraße - Gleisdreieck (U2) - Möckernbrücke (U7) - Hallesches Tor (U6) - Prinzenstraße - Kottbusser Tor (U8) - Görlitzer Bahnhof - Schlesisches Tor - Warschauer Straße (U15, S3, S5, S7, S9, S75)
U2 Ruhleben - Olympia-Stadion - Neu-Westend - Theodor-Heuss-Platz - Kaiserdamm - Sophie-Charlotte-Platz - Bismarckstraße (U7) - Deutsche Oper - Ernst-Reuter-Platz - Zoologischer Garten (U9, S5, S7, S9, S75) - Wittenbergplatz (U1, U15) - Nollendorfplatz (U1, U15, U4) - Bülowstraße - Gleisdreieck (U1, U15) - Mendelssohn-Bartholdy-Park - Potsdamer Platz (S1, S2, S25) - Mohrenstraße - Stadtmitte (U6) - Hausvogteiplatz - Spittelmarkt - Märkisches Museum - Klosterstraße - Alexanderplatz (U5, U8, S3, S5, S7, S9, S75) - Rosa-Luxemburg-Platz - Senefelderplatz - Eberswalder Straße - Schönhauser Allee (S41, S42, S8) - Vinetastraße - Pankow (S2, S8)
U4 Nollendorfplatz (U1, U15, U2) - Viktoria-Luise-Platz - Bayerischer Platz (U7) - Rathaus Schöneberg - Innsbrucker Platz (S41, S42, S45, S46, S47)
U5 Alexanderplatz (U2, U8, S5, S7, S9, S75) - Schillingstraße - Strausberger Platz - Weberwiese - Frankfurter Tor - Samariter Straße - Frankfurter Allee (S41, S42, S8) - Magdalenenstraße - Lichtenberg (S5, S7, S75) - Friedrichsfelde - Tierpark - Biesdorf-Süd - Elsterwerdaer Platz - Wuhletal (S5) - Kaulsdorf Nord - Neue Grottkauer Straße - Cottbusser Platz - Hellersdorf - Louis-Lewin-Straße - Hönow
U6 Alt-Mariendorf - Westphalweg - Ullsteinstraße - Kaiserin-Augusta-Straße - Alt-Tempelhof - Tempelhof (S41, S42, S45, S46, S47) - Paradestraße - Platz der Luftbrücke - Mehringdamm (U7) - Hallesches Tor (U1, U15) - Kochstraße - Stadtmitte (U2) - Französische Straße - Friedrichstraße (S1, S2, S5, S25, S7, S9, S75) - Oranienburger Tor - Zinnowitzer Straße - Schwartzkopffstraße - Reinickendorfer Straße - Wedding (S41, S42, S45, S46, S47) - Leopoldplatz (U9) - Seestraße - Rehberge - Afrikanische Straße - Kurt-Schumacher-Platz - Schwarnweberstraße - Otisstraße - Holzhauser Straße - Borsigwerke - Alt-Tegel (S25)
U7 Rathaus Spandau - Altstadt Spandau - Zitadelle - Haselhorst - Paulsternstraße - Rohrdamm - Siemensdamm - Halemweg - Jakob-Kaiser-Platz - Jungfernheide (S41, S42, S45, S46, S47) - Mierendorffplatz - Richard-Wagner-Platz - Bismarckstraße (U2) - Wilmersdorfer Straße (S5, S7, S75, S9) - Adenauer Platz - Konstanzer Straße - Fehrbelliner Platz (U1) - Blissestraße - Berliner Straße (U9) - Bayerischer Platz (U4) - Eisenacher Straße - Kleistpark - Yorckstraße (S1, S2, S25) - Möckernbrücke (U1, U15) - Mehringdamm (U6) - Gneisenaustraße - Südstern - Hermannplatz (U8) - Rathaus Neukölln - Karl-Marx-Straße - Neukölln (S41, S42, S45, S46, S47) - Grenzallee - Blaschkoallee - Parchimer Allee - Britz-Süd - Johannistaler Chausee - Lipschitzallee - Wutzkyallee - Zwickauer Damm - Rudow
U8 Hermannstraße (S41, S42, S45, S46, S47) - Leinestraße - Boddinstraße - Hermannplatz (U7) - Schönleinstraße - Kottbusser Tor (U1, U15) - Moritzplatz - Heinrich-Heine-Straße - Jannowitzbrücke (S5, S7, S75, S9), Alexanderplatz (U2, U5, S5, S7, S9, S75), Weinmeisterstraße - Rosenthaler Platz - Bernauer Straße - Voltastraße - Gesundbrunnen (S41, S42, S45, S46, S47) - Pankstraße - Osloer Straße (U9) - Franz-Neumann-Platz - Residenzstraße - Parcelsus-Bad - Lindauer Allee - Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (S25) - Rathaus Reinickendorf - Wittenau (S1)
U9 Osloer Straße (U8) - Nauener Platz - Leopoldplatz (U6) - Amrumer Straße - Westhafen (S41, S42, S45, S46, S47) - Birkenstraße - Turmstraße - Hansaplatz - Zoologischer Garten (U2, S5, S7, S9, S75) - Kurfürstendamm (U15) - Spichernstraße (U1) - Güntzelstraße - Berliner Straße (U7) - Bundesplatz (S41, S42, S45, S46, S47) - Friedrich-Wilhelm-Platz - Walther-Schreiber-Platz - Schloßstraße - Rathaus Steglitz (S1)

U-Bahn-Ausbau

2003 sanierter U-Bahnhof Schillingstraße (U5)

Ab 2006 verkehrt die neue U-Bahn-Linie U55 zwischen den Stationen Lehrter Bahnhof und Brandenburger Tor. Spätestens ab 2010 ist der Weiterbau der Strecke vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz geplant. Es soll wenn möglich jedoch bereits 2007 begonnen werden. Bis 2020 sollen bzw. müssen (der Hauptstadtvertrag verlangt dies) die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Linie U55 wird dann zur verlängerten U5. Die BVG rechnen mit täglich 100.000 Fahrgästen.

Siehe auch: Kanzler-U-Bahn

U10 Innsbrucker Platz

Weitere Ausbauten sind wegen chronisch leerer Kassen in Berlin sehr unwahrscheinlich. Wenn jedoch wieder Geld verfügbar sein sollte, wird höchstwahrscheinlich die U1 von U-Bhf. Krumme Lanke zum S-Bhf. Mexikoplatz (S1) oder die U15 (ursprünglich U3) von U-Bhf. Uhlandstraße zum U-Bhf. Adenauerplatz (U7) weiter gebaut. Sollte der Flughafen Berlin-Schönefeld zum Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) ausgebaut werden, ist eine Verlängerung der U7 nach Schönefeld vorgesehen.

In Berlin herrscht(e) oft die Mentalität: "Vorher Bauen, (irgendwann) später nutzen." So gibt es bereits zahlreiche bauliche Vorleistungen für geplante U-Bahnlinien. Dazu gehören unter anderem der U3-U-Bahnhof unter dem Potsdamer Platz, Bahnhöfe und Tunnelabschnitte für die U10 (Rathaus Steglitz, Schloßstraße, Kleistpark, Innsbrucker Platz) und ein zweiter Bahnsteig für die U5 am Bahnhof Jungfernheide.

Fahrzeuge

Die neueste U-Bahnbaureihe ist im Großprofil H und im Kleinprofil Hk. Die ältesten noch eingesetzten Fahrzeuge sind von der Baureihe DL im Großprofil und A3L-82 im Kleinprofil. Die Bezeichnungen Groß- und Kleinprofil beziehen sich dabei auf die Größe der Wagenkästen. Die Wagen des Großprofils sind 2,65 m breit und 3,40 m hoch, die des Kleinprofils nur 2,30 m breit und 3,10 m hoch. Technisch handelt es sich um zwei verschiedene Bahnnetze. Ein Austausch des fahrenden Materials zwischen den beiden Netzen ist eigentlich nicht möglich. Jedoch fuhren in den Jahren 19231927 der Nordsüdbahn (heute U6) und von 19611978 auf der Linie E (heute U5) auch Kleinprofilwagen, die mit zusätzlichen Holzbohlen versehen waren um die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Zug zu verringern. Diese wurden von den Berlinern spöttisch Blumenbretter genannt.

Kleinprofil

Datei:A3L82.jpg
U-Bahn-Baureihe A3L82

Großprofil

Inneraum eines DL-Zuges

Musical Linie 1

Das Grips-Theater in Berlin widmete der alten Linie 1 (zwischen den Bahnhöfen Zoologischer Garten und Schlesisches Tor) 1986 ein komplettes Musical, das 1988 unter der Regie von Reinhard Hauff verfilmt wurde und die Berliner U-Bahn populär machte. Dieses Musical wird bis heute mit Überarbeitungen immer wieder aufgeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Jan Gympel: U-Bahn Berlin - Geschichte(n) für unterwegs, GVE e.V., Berlin 2002, ISBN 3-89218-072-5
  • Jürgen Meyer-Kronthaler, Klaus Kurpjuweit: Berliner U-Bahn, bebra Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-93086-399-5