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Operation Argus

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Im August und September 1958 führte die US Navy Task Force 88 im Auftrag der Defence Nuclear Agency drei geheime Atombombentests in größer Höhe (bis 540 Km) im Südatlantik in der Nähe der Gough-Inseln durch.


Argus gehörte zu einer Reihe von Tests, die zwischen 1958 und 1962 von den USA (Hardtack, Argus und Dominic I/Fishbowl) und der UdSSR (Projekt K) durchgeführt wurden. Bei diesen Test wurden mehre als ein Dutzend Atombomben in der Erdatmosphäre in einer Höhe zwischen 21 und 540 Km zur Explosion gebracht. Im Rahmen des Projektes Argus wurden insgesamt drei kleine Bomben (Argus I-III) von der USS Norton Sound (AVM-1) aus abgeschossen und in Höhen zwischen 200 und 500 Km zur Detonation gebracht.

Das Argus Projekt war aus mehreren Aspekten einzigartig unter den atmosphärischen Nukleartest der USA:
Es war die am schnellsten geplante Operation, mit nur fünf Monaten Vorbereitungszeit.
Es war der erste schiffgestützte Start einer ballistischen Rakete mit nuklearem Sprengkopf.
Es war der einzige atmosphärische Nukleartest der USA im Atlantik.
Argus diente nicht dem Test des Waffendesigns sonder sollte eine wissenschaftliche Theorie stützen.

Ziele von Argus

Es sollte der Effekt des elektromagnetischen Impulses (EMP) auf Radio und Radar untersucht werden. Außerdem sollte das Verständnis des elektromagnetischen Feldes der Erde und das Verhalten der geladenen Teilchen in ihm verbessert werden. Die Argus-Tests gehen auf Nicholas Christofilos zurück. Christofilos arbeitete am Lawrence Radiation Laboratory und wollte seine Theorie bestätigen, die davon ausging, daß Atombombenexplosionen in großen Höhen einen Strahlungsgürtel in den höheren Regionen der Erdatmosphäre schaffen. Diese Gürtel sollten einen ähnlichen Effekt wie der Van-Allen-Gürtel haben. Solche Strahlungsgürtel könnten im Kriegsfall von taktischem Nutzen sein. Schon in den früheren Test der Hardtack Serie zeigten sich Störungen bei Radiokommunikation nach der Explosion, auch wenn dies nicht auf einen Strahlungsgürtel zurück zu führen war.

Task Force 88

Die Task Force 88 der US Navy wurde am 28. April 1958 gegründet. Sie war ausschließlich mit der Durchführung der Argus Tests betraut. Mit dem Abschluss des Projektes am 6. September wurde sie aufgelöst.

Die Norton Sound diente als Startschiff für die eingesetzten dreistufigen ballistischen X-17A Raketen. Gleichzeitig diente sie den Crews als Testgelände, da die X-17A den Beteiligten unbekannt war. Das Training beeinhaltete das Zusammenbauen und Reparieren von Attrappen und erfolgte an Bord. An Bord gefand sich außerdem ein 27-MHz COZI Radar, welches vom Air Force Cambridge Researh Center betrieben wurde und mit dessen Hilfe die Effekte der Tests beobachtet wurden.
Die USS Albermarle (AV-5), ebenfalls mit einem COZI Radar ausgestattet, gehörte nicht zur Task Force 88. Sie kreuzte aber, vermutlich zur Unterstützung, im Südatlantik, vermutlich als Unterstützung.
Der Anti-U-Boot Träger USS Tarawa (CVS-40) diente als Kommandozentrale der gesamten Operation. An Bord befand ich ein Air Force MSQ-1A Radar und andere Geräte zur Raketenverfolgung. Desweitern war eine VS-32 an Bord um wissenschaftliche Daten zu sammeln, Photos zu machen und Beobachtungsmissionen während der Starts durchzuführen.
Die Zerstörer USS Warrington (DD-843) und USS Bearss (DD-654), zusammen mit den Zerstörereskorten USS Hammerberg (DE1015) und USS Courtney (DE-1021), blieben als Schlechtwetter-Ersatz 463 Km westlich der Task Force. Sie boten Luftschutz für die Tarawa während Flugoperationen und nahmen Zerstöreraufgaben (z.B. SAR) war.
Das Tankschiff USS Neosho (AO-143) betankte die Schiffe der Task Force während der Operation.
Das Tankschiff USS Salamonie (AO-26) kehrte nach Ankunft bei der Task Force 88 in die USA zurück und nahm an keinem der drei Starts teil.

Die drei Argus Abschüsse

•Argus I

Datum: 27. August 1958 02:28(GMT)
Ort: 38,5° S, 11,5° W
Explosionshöhe: 200 Km

•Argus II

Datum: 30. August 1958 03:18(GMT)
Ort: 49,5° S, 8,2° W
Explosionshöhe: 240 Km

•Argus III

Datum: 06. September 1958 22:13(GMT)
Ort: 49,5° S, 9,7° W
Explosionshöhe: 540 Km

Alle drei Bomben besaßen eine Sprengkraft von ca. 1,5 kt

An den Abschüssen waren 9 Schiffe und etwa 4500 Personen beteiligt.


Die Ergebnisse der Argus Tests

Durch die Argus Explosionen entstanden künstliche Elektronengürtel, die für einige Wochen Bestand hatten. Sie beeinflussen Radio- und Radarübertragungen, schädigen oder zerstören den Zündmechanismus der Sprengköpfe ballistischer Interkontinentalraketen und gefährden Astronauten, die in den Gürtel einfliegen.

Durch die Tests konnte Christofilos' Theorie bestätigt werden. Damit war die künstlich Schaffung von Strahlungsgürteln in höheren Schichten der Atmosphäre nachgewiesen.

Auf Grund der Abgeschiedenheit des Testgebietes blieben die Tests bis März 1959 der Öffentlichkeit verborgen. Zu diesem Zeitpunkt erschien in der New York Times ein Artikel, der Argus als das "größte wissenschaftliches Experiment aller Zeiten" bezeichnete. Erst am 30. April 1982 wurden alle Ergenisse und eine vollständige Dokumentation der Tests freigegeben.

USS Norton Sound (AVM-1)engl.