Gillenfeld
Gillenfeld ist ein mittelgroßer Ort (Mittelzentrum) in Rheinland-Pfalz in der Vulkaneifel mit etwa 1 500 Einwohnern und einem Vulkansee, dem Pulvermaar (siehe auch: Maar). Gillenfeld gehört zum Landkreis Daun. Durch Gillenfeld führt der Maare-Mosel-Radweg auf der Trasse der ehemaligen Eisenbahnstrecke von Wittlich nach Daun. >edit by: --HMertes 14:11, 14. Okt 2004 (CEST)
Weblinks
Die Geschichte von Gillenfeld Erstmals erwähnt wird der Ort Gillenfeld im Jahre 1016, als Kaiser Heinrich II. (1002-1024) dem St.-Floriansstift in Koblenz das Markt-, Münz- und Zollrecht zu "Gilliveld" verliehen hat. Vom Jahre 1016 bis 1795 übten das Floriansstift Koblenz und die Arenberger die Grundherrschaft in Gillenfeld aus.
Die 1794 ausgebrochene Französische Revolution machte aus den Gillenfeldern freie Bürger der französischen Republik, was zunächst nichts an ihrem Leben änderte. Dies wurde jedoch anders, als 1792 der Krieg zwischen den verbündeten Mächten Österreich, Preußen und Frankreich ausbrach und Gillenfeld unter den Truppendurchzügen zu leiden hatte. Ab 1804 waren die Gillenfelder für 10 Jahre Angehörige des französischen Kaiserreichs und standen unter französischer Verwaltung. 1814/15 kam die Abtretung der gesamten Eifel an Preußen und die französische Amtssprache wurde wieder durch die deutsche ersetzt. Zwischen 1836 und 1884 fand aus Gillenfeld eine große Auswanderungswelle nach Amerika und in das von den Franzosen eroberte Algerien statt, wobei 126 Menschen ihren Heimatort verließen. In den Jahren 1876 und 1887 wurde der Ort dann von zwei verheerenden Bränden heimgesucht.
1876 fiel das Unterdorf und 1887 das Oberdorf einer Feuersbrunst zum Opfer. Nur der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1880 ist es vielleicht zu verdanken, dass der Brand 1887 nicht die Ausmaße von 1876 erreichte. Auch als Pfarrort kann Gillenfeld auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits 1220 erscheint der Ort als Pfarrei und erhält erzbischöfliches Recht. Zur heutigen Pfarrei Gillenfeld gehören die Orte Ellscheid, Saxler und Winkel. Pfarrkirche ist die 1898 erbaute St.-Andreas-Kirche, die neben der alten Kirche errichtet wurde, von der nur noch der Westturm erhalten blieb.
Die Ereignisse und die Zeit des Dritten Reiches gingen mit der Besetzung durch US-Truppen am 10. März 1945 in Gillenfeld zu Ende und ein neuer Anfang wurde gemacht.
1968 wurde die neue Hauptschule gebaut, und das Dorf wurde durch die starke Nachfrage nach Baugrundstücken erweitert. Die 70er-Jahre brachten dann die Verwaltungsreform, welche zur Auflösung des Bürgermeisteramtes Gillenfeld führte und zur Eingliederung in die Verbandsgemeinde Daun. Am 22. März 1988 führte die Streckenstilllegung Daun-Wittlich zur Schließung des Bahnhofes Gillenfeld.

Der wachsende Ort bietet heute für viele Neubürger mit seinem Angebot an Dienstleistern und kleiner Industrie und besonders der schönen Umgebung viele Gründe für eine sehr gute Lebensqualität.
Verkehr Gillenfeld erreichen Sie bequem über die A1/A48 (Koblenz-Trier-Saarbrücken), Abfahrt Mehren/Gillenfeld, Richtung Zell/Mosel (Bundesstraße B421) oder die Abfahrt Gillenfeld/Manderscheid (A1/A48 Saarbrücken-Trier-Koblenz), weiter Richtung Gillenfeld (Pulvermaar/Holzmaar)
Bahn Am 01.12.1909 wird Gillenfeld mit der Eröffnung der Maare-Moselbahn an das deutsche Schienennetz angeschlossen. Seit dem 29.05.1988 ist Gillenfeld nicht mehr mit dem Zug zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten
Das Pulvermaar Charakteristisch sind die fast kreisrunde Form und die steilen trichterförmigen Wände. Nach dem Bodensee und den Voralpenseen ist das Pulvermaar der tiefste natürliche See Deutschlands. Wasserfläche: 33,5 ha max. Wassertiefe: 86 m, Nutzung: Angeln, Wandern, Bootfahren

Das Holzmaar Besinnlichkeit, Ruhe und Erholung vermittelt Ihnen ein Spaziergang um das unter Naturschutz stehende Holzmaar. Im dichten Schilf ziehen Haubentaucher ihre Jungen auf und Familie Erpel bereitet den Nachwuchs auf ein Leben ohne den elterlichen Schutz vor. Petri-Jünger finden hier ihr Anglerglück, das Holzaar ist ein wahres Angelparadies. Auf den rundum angebrachten Ruhebänken erfreut sich der Gast dieser Idylle und kann seine Seele "baumeln" lassen. Wasserfläche: 5,8 ha, Trichtertiefe: 51 m, max. Wassertiefe: 20 m Zufluß über den Sammetbach. Der Wasserstand kann über ein Wehr reguliert werden. Nutzung: Wandern, Angeln.
Die Trockenmaare - Dürre Maar und Hitsche Maar Westlich des Alftals liegen in einer Vulkangruppe nebeneinander aufgereiht drei Maare: das Holzmaar, das Dürre Maar und das Hitsche Maar. sie sind nacheinander entlang der geologischen Störungslinie entstanden: Zuerst im Nordwesten das Hitsche Maar, dann das Dürre Maar und zuletzt das Holzmaar im Südosten. Die vulkanische Tätigkeit wanderte also von Nordwesten nach Südosten. Das Hitsche Maar ist damit das älteste Maar und das Holzmaar das jüngste innerhalb dieser Maargruppe. Diese drei Maare sind während der Weichsel-Kaltzeit entstanden und sind vermutlich älter als 20.000 Jahre.
Die Altersabfolge der drei Maare läßt sich aus der Überlagerungsabfolge der Tuffe ableiten. So werden die Tuffe des Hitsche Maares von den Tuffen des Dürren Maares überdeckt und die Tuffe des Dürren Maares wiederum durch die Tuffe des Holzmaares, die demnach zuletzt ausgeworfen worden sind.
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Daun