Escorial (Begriffsklärung)
Escorial ist ein Kräuterlikör, der einen extrem hohen Alkoholgehalt hat und dem französischen Chartreuse nachempfunden ist.
Der Kräuterlikör Escorial wurde erstmals 1910 von der Unternehmensgruppe Anton Riemerschmid auf den Markt gebracht. Als Erfinder gilt Dr. Robert Riemerschmid, der auch Mitbegründer des späteren Bayerischen Rundfunks war. Seinen ersten Boom als Kultgetränk erlebte der Escorial parallel mit dem Absinth in den 1920er-Jahren. In den 1950ern bis in die späten 1970er-Jahre hatte er seinen zweiten Beliebtheits-Höhepunkt.
Der grüne Kräuterlikör hat einen Alkoholgehalt von 56 % und brennt deswegen auch, wenn frisches Eis hinzugegeben wird. Diese Eigenschaft ist wohl auch Grundlage des Trinkrituals, bei dem vor dem Trinken der Likör angezündet wird. Auch zum Flambieren wird er oft empfohlen. Geschmacklich ist der Escorial als leichtsüß mit Waldmeisteraroma einzuordnen. Es gibt auch einen gelben Escorial, der mit 40 % Alkoholgehalt deutlich milder ist.[1]
Inwieweit der Name des Getränkes auf die spanische Stadt El Escorial und die dortige Klosterresidenz zurückzuführen ist, ist nicht bekannt. Angenommen wird eine werbewirksame Anlehnung ähnlich des nach einem Mönchskloster benannten Chartreuse.
Quellen
- ↑ Das Barlexikon über Escorial