Kerstin Griese

Kerstin Griese (* 6. Dezember 1966 in Münster) ist eine deutsche Politikerin (SPD).
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1985 in Düsseldorf absolvierte Kerstin Griese ein Studium der Neueren und der Osteuropäischen Geschichte und der Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, welches sie 1997 als Magister Artium abschloss. Von 1987 bis 2000 arbeitete die Historikerin als freie beziehungsweise ab 1997 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf.
Partei
Seit 1986 ist Kerstin Griese Mitglied der SPD. Hier engagierte sie sich zunächst in der Hochschulpolitik. Von 1989 bis 1993 gehörte sie dem Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen an, die sie auch im Juso-Bundesvorstand vertrat. Seit 1995 ist sie Mitglied des Bundesvorstandes der SPD. Von 1996 bis 1999 war sie Vorsitzende der Kommission Jugend des SPD-Parteivorstandes.
Abgeordnete
Am 11. Mai 2000 ist Kerstin Griese als Nachrückerin für den ausgeschiedenen Abgeordneten Willfried Penner in den Bundestag eingezogen. Seitdem ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Griese ist Sprecherin des Netzwerks Berlin, einem Zusammenschluss reformistischer und zumeist jüngerer Abgeordneter, und gehört dem Fraktionsvorstand der SPD an. Seit 2002 ist sie Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Sie ist mit 45,3 Prozent der Stimmen direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises 106 (Mettmann II).
Gesellschaftliches Engagement
Von 1979 bis 1989 war sie in der Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Urdenbach und im Kirchenkreis Düsseldorf aktiv. Von 1987 bis 1989 war sie Jugenddelegierte zur Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Von 1989 bis 1990 war sie AStA-Vorsitzende und von 1990 bis 1992 Präsidentin des Studierendenparlaments der Heinrich-Heine-Universität.
Seit 2003 ist Kerstin Griese Mitglied der EKD-Synode, der sie zuvor sechs Jahre lang als stellvertretendes Mitglied angehörte. Seit 2001 ist sie stellvertretendes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Veröffentlichungen
- Die Medizinische Akademie Düsseldorf im Nationalsozialismus, Essen 1997 (Herausgeberin zusammen mit Michael G. Esch, Frank Sparing, Wolfgang Woelk); darin: Düsseldorf-Grafenberg - Psychiatrische Klinik der Akademie und Heil- und Pflegeanstalt, S. 228-265)
- Aspekte jüdischen Lebens in Düsseldorf und am Niederrhein, hg. von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 1997 (Redaktion und Bearbeitung, zusammen mit Angela Genger); darin: Die Zionistische Bewegung in Düsseldorf. Von einer aktiven Minderheit zur wichtigen Auswanderungsinstanz, S. 142-155
- Vertreibung jüdischer Künstler und Wissenschaftler aus Düsseldorf 1933 – 1945, Düsseldorf 1998 (Herausgeberin zusammen mit Kurt Düwell, Angela Genger, Falk Wiesemann); darin: Jüdische Ärztinnen und Ärzte in Düsseldorf und in der Emigration, S. 177-205 (zusammen mit Wolfgang Woelk)
- Den Opfern gewidmet – Auf Zukunft gerichtet. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Nordrhein-Westfalen, hg. von Arbeitskreis NS-Gedenkstätten NW e.V., 4. Aufl., Düsseldorf 1998 (Redaktion und Bearbeitung)
- Forschen – Lernen – Gedenken. Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene in den Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in NRW, hg. von Arbeitskreis NS-Gedenkstätten NW e.V., Düsseldorf 1998 (Redaktion und Bearbeitung); darin: Entwicklungen und Veränderungen in der pädagogischen Arbeit der Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen, S. 7-17 (zusammen mit Angela Genger) und Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, S. 86-93
- Opfer von Zwangssterilisierungen und NS-"Euthanasie" in der Rheinprovinz. Eine didaktische Arbeitshilfe mit Dokumenten, Bildern und Texten für Schule und Bildungsarbeit, hg. von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 2001 (zusammen mit Regine Gabriel und Angela Genger)
- Wie viele Kinder braucht das Land? in: Berliner Republik 1/2002, S. 71-75 (zusammen mit Harald Schrapers)
- Die Vision vom sozialen Sozialstaat, in: Berliner Republik 3/2003, S. 42-47 (zusammen mit Harald Schrapers)
- Ein "Mehr" desselben führt zu nichts. Unsere Kritik am Status quo des Sozialstaates, in: Die neue SPD, hg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2004, S. 249-253 (zusammen mit Rolf Stöckel)