Onychophagie
Das Fingernägelkauen wird als neuropathische Krankheit angesehen, bei der Fingernägel stärker oder schwächer, je nach nervlicher Belastung mit den Zähnen abgegessen werden. Man unterscheidet zwischen:
- 1. Einfachem Kauen
- 2. Kauen bis zur Verletzung
- 3. Kauen bis das Nagelbett sichtbar wird.
Es soll sich hierbei um eine Erkrankung des Nervensystems handeln, welche nicht heilbar sei. Fingernägelkauen kommt in der Bevölkerung in allen Schichten vor. Auch Ärzte, Professoren, Millionäre und sozial Schwache sind nicht davor gefeit.
Nach veralteter Meinung seien "Angszustände" dafür verantwortlich. Dies scheint jedoch widerlegt, da sich das Phänomen auch in Situationen mit extrem sozial sicheren, ausgeglichenen Menschen zeigt, wobei sich die gleichen Symptome in einer entspannten Atmosphäre zeigen. Neurologisch gesehen, ensteht Fingernägelkauen immer in der Kindheit, wahrscheinlich durch eine Überlastung des Nervensystems des Kindes. Auslöser sind u.a. Schockmomente, Elternstreit, Alkoholismus eines Elternteiles, ungerechtfertigte Bestrafung, Kinderarbeit oder auch Folter.
Das Nervensystem bei Kindern, ist extrem sensitiv. Zu starke Beanspruchung oder Belastung psychischer Natur, wirken sich bei Kindern als zerstörte und damit fehlende Nerven aus. ( Traumatisierung )
Der "Kauende" versucht unbewust eine Art Trancezustand herbeizuführen, um fehlende Nerven, durch eine meditative Beruhigung zu überbrücken. Vorhande Nervenzellen müssen die gesamte Last der Nervenanspannung mit tragen. Das Kauen wirkt dabei ähnlich wie Meditation.
Fingernägelkauen lässt sich nicht abgewöhnen, wie unter weit verbreiteter Laienmeinung gerne gesehen würde. Auch noch so extreme Methoden, wie z.b
- Auftragen von Nagellack oder anderen übel schmeckenden Substanzen,
- Stop N Grow, oder das
- Tragen von Handschuhen,
lassen den Leidenden immer wieder nach nervlicher Anspannung in den alten Zustand des Fingernägelkauens zurückfallen.