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Salvador (Bahia)

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Salvador
Lage von Salvador in Brasilien
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Basisdaten
Staat Brasilien

Bundesstaat

Bahia
Stadtgründung 29. März 1549
Einwohner 2.762.758 (Ber. 2006)
– im Ballungsraum 3,3 Millionen
Stadtinsignien
Datei:Brasão de Salvador.jpg
Detaildaten
Fläche 707 km²
Bevölkerungsdichte 3836 Ew./km2
Höhe m
Gewässer Atlantik
Vorwahl (+55) 71
Zeitzone UTC-3
Stadtvorsitz João Henrique
Website pms.ba.gov.br pms.ba.gov.br/ pms.ba.gov.br
Palácio Rio Branco
Palácio Rio Branco
Palácio Rio Branco
Salvador da Bahia, vom Meer aus gesehen
Salvador da Bahia, vom Meer aus gesehen
Salvador da Bahia, vom Meer aus gesehen
Hafen und Elevador Lacerda
Hafen und Elevador Lacerda
Hafen und Elevador Lacerda
Datei:Situationskärtchen von Bahia.jpg
Historische Karte (um 1888)
Elevador de Lacerda

Salvador ist die drittgrößte Stadt Brasiliens, nach São Paulo und Rio de Janeiro.

Der volle Name der Stadt lautet São Salvador da Baía de Todos os Santos (Heiliger Retter der Bucht Aller Heiligen), da sie in der Allerheiligenbucht gelegen ist. Salvador hat rund 2,8 Millionen Einwohner, ist die Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Bahia und war bis 1763 Hauptstadt Brasiliens. Der Name Bahia war bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch als Alias für die Stadt gebräuchlich.

Geschichte

Die Stadt wurde 1549 gegründet, 1624-1625 wurde sie von Holländern kurzzeitig besetzt. Ihre erste Blüte endete, als 1763 sie ihre Rolle als Hauptstadt Brasiliens an Rio de Janeiro verlor.

Hier kam der größte Teil der ca. 5 Mio. Afrikaner an, die von den Portugiesen aus Westafrika in die Sklaverei verschleppt wurden.

Der Pelourinho ist der historische Sklavenmarkt in Salvador.

Die Sklaven mussten auf den Plantagen und Zuckerrohrfeldern des Umlandes, des sog. Recôncavo, arbeiten. Sie sorgten dafür, dass Salvador da Bahia bis zum Jahre 1650 die größte Metropole auf der Südhalbkugel war.

Kultur

Noch heute ist der afrikanische Einfluss auf Salvador allgegenwärtig. Dies drückt sich vor allem in der Sprache aus, die viele Wörter aus dem Afrikanischen übernommen hat, sowie in der Candomblé-Religion, wo sich afrikanischer Götterglaube und Katholizismus vermischt haben.

So haben z. B. die katholischen Heiligen ihre Entsprechung in den sog. Orixás, einer Art afrikanischer Götter gefunden.

Auch der Capoeira ist ein Erbe der Sklavenzeit und Salvador gilt als das Zentrum dieses Kampfsports.

Karneval

Der Karneval in Salvador da Bahia ist der größte Straßenkarneval der Welt und dauert 6 Tage und 6 Nächte. Am Donnerstagabend vor Aschermittwoch beginnt das Fest in der Karnevalshochburg Brasiliens, für das mit „Bahia: maior explosão de alegria“ (Bahia, der größte Ausbruch der Freude) geworben wird. Der Bürgermeister übergibt den Stadtschlüssel an den dicken Rei Momo, den Karnevalskönig. Dann strömen anderthalb Millionen Menschen durch die Straßen – bis zum Aschermittwoch. 19 Kilometer Straße werden für den Hauptzug entlang der Uferpromenade und durch die Innenstadt abgesperrt. Große Laster mit Lautsprecherboxen (so genannte "trios electricos") in der Größe eines Containers fahren durch die Stadt, oben drauf ist die Bühne einer Musikgruppe, deren Fans im Strom durch die Straßen tanzen. Viele bekannte Musiker aus Salvador beteiligen sich: Olodum, Daniela Mercury, Ivete Sangalo,u.v.m.

Ein zweiter Zug wälzt sich durch die engen Gassen des Altstadtviertels Pelourinho. Da die wenigsten Menschen kostümiert sind, fallen die Blocos de Trio (Vereine der hellhäutigen weißen Oberschicht) mit jeweils einigen tausend Mitgliedern besonders auf.

Wer die Ohren nicht ruinieren will und mehr Lokalkolorit erleben möchte, sollte die Stadtteilumzüge in den Monaten vor dem Karneval aufsuchen und, soweit die Kondition erlaubt, mittanzen.

Sehenswürdigkeiten

Im Stadtzentrum steht ein Denkmal für Ludwik Lejzer Zamenhof, den Begründer der internationalen Sprache Esperanto.

Der Palácio Rio Branco war der Sitz des Generalgouverneurs und somit lange Zeit Machtzentrum des wichtigsten Teils des portugiesischen Kolonialreichs.

Ein Teil der Altstadt, der sog. Pelourinho, gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nach langen Jahren des Verfalls wurde zum Ende des 20. Jahrhunderts behutsam restauriert. Begleitend durch eine starke Polizeipräsenz zur Kriminalitätsbekämpfung wurde Pelourinho wieder zum attraktiven Touristenziel. Allerdings sind die Nebenstraßen des Pelourinho und die weiteren Teile der Innenstadt nach wie vor gefährlich, insbesondere am Abend. Der Largo de Pelourinho bildet das Herz des Bezirks, der heute kultureller und tourischer Mittelpunkt der Stadt ist. Dort und am Terreiro de Jesus finden sich auch immer Frauen in der typischen Bahia-Tracht. Leider wird diese heute nur noch für die Kameras der Touristen getragen.

Der Elevador de Lacerda transportiert etwa 50.000 Passagiere am Tag über die 72 Meter Höhenunterschied zwischen dem Stadtteil Comércio mit dem "Mercado Modelo" in der Unterstadt und der Altstadt auf dem Pelourinho. Eine weitere Verbindung zwischen Unter- und Oberstadt wird durch eine Standseilbahn, den "Plano Inclinado Gonçalves", hergestellt.

Die Kirche am Ende der Bucht, "Nosso Senhor do Bonfim" und nicht zuletzt die malerischen Strände, beginnend an der "Barra" mit der Festung und dem Leuchtturm.

Die aus der Kolonialzeit stammende Franziskanerkirche beherbergt eine der größten Sammlungen von Azulejos, einer blauen Kachelart mit Darstellungen aus der griechischen Mythologie.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Jorge Amado, einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts (* 10. August 1912 - † 6. August 2001)
  • Mestre Pastinha, Kampfsportler (* 5. April 1889 - † 13. November 1981)
  • Mestre Bimba, Kampfsportler (* 22. November 1899 - † 15. Februar 1974)
  • Milton Soares Gomes dos Santos, Komponist (* 26. August 1916 - † 25. Februar 1974)
  • João Gilberto (* 10. Juni 1931) Komponist, Gitarrist, Sänger und einer der Erfinder des Bossa Nova, seine Frau und Sängerin Astrud Gilberto (* 30. März 1940)
  • Gilberto Gil, Musiker und Politiker (* 29. Juni 1942)
  • Gal Costa, brasilianische Sängerin (* 26. September 1945)
  • Daúde, Sängerin, Schauspielerin und Fotomodell (* 23. September 1961)
  • Bebeto, ehemaliger Fußballspieler (* 16. Februar 1964)
  • Margareth Menezes, Sängerin (*13. Oktober 1962)
  • Paulo Roberto de Jesus Bastos (Paulo Axé), Kampfsportler (*02. Januar 1976)
  • Adriana Lima, Brasilianisches Topmodel (*12. Juni 1981)
  • Fabricio Santos (Dhyonga), Kampfsportler (*16. Februar)

Galerie

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